I.
sooo ich meld mich auch mal wieder mit ner anderen geschichteee =)
& wünsch euch viel spaß *g*
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"Schalt verdammt nochmal endlich den Fernseher aus!"
Noch immer gab der Angesprochene keine Anstalten von sich genau dieser Bitte seitens Sam nach zu kommen. Kochend vor Wut schmiss der Jüngere der beiden Winchester dem älteren ein Lineal an den Kopf, welches auf seinem Nachttischen lag und im Moment am greifbarsten für ihn war. Schwer an der, von dem plastischen Ding, getroffenen Stirn, gab der Blondhaarige ein ensetztes "Aua!" von sich. Mit großen Augen blickte er in die Richtung aus der er angegriffen wurde und rieb sich die Stirn.
"Was soll das denn?!" Wollte Dean wissen und zog vorwurfsvoll die Augenbrauen zusammen.
"Ich bin müde und will schlafen..." Gab Sam zur Antwort und kuschelte sich wieder in seine Decke, den Rücken zum anderen gerichtet.
"Und deswegen beschmeißt du mich..." Er tastete einige Sekunden auf seinem Bett herum bis die Mordwaffe gefunden war, um sich diese doch sehr verwundert vors Gesicht zu halten: "... mit einem Lineal?"
"ist doch egal, was es ist. Hauptsache ist, dass du endlich reagiert hast. Also, mach den Fernseher aus." Wiederholte Sam. Diesmal etwas ruhiger.
"Aber-"
"Sofort!"
Dean zuckte etwas zusammen und schob beleidigt die Unterlippe vor. Der Braunhaarige war verstummt und rührte sich kein bisschen unter seiner Bettdecke. Anscheinend war für ihn dieses kurze, erheiternde Gespräch abgehakt.
Doch hatte er da wohl nicht mit seinem Bruder gerechnet, welcher bekanntlich ein Sturkopf war und sich nicht wirklich etwas von ihm sagen ließ. ALso ehrlich, was dachte sich Sam eigentlich?
Dean seufzte laut und schaltete dann den Fernseher aus. Er war überhaupt nicht müde. Das war seltsam, denn eigentlich liebte er es zu schlafen. Schlafen war schön. Schlafen war eine Lebenseinstellung, so fand der Kurzhaarige und hob leicht belustigt einen Mundwinkel.
"Du Sammy?"
"Was..." Kam es gedämpft von Richtung Bettdecke.
"Ich hol mir was zu essen. Willst du auch was?" Dean sprang aus seinem Bett und schlüpfte in seine Schuhe. Gleichzeitig zog er sich seine heißgeliebte Lederjacke über.
"Dean, es ist 3 Uhr in der Nacht." Gab Sam nur zurück und leicht begann die Decke sich über dem Wuschelkopf zu bewegen. Dann ragte sein brauner Schopf heraus.
"Und? Die Tankstelle ist doch gleich um die Ecke." Meinte der Ältere nur und zuckte mit den Schultern.
"Mach was du willst."
"Also willst du nichts?" Fragte Dean erneut und grinste breit. Man hörte ein genervtes Schnauben und der Kurzhaarige sah dies als Aufforderung, dass er doch endlich seinen Arsch aus dem Motelzimmer zu bewegen hatte.
Ohne weitere Worte zu verlieren, wand er sich von dem Deckenknäuel ab und schritt zur Tür.
Sam öffnete die Augen, als er das Geräusch der geschlossenen Tür hinter sich vernahm. Er war heute alles andere als gut gelaunt. Hatte er jetzt überreagiert? Nein, Blödsinn. Er hatte Dean mehrere Male dazu aufgefordert schlafen zu gehen. Aber dieser ließ anscheinend mit sanften Wort nicht mit sich reden. Da musste er sich eben irgendwie bemerkbar machen.
Sonst ist es Dean, der sich die Seele aus den Leib pennt, während er recherchierte oder irgendwelche Spaziergänge allein draußen unternahm. Natürlich, ohne Deans Wissen.
Sein großer Bruder fuhr größtenteils ihren Wagen. Von daher hatte Sam immer genug Gelegenheiten zu ein wenig Schlaf zu kommen. Auch wenn diese Schlafgelegenheit nicht wirklich die bequemste für seine langen Beine war. Dennoch fand er immer etwas Schlaf.
