Zum Inhalt der Seite

Beloved

Oder: Wenn alles Anders kommt...
von

.
.
.
.
.
.
.
.
.
.

Seite 1 / 1   Schriftgröße:   [xx]   [xx]   [xx]

Neugierde

Takuya bekam im Auto an Ryuichis Seite zunächst kein weiteres Wort heraus und leuchtete nur 'fröhlich' vor sich hin. Das blieb Ryuichi natürlich nicht verborgen. Der Ältere schmunzelte ab und an kaum merklich. Nach etwa drei Minuten Fahrt versuchte Takuya irgendwie ein Gespräch aufzubauen. "Uhm... w-wo möchtest Du eigentlich mit mir hin?" wollte der Blondschopf wissen und sah schüchtern zu Ryuichi hinauf. Der schenkte Takuya ein lächeln, welches das Herz des Blondschopfes erwärmte. Dann sprach er: "Ganz in der Nähe hab ich ein Tolles Hotel entdeckt. Da gibts Suiten mit einem Tollen Panoramablick auf die Tokyoter Bucht! Ich hab heute Morgen schon angerufen und eine für uns zwei reserviert!" Takuya bekam große Augen. Den Begriff 'Suiten' assoziierte er mit James Bond Filmen. So wusste er auch: "Die sind doch wahnsinnig teuer!" Ein wenig schockiert sah Takuya den Älteren an. "Das währ doch nicht nötig gewesen!" fiepste er doch Ryuichi nickte energisch aber freundlich lächelnd und entgegnete: "Oh Doch! Hör mal, wenn es um Dich geht, schau ich doch nicht aufs Geld..." Takuya errötete einmal mehr. "Du bist so lieb..." fiepselte er gerührt. Ryuichi entgegnete mit sanfter Stimme: "Und Du bist wahnsinnig süß..." Gerade hier hielten sie an einer Ampel. Ryuichi beugte sich kurz zu Takuya hinüber und gab ihm einen sanften Kuss. Takuya bekam eine heftige Gänsehaut und versank ohne dass er es bewusst gesteuert hätte in diesem Kuss, den er und Ryuichi einander gaben. "Ich liebe Dich..." wisperte der Ältere schließlich, wobei er in den Augen des Blondschopfes versank. Takuya erschauerte. Erstaunlicher Weise löste Ryuichi genau im Richtigen Moment den Blick, als die Ampel nämlich im Begriff war, auf Grün zu schalten. Genau in dem Moment wisperte Takuya gerade: "Und ich liebe Dich..." Der Mann da am steuer war ungeheuer charismatisch. Takuya konnte sich Ryuichis Charme einfach nicht entziehen. Überhaupt wurde der Blondschopf im Moment von den vielen Eindrücken komplett überrumpelt. Denn schon kurze zeit später hatten sie das Hotel erreicht. Nie zuvor hatte Takuya eine derart überwältigende Fassade erblickt. Es war ein Hochhaus in sehr modernem und überaus elegantem Stil, welches unweit der tokyoter Bucht stand. "Oh mein Gott..." fiepte Takuya, als er ausstieg. Ryuichi grinste, stiefelte um das Auto herum und legte einen Arm um Takuyas Schulter. "Na komm, schauen wir uns unser Zimmer an, hm?" Die Tasche hatte Ryuichi aus dem Kofferraum genommen und um die Takuya abgewandte Schulter gehängt. Ryuichis Hand wanderte hinter Takuyas Rücken und in der Art schob er den Blondschopf ein bisschen in die richtige Richtung, ehe sie die Empfangshalle betraten. Selbstsicher (um nicht zu sagen selbstverständlich) trat Ryuichi an den Schalter, grüßte Freundlich und ließ sich den Schlüssel geben, mit der Bitte "Kein Page, bitte... Die eine Tasche trage ich selbst." als Ryuichi nämlich bemerkte, dass der Manager einen heran winkte. Damit machte er der Dame an der Rezeption auch klar, dass er für die Dauer seines Aufenthalts kein Personal in und um das Zimmer herum wünschte. "Ich verstehe..." kam es von ihr. "Wennn sie etwas wünschen..." wollte sie beginnen, doch Ryuichi beendete den satz mit charmantem, freundlichen Tonfall: "...Werde ich mich selbstverständlich vertrauensvoll an Sie wenden. Vielen Dank! Einen guten Abend, wünsche ich ihnen noch!" Takuya unterdess hatte von dieser Absprache nichts mit bekommen. Er war noch immer zu sehr beeindruckt vom Ambiente dieses Empfangssaales. So fiepste er kaum hörbar, als Ryuichi ihn schließlich mit sich in richtung Fahrstuhl zog. Im Fahrstuhl angekommen quiekte er - gott sei Dank nich im Beisein Anderer: "Oh mein Gott! Das ist ja ein Palast! U-Und Das nur für eine Nacht?!" Ryuichi lachte hell und klar, dann wuschelte er Takuya wieder einmal durch die Haare. "Freu Dich doch einfach darüber!" Sanft und ruhig wurde Ryuichis Stimme, als er noch anfügte: "Ich würde alles dafür tun, dass diese Nacht unvergesslich für Dich wird..." Takuya wurde tiefrot und sah zu Boden. Doch eins hatte Ryuichi noch auf der Zunge: "Ich hoffe, Du magst italienisch. Das Restaurant hat einen tollen Blick auf die Bucht!" Die rote Ampel sah auf und miepte schließlich: "Oh ja! Ich LIEBE italienisches Essen!" Ryuichis Gesicht hellte sich ein wenig mehr auf. Dann sprach er: "Dann haben wir ja das Ziel für unser Date, hm?" Takuya nickte, obgleich er noch immer ein gutes Stück errötet war. Doch er war nun einmal wahnsinnig verliebt in den Größeren. Und auch wenn er im Moment daran nicht dachte, so galt gleiches natürlich auch für Yun. In Ryuichis Fall jedoch, war es etwas Besonderes, weil es das erste Mal war, dass er sich gestattete, so für Ryuichi zu fühlen. Schließlich waren sie oben angekommen. Die Suite, die Ryuichi ihnen gebucht hatte, lag im obersten Stockwerk, also auf Etage 21. In so luftiger Höhe gab es kaum noch andere Gebäude im Sichtfeld und in der Nähe gar kein Einziges, so dass man eine wunderbare, weit schweifende Aussicht hatte. Das durfte auch Takuya erleben, als Ryuichi die Tür zu ihrer Suite öffnete.
 

