einziges Kapitel
Ich bin schlafen gegangen, zu Hause in meinem Bett.
Doch als ich aufwache, bin ich ganz woanders. Hinter mir und vor mir geht ein Weg entlang, ansonst sind hohe, steile Steinwände um mich herum. Sie sind aus rechteickigen Steinen erbaut.
Ich gehe in die hintere Richtung, da es dort direkt eine Einbiegung gibt, doch ich stoße gegen eine unsichtbare Wand, die den Weg in voller Breite ausfüllt.
Ich drehe mich verwirrt um und gehe in die andere Richtung.
Der Weg bleibt lange Zeit immer gleich Breit, ich kann in kleinen Schlangenlinien zwischen den Wänden laufen.
Ich gehe diesen Weg und mir wird langweilig. Ich drehe mich um, um zu testen, ob die Wand noch da ist und tatsächlich ist mir diese unsichtbate Wand gefolgt.
Ich weiß nicht wie lange ich laufe, doch irgendwann sehe ich eine Wand. Ich denke, dies sei eine Sackgasse, doch der Weg zwischen den grauen Klötzen biegt nach links ab.
Dort habe ich die Möglichkeit eine Schiefeebene hoch zu krackseln oder wieder gerade aus zu laufen.
Ich probiere die Schiefeebene.
Wenn mir die Wand ja folgte, würde sie mich auch da hoch verfolgen... Ich versuche hoch zu kommen, fort von diesem grauen Ort, doch die Wand folgte mir nicht wie erwartet. Nach mehreren vergeblichen Versuchen, gehe ich den Weg weiter.
Ich treffe noch viele male auf diese schiefen Wände, die genauso aus den glatten Steinen bestanden, wie die senkrechten Wände. Viele male kam ich fast bis zu dem Rand und wäre entkommen, doch dann rutsche ich aus und komme nicht mehr so hoch hinauf, wie zufor.
Da es offensichtlich so nicht raus ging, denke ich bei mir, dass der Weg vielleicht in einer der Wände ist.
Aus verzweilung schlage ich mit meinen Händen und Fäusten gegen die erreichbaren Steine, bis meine Handflächen und Fingerknöchel blutbesudelt sind.
Alle Steine sehen gleich aus und hören sich gleich an.
Es gibt kein entrinnen.
Ich sinke an einer der beiden Wände zu Boden und lege meinen Kopf auf meine Knie.
Plötzlich wird es heller und ich sehe auf.
Das Licht kommt aus der Richtung, in die ich gehen muss.
Ich stehe auf und gehe erst langsam auf das Licht zu. Bald werde ich immer schneller, bis ich renne, denn das Licht kommt immer näher.
Dieser Ort ist anders, als der Weg. Es sind zwar dieselben Steine und hohen Wände, doch es ist ein Platz und er ist eher rund. In dessen Mitte steht ein Junge im Licht. Hinter dem Jungen geht eine Ebene nach oben. Sie ist nicht so steil, wie die anderen und an manche Stellen hat sie Rillen.
Der Junge nahm meine Hand und sagt mir, ich solle ihm folgen.
Zusammen erklimmen wir die Ebene und schweißgetränkt aber glücklich lassen wir uns auf den Boden fallen.
Oben sieht alles fast genauso aus, wie unten, nur gibt es hier keine Wände. Boden und Himmel sind grau.
Erschöpft schlafe ich in den Armen des Jungens ein, der mir einen Ring gibt, den er an einem seiner Finger getragen hatte.
Als ich aufwache, liege ich wieder zu Hause in meinem Bett und nichts erinnert an mein Erlebnis in dem Grau, bis auf meine kaputten Hände und dem Ring, in meiner rechten Hand, den mir der Junge gegeben hatte.
fin