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Die Wächter

von

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Perfektes Wetter zum Schwimmen

„Nächster Halt: Schwimmbad Ost.“, hallte es aus dem Lautsprecher des Busses. Alex schnappte sich seinen Rucksack und begab sich zum Ausgang. Durch die Fensterscheiben sah er, wie der Bus langsamer wurde und dann schließlich an der Bushaltestelle anhielt. Die Türen öffneten sich und Alex trat hinaus. Ein Schwall heißer Luft kam ihm entgegen. Er seufzte leicht auf und ging Richtung Schwimmbad.

Ein paar Meter vor dem Gebäude blieb er stehen und betrachtete es. Die blaue Aufschrift „Schwimmbad Ost“ verschaffte ihm Sicherheit, dass er am richtigen Ort war. Er stellte sich hinten an der Schlange an und wartete darauf, dass sie sich langsam fortbewegte. Er musterte die anderen Leute. Kleine Kinder schrien herum und warteten ungeduldig, bis sie endlich ihre Eintrittskarte in den Händen hielten. Ein paar genervte Väter und Mütter versuchten ihr Kinder zu beruhigen. Allerdings half das nicht viel und sie gaben auf und ließen ihre Kinder weiter herumquengeln. Im Schleichtempo gingen die Leute zur Kasse, bezahlten ihre Karten und gingen anschließend durch das Drehkreuz.

Alex war dann auch an der Reihe. Er blickte durch die Glasscheibe zur jungen Kassiererin. „Einmal Erwachsener, bitte.“, sagte er mit seiner sanften Stimme und schob ihr 10€ unter der Glasscheibe hindurch. Die Kassiererin beäugte ihn etwas skeptisch. Dann nahm sie den Geldschein und schob Alex eine Eintrittskarte und das Wechselgeld zurück. Sie lächelte ihn noch kurz an. Alex erwiderte kurz das Lächeln und begab sich dann durch das Drehkreuz in das Schwimmbad. Er stöhnte leise auf. Alex ließ den Blick schweifen. So viele Menschen hatte er noch nie im Schwimmbad gesehen. Es könnte aber auch daran liegen, dass er erst zwei Mal in seinem Leben in einer Badeanstalt gewesen war. Obwohl es noch früh war, drängten sich teilweise schon die Leute auf den sonnigen Liegeplätzen. Alex schüttelte leicht den Kopf. Dann schlenderte er zu den Umkleidekabinen. Blitzschnell glitt er in eine noch freie Kabine und schloss hinter sich die Tür ab. Er atmete tief durch. „Womit habe ich das nur verdient?“, flüsterte er zu sich selbst. „Ich würde viel lieber wieder auf die Jagd gehen.“ Er seufzte leicht. Dann stellte er seinen Rucksack auf die Sitzbank. Er nahm seine Badehose heraus und zog sich um. Sorgfältig faltete er seine Kleidungsstücke und steckte sie dann in seinen Rucksack. Er sah kurz an sich runter und betrachtete seine knielange, schwarze Bermudahose. Das Einzige, das diesmal nicht ganz schwarz an ihm war, waren ein paar rote Streifen auf seiner Badehose. Er schulterte seinen Rucksack und nahm seine Sonnenbrille und seine Schuhe in die Hand. Anschließend öffnete er Tür und ging zu den Spinden. Er blickte über die hellblauen Türen der Kasten und fand einen leer stehenden. Er stellte seine Schuhe auf den Boden. Seinen Rucksack legte er drauf. Alex steckte noch schnell seine Sonnenbrille in den Rucksack. Dann nahm er eine 2€ Münze, steckte sie in den Schlitz des Schließfaches, schloss den Kasten ab und zog den Schlüssel ab. Er band das Armband des Schlüssels auf seine rechte Hand und machte sich auf den Weg ins Café des Schwimmbades.
 

Alex setzte sich auf einen freien weißen Plastikstuhl in die Sonne. Er warf kurz einen Blick über die Schulter und sah die anderen Leute im Schatten der Sonnenschirme sitzen. Er lächelte kurz. Dann wandte er seinen Blick wieder nach vorne. Zwischen den Fingern seiner rechten Hand drehte er eine 2€ Münze. Seine linke Hand lag zur Faust geballt auf dem Tisch. Alex Blick ruhte auf den schon fast halb gefüllten Schwimmbecken.
 

„Ihr Eiskaffee.“, sagte eine freundliche weibliche Stimme. Die Kellnerin hielt ein braunes Tablett mit einem Eiskaffee. Sie nahm das Glas in ihre Hand und stellte es auf den weißen Tisch. Die Kellnerin nahm die 2€ Münze, die auf die Seite des Tisches geschoben wurde und ging zurück.
 

