Zum Inhalt der Seite

Liebe...

...und was alles noch so dazu gehört
von

.
.
.
.
.
.
.
.
.
.

Seite 1 / 1   Schriftgröße:   [xx]   [xx]   [xx]

Und manchmal grüßt das Leadertier

Kapitel 3: Und manchmal grüßt das Leadertier (Miyas Sicht der Dinge) (Optionaler Kapiteltitel aus Tatsurous Sicht: Mission 2 – Jetzt geht’s ans Eingemachte!)
 

Seufzend drehte ich mich rum. Es war warm und gemütlich, so sollte es ja auch im Bett sein, finde ich jedenfalls. Und es gibt wirklich nichts Schöneres als ein weiches Bett und eine Mütze voll Schlaf, glaubt mir das wirkt Wunder. Es vertreibt böse Gedanken und damit kann man gut nervende Bandkollegen ausblenden. Einfach die Augen zumachen und einschlafen, einfacher geht es nun wirklich nicht.

Ich kuschelte mich mehr an das fleischige Etwas neben mir. Halt… Fleischiges Etwas??? Entsetzt riss ich die Augen auf, musste jedoch feststellen, dass es nur Sato war, der da schlafend neben mir im Bett lag. Erleichtert atmete ich aus und schloss wieder die Augen. Aber warum zum Teufel war Sato in meinem Bett. Ich öffnete also wieder meine Augen. Das großnasige Etwas hatte einen Arm um mich gelegt und drückte mich leicht an sich. Vorsichtig entfernte ich den Arm von mir und rutschte von ihm weg. Ich versuchte mich zu erinnern. Doch das einzige was ich mir ins Gedächtnis rufen konnte war, dass wir bei Tatsu gewesen waren und ich dort irgendwann wohl eingeschlafen sein musste, denn Sato hatte mich unsanft geweckt. Aber wie war ich hier hergekommen?

Langsam hob ich die Decke an und stellte erleichtert fest, dass ich noch Boxer und T-Shirt anhatte. Es war also nichts weiter passiert, weswegen ich mir hätte Sorgen machen müssen. Seufzend stand ich nun auf und streckte mich. Der Wecker zeigte mir elf Uhr Mittags an. Viel zu früh zum Aufstehen.

Murrend verließ ich mein Schlafzimmer und sah mich nach meinem kleinen Mitbewohner um. Schwanzwedelnd kam der auch schon auf mich zugelaufen und ich kraulte ihn hinter seinen behaarten Ohren. Gähnend tapste ich in die Küche, dicht verfolgt von meinem Hund, der wohl etwas zu Fressen haben wollte. Ich wechselte also erstmal in aller Ruhe seinen Napf aus, füllte den neuen mit Futter und stellte diesen dann wieder auf den Boden. Danach zündete ich mir eine Zigarette an. Einglück für mich, dass ich keinen Kater hatte, aber trotzdem empfand ich das jähe Klingeln meines Handys für äußerst nervtötend. Ich ging also in den Flur, suchte mein Handy aus meiner Jackentasche und ging ran. „Yaguchi desu“, meldete ich mich und sofort vernahm ich eine leicht quietschende Stimme am anderen Ende der Leitung. „Guu-chaaan~ Was hast du gestern noch mit Sato gemacht?“, fragte mein bester Freund neugierig. Was sollte das denn jetzt? Was dachte er denn, was ich mit dem Nasenbären machen würde? An seiner Intelligenz zweifelnd zog ich eine Augenbraue nach oben. „Nichts? Ich habe geschlafen, was er gemacht hat, weiß ich nicht“, antwortete ich wahrheitsgetreu. „Achso..“ Im Hintergrund vernahm ich ein entrüstetes Schnaufen. Lauschte Tatsurou etwa dem Gespräch? „Ich.. wollte fragen, ob wir heute mal wieder einen lustigen Bandausflug machen wollen?“ „Wohl eher will Tatsu, dass du fragst oder?“, seufzend zog ich an meiner Kippe. „Ja, also… Ich, nein… Das ist meine Idee gewesen“, stammelte Yukke zusammen. Ich schüttelte nur meinen Kopf. „Ja und was schwebt dir da so vor?“, das ‚Dir’ hatte ich besonders stark betont, sicher hatte sich Tatsu schon irgendetwas ausgedacht. „Naja, wir können ja ins Aquarium gehen und Tats Artverwandte ansehen“, kicherte es, wurde dann aber von einem leisen Aufkeuchen begleitet. Höchstwahrscheinlich hatte Tatsurou seinem Freund eines gegen den Kopf verpasst. „Aquarium klingt nicht schlecht Ich werde Sato wecken und ihn fragen, dann ruf ich wieder an“ Ich legte schnell auf und steckte mein Handy zurück in meine Jackentasche.