Doch zunächst fühlte Takuya sich einfach nur von ihrer Übernachtungsmöglichkeit überfordert. Es gab nicht nur einen Raum und ein Bad, nein! Hinter einem Flur sah man eine Art von Wohnzimmer mit zwei Liegesesseln vor einem grandiosen Panoramafenster. Der Flur entstand durch ein Arbeitszimmer, welches hinter einem Durchgang verborgen war. Durch einen weiteren Durchgang erreichte man schließlich das Schlafzimmer. Hier stand ein riesiges quadratisches Bett von 2 1/2 Metern Durchmesser, welches im Grunde nur eine riesige Matratze besaß. Auch hier hatte man einen wunderbaren Panorama Ausblick. Hinter einem kleinen Durchgang erreichte man ein Badezimmer, mit großer Dusche und sogar zwei Waschbecken!. Takuya gerieht bei all dem Luxus beinahe ins Taumeln und lief nur mit offenem Mund durch die Wohnung, die das hier darstellte. Natürlich hatte es ihm das Bett angetahn, denn durch Die Fensterwände an zwei Seiten hatte man das Gefühl, hier in luftiger Höhe zu schhlafen. Als Ryuichi jedoch sich auf das Bett sinken ließ und ihm mit liebem Blick die Frage stellte "Na, wie gefällt es Dir?" überkam Takuya der Gedanke, was hier am Abemd alles geschehen konnte. Mit Röte um der Nase gestand Takuya. "Irgendwie ist das ziemlich... uhm... erotisch." Ryuichi zog die Augenbrauen hoch und echote: "Erotisch?" Taku nickte schüchtern. "Weil... hier alles offen ist..." murmelte er schließlich. In Ryuichis Augen konnte man ein forsches Funkeln ausmachen, als er direkt nach fragte: "Du kannst Dir vorstellen, es hier zu tun?" Ryuichis erotische Stimme und der tiefe, sanfte Tonfall jagten Takuya eine Gänsehaut über den Rücken. Er wurde tiefrot und nickte schließlich stumm. Ryuichi schmunzelte schelmisch. Natürlich hatte er Takuya nur ein wenig aus der Reserve locken wollen, nachdem er schon ohne so recht darüber nachzudenken, so deutlich hatte durchscheinen lassen, was ihm gerade durch den Kopf ging. Doch weiter ging Ryuichi nunmehr nicht. Stattdessen stand er auf, wuschelte Takuya durch die Haare und meinte schließlich: "Na komm, lass uns mal losgehen, ich hab uns beim Italiener einen tollen tisch reserviert!"Takuya nickte nur weiterhin leuchtend und tapste Ryuichi hinterher, als dieser in Richtung Flur entschwand. Bevor der Ältere jedoch die Wohnungstür öffnete, musste Takuya noch etwas loswerden: "R-Ryu-chan, ich... uhm..." Der angesprochene hielt inne und sah zu Takuya. Der fiepste: "E-Es tut mir leid..." Ryuichi zog eine Augenbraue hoch und fragte: "Was sollte Dir denn leid tun?" - "Na was ich gerade...." begann Takuya etwas deutlicher, doch murmelte schließlich wieder beschämt mit dem Blick gen Boden gerichtet: "...für Gedanken hatte..." Ryuichi grinste frech und meinte darauf hin trocken: "Ich wusste schon vorher, was für ein Zimmer das hier ist..." Er zwinkerte Takuya verschwöererisch zu und öffnete die Wohnungstür. Takuya wurde in dem Moment klar, dass Ryuichi genau das gehofft hatte. Er war sich zwar sicher gewesen, dass es auf jeden Fall zu etwas zwischen ihnen gekommen währe, doch nun wurde Takuya gewahr, dass Ryuichi scheinbar Wünsche und hoffnungen in diese Richtung hatte. Das war ein Wissen, welches für Takuya nicht hätte erotischer sein können! Und nachdem Ryuichi ihn nun so aus der Reserve gelockt hatte, war Takuya sich sicher, dass es dazu einfach kommen musste! Es war eine sehr erotische Vorstellung für den Blondschopf. Doch Ryuichi ließ sich nichts weiter anmerken, so dass eine gewisse Unsicherheit entstand, die aber die Erotik in dieser Situation nur zusätzlich entfachte. Es war zum verrückt werden! Ryuichi tat mit Takuya, was er wollte! Der Blondschopf konnte sich Ryuichis Charisma absolut nicht entziehen oder zur Wehr setzen... Andererseits... wollte er es denn? Nein... Auf eigentümliche Weise liebte Takuya es einfach, wie Ryuichi mit ihm spielte und er war neugierig, wie der Abend weitergehen würde.
 

