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It's the second part [ShikaIno]

One-Shot
von

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One and only

Wo war ich?
 

Das war mein erster Gedanke, als mich die Sonnenstrahlen weckten und mir gleichzeitig bewusst wurde, dass das hier definitiv nicht mein Bett war.

Ich seufzte genervt und schlug meine azurblauen Augen auf, die ich bis dahin noch geschlossen hielt.

Ein genüssliches Gähnen entwich mir, während ich mich streckte und mit ein weiterer Gedanke durch den Kopf schoss.

Egal wem dieses Bett gehörte, es gefiel mir.

Ich kuschelte mich noch kurz in das Kissen und sog einen bekannten Männerduft ein, wobei sich ein wohliges Gefühl meinem Körper breit machte.
 

„Ist die Prinzessin auch schon wach?“
 

Ich schreckte so abrupt vom Bett hoch, dass ich fast das Gleichgewicht verloren hätte und auf dem Boden gelandet wäre, doch der plötzliche Anblick eines entblößten Männerkörpers nahm mich gefangen.

Hatte ich etwa…?

Hastig warf ich einen Blick auf meinen Körper und atmete erleichtert auf, als ich meinen zerknitterten Minirock und das dazugehörige Top von gestern an mir sah.

Ich runzelte verwirrt die Stirn.

Gestern…? Erst jetzt fiel mir wieder ein, dass wir gestern alle zusammen in einen Club gegangen waren, um den ersten Ferientag gebührend zu feiern und als mir dann auch noch der Männerkörper einfiel, den ich eben noch angestarrt hatte, fragte ich mich, wem ich wohl diese Nacht auf dem gemütlichen Bett zu verdanken hatte.

Ich hob auch gleich mein Kopf, um den Übeltäter auszumachen und stockte.

„Shika?“ Der Junge fuhr sich nur einmal kurz durch die Haare und grinste mich müde an.

„Ne wirklich?“

Ich verzog meine Augen zu Schlitzen, ignorierte dabei gekonnt, dass ich wohl schrecklich aussehen musste und brachte ein Langgedehntes, wütendes „Du!“ raus.

Er konnte nur noch genervt aufstöhnen, bevor ich ihn erbarmungslos anfuhr.

„Prinzessin!? Ich glaub es hackt! Wer hat dir die Erlaubnis gegeben, mich so zu nennen und überhaupt: Warum bin ich’ n hier? Und verflucht noch mal zieh dir endlich’ ma was an!“

Ich schnappte kurz empört nach Luft und stand auf, um meine Rede im Stand fortzusetzen, als sein „Warum?“ mich völlig aus der Bahn warf und ich nichts geistreiches mehr raus brachte.

„Hä?“

Dabei hatte ich mich doch so schön auf meine Rede konzentriert.
 

„Wie anstrengend“, ächzte er leise und wahrscheinlich in der Hoffnung, ich würde es nicht hören.

Ich beobachtete mit einem Hauch von Skepsis, wie er ein paar Schritte auf mich zuschritt und mich an den Schultern packte.

„Warum soll ich mir was überziehen?“

Mein Blick wanderte kurz konfus über seinen nackten Oberkörper und ich spürte wie meine Wangen anfingen zu brennen, wobei ich wieder aufschaute und seinem spitzbübischen Grinsen begegnete – eine Eigenschaft, die er eigentlich nur in meiner Gegenwart auslebte.

Ich konzentrierte mich einen Moment lang auf seine dunklen Augen und auf sein offenes Haar, welches ihm leicht auf die Schultern fiel.

Warum musste er heute bloß so verboten gut aussehen.

„Weil’ s kalt ist?“ Meine Stimme kam mir nur noch kleinlaut und unsicher vor und ich war so verschreckt von der Nähe seines nackten Oberkörpers, dass ich meinen Blick immer wieder teils neugierig, teils verlegen über diesen schweifen ließ.

Seit wann hatte er so einen trainierten Körper? Oder hatte er den schon immer?
 

