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Blood love

von

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Chapter 3

"Ja?"

"Ich bin es" sage ich in die Gegensprechanlage.

Kurz darauf ertönt der Summer und meine Hand drückt mit leichtem Kraftaufwand gegen die Tür, die sich gleich darauf öffnet. Mit trabenden Schritten gehe ich die Stufen bis in den letzten, den fünften Stock hinauf. Auf der letzten sehe ich ihn schon in seiner Wohnungstür stehen.
 

Blond gefärbte Haare, diese kurz.

Der hintere Teil, die in seinem Nacken, fallen fast genau auf seine Schultern. Der Rest ist stufig geschnitten. Oben dann wesentlich kürzer aber nicht so kurz, dass es aussieht wie ein Igel. Diesen Teil toupiert er sich immer. Die wenigen Haare in seinem Nacken allerdings stylt er sich nach außen. Seinen Pony trägt er schräg auf der linken Seite, von mir aus gesehen. Dieser ist ebenfalls etwas schräg geschnitten damit ihm die Haare nicht über die Augen fallen. Er endet knapp unter seinen Augen. Ihn färbt er auch oft in verschiedenen Farben. Aber heute sind sie schlicht blond. Sein Ansatz kommt schon leicht heraus, aber das mag ich gerne.

Sein Gesicht. Weich und geschmeidig ist seine Haut.

Er hat dunkelbraune Augen und ist etwas kleiner als ich. Japaner halt.

Er hasst seine Augen, weswegen ich ihn fast ausschließlich nur mit Kontaktlinsen sehe.
 

Meine Augen hingegen liebt er. Er beneidet mich um sie.

Ich bin zwar ein Japaner, doch ich bin ein "Half" wie sie zu sagen pflegen. Meine Mutter stammt aus Deutschland und ist in ihren jungen Jahren hierher gezogen. Sie wollte immer nach Japan. "Ihr großer Traum" wie sie immer sagte, wenn wir mal redeten. Sie lernte meinen Vater in Tokio kennen und verliebte sich auf Anhieb in ihn. Das Ergebnis aus dieser Liebe war dann ich. In dieser Stadt werden sie wohl auch bis sie zu ihrem Tode leben.
 

Für seine Figur bekommt er eine glatte 10 von mir. Schlank, aber auch nicht abgemagert. Ich meine, ich weiß ja, dass nicht viel an ihnen dran ist, an den Japsen, aber ich kenne auch welche die einen für mich wesentlich unanziehenderen Körper haben. Weil man schon jeden Knochen von ihnen zählen kann. Darauf stehe ich so gar nicht. Und was noch weniger geht ist, wenn sie Essstörungen haben.

Ich meine, okay eigentlich müssten solche auch interessant für mich sein. Ist aber nicht der Fall.

Ich streube mich strickt gegen Magersucht oder Bulimie. Ich will Spaß beim Sex haben und nicht bei jedem Mal Angst haben müssen mein "Opfer" fällt noch bevor ich es will in Ohnmacht. Was soll ich mit jemandem mit dem ich kein Spaß im Bett haben kann, wegen genau dieser Sache halt.

Und ich meine das ist es auch.

Ich.....

Mein eigener Vorteil. Bei der ganzen Sache geht es eh nur darum. Was mit den anderen ist und was sie fühlen ist mir egal. Und wenn ich keinen Vorteil in so jemandem sehe warum sollte ich mich auf ihn einlassen? Ich kann nicht überall sein, auch wenn auch sie es verdient haben zu sterben.

Das werden sie eh früher oder später, also was solls.

Ich habe genug Erfahrungen damit gesammelt um sagen zu können das ich es ablehne.

Nun ja Akira ist nicht so und damit hat sich die Sache.

Kein Grund mehr sich da noch Gedanken drüber zu machen.
 

Er ist ungeschminkt. Schminken tut er sich nur wenn er weg geht in Bars oder Diskotheken. Ich finde ja generell schon das sein Gesicht sehr zum Ausdruck kommt auch ohne irgendwelche Farbe um die Augen, aber geschminkt bezaubert er noch um ein minimum mehr.

Faszinierend was es für eine Wirkung hat.