“Gizmo!“, rief ich leise und sofort war mein Hund bei mir, sah mich mit seinen großen schwarzen Augen an und hechelte leicht. „Komm, du weckst jetzt schön Sato auf, ne?“ Leicht grinsend ging ich zum Schlafzimmer, öffnete die Tür und deutete mit meinem Arm aufs Bett. „Gizmo, fass!“ Und sofort flitzte er in mein Schlafzimmer sprang aufs Bett und fing an Sato über das Gesicht zu lecken. Vor knapp einem Jahr hatte Sato ihm beibringen wollen richtig auf fass zu hören, doch das einzige was mein nicht so sonderlich intelligenter Hund dann machte, war es anderen Leuten das Gesicht oder gegebenenfalls die Füße abzulecken, wenn er nicht an das Gesicht kam. Sato saß plötzlich kerzengerade im Bett und starrte entsetzt auf den Hund, der heftigst mit Schwanz wedelnd immer noch sein Gesicht ablecken sollte. Ich beobachtete, wie er sich verwundert in meinem Schlafzimmer um sah und sich am Kopf kratzte. Ich war schon immer der Meinung gewesen, dass Gizmo und er ungefähr gleich intelligent waren. „Na, wach?“, fragte ich leicht grinsend und der größere sah mich an, nickte und stand langsam von meinem Bett auf. „Das war die ekligste Art, wie mich jemals wer geweckt hat“ „Hm… Yukke hat eben angerufen und gefragt, ob wir mit ihm und Tatsu ins Aquarium wollen“ „Ins Aquarium?“, Sato machte große Augen. „Ja, das klingt gut“, nickte er begeistert und grinste leicht. Ich nickte und rief meinen besten Freund wieder an und sagte ihm, dass ich und Satochi mitkommen würden. Wir hatten uns dann auf den späten Nachmittag vor dem Aquarium verabredet.

Den Mittag hatte ich dann mit Sato verbracht. Ich hatte was zu Essen gemacht und er war danach zu sich gefahren um zu duschen und sich neue Sachen anzuziehen.
 

Nun stand ich seufzend unter der Dusche, musste an gestern Abend denken und an den Kuss. So recht wusste ich nicht, was ich davon halten sollte. Ich musste zugeben, dass Sato wirklich gut küssen konnte. Schnell schüttelte ich den Kopf um jegliche andere Gedanken aus meinem Hirn zu verbannen. Er war nicht schwul und ich war es auch nicht, also gab’s da nichts weiter nach zudenken. Doch trotzdem spuckte mir die Sache weiter in meinem Hinterkopf rum, was wenn es doch nicht so war wie ich dachte und alles ganz anders war? Was würde dann sein? Würde ich denn mit dem anderen zusammenkommen? “Yaguchi, hör auf zu denken!“, befahl ich mir selber und stieg aus der Dusche. Gründlich trocknete ich mich ab und zog mir dann frische Sachen an. Leider hatte ich keine Zeit mehr für ein kleines Schläfchen, denn ich musste los und da ich auch mal beweisen wollte, dass ich auch pünktlich sein konnte, machte ich mich sogleich auf den Weg zur Bahn.

Wie immer war die Bahn voller als voll, aber das war nun einmal so, wenn man in einer Stadt wie Tokyo wohnte. Sie war nicht umsonst überbevölkert und eine der größten Städte auf diesem Planeten. Zum Glück würde ich in der Menschenmaße nicht so erkannt werden, da immer und überall Fans von unserer Band lauerten. Ab und an hatte ich wirklich das Gefühl, dass sie uns verfolgten, aber auch nur manchmal und vielleicht wurde auch nur ich langsam paranoid.

nach einer knappen halben Stunde, die ich gequetscht zugebracht hatte, war ich auch endlich da und konnte aussteigen. Zum Glück war ich nicht in der Hauptverkehrszeit gefahren. Da war gequetscht nämlich gar kein Ausdruck mehr dafür, so voll war es dann in der Bahn. Langsam verließ ich den Bahnhof, man kam auch nicht wirklich schnell voran, wenn man mitten in der Menge steckte. Aber irgendwann gewöhnte man sich an den Zustand. Zu Hause in Ibaraki war es natürlich anders gewesen. Da war es nicht so voll.