„Oh man“, stöhnte er und fuhr sich mit einer Hand erneut durch die Haare, bis er mir dann ein Arm um die Schultern legte und mich aus dem Zimmer, durch den Flur zum gegenüberliegenden Bad begleitete.

Meine Haut schien zu brennen, als sie mir seiner in Berührung kam und dann kam mir auch noch die Frage auf, warum es plötzlich so heiß in dem Haus geworden war.

„Mach dich erstma’ frisch und dann komm runter, Prinzesschen.“

Als die Tür hinter mir ins Schloss fiel, musste ich schlucken. Was verdammt noch mal war eben eigentlich passiert?

„Okay, Ino, komm erstma’ runter“, murmelte ich vor mich hin, während ich mich in dem geräumigen und vor allem sauberen Badezimmer umsah.

„Das war doch nur Shika“.

Ich seufzte kurz auf und ging zu dem Spiegel über dem Waschbecken, um mich erst einmal zu begutachten und um festzustellen in welchen schlimmen Zustand mich Shikamaru erblicken musste.

„Totaler Absturz“, kommentierte ich kurz meine verlaufene Schminke und die dicken Augenringe, über die ich mit meinem Finger stich, ehe ich erschlagen aufstöhnte und mich zur Dusche begab.

Ich zog mich aus, stieg in die Duschkabine und stellte das Wasser an.

Wie schön es doch gewesen wäre, jetzt baden zu können.

Ich seufzte.
 

Und plötzlich fiel mir wieder der Nara ein.

Wie war ich gestern hier her gekommen? Hatte er mich mitgenommen? War irgendetwas zwischen uns passiert? Bei dem Gedanken wurde mir schwindelig.

War er deshalb vielleicht so merkwürdig oder lag es einfach nur daran, dass ich zum ersten Mal bei ihm zu Hause war?

Ich seufzte abermals auf und genoss die warmen Tropfen auf meiner geschmeidigen Haut.

Es war ja nicht so, dass er mich nicht hier haben wollte, schließlich war ich seine beste Freundin, aber vielleicht lag es auch einfach an seinen Eltern.

Ich erinnerte mich daran, wie er einmal gesagt hatte, dass sie nervig seihen – jedenfalls seine Mutter.

Wobei… Was war bei Shikamaru eigentlich nicht nervig oder anstrengend?

Ich schmunzelte bei dem Gedanken an seine immerzu genervte und müde Haltung.

„Mein Shika“, flüsterte ich in die Geräusche des Raumes und riss im nächsten Moment meine Augen geschockt auf, um mir dann auch noch die Hand vor dem Mund zu schlagen.

Was hatte ich gerade gesagt? Er war doch mein bester Freund.

War ich etwa in ihn…? Ich wollte gar nicht daran denken.
 

So schaltete ich stattdessen fiebrig die Dusche ab und trocknete mich ab, bevor ich einen angewiderten Blick auf meine gestrige Kleidung warf – schließlich zog ich eigentlich jeden Tag etwas anderes an.

Ich sollte demnächst mal wieder zum Shopping fahren.

Seufzend nickte ich mir selbst zu und machte mich daran, meine bereits benutzte Kleidung anzuziehen.

Oh man, wenn Shikamaru mich jetzt so sehen würde. Ich stockte abermals.

Seit wann dachte ich so viel an ihn? Seit ich nicht mehr wusste, ob wir nur noch beste Freunde waren oder doch schon mehr?

Verdammt, was war gestern bloß noch passiert?
 

~*~
 

Shikamaru hatte vollkommen Unrecht gehabt, als er gemeint hatte, seine Mutter wäre der Teufel.

Ich meine, warum sonst sollte ich mich so gut mit ihr verstanden haben?

Sie hatte mich schon, seit ich die Küche im Hause des Nara betreten hatte, so seltsam glücklich angefunkelt, sodass sie mir gleich sympathisch wurde.

Wir teilten so viele Gemeinsamkeiten und sogar die Meinung darüber, dass Shikamaru dringend eine aktivere Tätigkeit, als Shogi spielen, brauchte.

Ich schmunzelte in mein Kissen hinein.
 