"Wow..." kam es leise und langgezogen von Takuya, als er die grandiose Panoramasicht von ihrem Tisch im Restaurant erspähte. Ryuichi lächelte verschmitzt und freute sich über diese Reaktion des Blondschopfes. Sie hatten soeben Platz genommen und schon im nächsten Moment kam eine sehr junge, leicht nervöse Bedienung, die den beiden die Karte brachte. Ryuichi bedankte sich freundlich, worauf hin die junge Frau leicht errötete und schnell wieder verschwand. Takuya lächelte leise, als er das beobachtete. Ryuichi war einfach toll! Selbst, wenn er einfach nur freundlich war, fuhren Takuyas Gefühle mit ihm Achterbahn und so ging es scheinbar nicht nur ihm. So war er froh, dass er nicht der Einzige war, dem Ryuichi mit seiner Art den Kopf verdrehte. Einen Moment lang sah Takuya Ryuichi schwärmerisch entgegen, bis dieser aufsah und mit liebem Tonfall fragte: "Was ist los, Taku-chan?" Der angesprochene wurde puterrot und fiepste: "N-Nichts!" ehe er sich schon hinter seiner Karte zu verstecken schien. Ryuichi schmunzelte und sah weiter in seine Karte. Takuya war völlig verwirrt. Einerseits durch Ryuichi, andererseits durch dieses eindrucksvolle Restaurant, in dem sie hier saßen. Es war stilecht urgemütlich und doch elegant eingerichtet und es gab hier schon ein gewisses Niveau, was die Gäste betraf. Allein die Tatsache, dass es hier keine Preise auf der Speisekarte gab, ließ vermuten, dass das hier schon eines der besseren Restaurants war. Doch immerhin übertrieb man es hier nicht derart mit Benimmregeln und co. Es gab etwa nur ein Besteck und nicht fünf. Genauso fand man hier keine Unmengen an Gläsern und die Weingläser, die auf dem Tisch standen, an dem Ryuichi und Takuya platz genommen hatten. Die währen auch weg genommen worden, da beide keinen Tropfen anrühren würden. Das ließ schon einmal hoffen. Takuya hatte zwar recht gute Manieren bei Tisch, aber in einem gehobenen Restaurant hätte er sich dann doch deplatziert gefühlt. Leider war er mit der Auswahl dessen, was er essen wollte viel zu schnell fertig. So musste Takuya sich irgendwie ablenken. Doch egal, wo er auch hin sah: Immer wieder wanderte der Blick des Blondschopfes zurück zu Ryuichi, der schließlich auch seine Wahl getroffen hatte und Takuya mit seinem Lächeln einmal mehr verzauberte. Ryuichi war schon länger davon fasziniert, wie heftig Takuya in seiner Nähe reargierte. Nach dem, was Yun ihm erzählte, war Takuya in dessen Nähe viel gelöster. Bei Ryuichi selbst verhielt er sich hingegen wie ein verliebter Schuljunge! Doch das sollte nicht negativ sein, im Gegenteil! Ryuichi mochte diese Art, wie Takuya sich in seiner Nähe verhielt. Vor allem mochte er sie, weil es auch nach Monaten, die sie nun zusammen waren, immer noch so war! Mit viel Charme schaffte er es schließlich sogar, mit dem verschämten jungen Mann vor sich ein recht gelöstes Gespräch zu beginnen.
 