Doch diesesmal war es so, wie sonst eher selten der Fall, dass der Wuschelkopf das Lenkrad in seinen Händen hielt und Dean neben ihm ein ausgiebiges, langes und tiefes Nickerchen machte.
Der letzte Fall hatte ihnen bis aufs äußerste die letzten Kraftreserven geraubt.
Es war wirklich nicht leicht für sie gewesen.
Sam lag für mehrere Wochen im Krankenhaus, völlig außer Gefecht gesetzt. Natürlich war Dean deswegen so wütend, dass er ihren Gegner, einen psychopatischen Geisterbeschwörer, welcher wahllos irgendwelche frisch verheirateten Pärchen auf brutalste Weise umbringen ließ, allein zur Strecke bringen wollte. Glücklicherweise hatte der Blondhaarige jedoch ihren Kumpel Bobby um Hilfe gebeten. Somit hatten sie eine Chance gegen diesen hinterlistigen und äußerst gerissenen Typen. Sie brachten ihn zur Strecke. Dabei verletzte sich Dean ernsthafter und wurde ebenfalls sofort ins Krankehaus gebracht.
In der Zwischenzeit war Sam wieder auf den Weg zur Besserung und bangte um seinen Bruder, welcher mächtig viel Blut verloren hatte und zeitweise im Koma lag. Diese ganze Sache hatte ihm den letzten Nerv geraubt.
Der Wuschelkopf hatte sich immer wieder Vorwürfe gemacht.
'Wenn ich mich nicht blöd angestellt hätte, dann wäre ich nicht ins Krankenhaus gekommen und hätte ihn auch nicht einfach im Stich gelassen. Dann würde er jetzt nicht hier liegen. Ich hätte es verhindern können, hätte es verhindern müssen! Das ist alles meine Schuld.'
Sam war froh, dass Bobby bei ihm war und ihm etwas Halt gab. Dann als Dean erwachte und sich wieder erholt hatte, wollte er so schnell wie möglich aus dieser Gegend. Bekanntlich hasste der Kurzhaarige Krankenhäuser. Wer konnte es ihm verübeln?
Also fuhren sie so weit wie möglich von diesem Ort weg. Sam noch vollkommen durch den Wind, dennoch glücklich und erleicht, dass es seinem Bruder gut ging. Und Dean noch erschöpft von den Blessuren, die er vom Kampf, als auch vom Kampf in dem Krankehaus, mit sich trug.
Somit fuhr der Strubbelkopf die ganze Zeit und Dean schlief neben ihm den Schlaf der Gerechten. Sie hatten nicht viel gesprochen. Genaugenommen hatten sie fast garkein Wort miteinander gewechselt. Bis auf das Übliche eben.
Das musste er unbedingt noch mit Dean klären, doch jetzt musste er selber zu etwas Schlaf kommen. Langsam begriff er, weshalb Dean immer so viel schlief.
Zufrieden seufzte er und kuschelte sich in sein Kissen.
Estmal schlafen, nachdenken kann er morgen auch noch.
Und mit diesem Gedanken schlief der Braunschopf schließlich ein.
"Wo ist bloß diese verdammte Tankstelle? Das kann man doch nicht übersehen!"
Verwirrt suchend stand der Kurzhaarige an einer der unzähligen Straßenecken und stapfte mit seinem Bein ein unsichtbares Loch in den gerissenen Betonboden. Er wanderte jetzt schon eine ganze Weile so ziellos umher und fragte sich, ob er sich diese Tankstelle nur eingebildet hatte. Zumal er die meiste Zeit über geschlafen hatte.
Vielleicht hätte er Sam nochmal fragen sollen, aber dieser hätte ihm auch sicher berichtet, dass es hier keine gibt. Obwohl... so wie der gerade drauf war, würde Dean ihm zu trauen, dass Sam es zuließ, ihn mitten in der Nacht auf den leeren Straßen dieser übersauberen Kleinstadt wie einen orientierungslosen Irren umher laufen zu lassen, mit knurrendem Magen. Großartig!
Dann entdeckte er einige Meter von sich entfernt eine große Tafel, welche einen kleinen, übersichtlichen Stadtplan aufzeigte. Die Stadt war wirklich nicht riesig, fand Dean und hob interessiert eine Augenbraue. Wo war die Tankstelle?
Seine Augen suchten das ganze Plakat ab.
Nichts.
Verdammt!
Ich bring ihn um!
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