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Weihnachtspost

Kitsch x3
von

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Ein kleiner Oneshot von mir <3

Zu Weihnachten <3
 

Kitschalarm <3
 

Mit einem letzten Schnaufen stieß Julian schwerfällig die Türe zu seiner Wohnung auf. Im obersten Stock wohnen und dann auch noch alle Weihnachtsgeschenke schleppen? Mit Sicherheit ein Fehler gewesen. Dennoch war seine Laune ungetrübt, er ließ die vielen Tüten achtlos im Gang fallen, schloss die Türe hinter sich und hielt inne, als er einen bekannten Duft wahrnahm.

"Theon?", fragte er in die Wohnung, erhielt jedoch keine Antwort. Das roch nach Theons Parfüm!

Nach einigem Schnüffeln aber fiel ihm auf, dass der Geruch eher von Richtung Tür kam, genauer aus dem Briefkasten.

Die Augenbrauen zusammenziehend kramte der Schlagzeuger nach seinem Schlüssel, sperrte dann den Kasten auf, aus dem eine Menge Briefe herausfielen und angelte sich einen dunkelroten Umschlag, der extrem nach Theon roch. Mit fragendem Blick öffnete Julian den Brief und begann zu lesen. Es waren nur wenige Zeilen, geschrieben mit schwarzer Tinte, wohl aus einem Fass, wie er annahm, da hier und da ein paar Tropfen auf dem Papier waren. Doch was ihn mehr interessierte war der Inhalt, denn während er die Schrift überflog, öffnete sich sein Mund leicht.
 

Lieber Juke,
 

ich weiß, wie gern du mein Parfüm hast, deswegen möchte ich dir vorab etwas Besonderes zu Weihnachten schenken. Ich konnte einfach nicht länger damit warten. Komm bitte um 22 Uhr zu mir und mach dir keine Gedanken um Kleidung - ich werde mein Parfüm tragen.
 

Yours,

Theon
 

Woher wusste Theon davon? Von seiner leichten Obsession, was den Geruch des Blonden anging?

Der Dunkelhaarige warf einen Blick zu seiner Uhr und erstarrte, denn der Zeiger sprang gerade auf die sechs, es war bereits halb zehn! Julians Herz begann, zu klopfen, was würde der Andere nur vorhaben? Schnell begab er sich ins Bad, rettete, was noch zu retten war und warf sich dann in ein schlichtes, schwarzes Hemd und eine ebenso normale, schwarze Hose, die Beide aber nicht schlecht an ihm aussahen, wenn er das sagen durfte.

Nach einer Viertelstunde hüpfte er bereits aus der Haustür, legte einen kleinen Sprint durch die Stadt ein und fand sich kurz später vor der Haustür des Sängers wieder. Er wusste noch, als sie das letzte Mal hier gewesen waren, hatte Theon ihn so gnadenlos geküsst, dass sogar einige Leute stehengeblieben waren. Nunja, der Blonde war nunmal eben so...

Einen Blick auf das wettergegerbte Haus werfend, drückte er die einzige leere Klingel, musste schon gar nicht mehr hinsehen. Ein Surren ertönte und der Schlagzeuger machte sich auf den Weg nach oben, denn auch Theon wohnt in einer Dachwohnung, was Julian manchmal wirklich verfluchte!

Nichts desto Trotz stieg er die Stufen auch ob dieses Umstandes und war bald oben angekommen. Seine Wangen waren vom Laufen und der kalten Luft draußen leicht gerötet, als er die Türe sah, die leicht offen stand, es erwartete ihn niemand hinter ihr. Stirnrunzelnd öffnete der Schwarzhaarige die Haustüre, schloss sie hinter sich und wurde von warmer Luft empfangen, getränkt mit dem unwiderstehlichen Duft, der nur von Theon ausgehen konnte.