Ich lag in meinem Zimmer und konnte einfach nicht anders als zu lächeln – die ganze Zeit schon.

Seit ich die Haustür hinter mir geschlossen und meine Mutter mir wegen meines seligen Lächelns einen konfusen Blick zu geworfen hatte, konnte ich diesen Zustand nicht mehr ändern.

Seine Mutter - ich erinnerte mich noch ganz genau an Shikamarus Gesicht - hatte doch tatsächlich darauf bestanden, dass ihr Sohn mich, nach dem Frühstück noch nach Hause brachte.

So gehörte es sich schließlich auch. Mein Lächeln wurde breiter.

Ich spürte, es ging aufwärts – und das lag sicher nicht daran, dass ich gerade von meinem Bett aufstand, um an mein klingelndes Handy zu gehen.

Ich hatte eine SMS.
 

Kiba sagt, du hättest mit Shika geschlafen. Was ist passiert? Ten.

Tenten
 

~*~
 

Es war Freitag.

Es waren genau zwei Tage nach dem Clubbesuch.

Es war genau ein Tag nach dem Erwachen bei Shikamaru und der SMS von Tenten.

Es war genau das Eintreffen der SMS, das mich seitdem in Kummer versetzte…
 

…und Shikamaru meldete sich nicht.
 

Ich schluchzte abermals betroffen auf, als ich mein Gesicht wieder wimmernd in mein Kissen presste.

Neben mir auf dem Bett lag ein Bild auf dem ich und Shikamaru zu sehen waren, wie wir grinsend zu Sai schauten und dabei unsere Finger zu Victory-Zeichen spreizten.

Sai hatte uns damals in weniger als fünf Minuten gezeichnet und mir dann das Bild geschenkt, mit der Begründung, dass solche Momente irgendwie festgehalten werden sollten.

Es gab sowieso kaum richtig gute Bilder von Shikamaru und da kam mir diese Zeichnung echt gelegen. Und nun waren meine Gedanken wieder bei dem Nara.

Wozu sollte er sich auch bei mir melden, schließlich hatte er ja was er wollte.

Ich hatte schon an alles Mögliche gedacht; dass es eine Wette war; dass er wissen wollte, wie genau ich zu ihm stand; dass er mich nicht mehr brauchte.

Ich schluchzte. Tenten hatte ich auch nicht zurück geschrieben – ganz nach dem Motto: Ich hab doch nie eine SMS erhalten!

Natürlich hatte ich mein Handy auch gleich lautlos gestellt und ich war mir sicher, dass bereits einige Anrufe in Abwesenheit und ungeöffnete SMS auf mich warteten, wenn ich auf den Display schauen würde – aber das tat ich nicht.
 

Ich fühlte mich dreckig. Vielleicht lag es ja tatsächlich an meiner verlaufenen Schminke oder dem weiten, rosa Pyjama, den ich zu solchen Anlässen immer anzog und der mich daran hinderte auch nur einen einzigen Schritt an die Öffentlichkeit zu tun.

Am wahrscheinlichsten war aber wohl die Tatsache, dass ich anscheinend mein erstes Mal gehabt hatte – mit meinem wohl Ex-besten Freund in einer Nacht, an die ich mich nicht mehr erinnern konnte.

Ich jammerte auf und versuchte erneut mir die ganzen Tränen mit meinem Handrücken wegzuwischen, doch es klappte nicht.

Da waren einfach zu viele.

Das Klopfen an meiner Zimmertür riss mich aus meinem Selbstmitleid und gerade als ich denjenigen wegschicken wollte, wurde die Tür einfach geöffnet und ein pinker Haarschopf schlupfte in mein Zimmer.

„Verschwinde“, wimmerte ich nur und vergrub mein Gesicht wieder in das Kissen. Sakura gehorchte nicht – das tat sie bei mir nie – und setzte sich stattdessen auf die Kante meines Bettes, wobei sie ihre kleine Hand auf meinem Rücken platzierte und mit ihren Fingern beruhigend über meine Wirbelsäule gleiten ließ.