Noch immer gab es viel über Takuya zu erfahren und Ryuichi hörte aufmerksam zu, wenn Takuya von sich erzählte. Takuya war dabei sogar sehr frei. Er fühlte einfach, dass er Ryuichi alles über sich anvertrauen konnte. Irgendwie tat es sogar sehr gut, einem Menschen alles zu erzählen, was einem so auf dem Herzen lag oder gerade in den Sinn kam. Ganz am Rande sei erwähnt, dass mitlerweile die Bestellung aufgenommen worden war. Die Bedienung wollte die Karten mitnehmen, aber Ryuichi bat darum, sie hier behalten zu dürfen, um noch ein bisschen darin zu stöbern. Das Kam nicht von ungefär, denn dieses Restaurant hatte ein riesiges Angebot! Takuya unterdess war mit der Hälfte seiner schwärmerischen Gedanken bei Ryuichi, während er seine Karte studierte.Irgendwie wusste Ryuichi, wann er antworten sollte und wann er sich auf das Zuhören beschränken sollte. Irgendwie machte alles an dem Älteren es Takuya leicht, sich ihm zu öffnen. Das ging so weit, dass Takuya sogar seit Tagen eine Bitte mit sich trug. Egal, wie man es beschreiben mochte, was Takuyas Liebe zu Ryuichi ausmachte; Am aussagekräftigsten war wohl das, was Takuya nun zu sagen versuchte: "Du, Ryuichi..." Ryuichi hakte nach: "Hai, Taku-chan?" Takuya druckste weiter: "uhm.. ich wollte..." Doch Ryuichi kam ihm mit etwas Anderem zuvor: "Ah, da kommt unser Essen!" //ARGH!// quiekte Takuya im Gedanken. Natürlich freute er sich über das essen, denn italienisch konnten sie daheim nur am Rande kochen. Aber einen unglücklicheren Zeitpunkt hätte es kaum geben können... Immerhin wollte er Ryuichi gerade etwas sehr wichtiges fragen. Doch nun hatte das Essen erst einmal Vorrang. Dabei vielen Ryuichi jedoch immer wieder die verträumten Blicke Takuyas auf, die so wirkten, als würde er bewundernd zu ihm aufschauen. Es war schon ein eigenartiges Gefühl, was Ryuichi dadurch bekam, aber auch angenehm! Ryuichi genoss sein essen und ließ sich viel zeit dabei. Obwohl Takuya es am liebsten sofort loswerden würde, was er Ryuichi bitten wollte, ließ er sich von Ryuichis Gelassenheit dann doch anstecken und konzentrierte sich auf sein Essen, so gut wie es eben ging. Dabei fiel ihm auf, dass hier zwar Käse verwendet wurde, ihm das eigenartige Zeug allerdings schmeckte, was sonst nie der Fall gewesen war. Normaler weise nämlich ließ er den Käse dabei ganze einfach aus, denn eigentlich hatte Takuya nämlich nie verstanden, wie man auf die Idee kommen konnte, Milch gerinnen zu lassen, um daraus etwas zu essen zu machen! Doch wie gestagt schmeckte es ihm, so dass ihm irgendwann auffiel, dass er diesmal nichts beiseite getan hatte. So ließ Takuya beim Essen die Gedanken schweifen, genau wie seinen Blick, der immer wieder auf Ryuichi landete, den er so bewunderte. Warum wusste Takuya selbst nicht so genau. Vielleicht war es ja, weil der Andere erwachsen und vernünftig sein konnte, was ihm manches Mal noch schwer fiel. Doch im Grunde war es ihm auch egal. Er liebte Ryuichi und das war es, was wirklich zählte. Doch merkte Takuya, dass er Ryuichi auf eine andere Weise liebte, als Yun. Und auch das war etwas, worüber er mit Ryuichi sprechen musste. Unbedingt! Takuya brannte es unter den Zehennägeln, sich endlich mit Ryuichi über all das was ihm so auf der Seele lag auszusprechen. Endlich waren beide mit ihrem Essen fertig, als auch schon eine Bedienung kam, zwei kurz zuvor bestellte Getränke brachte und das Geschirr abräumte.
 

