one and only
Jeder Mensch wird geliebt.
Es gibt jene, die seid ihrer Geburt geliebt wurden,
jene, die ihre Liebe nicht spüren können.
Und es gibt jene, die nur unter ''Bedingungen" geliebt werden können.
Zu diesen Menschen zähle ich mich. Ich werde geliebt, solange ich gewisse Vorraussetzungen erfülle – nicht widerspreche, gehorsam bin.
Indem ich gute Leistungen in allem bringe, was ich tue.
Kann ich diesen Vorraussetzungen nicht gerecht werden, habe ich keine Liebe verdient. Egal, ob ich sie brauche oder nicht.
Ich weiß nicht, wie lange ich versucht habe, die Bedingungen zu erfüllen, die man mir gestellt hat.
Nur eins ist mir klar – ich hätte nicht aufhören sollen. Ich hätte von Anfang nicht daran denken sollen, dass ich das alles nicht will.
Dann hätte ich vielleicht auch nicht aufgehört, mich selbst zu lieben.
Ich hätte nie angefangen, mich selbst zu hassen – aber warum sollte ich auch damit aufhören?
Es gab mir doch keiner das Gefühl, ich müsste mich nicht hassen.
Ist es nicht normal, dass man von den Eltern "geliebt" wird?
Jeder beliebige würde mit Ja antworten.
Ist es dann abnormal sich nicht mehr von den Eltern berühren zu lassen, ja, es sogar zu verabscheuen?
Ebenfalls ja.
Anscheinend bin ich abnormal.
Anscheinend stimmt mit mir irgendwas nicht.
Aber was soll's. Es reicht, dass ich mich dafür hasse – mehr kann ich ja nicht tun.
Diese Liebe wird nicht zurückkehren, wenn ich nicht wieder so lebe, wie früher. Ist es das wert? Soll ich mich verstellen, um akzeptiert zu werden?
Nein
Ich werde es nie wieder tun. Ich werde nie wieder das 'liebe Mädchen' und ich werde mich selbst auch nicht mehr lieben lernen, denn früher oder später würde ich mich eh nur wieder verletzen. Es ist doch viel leichter, einfach zu warten.
Ich werde einfach so lange warten, bis es vorbei ist. Bis ich alt werde, alleine bin und sterben darf.
Warum ich allein sein werde?
Weil ich nicht vorhabe, Kinder zu kriegen.
Warum nicht?
Weil ich sie genau so schlecht behandeln werde, wie ich jetzt! Weil sie das gleiche leere Gefühl in sich tragen werden, das ich habe!
Das werde ich keinem Menschen antun. Es ist sowieso viel leichter, wenn nur ich diejenige bin, die leidet. Wenn es keiner mitbekommt und ignoriert, ja, vielleicht sogar mir die Schuld an allem gibt.
Es ist viel leichter, wenn ich keinen mehr verletzen oder enttäuschen muss.
Und es wäre von Anfang an leichter gewesen, wäre ich nie geboren.