Meine Mutter hatte sie wohl rein gelassen.

„Geh weg“, hauchte ich nur noch schwach, konnte mir schon fast vorstellen, wie sie den Kopf schüttelte und spürte auch gleich ihre Hand auf meiner Schulter, die mich zwang, aufzusehen.

Ich warf mich einfach in ihre Arme und ließ noch einmal die ganze Enttäuschung raus, die ich seit der SMS spürte.

„Ach Süße“, flüsterte sich sanft und drückte mich etwas fester. Mein Körper bebte; mein Atem ging schwer und ich fühlte mich, als ob ein dicker Strick sich um meinen Hals legte.

Es tat unheimlich weh, jetzt alles auf einmal raus zu lassen, doch andererseits war es gut, dass Sakura bei mir war. Meine beste Freundin.
 

Als ich mich wieder etwas beruhigt hatte, legte ich mich wieder normal hin und beobachtete Sakura dabei, wie sie kurz lächelte und dann zu der Tüte rüber ging, die sie mitgebracht hatte.

Während sie wieder mit den leisen Schritten eines kleines Engels zu mir kam, strich sie mir kurz ein paar Strähnen aus meinem Gesicht und lächelte ruhig.

Seit sie mit Sasuke zusammen war, war sie ruhiger und ausgeglichener, allem voran steckte sie mich mit ihrem Glücksgefühl an. Die Beiden taten einander echt gut.

„So Ino-lein, wenn du schon traurig bist, dann aber mit den richtigen Mitteln“, meinte sie lieblich und zog zwei Tafeln Schokolade aus der Tüte, um sie aufs Bett zu legen.

Daraufhin folgten noch ein großer Eisbecher, zwei kleine Löffel, ein 100er Pack Taschentücher, drei kitschige Liebesfilme und einige Speisekarten von Lieferservicen.

Ich musste unwillkürlich lächeln, als ich mich daran erinnerte, dass wir das immer so machten, wenn einer von uns Kummer hatte.

„Danke Sakura“, heulte ich schon wieder und warf mich ihr erneut in die Arme – dieses Mal aus Freude über so eine wunderbare Freundin.
 

~*~
 

Ich wurde fast schon depressiv, als Sakura gegangen war und mich mit der Erkenntnis, ich hätte mich in Shikamaru verliebt, alleine ließ.

Gut war nur, dass sie bei mir übernachtet hatte, um für mich da zu sein. Nun ging es mir eigentlich besser – wie gesagt, eigentlich.
 

Sie hatte mir erzählt, wie Kiba zu ihr ankam – Tenten hatte zu der Zeit bei ihr geschlafen – und so ein paar miese Andeutungen raus gehauen hatte.

Danach hatte er dann die Behauptung aufgestellt, Shikamaru und ich hätten wild miteinander rumgeknutscht, als wir in seinem Haus verschwunden waren.

Leider musste Sakura sogar bestätigen, dass Kiba uns beide zu Shikamarus Elternhaus gefahren hatte, weil er einer der wenigen, einigermaßen Nüchternen gewesen war.

Ich hatte ihr aber erzählt, dass ich so gut wie nichts mehr vom vergangenen Abend wusste und nun stand ich wieder am Anfang.

Was war in der Nacht des Discobesuches passiert? Wenn ich mit meinem nun wohl Ex-besten Freund wirklich mein erstes Mal hatte, dann konnte ich ihm doch wohl kaum noch mal unter die Augen treten.

Aber er war wohl der Einzige der Bescheid wusste.
 

Ich atmete noch einmal tief durch, bevor ich mit einer Hand zitternd nach meinem quietsch pinken Handy griff und auf den Display – ich hatte ihn vor zwei Tagen zum letzten Mal angesehen - schaute, der mich zu einem milden Lächeln verleitete.

Wenigstens hatte ich noch Freunde, denen ich wichtig war.
 

84 Anrufe in Abwesenheit.

16 eingegangene Mitteilungen.

2 eingegangene Bildmitteilungen.
 