Takuya seufzte, als sie allein waren und begann, nachdem Ryuichi kommentiert hatte: "Wir waren vorhin unterbrochen worden..." direkt, damit ihn der Mut nicht verließ: "Ja.. Ryu-chan, es gibt da etwas, worüber ich mit Dir reden möchte..." Aufmerksam musterte Ryuichi seinen Begleiter und meinte schließlich: "Na dann erzähl!" Ein sanftmütiges Lächeln wurde an diese Aufforderung gehangen. Takuya seufzte tief und fragte geradeheraus: "Darf ich Dich Onii-chan nennen?" Ryuichi machte große Augen. "Eh?.. Öhm... K-klar darfst Du. Ich habe nichts dagegen... Aber darf ich fragen, woher das kommt?" Takua nickte schüchtern und sah auf den Tisch. "Naja... Mit... Mit dir kann man so toll über Probleme reden.... Du bist so vernünftig und erwachsen... Irgendwie bist Du schon die ganze Zeit für mich so etwas wie ein großer Bruder... Manchmal sogar.... " Nun wurde Takuya rot, ehe er einen Moment später das Geständnis komplettierte: "...wie ein Vater." Jetzt war Ryuichi verblüfft. "Ich hatte ja keine Ahnung..." wisperte er. Ryuichi hatte keine Ahnung, wie tief Takuyas Gefühle für ihn waren. Bisher hatte er immer geglaubt, dass die Beziehung zwischen Takuya und Yun viel enger war! Takuya - im Mut der Verzweiflung - sprach direkt weiter: "Das macht mir irgendwie auch Angst... ich meine... Meine Liebe zu Dir ist so anders als die zu Yun... Ich mein... mit ihm ist das so... Freundschaftlich und erotisch zugleich..." Takuya sah auf und Ryuichi in die Augen: "...aber bei Dir kommt ein so tiefes Vertrauen dazu, dass ich Angst habe, ich könnte Dich in Wahrheit mehr lieben als ihn..." Jetzt kamen Takuya die Tränen, doch er blieb stumm, verkniff sich Schluchzer und dergleichen. Ryuichi seufzte leise und dachte einen Moment nach. Jetzt verstand er auch, warum Takuya so verklemmt war, als er ihn um dieses Date bat. Dann fragte er: "Aber machst Du Dir nicht sorgen um ihn? Vermisst du ihn denn nicht, wenn du einen Moment der Ruhe hast?" Ryuichi strich Takuya über die Wange. Dann wisperte er sanft: "Hör mal, Du machst Dir so viele Gedanken um ihn, du gibst ihm das Gefühl begehrt und gebraucht zu werden und das ist es doch, was sich jeder wünscht!" Takuya versuchte halbherzig zu widersprechen: "Aber... wenn ich doch das Gefühl habe, Dir viel tiefer zu vertrauen als ihm..." Ryuichi jedoch legte nach: "Ich glaube nicht, dass Das so ernst ist... Klar... ich weiß schon was du meinst... Yun ist noch sehr jung, genau wie Du auch. Du weißt einfach, dass er sich nicht so um deine Probleme kümmern kann, wie ich, weil er noch zu sehr damit beschäftigt ist, sein eigenes Leben auf die Reihe zu bekommen. Aber, Takuya: Ich bin ja auch immerhin 14 Jahre älter als Du! Vergiss das nicht. Es fehlt nicht mehr viel und ich könnte tatsächlich dein Vater sein! Hihi... Das wird sich mit der Zeit von selbst legen und dann merkst du, dass Du ihm genauso sehr von deinen Nöten und sorgen erzählen kannst, wie mir. Und immerhin hast du bis jetzt jedes Mal zuerst mit ihm über etwas gesprochen, was dich bewegt. Er war jedes Mal da und hat Dich unterstützt! Ist das nichts..?" Takuya seufzte leise. Als Ryuichi ihm über die wange strich, lehnte Takuya sein Gesicht leicht gegen die Hand des Älteren. Ryuichi schloss seine Ansprache mit den Worten: "Und vergiss nicht, mein Süßer... Du kannst einfach nicht zwei verschiedene Menschen auf genau dieselbe Art und Weise lieben! Und: Nur, weil Du uns auf unterschiedliche Art und Weise liebst, muss Das doch nicht bedeuten, dass Du einen von uns mehr liebst, oder?" Takuya zuckte mit den Schultern. Darauf wusste er keine Antwort. Ryuichi sah dem Blondschopf liebevoll in die Augen und wisperte: "Keiner von uns Beiden hat das Gefühl, von Dir nicht genug geliebt zu werden. Das ist alles, woran du glauben musst!" Zunächst errötete Takuya leicht. Dann sah er schüchtern lächelnd zu dem Älteren hinauf. Ryuichi hatte ja recht! Das musste auch Takuya sich wieder einmal eingestehen.
 