Endlich hatte ich es zum Aquarium geschafft und hielt nach meinen Freunden Ausschau. Als erstes viel mir Tatsurou ins Auge. Er ragte über die meisten Menschen mit seinen 1,82 m einfach hinweg und man konnte ihn einfach nicht übersehen. Ich beschleunigte meine Schritte und als mich Yukke gesehen hatte, wurde ich auch gleich umarmt. Aus den Augenwinkeln konnte ich nur Tatsurous Eifersüchtige Miene sehen, so als ob ich ihm den Freund auf der Stelle ausspannen würde, wenn er nur eine Sekunde nicht zu uns sah. Mich verband zwar einiges mit Yukke, aber das nur auf eine rein platonische Art und Weise, er war nicht umsonst mein bester Freund.

Jetzt mussten wir also nur noch auf die groß Nase warten und ich hatte Zeit noch eine zu rauchen, denn im Aquarium würde das wohl schlecht gehen. Ich holte aus meiner Jackentasche meine Schachtel mit den Marlboro Menthols heraus und steckte mir eine davon an. Komischer weise rauchten wir in der Band alle die gleich Marke, bis auf Tatsurou, der das Rauchen aufgegeben hatte. War auch besser so für seine Lungen. Nach knapp zehn Minuten des Wartens, hatte es auch unser „Muskelberg“ hier hergeschafft. Schnell entschuldigte er sich dafür, dass er uns hatte warten lassen, aber er war in der Wanne eingeschlafen. Sonst war das ja mein Spezialgebiet, aber ich hatte es heute mal pünktlich wohin geschafft. Zu den Proben kam ich regelmäßig zu spät, ich überhörte einfach meinen Wecker. Aber wenn es wirklich, wirklich wichtig war, war ich meistens überpünktlich.

Gemeinsam betraten wir also das Gebäude und sahen uns die Preise an. Grinsend verwies Yukke auf das Familienticket. „Wir können uns ja als Familie mit zwei Kinder ausgeben“, schlug er vor. „Miya ist der Papa, Tatsu die Mama und ich und Sato wir sind die beiden Kinder“ „Du spinnst jawohl, wenn dann ist Miya die Mama, zwar ne behaarte aber das ist ja egal!“ „Er kann doch auch nichts für seine Beinhaarextentions“, versuchte mich Sato auf eine fiese Art und Weise zu verteidigen. Ich schüttelte nur den Kopf, trat an die Kasse vor und kaufte vier Karten für Erwachsene, obwohl ich wirklich schon überlegt hatte nicht doch lieber für einen Erwachsenen und drei Kinder zu bestellen. Als Leader hatte ich es wirklich nicht leicht mit den dreien…

Freudig lief Tatsu mir nach und klebte gleich an der nächsten Scheibe und beobachtete die kleinen Meeresfische, die da vor sich hin schwammen. „Na, siehst du dir deine Artgenossen an?“, fragte ich ihn beiläufig und sofort erntete ich einen bösen Blick dafür. In der Schule hatten sie ihn oft Fischkopf genannt wegen seiner Oberlippe, aber ich fand schon immer, dass er eher wie ein zu groß geratener Affe aussah. Yukke kicherte leise. „Wo Miya Recht hat, ne?“ Tatsu murrte leise und verpasste Yukke eine sanfte Kopfnuss dafür. „Jetzt fällst du mir auch in den Rücken!“ Und mit einer theatralischen Geste wandte er sich von uns ab. „Die beiden sind echt blöd, findest du nicht auch?“, fragte er Sato und grinste leicht. „Vielleicht sollten wir sie einfach ignorieren?“, schlug daraufhin der kleinere von beiden vor und Tat nickte begeistert. „Das ist die gerechte Strafe für solche wie sie“ Ich verdrehte leicht genervt die Augen. Manchmal waren sie wirklich kindisch, aber so war es nie langweilig. „Das schafft ihr eh nicht“, meinte ich dazu nur und ich hatte eh Recht. „Gar nicht!“, widersprach mir der Halbjapaner und schüttelte seinen Kopf. „Na und was war das eben? Ich nenne das Eigentor“, leicht grinsend ging ich weiter, dicht gefolgt von Yukke. Tatsurou hatte Sato in eine andere Richtung geschoben.