Mein Lächeln wurde zu einem leichten Kichern, als ich die Anrufe wegdrückte und mir einige Mitteilungen durchlas.
 

Ich versuche dich die ganze Zeit zu erreichen. Was ist los, Süße? Mail back. Ten

Tenten
 

Lust auf shoppen??

Temari Sabakuno
 

Ich mache mir langsam wirklich sorgen um dich. Melde dich!!! Cherry

Sakura Haruno
 

Wir machen uns echt irre sorgen um dich. Lebst du noch? Ten

Tenten
 

Egal was passiert ist, komm ruhig zu mir, Ino. Wir sind alle für dich da. Hinata.

Hinata Hyuuga
 

Hast du dich mit wem gestritten? Der Superman. ^^

Naruto Uzumaki
 

Die Mädels stehen Kopf wegen dir. Was ist los?

Shikamaru Nara
 

Pech gehabt. Ich komme ob du willst oder nicht!

Sakura Haruno
 

Ich brach kurz ab, bevor ich noch ein paar SMS überflog und eine von Kiba fand. Ich öffnete sie.
 

Na Blondi. Wie wars? Hast dich ja richtig an den faulen Sack rangeschmissen. Kannst mir ja auch mal einen blasen wenn du willst.

Kiba Inuzuka
 

Mir wurde schlecht und ich spürte schon, wie die Tränen in meinen Augen schon zu brennen begangen.

Warum hatte er auch geschrieben?

Ich presste meine Hand auf meine Lippen und unterdrückte ein Schluchzen.

Jetzt dachte bestimmt jeder, dass ich eine Schlampe war.

Fiebrig wählte ich die Nummer meines wahrscheinlich Ex-besten Freundes und presste es an mein Ohr, bis ich seine müde Stimme vernahm.
 

Nara.“

„Es ist mir scheiß egal, was du gerade machst, aber ich will sofort mir dir reden! Persönlich!“
 

Dann legte ich auf.
 

Es war mir egal, dass meine Stimme weinender klang, als beabsichtigt.

Sollte er doch wissen, wie dreckig es mir gerade ging.
 

~*~
 

Als ich auf einer Decke auf der Wiese im Park saß, auf der wir uns nachträglich verabredet hatten und darüber nachdachte, warum ich gedacht hatte, Shikamaru hatte sich nicht bei mir gemeldet, obwohl ich eindeutig eine SMS von ihm erhalten hatte, ließ ich meinen Blick über die Menschen um mich herum schweifen.

Meine Tränen waren getrocknet, meine Kleidung war wie immer in der Öffentlichkeit präzise gewählt und trotz der warmen Temperatur hatte ich auf einen etwas längeren Rock bestanden, der mir bis zu den Knien reichte und unter dem ich noch eine kurze, hautenge Hose trug, die man gar nicht bemerkte.

Ich seufzte angebunden, als ich mich im sitzen etwas nach hinten lehnte und in den Himmel schaute.

Die wenigen Wolken zogen an meinen Augen vorbei und ließen den strahlend blauen Himmel hervorstehen.

In Situationen wie diesen, konnte ich wirklich nur zu gut nachvollziehen, warum es Shikamaru so sehr gefiel in den Himmel zu starren und die Wolken zu beobachten.

Es vermittelte einem ein schönes Gefühl von Ruhe – etwas, was ich nur in den seltensten Fällen genoss.

Sonst war ich immer aktiv und zu jedem Spaß bereit.

Ich schloss meine Augen und sog die frische Luft tief ein, während ich plötzlich einen Schatten über mir wahrnahm, der mich aufschauen ließ.

Hastig setzte ich mich wieder auf und schaute verlegen zur Seite.

„Shikamaru“, murmelte ich nur zur Begrüßung und blinzelte verwirrt, als er mir plötzlich eine rosa Blume vor die Nase hielt. Ich nahm sie vorsichtig an mich

„Hab ich auf dem Weg gefunden.“ Er zuckte nur noch mal kurz mit den Achseln und setzte sich dann neben mich.

