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Meine kleine Songfic-Sammlung

von

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Unterm Galgen

Ich war Barde, ein sehr bekannter Musiker.

Hatte viele Abenteuer hinter mir und schrieb Lieder darüber.

Auch schrieb ich lieber über Heldentaten und Legenden, die mir zu Ohren kamen.

Ich war so berühmt, dass ich an Königshofe spielte, um die Menschen dort zu erfreuen.

Alle hielten jedes einzelne Lied für Meisterwerke, doch für mich waren es nur Geschichten, die passiert waren.

Mein wahres Meisterwerk hatte ich noch nicht geschaffen.
 

Eines Tages bestellte der König mich zu sich, damit ich ihn mit meinen schönen Liedern erfreuen kann.

Viele Lieder spielte ich, alte und neue, und der König wahr sichtbar erfreut.

Während ich meine Lieder spielte, kam mir die Idee.

Ich spielte weiter, doch in meinem Kopf enstand ein...nein nein besser gesagt, mein Meisterwerk.

Als ich meine Darbietung eingentlich beendet hatte, war es in meinem Kopf endlich fertig.

Mein Meisterwerk werde ich dem König sofort vorspielen, dachte ich voller übereifer, ohne nachzudenken, ob es ihm überhaupt gefiele.
 

Nach meinem Lied war der König rot vor Wut und ich bemerkte, es war ein Fehler.

Ich hatte zu schnell gehandelt.

Der König brüllte mich an und verbat mir das Lied, mein Meisterwerk.

Ich entschuldigte mich und bat ihn darum, dass ich es, bevor es nie mehr meinen Lippen entgleiten darf, noch einer Person vorspielen darf.

Widerwillig stimmte mir der König zu und ich verließ das Schloss.
 

Zuhause überlegte ich, wem ich es vorspielen solle, wem es möglichst lange in Erinnerung bleibt.
 

Ein paar Tage später holten mich die Wachen des Königs und brachten mich zu ihm.

Er war außer sich vor Wut, denn das ganze Volk kannte mein Lied.

Doch ich hatte es niemanden vorgesungen, jedoch wollte er mir es nicht glauben, da es nach seiner Meinung sonst niemanden außer ihm und mir gab, der das Lied kannte.

Trotz allem Bemühungen half es nicht und ich wurde zum Galgen gebracht.
 

Man legte mir die Schlinge um den Hals und das ganze Volk schaute zu mir und auch der König schaute zu.

Nachdem der Priester fertig war, erlaubte man mir noch ein paar letzte Worte.

"Mein verehrter König ich habe unsere Abmachung nicht gebrochen. Ich habe mein Lied bis zum heutigen Tag nicht einmal wieder erklingen lassen und trotzdem hängt ihr mich nun. Nun gut, so soll es sein, jedoch werde ich nie sterben, denn meine Seele steckt in diesem wahren Meisterwerk.", ich brüllte es so laut, dass es wirklich jeder verstand.

Als wieder Stille einkehrte, summte ich die Melody meines Liedes und das Volk begann zu singen.
 

Den König ärgerte das sehr und ließ den Henker seine Arbeit verrichten.

Der Boden unter mir klappte weg und ich baumelte nun tot am Galgen.

Aber war ich wirklich tot?

Nein! Dadurch dass das ganze Volk mein Lied kannte und mich dafür verehrten, blieb die Erinnerung an mich in ihnen bestehen.
 

Den König habe ich auch nicht angelogen, denn am Galgenstricke sang ich mein Lied zum ersten Mal, nachdem der König es gehört hatte.

Ihr fragt euch bestimmt wie dann das ganze Volk mein Lied kannte, oder?

Ich sag es euch.

Eine Magd des Königs hörte das Lied und prägte es sich gut ein.

Ihr gefiel es so gut, dass, als sie hörte, dass der König es verbieten wollte, sie ins Dorf rannte und es so vielen Leuten aus dem Volk wie möglich vorsang.

Auch Andere taten dies, nachdem sie das Lied hörten und so verbreitete es sich wie ein Lauffeuer.
 

Auch unterm Galgen hatte ich keine Angst, denn ich wusste solange das Volk mein Lied kennt behalten sie mich in ihren Erinnerungen und aus diesem Grund kann ich nicht sterben.



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