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2 Welten

von

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Als ich wieder etwas sah, wusste ich zunächst nicht wo ich war.

Alles war kahl eingerichtet, die Wände blassgrün gestrichen und das Bett, in dem ich lag, trug samtweiße Bettwäsche.

Als ich mich umsah, sah ich meine Mutter, die zu meiner Linken in einem Sessel zusammengesackt saß und schlief.

„Wecke sie nicht, deine Mutter hat die ganze Nacht hier gesessen und gewartet, dass du aufwachst.“ Die Stimme kam von der anderen Seite meines Bettes.

Als ich mich umdrehte hallten mir die Worte aus meinem Buch durch den Kopf.
 

"Aber der kühnste und mächtigste unter den Wächtern war Bragi, der Herr des Feuers und Windes. Innerhalb von Sekunden konnte er große Stürme heraufbeschwören und ganze Wälder verbrennen. Er war immer schwarz im Gesicht vor Ruß, worunter sich aber eine fast weiße Haut verbarg und das lange braune Haar flog wie bei einem nur für ihn spürbaren Luftzug."
 

„B-b-Bragi?“ fragte ich und sah ihn unsicher an. Niemand wusste, dass ich für den Feuermenschen schon immer eine Schwäche gehabt hatte. „Stets zu Ihren Diensten!“ sagte der junge Mann mit einem Lächeln.

Hinter mir begann sich meine Mutter zu bewegen. Ich schaute zu ihr herüber, doch sie wachte nicht auf. Ich drehte mich wieder zu Bragi um, doch er war verschwunden „Bragi?“, fragte ich in die Leere hinein „Bragi, wo bist du?“ Doch ich bekam keine Antwort.
 

Ich blieb noch mehrere Wochen in dem Raum. Mittlerweile wusste ich, dass es ein Krankenhaus war, das Krankenhaus von Jacksonville. Bragi kam mich jeden Tag besuchen. Doch wie am ersten Tag verschwand er jedes Mal ohne Ankündigung.

Ich war froh, dass ich nicht zur Schule musste und manchmal vergas ich sogar die Menschen, die mich Tag für Tag schlugen. Doch ich vermisste meinen Wald immer mehr. Und es gab etwas was ich mehr vermisste als alles andere: Meine friedliche Welt.
 

Nach geschlagenen 6 Wochen wurde ich endlich aus dem Krankenhaus entlassen.

Ich freute mich schon so sehr auf den Wald und meine Welt, dass ich erst gar nicht einen Fuß in mein Zuhause setze.

Doch obwohl ich so voller Enthusiasmus dem Wald entgegen schritt, sollte es so kommen, das ich nie dort ankam.

Ich war gerade einmal zur ersten Ecke gelaufen, als ich nur ein panisches Klingeln und meinen eigenen Schrei hörte und mich schließlich auf dem Boden wieder fand.

Als ich nach oben blickte, sah ich Bragi, wie er mich entschuldigend ansah. Das Fahrrad lag zu seinen Füßen.

"Bragi, du? Mit einem Fahrrad?" fragte ich, erstaunt, dass Bragi so etwas kannte.

"Tut mir Leid, du verwechselst mich da wohl", sprach der junge Mann , " Mein Name ist Sven".

Er lächelte mich etwas unsicher an und hielt mir eine Hand hin, um mir aufzuhelfen.

Ich fasste sie und er zog mich hoch.

"Tut mir Leid, dass ich dich umgefahren habe." sprach er.

Und damit merkte ich, dass die Wlet, die mir erzwungen war, vielleicht doch nicht ganz so schlecht war, wie ich dachte.



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