-Meanwhile-
 

„Oh man. Ist das eine lange Schlange.“, seufzte Mia, als sie mit Tina vor dem Schwimmbad ankam. Die beiden stellten sich widerwillig hinten an. Tina nickte leicht enttäuscht. „Sieht so aus, als wären wir doch nicht die ersten.“, gab sie lächelnd zurück. „Mhm“, antwortete Mia und hob eine Augenbraue. „Schon aufgeregt?“, fragte sie kichernd. Tina blickte zu ihr. Sie legte die Stirn in Falten. „Warum?“, fragte sie nichts wissend. Mia kicherte. „Ich habe gehört, es soll ein neuer Bademeister da sein.“, sagte sie lachend. Tina stimmte in ihr Lachen ein. „Was soll das jetzt heißen?“, fragte Tina. Mia lachte noch lauter und stieß Tina leicht mit ihrem Ellbogen in die Seite. „Du weißt doch.“, flüsterte sie, „du wirst jetzt dann 18 und hast noch immer keinen Freund.“ Tina schüttelte leicht den Kopf. „Ich warte halt auf den Richtigen. Wie oft willst du das denn noch von mir hören?“, antwortete sie seufzend.

„Der nächste bitte.“, hörten sie eine weibliche Stimme sagen und drehten sich wieder nach vorne. Mia ging schnell einen Schritt nach vorne und sagte: „Zweimal, bitte.“ Sie nahm Tina am Arm und zog sie zu sich. Tina stolperte leicht nach vorne, hielt sich an Mia fest, lachte und reichte der Kassiererin das Geld.

Lachend gingen dann beide mit den Karten durch das Drehkreuz.

Sie machten sich auf den Weg zu den Umkleidekabinen. „Sie mal wie voll das heute schon ist.“, sagte Mia stöhnend, als ihr viele Leute entgegen kamen. „Ja, so voll war es noch nie.“, antwortete Tina. Tina erblickte eine freie Umkleidekabine, huschte an Mia vorbei und steuerte darauf zu. „Je mehr Leute, desto größer ist die Auswahl.“, rief ihr Mia nach und stellte sich bei einer besetzten Kabine an. Tina schloss seufzend die Tür hinter sich. „Du bist unmöglich.“, rief sie zu Mia zurück und verdrehte die Augen. Sie ließ den Rucksack auf die Bank fallen. Leicht kopfschüttelnd griff sie in den Rucksack. Sie zog ihren Bikini und ihr blau-violett gestreiftes Badetuch heraus. Währenddessen ging Mia in die mittlerweile freigewordene Kabine und zog sich um.

Tina streifte ihre Klamotten vom Körper, faltete sie sorgfältig und packte sie in den Rucksack. Sie zog ihren Bikini an, schulterte dann ihren Rucksack und nahm ihr Badetuch in die linke Hand. Mit einem leisen Klicken schloss sie die Tür auf. Sie öffnete die Tür und schaute Mia ins Gesicht. Mia hatte schon ihren Bikini an und grinste Tina an. Tina hob eine Augenbraue. „Auch schon fertig?“, kicherte Mia. Sie musterte Tina. Bevor Tina etwas erwidern konnte, bemerkte Mia: „Schöner Bikini. Er bringt deine blauen Augen zur Geltung.“ „Danke.“, antwortete Tina ein wenig perplex.

„Komm schon. Sonst bekommen wir keinen Platz mehr.“, nörgelte Mia. Sie packte Tina am Unterarm und zog sie hinter sich her. Die beiden suchten sich einen freien Liegeplatz auf der Liegewiese. Sie bahnten sich ihren Weg zwischen Badetüchern, Liegestühlen und Sonnenschirmen hindurch. Auf einem freien Fleck Gras nicht weit entfernt vom Schwimmbecken breiteten die beiden ihre Badetücher aus. Tina setzte sich auf ihr Badetuch und kramte in ihrem Rucksack herum. Sie zog eine Tube Sonnencreme heraus. „Kannst du mir bitte den Rücken eincremen?“, fragte sie. Mia seufzte laut auf. „Wenn wir so weitermachen kommen wir nie ins Wasser.“, gab sie etwas genervt zurück. Sie schnappte sich die Sonnencreme, schraubte den Deckel ab, drückte sich etwas Sonnencreme aus der Tube in die Hand, reichte Tina die Tube zurück und begann, Tina's Rücken einzucremen. „Also ich hab mich schon zu Hause eingeschmiert, damit wir schneller sind. Aber nein. Du brauchst ja immer eine Sonderbehandlung.“, erzählte sie lachend. Tina kicherte, während sie sich die Arme einschmierte. „Tut mir Leid. Ich bin halt eine Schlafmütze.“, erwiderte sie.

Mia nickte leicht. „Schon okay.“, murmelte sie. Geistig abwesend ließ sie ihren Blick schweifen. Sie fixierte etwas mit ihrem Blick. Ein leichtes Grinsen breitete sich auf ihrem Gesicht aus. Ihr kam gerade eine abwegige Idee.

