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Shang Xiangs Dreams

von

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Himmel und Hölle

Vorsichtig näherte sich Shang dem Fremden. Liu Bei, der grade dabei war seine Schwerter vom Erdboden aufzunehmen, schaute zu ihr hoch. Shang ging ein wenig in die Knie um mit ihm auf gleicher Ebene zu sein. „He, geht’s ihnen gut? Taishi Ci ist einer unserer stärksten Generäle. Er kann seine Kraft öfters nicht kontrollieren.“ Liu Bei schmunzelte, „Stärke ist nicht mit Kraft gleichzusetzen.“ Er hielt ihr seine Hand hin und sie standen gemeinsam auf. „Mein Name ist Liu Bei. Und wie darf ich Sie nennen?“ So nah neben ihm bemerkte sie, dass er sie mehr als einen Kopf überragte. „Mein Name ist Sun Shang Xiang. Tochter von Sun Jian aus Jiang Dong.“ „Es ist mir eine Ehre.“, er nickte ihr zu. Sie sahen sich einen kurzen Augenblick schweigend an. Liu Bei räusperte sich und Shang stieg die Röte ins Gesicht. „Nunja, was macht eine so junge Dame, wie Sie eine sind, an diesem Ort?“, forschte er. Shang grinste, „Ein paar kleine Verwicklungen haben mich hierher geführt.“, während sie den Satz sprach sah sie zu der Gruppe, die sich um Taishi Ci gesammelt hatte. „Was machen Sie hier?“, sie sah den hochgewachsenen Mann an. „Liu Bei. Nennt mich Liu Bei.“, er lächelte. „Wir, meine Brüder und ich“, er wies auf die beiden alten Männer mit den langen Bärten und Speeren, „waren grade auf dem Weg den ehrenwerten Zhuge Liang einen Besuch abzustatten.“ Shang spähte an Liu Bei vorbei auf die beiden Männer, „DAS sollen deine Brüder sein? Die sind doch sicherlich so alt, dass sie meine Großväter sein könnten!“ Liu Bei fing lauthals an zu lachen, „Lasst sie das bloß nicht hören!“, warnte er sie neckisch. „Natürlich haben Sie Recht. Diese Männer sind nicht meine leiblichen Brüder. Dennoch verbindet uns mehr als das Band der blutsverwandten.“

Grade als er weiter sprechen wollte, tauchte einer der Längbärtigen Männer neben ihm auf.
 

„Herr, wir müssen gehen!“, durch ihr Gespräch abgelenkt, hatte Shang gar nicht bemerkt, wie sich Guan Yu ihnen näherte. Der riesige Mann wechselte einen viel sagenden Blick mit seinem Herren, den Shang nicht einzuordnen wusste. „Ich muss fort. Aber ich hoffe wir werden uns wieder sehen.“, sagte Liu Bei an Sun Shang Xiang gewidmet. „Lady Sun.“, er verbeugte sich vor ihr. Shang nickte ihm zu, „Auf Wiedersehen, Lord Liu Bei!“ Nach diesen Worten kehrte er ihr seinen Rücken zu. Außer reichweite für Sun Shangs Ohren sagte er an Guan Yu gewandt, „Die Tochter des großen Tigers, interessant.“ Er drehte sich in ihre Richtung und sah wie sie zu der Gruppe eilte.
 

Sun Shang baute sich in der lauten Gruppe auf. Alle um sie herum schienen in Aufruhe zu sein. Sie suchte mit ihrem Blick die Qiaos. Da endlich! Bei den Pferden fand sie Xiao Qiao. Nach ihr Rufend, lief sie ihr entgegen. „Was ist los?“ Xiao, die sie offensichtlich nicht gehört hatte antwortet ihr nicht. Die jüngere Qiao band die Tiere los und war drauf und dran ihres zu besteigen, als Shang sie bei der Schulter packte. Erschrocken drehte sich Xiao um. Shang bemerkte sofort die Schmieren die ihr Gesicht durchfurchten. „Was ist passiert?“, sie nahm ihre Freundin in den Arm. Diese drückte sie weg. „Bei Xia Pi ist es zu einer Schlacht gekommen! Wu hat seine Truppen dort! Zhou Yu ist dort!!“ Shang bemerkte sofort den ängstlichen Ton in Xiaos Stimme. „Wir müssen uns beeilen.“, sagte sie und saß schon auf Kjell.
 