„Jetzt sind wir sie los“, verkündete Yukke und musterte mich von der Seite. „Jetzt sag schon, was hast du mit Sato gestern noch gemacht“ Leicht die Augen verdrehend sah ich Yukke an. „Ich habe gar nichts mit ihm gemacht. Er hat mich freundlicher weise nach Hause gebracht, hat mir Schuhe und Jacke ausgezogen und mich dann in mein Bett gesteckt. Das einzige was passiert ist, war, dass er auch mit in meinem Bett geschlafen hat und ich mich erschreckt habe, dass er da vorhin gelegen hat. Mehr war nicht und mehr wird auch nie sein“ Der Jüngere zog eine leichte Schnute und seufzte dann. „Schade“, meinte er dann leicht grinsend und drehte sich zu einem der Aquarien um. „Guck mal! Der da sieht echt aus wie Tatsu!! Fehlt nur noch das schwarze Haar“, kicherte er wie ein kleines Kind und deutete dabei auf einen der Fische, die an uns vorbei zogen. Ich konnte nicht widersprechen. Der Fisch hatte wirklich Ähnlichkeit mit dem Sänger. Die Oberlippe stand ein Stückchen vor und er hatte große Glubscher. Ich lachte leise. „Ja, das stimmt“, nickte ich zustimmend.

Wir gingen weiter, sahen uns noch eine menge anderer Fische an. Bei den Seepferdchen blieb Yukke eine Weile stehen. „Wusstest du, dass jedes dritte Seepferdchen schwul ist?“ Er sah wieder zu mir und ich hob meine Augenbrauen an. „Und… Was willst du mir damit sagen?“, fragte ich und warf auch einen Blick in das Becken. „Ach gar nichts…“, nuschelte der jüngere. „Hör mal… Ich weiß ja nicht, was diese Anspielungen die ganze Zeit sollen, aber zwischen mir und Sato ist nichts. Jedenfalls keine von dieser Sorte Beziehungen“, erklärte ich mich und betonte das Wort Sorte besonders dabei. Yukke würde schon verstehen, was ich ihm damit zu sagen versuchte, auch wenn er manchmal in seiner kindlichen Manier etwas dumm wirkte, so verstand er doch, wenn man ihm so etwas zu erklären versuchte. Er nickte nur und seufzte leise. „Ich wollte dich nicht verärgern“, entschuldigte er sich, doch ich klopfte ihm nur leicht auf den Rücken. „Hast du nicht, keine Angst“, beschwichtigte ich ihn und lächelte kurz.
 

Wir waren jetzt schon eine Stunde durch das Aquarium gelaufen und so langsam fragte ich mich, wo die anderen beiden abgeblieben waren. Höchstwahrscheinlich hatte Tatsu den anderen überredet mit ihm in das Aquariumsrestaurant zu gehen, um etwas zu Essen. Er hatte eh immer Hunger und da kam ihm die Gelegenheit wohl ganz Recht.

Eigentlich ist das Aquarium ein beliebter Ort für das erste Date. Ich fragte mich, was die anderen Leute wohl dachten, wenn sie mich und Yukke so sahen. Ob sie in uns wohl auch so etwas wie eine Art Paar hielten? Ich betrachtete den Jüngeren von der Seite. Mit seinem runden Gesicht und der Topffrisur sah er manchmal wirklich aus wie ein kleiner Junge, obwohl es sich schon verändert hatte im Gegensatz zu früher. Nein, Yukke war sicher nicht die Art von Mann auf die ich stehen würde, wenn ich denn schwul wäre. Ich liebte ihn als Freund, aber nicht so. „Lass uns die anderen beiden suchen“, durchbrach ich die Stille, während der sich Yukke Schildkröten angesehen hatte und eine davon sogar angefasst hatte, da diese in einem Terrarium waren in das man reinfassen konnte. Er drehte sich zu mir uns nickte. „Ja, ist okay. Aber wo fangen wir an?“ „Am besten da, wo es was zu essen gibt, da finden wir sicher deinen Freund und so auch Sato“ Grinsend nickte mein pilziger Freund und wir machten uns auf den Weg zum Restaurant und tatsächlich fanden wir die beiden da. Tatsu hatte sich auch was zu Essen bestellt und war eben fertig geworden, als er uns entdeckte und an den Tisch winkte, an dem die beiden saßen.