Da Takuya so viel von sich preis gab, beschloss auch Ryuichi ihm etwas zu offenbaren. "Allerdings kenne ich deine Angst, nicht 'richtig' zu lieben..." Takuya machte einen Fragezeichenblick. "Was meinst Du?" fragte er nach. Ryuichi kratzte sich an der Wange. "Einerseits..." begann Ryuichi und seufzte. Dann sah er Takuya aufrichtig in die Augen: "...liebe ich Dich dafür, dass du so hilfebedürftig bist. So war Yun früher auch, als er in deinem Alter war. Andererseits..." Erneut seufzte der Ältere und nahm einen Schluck seines Getränks. Dann sah er Takuya ernsthaft in die Augen und sagte: "Weißt Du... ich habe mir eingestanden, dass Das, was ich an Dir am erotischsten finde... deine Jugend ist." Takuyas Wangen glühten auf, als er das hörte. Doch er verstand, worauf Ryuichi hinaus wollte. Der erzählte weiter: "Ich habe Angst, irgendwie abartig veranlagt zu sein... Eigentlich ist das Blödsinn, denn was könnt ihr schon dafür so zierlich gebaut zu sein und ich war schon immer recht kräftig. Aber... bei Yun war es damals genauso. Wenige Wochen nachdem er 16 wurde, habe ich angefangen, für ihn mehr als nur die Liebe vom Vater zu seinem Sohn zu empfinden. Plötzlich fand ich ihn sexy! Und jetzt bist Du da... Und mit Dir hab ich auch noch die Möglichkeit, das auszuleben! Da frag ich mich doch, ob ich so einer von diesen komischen Typen bin, die es vor allem jung mögen... Außerdem frage ich mich, wenn ich Dich vor mir hab, ob ich Dich mehr lieben könnte, als ihn. Aber wenn ich Yun wieder ansehe, dann weiß ich, dass ich ihn für dieselben Dinge liebe, wie Dich. Nur... Ihm gegenüber sind die Gefühle über so lange zeit hin gewachsen und mit Dir... mit Dir ist das wie ein Sturm. Heftig und ungestühm..." Ryuichi beugte sich zu Takuya hinüber und flüsterte: "...wie unser Sex..." Dann sprach er wieder normal, jedoch mit gedämpfter Stimme: "Ich habe Angst, dich auszunutzen. Ich habe Angst, dass Du nicht willst, was ich tue. Und was mir auch sorgen macht... Bei Yun war es mal so. Ich hab Angst, das ich meine Pflicht gegenüber eurer Jugend vernachlässige und euch ausnutze." Takuya blinzelte. Jetzt verstand er Ryuichi! "Du hast Angst, mich zu misbrauchen?" fragte der Blondschopf nach. Ryuichi nickte stumm. "Das brauchst Du nicht!" versicherte der 18-Jährige dem Älteren. "Ehrlich nicht! Ich mein..." Nun wisperte Takuya leise, flüsterte fast und sah sich um ob auch niemand zuhörte: "Ich war es doch, der den Sex wollte. Ich fand Dich doch auch wahnsinnig sexy... Das ist ja dann genauso seltsam.... Und daran..." Nun wurde Takuya puterrot. "Daran hat sich auch nichts geändert..." Ryuichi selbst bekam leicht rosige Wangen. Dann jedoch wuschelte er Takuya durch die Haare. "Du bist so süß... Ich liebe Dich, Taku-chan!" Takuya lächelte lieb und wisperte: "Ich liebe Dich auch, Nii-chan..." Bei dieser Anrede musste Ryuichi zunächst schmunzeln, doch immerhin hatte Takuya seine Erlaubnis dazu. Auch weiterhin sprachen Ryuichi und Takuya sich ausgiebig über das Thema aus. Dabei spürten beide, wie viel gelöster die Stimmung nun war. Ryuichi spürte, dass Takuya viel ungezwungener war und Takuya spürte neben Ryuichis uwiderstehlichen Charme auch eine gewisse Offenheit, die es vorher nicht gab. Takuya konnte es nicht in Worte fassen, aber da war etwas anders, als zuvor. Doch noch etwas anderes war spürbar...
 