"Theon...", flüsterte Julian leise und er konnte nahezu das Lächeln des Blonden hören als dieser ein "Ja...?", in sein Ohr hauchte. Eine leichte Gänsehaut befiel den Schwarzharrigen, obwohl er warm angezogen war und sogar seine Jacke noch anhatte, derer er sich nun entledigte. "Ich bin pünktlich, oder?", fragte er, warf einen Blick auf die Uhr und nickte. Erst dann fiel sein Blick auf den Sänger, der ihn amüsiert musterte. Und Julian musste aufpassen, dass er nicht seine Kinnlade verlor. Da stand er, dieser Traum von einem Mann, die Haare mal nicht voll mit Gel, sondern nur leicht mit Wachs zurechtgezupft, perfekt betonte Augen, Schwarz, das das Grün so sanft und doch so konturenreich umrandete, ein Hemd, das dem Julians recht ähnlich war und trotzdem an Theon besser aussah und eine dunkle Jeans, die, wie Julian wusste, gewisse Körperteile perfekt in Szene setzte. Und der Blonde wusste genau um seine Wirkung, er las wie in einem Buch in Julians Augen. Grinsend schritt er langsam auf ihn zu, strich dem Schlagzeuger mit einer Hand sacht eine Haarsträhne aus dem Gesicht und verringerte das Grinsen zu einem Lächeln.

"Schön, dass du da bist..", meinte er leise und Julian schluckte unbemerkt. Dieser Mann hatte eine solch angenehme, dunkle Stimme, dass ihm jedesmal danach war, einfach die Augen zu schließen und ihm tagelang zuzuhören.

"Bin ich gerne.. Aber wieso sollte ich?", fragte der Schlagzeuger schließlich doch und sah zu dem Bandleader auf, dessen grüne Augen nur amüsiert funkelten.

"Naja, ich habe dich gern um mich... Und ich wollte dir dein Geschenk bereits jetzt geben..."

Einen protestierenden Blick aufsetzend, widersprach der Dunkelhaarige. "Aber es ist noch nicht Weihnachten!"

"Ist mir egal..." Mit diesem einfachen Satz nahm Theon Julian an sich und schob ihn ins Wohnzimmer und von dort aus auf die Terrasse, hielt ihm aber die Augen zu.

"Theon? Was soll denn...?!"

"Shh..." Der Blonde grinste, man hörte es, doch er löste auch nicht auf. Julian genoss das Gefühl von Theons Fingern auf seiner Haut, das er nun genießen konnte, ohne irgendwie auffällig zu sein. Zwar küssten sie sich ab und an und kuschelten andauernd, doch zusammen waren die Beiden wider Erscheinungsbild nicht. Denn beide bestritten, schwul zu sein - Natürlich. Doch Julian war sich da nicht mehr ganz so sicher, wenn er ehrlich war und deswegen war diese Situation irgendwie schwierig für ihn.

"Hey, Kleiner, noch anwesend?", fragte Theon und der Dunkelhaarige nickte nur rasch, als er aus seinen Gedanken erwachte. Er spürte, wie sich die Hand um seine Augen entfernte, wie es kalt wurde um seine Nase, ehe er die Augen auf Befehl hin öffnete und gleich noch ein wenig mehr weitete.

Auf der Terasse befanden sich lauter kleine Teelichter, die Theon angezündet hatte. So entstand eine sehr romantische Atmosphäre. Leise Musik erklang und Julian bemerkte erst nach einiger Zeit, welcher Song dort lief. Yours. Jedoch nicht in Cd-Version, sondern nur Theons Stimme alleine. In der Mitte des Balkones war aus Lichtern ein kleines Herz gemacht, in dessen Mitte ein Briefumschlag lag. Der Schlagzeuger warf einen fragenden Blick zum Sänger, der ihm nur zunickte als Zeichen, dass er den Umschlag ruhig öffnen sollte. So bückte sich der Kleinere, hob das dünne Kuvert auf, das ebenso nach Theon roch, wie der Brief, der in seinem Briefkasten gelegen hatte.

Mit leichtem Herzklopfen öffnete er und nahm den Brief heraus, den er dann las.