„Wir wollten euch schon anrufen, aber erstmal wollte ich was Essen“, grinste uns Tatsurou an, als wir am Tisch angekommen waren. Manchmal fragte ich mich, wo Tatsu das ganze Essen hin aß, denn er war nicht dick, sonder recht schlank. „Jaja“, meinte ich nur und setzte mich auf einen freien Stuhl neben Sato. „Jaja heißt leck mich am Arsch und das mach ich sicher nicht“ Jetzt im Moment nervte mich der größere schon wieder. Ab und an wünschte ich mir, dass ihm seine Stimme einfach mal wegblieb und er seine Klappe nicht mehr so weit aufreißen konnte. Aber dann fiel mir auch immer gleich ein, dass er dann ja auch nicht mehr singen könne und dann wäre es das mit MUCC gewesen.

Ich erwiderte nichts darauf, schloss kurz meine Augen für einen Moment und seufzte leise. „Ich will nen Mangobecher!“, Yukke musste wohl die Eiskarte studiert haben. „Mit viel Sahne“, fügte er noch hinzu. Tatsurou zuckte mit den Schultern „Dann bestell dir doch einen, weiß ja nicht wo da dein Problem ist“

Nachdem Yukke also zehn Minuten brauchte um sein Eis zu essen, verkündete er danach, dass er Gehirnfrost hatte und Tatsu eine fiese Bemerkung a la „Das ist nicht dein Gehirn was da so weh tut, das ist der Schmerz, wenn die Erbse in deinem Kopf gefriert“ abgegeben hatte, gingen wir weiter und sahen uns den restlichen Teil des Aquariums an.

Ich hatte schon längst die Lust verloren und starrte nur noch abwesend vor mich hin, dachte an die Arbeit die ich noch zu erledigen hatte, wenn ich wieder zu Hause sein würde. Als wir es dann endlich zum Ausgang geschafft hatten, tippte mich Sato an der Schulter an. „Du… Ich hab mein Handy bei dir liegen lassen, muss wohl aus meiner Hosentasche gerutscht sein. Kann ich mit zu dir und es mitnehmen?“ „Ja, klar kannst du“, nickte ich und strich mir kurz über die Augen, ich war wirklich müde, aber das bin ich ja immer, auch mit zwölf Stunden Schlaf.

Endlich war ich wieder in Freiheit und ich atmete tief ein und aus. Das Aquarium war zwar sehr schön, aber nach knapp drei Stunden hatte ich einfach keine Lust mehr darauf gehabt. Ich und Sato verabschiedeten uns von den anderen zweien und gingen dann zur Bahn, um zu mir nach Hause zu gelangen. Jetzt war es so voll, dass wir, wie es eben so üblich ist in Tokyo, in die Bahn gequetscht. Dicht wurde ich an Sato gedrückt und klammerte leicht an seinem T-Shirt. Ich spürte seine Körperwärme und seinen Atem, der mein Ohr streifte. Wahrscheinlich war mein Gesicht leicht rot und ich sah nicht zu dem anderen auf, hoffte nur, dass die Fahrt bald ein Ende haben würde.

Doch es kam noch schlimmer, es stiegen noch mehr Fahrgäste ein und ich wurde noch enger an den größeren gedrückt. So nah wollte ich ihm eigentlich nicht sein und in diesem Moment verfluchte ich mich selber, dass ich nicht mit dem Auto gefahren war. Aber nun konnte man es nicht mehr ändern und nach der halbstündigen Fahrt war ich auch wirklich glücklich dieser Menschenmenge entkommen zu sein. Sato grinste mich leicht an. „Das nenne ich mal Kuschelkurs“ Genervt verdrehte ich die Augen. „Hast es wohl genossen, wie?“, ich grinste dann doch gleich und als wir den Bahnhof verlassen hatte, zündete ich mir eine Zigarette an. „Das hasse ich an Tokyo, dass die Bahn immer so voll sein muss“, sprach er weiter und hatte sich auch eine Zigarette angemacht. Ich nickte nur zustimmend. „Kann man eben nichts ändern“

Schweigend liefen wir nebeneinander her, ab und an warf ich einen Blick auf ihn, sah aber sofort wieder weg, wenn Sato mich auch ansah. Irgendwie war die Stimmung drückend und ich fragte mich, ob das an dem Kuss gestern lag. Wahrscheinlich war Satos Handy auch nur eine recht dämliche Ausrede gewesen um mit mir darüber zu reden, aus meiner eigenen Wohnung konnte ich ja schlecht fliehen.