Völlig unabhängig davon, worüber sie im weiteren Verlauf des Abends sprachen, baute sich bei Beiden, Ryuichi und Takuya eine starke erotische Spannung auf. Wer aufmerksam genug war, konnte kaum übersehen, wie die Luft zwischen den Beiden vibrierte. So mochte es kein Wunder sein, dass der eine oder andere Gast und auch die nervöse Bedienung von zu Beginn ihnen hinterher sah, als sie das Restaurant schließlich verließen und sich dabei vom Besitzer des Restaurants verabschiedeten. Während der Fahrt zurück ins Hotel sprach keiner von beiden ein Worte. Niemand wusste mehr etwas zu sagen, denn im Grunde war alles gesagt. Im Grunde dachten beide das Gleiche. Ryuichi hatte sich von Takuyas starker Zuneigung und seinem Vertrauen anstacheln lassen und eine Starke Lust entwickelt, mit Takuya auszuleben, wonach er sich so sehr sehnte. Dabei war es im Grunde nichts Anderes, als Das, was sie ohnehin schon taten... Doch Takuya war so offen für Ryuichis intimste Gedanken, dass er gewillt war, Takuya all seine Leidenschaft zu offenbaren. Nicht einmal Yun gegenüber war er so fordernd geworden, weil er ihm keine Angst machen wollte bis zu diesen Gesprächen im Restaurant galt es eigentlich auch für Takuya, doch nun hatte Takuya das Feuer in Ryuichi heißer entfacht, als es jemals zuvor gebrannt hatte. Der 30-Jährige stand regelrecht unter Strom! Immer wieder sah er heimlich während der Fahrt zu seinem Beifahrer hinüber, musterte Takuya genau von oben bis unten und musste sich eingestehen, dass alles in ihm nach den vielen, teils versteckten Signalen, die Takuya ihm während des Tages zugesandt hatte, beinahe danach schrieh, Takuya zu zeigen, dass er auch nur ein Mann war, mit ganz normalen Wünschen und Begierden... Irgendwann trafen sich dabei die Blicke der beiden. Leicht erschrocken wandte Ryuichi seinen Blick (sie standen gerade an einer der vielen Ampeln) wieder auf die straße und wurde leicht rot. Als er aus den Augenwinkeln zur Seite sah jedoch, bemerkte er, dass es auch Takuya im Grunde genauso reargiert hatte. In Ryuichi regte sich die heimliche Hoffnung, dass Takuya sich wünschte, was in seinen Gedanken tobte. Gerade jetzt hatte er Takuya zum fressen gern. Doch er wagte nicht zu hoffen, dass Takuya so erregt war, wie er selbst... Doch er glaubte es immer wieder zu erkennen, wenn er heimlich zu ihm hinüber sah. Doch was fühlte Takuya wirklich?..
 