Leicht lächelt, roch ich ganz kurz an der Blüte und spielte nervös mit ihrem Halm.

Wie sollte ich bloß anfangen?
 

„Also Ino“, er begann das Gespräch und ich spürte förmlich seinen Blick auf meinem Gesicht, was mich dazu veranlasste nur noch nervöser zu werden. „Was ist los, dass ich so schnell kommen sollte?“

Ich schluckte.

„Na ja“, ich stockte bei meinem unsicheren Tonfall und schluckte erneut. Was war bloß plötzlich los mit mir?

„Wie anstrengend“, murmelte er leise und rieb sich über die Stirn, bevor er sich auf den Rücken fallen ließ und in den Himmel schaute.

Und plötzlich wurde ich wütend.

„Anstrengend, huh?“, meinte ich bitter und warf ihm einen verletzten Seitenblick zu. „Mich zu vögeln war dir aber nich’ zu anstrengend oder?“

Ich stand auf ohne auf seinen verwirrten Blick zu achten, den er mir plötzlich zuwarf und drehte mich zu ihm um, um ihn von oben heran anzusehen.

Ich wollte etwas sagen, öffnete meinen Mund, doch kein Ton ertönte, denn stattdessen entwich mir nur ein Schluchzen, sodass ich mir eine Hand auf den Mund schlug und die Augen zukniff.

Shikamaru richtete sich nur ruhig auf und musterte mich etwas verstört.

„Wovon redest-“ – „Wovon ich rede?“ Ein weiteres Schluchzen entwich mir. „Ich bekomme gesagt, dass ich mit dir geschlafen hab und du fragst mich ernsthaft wovon ich rede?“

„Ach verdammt“, schluchzte ich, wischte mir die Tränen aus den Augen und drehte mich zum Gehen um.
 

„Wir“, er stockte. „Warte mal, Ino!“ Ich hörte, wie er sich aufrappelte und mir hinterherlief, bevor er mich herumriss und mich fest an den Schultern packte.

Seine Miene schien auf einmal so verhärtet. „Wir haben niemals“, er schluckte und wurde leicht rot. „niemals miteinander geschlafen, Ino.“

Ich lachte nur bitter auf.

„So? Und warum dann die ganzen Sprüche von Kiba? Dein komisches Verhalten am nächsten morgen?“, meine Stimme klang ab. „Warum dieses auch?“

Auch?“ Er schien nun vollkommen überfordert, sodass er einige Sekunden brauchte, bevor er seinen Kopf schüttelte und mich ernst fixierte.

„Was weißt du noch alles?“

Ich war einen Moment lang von seiner Ernsthaftigkeit überrascht. Dann konzentrierte ich mich auf seine Frage.

„Wir alle haben getanzt.“

„Ist das das Letzte, woran du dich erinnern kannst?“

Ich nickte nur stumm.

Er seufzte und rieb sich kurz über seine Schläfe, bis er mich wieder zur Decke zog und meine Proteste ignorierte.
 

Noch bevor ich ihn anfahren konnte, unterbrach er mich.

„Also.“ Er wurde leicht rot und wandte seinen Kopf von mir ab. „Wir haben alle gefeiert und getrunken und… na ja.“

Na ja, was?“, forderte ich zittrig und schaute ihn durchdringend an. Ich hatte doch meine Kleidung noch angehabt, wie mir einfiel. Vielleicht hatten wir doch keinen Sex gehabt.

„Als wir alle gehen wollten und nur noch Kiba, Neji, Sasuke und ich mehr oder minder zurechnungsfähig waren, haben wir eben beschlossen, dass du bei mir pennst. Bei Sakura war ja kein Platz mehr und-“ „Shikamaru!“, forderte ich durchdringend.

Warum redete er bloß am Thema vorbei? Hatte ich ihm vielleicht doch einen geblasen?

War da deshalb dieses auch in der SMS von Kiba gewesen? Mir wurde übel.