Langsam schloss ich meine Wohnung auf und lies den anderen zuerst eintreten. Mein kleiner Schatz kam natürlich gleich angerannt und begrüßte uns, in dem er erst Sato und dann mich ansprang. Ich beugte mich kurz runter, tätschelte seinen Kopf und zog dann meine Schuhe aus.

Als der braunhaarige ebenfalls seine Schuhe ausgezogen hatte, ging er in mein Schlafzimmer und ich folgte ihm gleich daraufhin, lehnte mich an die Tür und sah ihm zu. „Ich hab’s!“, verkündete er nach knapp fünfminütiger Suchaktion und präsentierte es mir stolz. „Ja, sehr schön“, ich nickte daraufhin und seufzte leise. Als ob ich nicht bemerkt hätte, dass er sein Handy aus seiner Hosentasche so unauffällig wie möglich neben mein Bett gelegt hatte. „Sei ehrlich… Du bist nicht wegen deinem Handy hier sondern wegen was anderem oder?“ Ich betrat nun doch das Zimmer und setzte mich auf mein Bett, deute neben mich, damit auch Sato sich setzten würde. Dieser tat das auch gleich und blickte mich ebenfalls an. „Wie hast du das gemerkt?“, fragte er doch leicht verdutzt. „Ich bin vielleicht alt, aber noch nicht ganz blöd“, antwortete ich ihm doch leicht grinsend, dann wurde meine Miene um einiges ernster. „Es ist wegen gestern Abend oder?“ Sato nickt und fuhr sich durch sein Haar. „Ja… Ist es. Ich… Also, weißt du… Ich hätte das nie gedacht… Aber ich fand es doch irgendwie schön“, stammelte er leicht und wurde rot im Gesicht. „Ve-versteh das jetzt bloß nicht falsch! Ich also..“ „Sato, ist gut“, unterbrach ich sein Gestotter und seufzte leise. „Weißt du… Ich fand es naja... auch irgendwie schön“, murmelte ich und kratzte mich am Hinterkopf. Plötzlich schlug mein Herz etwas schneller und ich räusperte mich. „Wirklich?“, fragte Sato überrascht und sah mich forschend an. „Ja, wirklich“ Der andere war etwas näher gerückt und ich spürte mein Herz noch etwas schneller schlagen. „Können… Können wir das noch mal machen?“ Nun war er so dicht, dass ich seinen Atem spüren konnte, ich schluckte. „Ich… Weiß nicht“ Ich versuchte etwas wegzurücken, doch weiter kam ich nicht, da ich schon fast am Bettende war. Mein Herz raste jetzt förmlich, es war wie am vergangene Abend, doch da hatte ich es einfach nur auf den Alkohol geschoben, dass ich mich so fühlte. Satos Anwesenheit machte mich mit einmal nervös und dann nickte ich. „Okay… Aber nur kurz“, nuschelte ich. Der jüngere war noch näher gerückt und hatte sich schon leicht über mich gebeugt, sein warmer Atem streifte meine Haut, dann spürte ich ihn an meinen Lippen und dann seine auf meinen. Wie auf Knopfdruck schloss ich meine Augen, drückte meine Lippen gegen seine und krallte mich leicht in sein T-Shirt. Ich hatte das Gefühl, dass mein Herz jeden Moment zerspringen müsste. Langsam schob mich Sato richtig aufs Bett, löste den Kuss dabei aber nicht und seine eine Hand hatte den Weg unter mein Shirt gefunden, streichelte dort meinen Bauch. Leise keuchte ich in den Kuss, spürte dann sofort auch schon seine Zunge, die stumm um Einlas bat. Zaghaft öffnete ich meine Lippen. In meinem Kopf sagte mir eine Stimme, dass es falsch war, aber wenn es so falsch war, dann würde es sich nicht so gut anfühlen. Ich wollte in diesem Augenblick einfach nicht mehr aufhören.
 

Kapitel 3: Und manchmal grüßt das Leadertier (Miyas Sicht der Dinge) (Kapiteltitel aus Tatsurous Sicht: Mission 2 – Jetzt geht’s ans Eingemachte!) - Ende



Fanfic-Anzeigeoptionen

Kommentare zu diesem Kapitel (1)

Kommentar schreiben
Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  FLAU
2009-03-31T05:52:16+00:00 31.03.2009 07:52
waaah~
Miya~~>__<
schwul und dann auch noch sato xDD'


Zurück