Takuya spürte nur allzu deutlich die starke Erotik der Situation, als sie nach hause fuhren. Schon im Restaurant hatte sie sich ohne dass man dagegen ankämpfen konnte (oder wollte) nach und nach immer weiter aufgebaut. Als sie schließlich das Lokal verließen und in das Auto stiegen, kribbelte es Takuya am ganzen Körper. Die Nähe zu Ryuichi und die starke Vermutung, was er für unvermeidlich hielt, dass es im Hotel geschehen würde, machte ihn nervös und - wie er zugeben musste - wahnsinnig erregt. Aber das war es ja auch, was er sich erhofft hatte. Takuya wollte erleben, wie Ryuichi sich verhalten, was er tun und wie er es tun würde, wenn sie gänzlich allein waren. Takuyas insgeheime Vorstellungen darüber waren von prickelnder Erotik erfüllt, die zu einem guten Teil auch darauf beruhte, dass Ryuichi das Tempo vorgibt. Takuya wollte sich Ryuichi hingeben... voll und ganz, denn so oft und gern er auch Yuns Seme gewesen war, so sehr wünschte er sich, einmal vollkommen Uke sein zu können. Mit so einem Mann.... - Takuya linste immer wieder heimlich zu Ryuichi hinüber - konnte es nur eines werden: Erotik Pur! Ryuichi war wahnsinnig sexy. Alles an ihm stimmte! Er hatte den perfekten Körper eines Semes. Groß, Stark, aber nicht direkt muskulös. Muskelprotze fand Takuya vollkommen unerotisch. Ryuichi war anders... Er strahlte die Stärke auf eine Weise aus, die Takuyas Herz schneller schlagen ließ. Es war eine zum verrückt werden schöne Komposition aus Vertrauen und Begierde. Ryuichi hatte dieses funkeln in den Augen und er ließ schon immer durchscheinen, dass er sich bremste. Wie heftig konnte die Begierde von Ryuichi sein? Was wünschte er sich insgeheim? Was lauerte da in Ryuichis Gedankenwelt? Takuya zitterte leicht vor Erregung und hatte in Ansätzen glasig wirkende Augen. Alles an ihm zeigte deutlich die Unruhe in seinem zarten Körper. Auch Takuya sah immer wieder heimlich zu Ryuichi, musterte ihn und wurde dabei immer wieder rot. Was war hier nur los? Wie konnte es soweit kommen? Die Luft brannte förmlich. Takuya hatte nie erlebt, dass er selbst sich so sehr in den Tiefen der Begierde verlor, wie jetzt. Besonders heftig wurde es ihm bewusst, als sich bei einem Blick zufällig die Augen der beiden trafen. Es durchzuckte Takuya - fast wie ein Blitz - aber einen winzigen Augenblick sahen sie sich tief in die Augen, bis beide zeitgleich den Blick abwanden. Takuya hatte deutlich erkannt, was mit Ryuichi los war. Und er hatte nie so deutlich erkannt, was in Ryuichis Gedanken wütete. Er wusste: Im Hotelzimmer würde der kleinste Funke zu eriner heftigen Explosion der Gefühle genügen! Takuya wollte am liebsten schreien um der Spannung luft zu machen, die zwischen ihnen herrschte...
 

Am Hotel angekommen sah man Takuya deutlich an, wie nervös, aufgeregt und erregt er war. Seine Bewegungen wirkten etwas fahrig und ungelenk. Er wusste nicht so recht, wo hin mit seinen Händen und verfrachtete sie (was für ihn eigentlich untypisch war) in seinen Hosentaschen. Ryuichi schien nach aussen hin weitgehend ruhig. Nur in seinen Augen sah man, was für ein Chaos in seinen Gedanken herschen musste. Tatsächlich konnte man aber erkennen, dass Ryuichi zumindest verändert war, als er die Frau an der Rezeption 'schnell begrüßte' um in den Fahrstuhl zu kommen. Selbst die gut zweiminütige Fahrt nach oben sprachen Takuya und Ryuichi jedoch kein Wort mit einander. Takuya zitterte und Ryuichis hände zuckten leicht, als würde er mit einer Entscheidung kämpfen. Er war total fertig mit den Nerven, hatte nur noch Takuya im Kopf. Doch ging es dem Blondschopf nicht viel besser. Je näher sie oben angekommen ihrer Zimmertür kamen, desto mehr kehrte in Takuya die Gewissheit zurück, dass es einfach kommen würde, wie es kommen musste! Ryuichi kramte den Schlüssel heraus, ließ ihn jedoch fallen. Generft seufzend hob er ihn wieder auf, schloss auf, ließ Takuya hinein und hing das 'Bitte nicht stören!' Schild hinaus. Die Tür war geschlossen, die beiden standen neben einander noch in dem kleinen Flur hin ins Wohnzimmer. Totenstille. Nicht einmal atmen hörte man sie, was daran lag, dass er bei Beiden für einen Moment aussetzte. Ryuichi sah zu Takuya hinab, hatte jedoch keinen klaren Gedanken, warum er das tat. Takuya spürte den Blick und wandte in einer ungelenken und fahrigen Bewegung den Kopf dem Älteren zu und sah hinauf in Ryuichis Gesicht.



Fanfic-Anzeigeoptionen

Kommentare zu diesem Kapitel (0)

Kommentar schreiben
Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.

Noch keine Kommentare



Zurück