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Das kaputte Werkzeug

von

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Teile: 1/1

Genre: Darkfic, Shonen-Ai (angedeutet)

Pairing: ? x ?

Disclaimer: Die vorkommenden Figuren gehören nicht mir, sondern Masashi Kishimoto. Ich möchte kein Geld mit dieser FF verdienen.
 

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Eine Schneeflocke.
 

Eine Schneeflocke mitten im Frühling, die sie sich sorgenlos vom Wind geleiten lässt und langsam hinabsinkt, in dem Schatten der Wolken beinahe verborgen und grau wirkt.

Eine Schneeflocke, die eine Welt zum Einsturz bringt, eine Welt ohne jeglichen Sinn und ohne jegliche Achtung. Deine Welt.
 

Vor allem jedenfalls. Nicht nur, aber vor allem deine Welt.
 

Sie hat ein Geheimnis, denke ich mir, sie, die Schneeflocke. Meine Augen zeichnen ihren Fall mit einer kleinen Verzögerung nach. Denn in Wirklichkeit ist diese graue Schneeflocke eine weiße Schneeflocke aus purem Gold. Eine weiße Schneeflocke, voller Unschuld und Gehorsam. Getränkt in unerfüllter Liebe und in vollkommenem Durst nach Anerkennung. Erst wenn ein Sonnenstrahl auf diesen gefrorenen Kristall fällt, wird man sein einzigartiges Schimmern sehen können, das Schimmern des Goldes, für einen winzigen Augenblick jedenfalls. Ein trauriges Lächeln umspielt meine Lippen. Doch dann wird diese Schneeflocke geschmolzen sein und in den Himmel auffahren, sich von diesem Planeten lösen und nie wieder als Schneeflocke auf uns herabfallen.
 

Warmes Blut bedeckt meinen Körper, frisch vergossenes Blut, ein einsamer Zeuge meiner Schwäche. Tiefe Wunden, aus denen sich ein Rinnsaal dunkelroten Bluts bildet. Ich schenken ihnen keine Beachtung. Nicht hier und nicht jetzt. Nicht, wenn ich zum ersten Mal den goldenen Glanz sehen darf.
 


 

„Du warst bist zum heutigen Tage immer an meiner Seite.”
 


 

Ich sehe dich an, wenn meine Worte auch nur für den Wind bestimmt sind, der sie hinfort trägt, weit weg von hier, an einen unerreichbaren, heiligen Ort.
 

Aufgerissene Wunden längst vergessener Zeit. Aufgerissene Wunden, die ich längst geheilt und aus meinem Gedächtnis verbannt glaubte, tief in meinem Unterbewusstsein. Ich spüre sie. Wunden, die sich ausgehend von meiner linken Brust ausbreiteten, durch das Blut in jede entfernteste Faser getragen werden.
 


 

„Ich wäre am Ende gerne an deiner.”
 


 

Wir liegen nebeneinander auf dem Boden. Deine Augen sind geschlossen, als würdest du friedvoll schlafen, unbekümmert. Dein hübsches Gesicht ist entspannt und wüsste ich es nicht besser, würde ich denken, du wärst in dem Bann eines wundervollen Traums gefangen. Dem Traum davon, noch ein funktionstüchtiges Werkzeug zu sein, dem Traum von Liebe.
 

Ohne es bemerkt zu haben, streichle ich sanft mit meinen Fingerspitzen über deine weichen, kühlen Wangen. Wenn ich könnte, würde ich dich festhalten und dich flehen hier zu bleiben, wenigstens noch für einen Augenblick, einen Augenblick, gerade lang genug, um dir eines zu sagen.

Nur meine getrockneten Tränen zeugen von den Scherben meiner pechschwarzen Seele und wenn du jetzt irgendwo dort oben auf mich wartest, dann solltest du eines wissen.
 


 

„Wenn ich könnte, würde ich an selben Ort gehen wie du.“
 


 

Die Wolken lichten sich und ein Sonnenstrahl schiebt sich durch die Wolken hindurch, taucht dein Antlitz in ein wärmendes Hell. Die Schneeflocke hat sich auf deine geschlossenen Augenlider gelegt, schmilzt unter den milden Strahlen der Sonne.

Langsam kullert der Tropfen an deiner Wange hinab, zieht eine wässrige Spur hinter sich her. Du brauchst nicht zu weinen, denke ich mir.
 

Ich sehe noch ein letztes Mal zu den abertausenden Schneeflocken hinauf. Du kamst aus einem verschneiten Dorf. Ein Junge, so rein wie Schnee. Nun kann ich gehen. Gehen, in eine andere Welt. Gehen an einen Ort, der genauso verschneit ist wie das Dorf, aus dem du kamst. Meine Augen schließen sich.
 

Gehen...
 

...mit dir.



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