Manchmal denke ich das gerade die hässlichen Dinge mich so faszinieren und meine Aufmerksamkeit auf sich ziehen.

Menschen sind schon immer interessant gewesen. Alles an ihnen. Man kann sie anlügen, Gefühle vorspielen, nichts ernst meinen von dem was man sagt, ohne das sie es bemerken.

Gefühle machen uns vielleicht zu Menschen, doch gerade die machen sie auch so dumm. Deswegen ist es für mich ein leichtes. Sie nennen es "Glück".

Was ist das? Ich verstehe nie wie sie sagen können: "Es hat mich so glücklich gemacht als du mich das erste Mal küsstest."

Was meinen sie damit? Das es sie anmacht oder ich weiß nicht es sich gut anfühlt? Das ist es doch oder?

Ich jedenfalls handele nur nach meinem Körper....Es fühlt sich gut an. Und nicht die Seele reagiert darauf sondern einzig und alleine der Körper. Deswegen mache ich es doch. Weil der Körper reagiert. Ich weiß nicht vielleicht werde ich irgendwann mal einen fragen was Glück heißt, welche Bedeutung es für Menschen hat.
 

Als er mich sieht lächelt er über beide Ohren und breitet seine Arme aus. Ich komme mit etwas schnelleren Schritten auf ihn zu, setze ebenfalls ein umwerfendes lächeln auf und umarme ihn.

Mich stimmt es ernsthaft zufrieden ihn wieder zu sehen, aber nur weil ich schon von seinem Anblick geil werde.

So grazil liegt sei Körper in meinen stärkeren Armen, als seine es sind. So zerbrechlich fühlt er sich an. Einfach perfekt.

Seine Lippen legen sich auf meine Wange, die er gleich darauf sanft küsst und seine feine Stimme flüstert an meinem Ohr: "Ich habe dich vermisst. Schön das du endlich da bist."

Den leichten Unterton in ihr höre ich sofort heraus. Er löst die Umarmung.

Kurz fängt er meinen Blick mit seinem ein. Heute sind es blaue Kontaktlinsen.

"Aber jetzt komm erst einmal rein" meint er und zieht mich an einer Hand in die Wohnung.

Die Tür fällt hinter mir in die Angel und ich entledige mich erst einmal meines Mantels, den ich sorgfältig an den Haken hänge, dann die Schuhe und drehe mich zu ihm um.
 

Er trägt ein langärmeliges Sweatshirt. Es liegt eng an seinem Körper an, ist schwarz-weiß gestreift. Längsstreifen. Eine schwarze Hose hat er an. An ihr sind viele Taschen dran und zwei Metallketten baumeln an der rechten Seite herum.

So perfekt schaut er aus. Keine einzige Unreinheit schmückt sein Gesicht, seine Haare sind verdammt weich, seine Figur wie ja schon erwähnt genauso perfekt und auch sonst stimmt alles.

Optisch gesehen. Aber der Schein trübt halt oftmals. Ich weiß was sich unter dem ganzen Stoff verbirgt.
 

Er geht in die Küche. Auf dem Weg dorthin fragt er mich: "Möchtest du etwas essen oder trinken?"

"Das wollte ich die eh noch fragen. Ich bin nämlich nicht mehr dazu gekommen"

"Hast du wieder so lange geschlafen?"

"Na du kennst mich doch.." antworte ich mit liebevoller Stimme.

"Ja ich weiß. Klar mache ich dir was."

Meine Schlafsachen und "die" Tasche habe ich an eine Ecke gestellt, zu den Schuhen. Ich folge ihm in die Küche und erblicke ihn dabei, wie er gerade ein Brot für mich schmiert sowie das Wasser aufsetzt.

Ich gehe auf ihn zu, meine Arme schlingen sich von hinten um seinen schlanken Hals, an dessen linker Seite sich das Japanische Kanjizeichen für "Kraft" befindet. Um seinen Hals hängen ebenfalls noch einige Ketten. Das Tatoo hat er sich für mich stechen lassen. Als Geschenk sozusagen. Ich mag es zu sehen wie viel ich ihnen bedeute. Meine Hände verschrenken sich auf seinem Brustkorb, meine Lippen hauchen eine Kuss auf seinen Hals.