Sun Shang und Xiao Qiao trieben ihre Pferde immer weiter an. Sie preschen über das vorwiegend kahle Land, wobei sie jedem Stock und Stein behutsam und ebenso flink auswichen. Hinter ihnen entsprangen Staubwolken, die so hoch waren wie Häuser. „Meine Schwester befindet sich bei Meister Taishi Ci. Sie sind los gestürmt sobald sie es erfahren hatten.“, sie fühlte das sie Shang eine Erklärung schuldig war. „Ich wollte die Pferde losbinden und dich holen.“ Shang nickte flüchtig, „Danke.“ Ihre Gedanken kreisten um ihre Familie. Ihr Vater wollte nach Xia Pi um dort mit Lu Bu zu verhandeln. Man sagt sich das Lu Bu, der Stärkste Krieger sei, der je auf Erden gewandelt ist und das er ebenso Selbstverliebt wäre. Weiterhin sind zahlreiche Geschichten über ihn im Umlauf, er solle seinen eigenen Adoptivvater ermordet haben. Egal wie viel von dem stimmte was man sich erzählte Shang hoffte, dass er nicht auf ihren Vater oder ihre Brüder stieß. Sun Jian wusste natürlich über das Temperament und die Aufbrausende Art Lu Bus, doch Sun Jian war alles andere als ein Feigling. Er hatte sich gut über seinen Verhandlungspartner informiert und war auf alles vorbereitet. Dennoch sorgte sie sich um ihn. Wenn er nur halb so Gewalttätig, wie sie ihn sich vorstellte, hatte sie auch allen Grund dazu. „Ich bin der Tiger von Jiang Dong, mich bezwingt niemand!“, hörte sie ihren Vater sagen. „Da vorne!“ Xiao zeigte auf eine enorme Staubentwicklung. „Ich glaube da kämpft jemand.“, vermute sie. Shang war dadurch total aus ihren Gedanken gerissen, „Lass uns nachsehen.“
 

Selbst aus der Entfernung eines Steinwurfs, konnte man nur Schemenhaft Wesen erkennen. Doch die Ausrufe und das Gestöhne die aus der Wolke hervordrang, zeugten von einem heftigen Kampf. Zwischen den Männergesöhn tauchte eine Frauenstimme auf. „Das ist Da!“, erkannte Xiao schlagartig. Im reiten sprang sie von ihrem bräunlichen Wallach und verschwand in der Wolke. Shang tat es ihr gleich. Hustend durchquerte sie die Wand direkt vor ihr. „Xiao? Da?“, sie wedelte mit der Hand um ihre Sicht zu verbessern. „Meister Taishi Ci? Wo seid ihr?“, brachte sie keuchend hervor. „Näher als du denkst.“, sprach eine Männerstimme vor ihr. Vorsichtig bewegte sie sich auf die Stimme zu. Es dauerte nicht lange bis sich ihre Augen an den Dreck gewöhnt hatten und sie einigermaßen gut sehen konnte. Vor ihr blitze etwas auf. Unmittelbar vor ihrem Gesicht tauchte eine Lanzespitze auf. Sie warf sich zu Boden und rollte zur Seite. „Wer ist da?“ Ein Fuß trat in ihre Sichtweite, gefolgt von einem in Rüstung gehüllten Mann mit einer Hellebarte in der Hand. Er schwang seine Waffe und hielt sie Shang, die immer noch am Boden kauerte, vor die Nase. „Zhang Liao. Leibwächter Lu Bus.“ Noch bevor Sun Shang irgendwas erwidern konnte, wurde Zhang Liaos Waffe weggeschleudert. Taishi Ci hatte eine seiner Eisenstange gegen diese geworfen. Zhang Liao starrte auf Taishi Ci der langsam aus dem Nebel trat. „Verschwindet oder ihr werdet euch wünschen mir nie begegnet zu sein!“, er lies ihm die Wahl. Der mittlerweile unbewaffnete Zhang Liao schien einen Moment lang, es wirklich in Erwägung gezogen zu haben, zu kämpfen; doch im nächsten Moment machte er sich schon auf und davon. Die Qiaos, die hinter Taishi Ci auftauchten, eilten zu Shang. „Alles ok mit dir? Wir müssen weiter!“, mahnte Da Qiao.
 