In leicht geschwungener, aber dennoch sauberer Schrift standen ein paar Zeilen darauf, die Julian gerne las. Sein Herz klopfte und schlug ihm bis zum Hals, so aufgeregt war er und es wurde nicht besser, je weiter er las.

Juke,

ich wollte dir schon einige Zeit etwas sagen, ich habe mich nur nie dazu durchringen können, doch ich bin sicher, dass du es wissen musst...

Mein kleiner Schlagzeuger...

Wenn du mich ansiehst und mir zulächelst, löschst du jeden Gram in mir, der auch nur hochkommen könnte.

Wenn du mich umarmst und mir sagst, dass alles gut wird, ist das Balsam für meine Seele und baut mich auf.

Wenn du mich küsst, verschwindet die Welt um mich herum und es existierst nur noch du.
 

In deinen Augen finde ich die Sicherheit, die ich nicht habe.

In deinen Worten finde ich den Trost, den ich in manchen Stunden brauche.

In deinen Armen fühle ich die Geborgenheit, die mir im Alltag fehlt.

In deinem Blick sehe ich die Zärtlichkeit, die ich einfach brauche.
 

Ich liebe dich, Juke.
 

Die Augen des Schlagzeugers flogen erneut über die Zeilen und in seine Augen traten Tränen. Das war so unglaublich... So rührend und so wunderschön! Julian drehte sich um, sah den Blonden an, dessen Blick unsicher auf dem Boden umherflogen. Er wartete. Nervös, wie es schien, denn er spielte ständig mit sen Ärmeln seines Hemdes.

Langsam trat Julian auf ihn zu, als der Sänger die Schuhe des Anderen in seinem Sichtwinkel wahrnahm, hob er sofort den Kopf und blickte den Dunkelhaarigen an, versuchte in seinem Blick zu lesen. Julian lächelte nur leicht, hob eine zitternde Hand und legte sie vorsichtig an Theons Wange, dessen Blick daraufhin gleich sanfter wurde.

"Theon...", flüsterte der Schlagzeuger leise, "..das ist das beste Geschenk, dass du mir hättest machen können..." Ein Strahlen fing sich in Theons Blick, ehe er Julian sanft in den Arm nahm und ihn leicht an sich drückte. Der Kleinere legte seinen Kopf auf Theons Brust, atmete dessen geruch ein und lächelte seelig. Er hauchte einen leichten Kuss auf den Hals des Größeren und rückte nur noch näher an ihn.

"Ich liebe dich...", flüsterte er leise.

"Ich dich auch...", gab Theon sanft zurück, kraulte Julian sanft im Nacken.

Und so standen sie da und genossen ihren Vorweihnachtsabend, der besser nicht hätte sein können.



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Kommentare zu diesem Kapitel (3)

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Von:  Seme-Aoi-chan
2009-01-03T16:58:06+00:00 03.01.2009 17:58
gott..ich hatte das gefühl das ich daneben stannd!..hinreißend!!
ich bin ganz hin und weg!....
also es war gutg eschrieben...logisch!^^
und auch eine wunderschöne idee!
sie war mehr als fantastisch! es war atemberaubend das zu lesen!
LG Remi
Von: abgemeldet
2008-12-24T22:42:56+00:00 24.12.2008 23:42
Päivää Ryu
So, ich will meine Meinung doch auch kund tun.
Mit gefällt dieser One-Shot gut.
Ich stimme Lost_Time zu, dein Schreibstil ist nicht zu übertreffen.
Man kann sich richtig in die Situation hinein versetzen.
(Nur konnte ich Theons Parfüm nicht riechen... schade eigentlich.)

Aber okay, das wars dann auch von mir.
Liebe Grüße
Mei
Von:  Lost_Time
2008-12-24T21:46:18+00:00 24.12.2008 22:46
so jetzt noch mal. ^^ damit alle meine meinung dazu lesen können. ^^
es ist ein wunderschöner one shot.
dein schreibstil ist wunderbar, sehr detailiert, sehr gefühlvoll
ich bin absolut begeistert ^^
*favo tu*


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