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Vampire? Die gibt es doch gar nicht!

von

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Kapitel 24

Kapitel 24:
 

Fast eine Stunde dauerte der Rückweg vom Bahnhof zurück zu dem Anwesen, welches ich eigentlich nicht mehr wieder sehen wollte. Zumindest hatte ich dies am Abend beschlossen gehabt, aber wie sagt man immer so schön? Ersten kommt es anders, und zweitens als man denkt. Bei mir stimmte dieser Spruch sehr genau.

Während des Rückweges hatte ich einige Zeit nachzudenken über die Worte, welche er zu mir gesagt hatte. Ich sei eine Gefahr für meine Eltern, wenn ich zu ihnen reisen würde. So langsam begriff ich was er meinte als ich mir selber aufzählte was in den letzten paar Tagen alles geschehen war. Ich konnte nur noch das eine zu mir nehmen, und wie sollten sie es mir geben? Etwa eine Blutspende ausrauben? Ganz sicher nicht. Und dann noch etwas, wie sollte mein weiteres Leben aussehen? Die Schule fertig machen? Eine Ausbildung? Eine Arbeit? Ja klar, könnte ja Totengräberin werden, das wäre doch was. Zu erste knalle ich die ab und dann bringe ich die auch noch unter die Erde und bekomme dafür Geld.

Ich musste mir selber durch die Haare streichen und seufzen bei dem Gedanken. Warum dachte ich eigentlich daran? Das war doch vollkommener Schwachsinn.
 

Wir standen vor dem Tor und ich blickte daran hoch. Rein gehen wollte ich noch nicht, doch folgte mein Blick dann ihm. Er schien nicht stehen zu bleiben, als ginge er davon aus, das ich ihm sofort folgen würde oder nicht noch einmal abhauen würde. Er hatte wohl die richtige Ahnung, denn irgendwo hin konnte ich nicht mehr.

Meine Hand ballte ich in meiner Hosentasche zur Faust und zerknüllte das Zugticket dabei. Meine einzige Chance aus diesem Land, diesem Irrsinn raus zu kommen, war damit auch hinfällig.

Es dauerte einige Minuten, bis ich mir über meine eigene Lage klar wurde und dann hinein ging. Der Wachposten sah mich nur kurz an, doch dann ignorierte er mich wieder. Anscheinend war ich ihm vollkommen egal, bzw. keine Herausforderung für ihn oder eine Gefahr.

Früher dachte ich immer, dass wenn es wirklich solche Wesen gibt, die Menschen vor ihnen Angst hätten. Aber anscheinend hat hier so gut wie niemand Angst vor mir. Sie mieden mich, was ich genau spürte. Denn jedes Mal wenn ich an anderen vorbei ging, bekam ich einen abschätzenden Blick zugeworfen. Dies war mir in den letzten beiden Tagen gar nicht so sehr aufgefallen.
 

Bei der Tür des Gebäudes wartete er bereits auf mich und hielt mir die Tür auf. Ich aber blieb nur stehen und sah zu ihm hoch. „Wieso haben die hier alle keine Angst vor uns?“

„Vor dir haben sie keine Angst.“

Äh? Hieß das, dass sie alle Angst vor ihm hatten?..Doofe Frage, selbstverständlich hatten sie diese. Selbst ich hatte ja etwas Angst vor ihm, vor allem, dass er mir einfach so eine Kugel verpassen könnte. Ich wollte mein Leben noch nicht verlieren, ich hatte so vieles noch vor. Oder eher, ich hatte es vorgehabt, denn meine geplante Zukunft konnte ich mir ja nun auch abschminken.

Er führte mich in Richtung der Treppe hinunter zum Keller, doch blieb er dann stehen. „Geh in dein Zimmer, ich werde nachher zu dir kommen.“ Damit verschwand er schon wieder und ich blieb ziemlich verwirrt zurück.

Was ging denn nun hier ab? Doch ich schüttelte nur den Kopf und ging weiter auf die Treppe zu. Als ich gerade die ersten vier Stufen runtergegangen war, blieb ich stehen und musste die Zähne fest zusammen beißen um nicht zu schreien. Ich kam mir gerade vor wie ein braver Hund, der alles machte, was sein Herrchen ihm befahl! Verdammt, ich bin auch ein Individuum und hab meinen freien Willen! Wieso sollte ich im Zimmer auf ihn warten? Ich gehörte nicht ihm! Wenn er mit mir erst nachher reden wollte, schön und gut. Das hieß aber nicht, dass ich die ganze Zeit dort unten rum gammeln musste!
 