„Nein!!“, ein lang gezogener Männerschrei durchschnitt die dicke Luft. Sun Shang drehte blitzartig ihren Kopf in dessen Richtung. Augenblicklich war sie aufgestanden und im sprint. Der Schrei war nicht fern. Vor ihr erschien eine Holzpalisaden Wand. Sie kannte diese Art Mauer. Sie diente oft dazu ein kleines Lager zuschützen. Sie musste sie nur in der richten Richtung ablaufen und würde ein Tor finden. Shang war sich sicher, dass der Schrei hinter dieser Mauer hervorkam. „Verflucht seiest du, LU BU!!“, erscholl dieselbe Stimme. Sun Shang rannte so schnell sie ihre Beine trugen, jetzt bereute sie es nicht auf Kjell´s Rücken zu sitzen. Endlich! Da war es. Der Einganz in dieses Lager.
 

Von weiten erkannte sie ihren Bruder. „Ce! CE!!“, schrie sie aus voller Kehle. Sie rannte auf ihn zu. Er kniete, mit dem Rücken ihr abgewandt, auf dem Boden und hielt etwas in Armen. Als sie nur noch ein paar Meter entfernt war, erkannte sie, dass er eine Person in seinen Armen hielt. Schlagartig wurde ihr Schlecht und sie fühlte sich wie benommen. Bevor sie ihn erreichen konnte, stand wie aus dem Nichts, ihr Bruder Quan vor ihr. Quan breitet seine Arme aus, fing sie ab und drückte sie an sich. „Lass mich los, Quan! Lass mich los, verdammt noch mal!“, sie schlug um sich und versuchte ihrem Bruder zu entkommen. „Shang, beruhig dich!“, entgegnete er ihr mit sanfter Stimme. Sie sah wie ihm Tränen das Gesicht entlang rannen. Sie trat ihm gegen sein Schienbein und biss ihn in den Oberarm. Er schüttelte sie sacht, er setzte dazu an etwas zu sagen, doch er wurde unterbrochen. „Lass sie los!“, keuchte eine Stimme schwach, „Lasst mein Mädchen zu mir.“ Shang stiegen die Tränen in die Augen. „Nein, NEIN!! Bitte nicht!“, dachte sie während sie zu Sun Ce hastete. Sie erkannte den roten umhang mit Tigerfell am Rand, die Schienbeinschützer mit dem Familienemblem und schließlich trat sie vor Sun Ce und sah das Gesicht ihres Vaters. „Vater... Vater..“, ihre Tränen strömten ihr übers Gesicht. Sie fiel neben ihm zu Boden. Zitternd nahm sie seine Hand und führte sie vorsichtig zu ihren Lippen und küsste sie. „Shang, Shang.., du wirst eine prächtige.. Frau“, er musste unterbrechen um zu husten. Er hatte Probleme dabei seinen Kopf zu heben und sie anzusehen. „Ich würde gerne miterleben.. wie du heranwächst. Versprich mir eins... Versprich mir.. dass du glücklich wirst..“, brachte er nach Luft ringend hervor. Sun Quan stand hinter ihr und drückte ihre Schulter. Werdet glücklich, meine Kinder.“, sein Kopf sank nieder. „Werdet glücklich...“, seine Augen starrten blicklos in den Himmel. Sun Ce legte ihm die Hand auf und schloss seine Lider. Shang sank in sich zusammen und begann noch heftiger zuweinen. Sun Quan ging in die Knie und umarmte seine kleine Schwester.



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  Luciano1908
2009-02-02T06:19:42+00:00 02.02.2009 07:19
Wow... wie traurig
ich meine die begegnung war ja noch schön
aber das sun jian sterben musste...*snife*
egal ist dir trotzdem gut gelungen das kapitel und ich freu mich schon auf den nächsten teil ^^


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