Tina steckte die Tube zurück in den Rucksack. Sie spürte noch immer die Hände von Mia auf ihrer Haut. Tina drehte leicht den Kopf nach hinten. „Bist du schon fertig?“, fragte sie ein wenig gelangweilt. Dann fiel ihr Mia's Blick auf. Sie drehte langsam den Kopf und versuchte zu erkennen, wohin Mia schaute. Schlagartig schoss Mia aus ihren Gedanken. Sie fuchtelte herum, in der Hoffnung, dass Tina nicht herausgefunden hatte, was sie vorhat. „Ähm..ja..schon fertig.“, stammelte sie. Sie klapste Tina leicht auf den Rücken und stand dann. „Komm. Lass uns endlich schwimmen gehen.“, meinte sie und strahlte Tina freudig an. Tina zuckte mit den Schultern und wunderte sich über den plötzlichen Stimmungswandel ihrer Freundin. Tina stand dann auf, nahm das Haarband ab, band es sich an ihr Handgelenk, strich sich noch kurz durch die Harre und ging dann mit Mia zum Schwimmbecken.
 

Die Sonne brannte ununterbrochen auf den Steinboden vor den Schwimmbecken. Das mit Chlor versetzte Wasser reflektierte die Sonnenstrahlen auf seiner Oberfläche. Das Geschrei von den Kindern auf der Rutsche und dem Sprungturm war fast überall zu hören. Hin und wieder übertönten die Pfiffe der Bademeister die Geräuschkulisse und es herrschte für wenige Sekunden eine fast beängstigende Stille.

„Ich will aber nicht.“, sagte Tina störrisch. Mit den Armen vor der Brust verschränkt stand sie vor der metallenen Dusche. „Du musst aber.“, sagte Mia, ebenfalls ganz stur. Sie ging zur Brause und drückte auf einen Knopf. Kaltes Wasser schoss aus dem Duschkopf auf Mia. Sie zitterte leicht und strich sich dann mit der Hand durchs Haar. Sie drehte den Kopf leicht zu Tina. Ihre Augen funkelten unheilvoll. „Entweder du gehst freiwillig durch oder ich zwinge dich.“, sagte sie lachend. Tina rührte sich kein Stück. „Du hast es nicht anders gewollt.“, meinte Mia schließlich. Sie ging auf ihre Freundin zu und umarmte sie. Tina schüttelte sich. „Du bist kalt.“, sagte sie. Mia antwortete lachend: „Dann mach dich mal auf was gefasst.“ Ihren Griff immer noch fest um Tina geschlossen ging sie mit ihr auf die Dusche zu. Störrisch wehrte Tina sich, aber ohne Erfolg. Mit dem Ellbogen drückte Mia den Knopf und das kalte Wasser ergoss sich auf die beiden. Tina kreischte leicht auf.

„Das wäre dann überstanden. Jetzt können wir ins Wasser gehen.“, meinte Mia freundlich.
 

Mit schnellen Schritten gingen die beiden auf den Rand des Schwimmbeckens zu. Nacheinander stiegen sie über die Leiter ins Wasser. Sie schwammen ein paar Längen und spritzten sich gegenseitig an. Dann machten sie eine kleine Pause auf der anderen Seite, wo sie hineingegangen waren. Die beiden verschränkten ihre Arme auf dem Beckenrand, legten ihren Kopf auf die Arme und ließen sich treiben.

Mia hob den Kopf. „Und?“, fragte sie Tina mit flüsternder Stimme, „hast du den Typ dort oben im Café gesehen? Der sieht gar nicht mal so schlecht aus. Oder was meinst du?“ Sie hob eine Augenbraue und lächelte Tina an. Tina hob leicht den Kopf und schaute sich um. „Wen meinst du?“, fragte sie leicht irritiert. Mia zeigte unauffällig in die Richtung des Cafés. „Der mit den schwarzen Haaren, der in der Sonne sitzt.“, antwortete Mia noch immer flüsternd. Jetzt nickte Tina leicht. „Naja. Er sieht gar nicht mal schlecht aus. Ob er wohl Single ist?“ „Das werden wir bald herausfinden. Ich hol mir einen Kaffee. Kommst du mit?“, fragte Mia und grinst Tina an. „Ich weiß nicht recht.“, gab Tina etwas schüchtern zurück. „Dann geh ich eben allein.“, beschloss Mia. Sie hielt sich mit beiden Händen am Beckenrand fest und stemmte sich aus dem Wasser. Mit einer eleganten Drehung setzte sie sich auf den Beckenrand, stand auf und ging Richtung Café. Tina begriff, dass sie es ernst meinte. „Halt! Warte auf mich!“, rief sie. Blitzschnell schwang sie sich aus dem Wasser und lief tropfend Mia nach. „Du kannst mich doch nicht einfach allein lassen.“, sagte sie kichernd.



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  ApplePie
2009-02-21T15:55:01+00:00 21.02.2009 16:55
Tolles Kaptiel!^^~
Bin schon sehr gespannt wie es weitergeht ;)
*knuddel*


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