"Es tut mir Leid das ich gestern nicht gekommen bin. Verzeih mir."

"Ja versteh schon. Du hattest bestimmt einfach nur keinen Bock."

Ich weiß, dass er recht hat, aber das kann ich ja nicht sagen. Meine Umarmung wird fester.

"Glaub mir doch ich wollte wirklich gerne..aber ich war einfach zu erschöpft."

"Aber du bist nicht gekommen. Und jetzt lass mich bitte los."

Ich respektiere seine Bitte sonst würde es wohlmöglich ausarten. So löst sich mein Griff von ihm.

"Ich liebe dich" wispere ich in sein Ohr in der Hoffnung er beruhigt sich dann wieder etwas. Kurz darauf bemerke ich, dass dieses nicht der Fall zu sein scheint. Er haut das Messer auf die Arbeitsplatte, dreht sich um zu mir. In seinem Blick erkenne ich seine Wut.

"Ach ja? Wenn du mich so sehr liebst warum bist du dann nicht vorbei gekommen?"

Seine Stimme ist lauter als ebend gerade. Die Enttäuschung in ihr höre ich genau heraus. Am liebsten würde ich jetzt dreckig lachen, weil ich es göttlich finde so etwas zu hören, aber dann wäre ich wohl auf dem Weg nach Hause, wo ich jetzt nichts lieber tun würde, als ihn zu nageln. Ein bisschen nur noch warten. Meine Hände legen sich auf seine Wangen. Meine Worte klingen voller Reue: "Verzeih mir.....bitte. Wie kann ich das nur wieder gut machen?"

Sein Blick ist gesenkt und seine Arme schlingen sich um meinen Hals.

"Ich hätte dich echt gebraucht.."

Da ist die Verzweifelung. Es fühlt sich so gut an, das ich unbemerkt lächele. Mit meiner rechten Hand streichele ich seinen Rücken entlang.

"Du hast wieder oder?"

Ich spüre das nicken seines Kopfes an meiner Brust.

"Wie oft?"

"Zweimal" bekomme ich als Antwort wieder, ich spüre wie er sich von mir löst und stellt mir ein Brettchen mit Broten auf meinen Platz. Der Wasserkocher ist schon vor kurzer Zeit ausgegangen und er gießt mir das heiße Wasser in meinen Becher, in den er vorhin einen Teebeutel hängte. Ich setze mich wieder auf den Platz, er sich mir gegenüber.

"Was ist passiert?" frage ich und beginne mit dem essen.

"Meine Eltern wieder. Sind voll ausgetickt, weil ich eine ganze Nacht weg war. Sie haben mich natürlich gefragt wo ich war und was ich gemacht habe. Und als ich ihnen dann gesagt habe, dass ich getrunken habe ist mein Vater wieder vollkommen ausgetickt und hat mir eine verpasst, wie man nur unschön erkennen kann."

Sein Pony, den er jetzt anhebt hat einen großen Teil seines Pfeilchens bedeckt. Ein Nicken von mir. Ich greife nach der Teetasse und setzte sie an meinen Lippen an, nehme einen großzügigen Schluck.

"Jetzt sind sie weg. Haben mich hier gelassen. Anfangs sollte ich ja auch mit, aber wegen der Sache hat sich das dann auch erledigt. Aber sie wissen nicht, das du da bist. Müssen sie auch nicht oder was denkst du?"

Als Antwort bekommt er ein lächeln.

"Und dann noch einmal wegen mir? Weil ich nicht gekommen bin?"

Er zögert, nickt dann aber.

Normale Leute würde das jetzt traurig finden oder sich schuldig fühlen, aber ich....ich finde es super. So weiß ich wie sehr er mir verfallen ist, wie viel ich ihm bedeute und wie stark seine Liebe zu mir ist. Ich male mir aus wie schön es wird ihn dann fallen zu lassen. Nein. Wohl eher ihn umzubrigen.

Er gehört nur mir. Ich bin fertig mit essen. Um ihm entgegen zu kommen stehe ich selber auf und stelle mein Brett in die Spülmaschine und schaue zu ihm rüber. Er hat sich meine Tasse geschnappt und nippt nun an dieser.



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