„Okay, okay.“ Der Nara atmete noch einmal tief durch und erzählte weiter. „Auf jeden Fall haben’ wa uns geküsst.“ Er warf einen Blick in mein leicht geschocktes Gesicht, welches immer noch auf den großen Knüller wartete. „Heftig geküsst. Im Auto. Von Kiba. Und na ja, als wir dann bei mir waren, sind wir halt eingepennt.“
 

Er schaute mir wieder richtig in die Augen, damit ich sehen konnte, dass er nicht log, während ich ihn immer noch wartend anschaute.

„Geküsst“, stellte ich fest und verzog meine Miene zu einer ungläubigen Miene. „Aber Kiba hat-“ – „Kiba erzählt scheiße. Nur weil wir rumknutschen, heißt das noch lange nicht, dass wir miteinander geschlafen haben.“

Ich wurde wegen seiner direkten Aussage ein wenig rot, drehte mich aber trotzdem nicht weg.

„Du hast echt gedacht, dass wir…“, er wagte nicht weiter zu sprechen. Ich nickte nur verlegen und wanderte mit meinem Blick zu Boden.
 

„Aber eines verstehe ich nicht“, meinte ich nach einiger Zeit plötzlich und fixierte seine dunklen Augen. „Warum warst du danach so merkwürdig drauf?“

„Wann denn?“

„Na am Morgen, als ich aufgewacht bin“, meinte ich vorsichtig und konnte immer noch nicht so ganz glauben, was er mir erzählt hatte.

Er kratzte sich verlegen am Hinterkopf, so wie Naruto es oft tat und schaute mir flüchtig in die Augen.

„Ich wusste nicht, wie du dazu stehst. Ich war einfach erleichtern, als du warst wie immer.“

Plötzlich musste ich lächeln. Dann war das alles ein riesengroßes Missverständnis. Ich seufzte erleichtern auf und spürte, wie mir eine schwere Last von den Schultern fiel, die mir seit Tagen die Freiheit geraubt hatte.
 

„Ich kann mich an nichts erinnern“, meinte ich unerwartet grinsend. „Du anscheinend schon. Also wie stehst du dazu, Shika?“

Mein Grinsen wurde breiter, als er wieder verlegen wegschaute und überlegend schluckte, bevor er irgendetwas murmelte, was ich nicht verstand.

„Was sagst du da?“

Ich musste leise und dennoch ein wenig zurückhaltend kichern.

Und das, was dann folgte, hätte ich niemals von jemandem wie Shikamaru Nara erwartet; nicht von meinem besten Freund aus Sandkastenzeiten; nicht von dem Mann, den ich seit knapp einem Tag liebte.
 

„Es hat mir gefallen und gegen eine Wiederholung hätte ich auch nichts.“
 

Ich wusste gar nicht mehr wirklich was ich tat, als ich ihm am Kragen seines Hemdes packte, dass ihm wahrscheinlich seine Mutter aufgezwungen hatte, und meine Lippen auf seine presste, während ich meine azurblauen Augen genießerisch schloss und auf seine Erwiderung wartete, die auch rasch kam.

Und während er so seine Hand auf meine Taille legte, um mich näher zu ihm zu ziehen und meine Finger seinen Nacken kraulten, vergaß ich für einen Moment meine Probleme und genoss stattdessen das Gefühl, welches er mir schenkte.

Erst als wir uns wieder für einen kurzen Moment voneinander lösten, konnte ich ihm meine Ansichten preisgeben.
 

„Ich bin da ganz deiner Meinung.“
 

Mehr sagte ich nicht, bevor wir uns erneut küssten und ich mir vornahm, gleich nach diesem Treffen Sakura bescheid zu geben, dass sie und Sasuke in der Clique jetzt wohl nicht mehr das einzige Pärchen waren.
 

~Owari~
 

Sooo!

Der Wunsch-OS für Tay-chan ist endlich fertig und ich hoffe er hat euch gefallen.
 

Kommentare, Kritik und Verbesserungsvorschläge sind willkommen.



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Kommentare zu diesem Kapitel (10)

Kommentar schreiben
Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von: abgemeldet
2012-11-02T18:28:02+00:00 02.11.2012 19:28
Super!!!
Du solltest weitere OS von den beiden schreiben.
Von:  Jacward
2010-10-30T17:43:32+00:00 30.10.2010 19:43
SÜÜÜÜÜÜÜÜSS
Ich will auch einen shikamaru!! XDDD

TOLLE FF!!! Mach weiter sooo ^_°
Von:  PurplePassion
2010-08-16T17:51:20+00:00 16.08.2010 19:51
huiii!!! :)) loved it!!
Von:  Jormungand
2010-02-01T19:12:33+00:00 01.02.2010 20:12
ok, ich bin ja eigentlich ein mega Sakura Fan, aber momentan ist Ino wieder an der Spitze meiner lieblingsfguren....

hast du ganz große klasse gemacht! Echt! Ich finde du hast ino gut hinbekommen ^-^

schreib ruhig mal ein paar mehr FF zu dem Pärchen ;)

glg Ion-chan094
Von:  Sauerkirsche
2009-10-21T13:26:27+00:00 21.10.2009 15:26
Sag bloß!!
Ich kommentiere das mal auch wenn ich ich die FF von deinem pc kenn und das pair eigentlich nicht mein liebling ist: trotzdem hamma gelungen!!!
Ich weiß noch wie ich mich weggeschmissen hab damals als dierse stelle kam wo ino sich gefragt hatte warum shika seine mutter immer einen teufel nennt obwohl sie sich mit ihr so gut verstanden hat.
einfach nur geil!!!

LG
Von:  Roddie
2009-01-02T15:33:50+00:00 02.01.2009 16:33
Ich hab den OS eben erst gefunden und gelesen =)
Deshalb erst jetzt ein Kommentar ^__^~
Ich find ihn sehr süß und gut gelungen.
Schade nur das Kiba so ein Arsch ist ;__; Ich mag ihn eigentlich XD

Ein paar kleine Fehler haben sich an manchen Stellen eingeschlichen.
So wie beispielsweise genießerisch, anstatt genüßlich, aber ja. Über sowas sieht man hinweg ^__^

Wenn du irgendwann wieder einen ShikaIno OS schreibst, kannst du ja Bescheid geben <3.
Lg Sarah-chan
Von:  Fangirly-Tay
2008-12-12T22:05:39+00:00 12.12.2008 23:05
AHHHHH *rumkuller*
Der Os ist sowas von CUTE!!! Ich liebe ihn!
Er ist echt geil geworden, vor allem der Anfang war sau lustig
"Wieso soll ich mir was anziehen?" *kreisch*
(Okay das ist zu abgedreht...)
Ne, aber jetzt mal im Ernst: Er ist echt toll! Er gefällt mir aufs Übelste! Es ist einer der besten FF´s die ich bis jetzt auf "animexx" gelesen hätte.
Werd mir bei gelegenheit deine anderen ff´s angugen, sind ja bald Ferien^.^
Von:  Ino_chan
2008-12-09T12:20:59+00:00 09.12.2008 13:20
3 Worte:ICH LIEBE ES!!!!!
Ich bin leidenschaftlicher InoShika fan und verschlinge echt alles was ich von ihnen finden kann.Das war echt gelungen und total amüsant!!Spitzenklasse.Ich hoffe natürlich sehr auf eine fortsetzung oder vielleicht noch einen OS von den beiden.Mach weiter so!

Ino_chan
Von:  -Anni-
2008-12-08T20:41:02+00:00 08.12.2008 21:41
InoShika is sooo ein tolles Pairing Xd
ein cooles OS ich finde es toll ^^
ich liebe dieses Pairing ^^
ich hoffe du schreibst vielleicht noch ein paar OS mit den zweien XD

Ino_Yamanaka15
Von:  Sandi-chan
2008-12-08T13:52:16+00:00 08.12.2008 14:52
iCH LiEBE ES :D!
Ich finde das Pair genial!
Und du hast alles so gut beschrieben und es ist alles sehr gut zum ausdruck gekommen :D!
Super gemacht! Ich hoffe es erscheint eine fortsetzng?

Sandi-chan


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