Ich drehte mich auf der Stufe um und ging wieder hoch, verließ das Gebäude dabei wieder. Die Blicke von denen, welche ich unterwegs begegnete ließen mich absolut kalt. Jahrelange Übung sage ich dazu nur. In der Schule lief dies ja nicht anders ab. Dort wurde ich auch oft angesehen wie vom anderen Stern und es wurde sich hinter meinen Rücken über mich lustig gemacht. HA! Wenn die jetzt wüssten….das sie rechten hatten mit ihren Worten. Innerlich wünschte ich mir gerade tatsächlich morgen in die Schule zu gehen, vor meine Klasse zu treten und diesen Mist…. Mitschülern zu zeigen, was ich wirklich bin. Aber sicher würden sie dann nur mich auslachen. Wem könnte ich dies aber verübeln? Bis vor ein paar Tagen glaubte ich nicht mal selber daran, dass es so etwas gibt wie Vampire. Ich gehörte selbst zu denen und konnte es ab und an noch immer nicht selber glauben.
 

Mein Weg führte mich in diesen komischen Garten, wo ich Gestern schon mal gelandet war. Nur dieses Mal setzte ich mich nicht auf den Boden, sondern auf ein Stückchen Mauer, das ein Blumenbeet von einigen Büchen trennte. Die Mauer war etwa 1,20 Meter hoch, also perfekt um die Beine baumeln zu lassen. Ich sah nach oben in den Nachthimmel dabei und wünschte mich gerade in die Vergangenheit. Hätte es irgendwas gebracht, wenn ich vor ein paar Tagen nicht des Abends durch den Park gegangen wäre? Dann hätte ich niemals etwas von dieser Welt erfahren. Vielleicht wäre dann auch niemals dieser Durst aufgetaucht. Vielleicht….lag alles…nur an den Kerl! Immerhin hatte ich ihn dort gesehen und er hatte uns angesprochen, hatte gesagt, das der Durst kommen würd und gleich darauf am Tag…

Innerlich hoffte ich sehr, dass dies nicht so war, aber der Gedanke stand im Raume und nahm immer mehr Platz ein. Ich war 16 Jahre lang normal! Nie war irgendwas Komisches gewesen, und dann taucht der Kerl auf und plötzlich ändert sich mein ganzes Leben! Also musste er doch irgendwas mit mir gemacht haben.
 

Ich legte meine Hände in meine Haare und neigte meinen Oberkörper dabei nach vorne. Ich wollte nicht weinen, als ich an das dachte, was ich alles in den letzten Tagen verloren hatte, aber ich konnte sie nicht unterdrücken.

Ständig rollten mir die Tränen über die Wange und landeten unten in dem Beet mit den violetten Geranien. Ich wusste nicht, wie lange ich hier saß und mir die Augen ausheulten. Erst als ich merkte, wie sich jemand neben mich setzte, wischte ich mir mit dem Ärmel meines grünen Pullovers über die Augen und sah zur Seite in eine Hand, die mir ein Taschentuch reichte. Ich nahm es an und benutzte es auch gleich.

„Danke…“ Meine Stimme war brüchig, was wohl auch kein Wunder war nach dem ich so lange geweint hatte und mich beruhigen musste und nicht noch mehr weinen wollte.

„Keine Ursache…willst du über irgendwas reden?“ Ich musste es mir schnell durch den Kopf gehen lassen, doch schüttelte ich verneinend den Kopf. Ich wollte nicht mit Sera darüber sprechen. Sie konnte mir auch nicht helfen. Immerhin was sollte sie machen? Und irgendjemanden der mich tröstend im Arm hielt wollte ich auch nicht. Das konnte mir gestohlen bleiben.
 

Ich sprang von der Mauer runter und landete dabei auf eine der Blüten der Geranien und sah hinunter. Kurz tat mir die Blume leid, aber dann zuckte ich auch nur mit der Schulter und drehte mich zu Sera um, die mich nett anlächelte. So langsam bekam ich hier die Krise, bei all diesen glücklichen Gesichtsausdrücken. Immer, sowohl sie, als auch Alucard lächelten ständig vor sich hin. Da wollte ich nicht mit anfangen. Ich drehte mich wieder um und ging einige Schritte von ihr weg.

„Warte, Kathrin.“ Sie sprang auch runter und kam schnellen Schrittes mir nach. Doch ihre Hand schlug ich weg, als sie diese auf meine Schulter legte.

„Fass mich nicht an!“ Fauchte ich sie regelrecht an und sah sie auch dementsprechend wütend an. Ich hatte die Schnauze voll, dass sie mich bemuttern wollte. Sie sollte nicht denken, ich würde es nicht merken. Oder sollte sie auf mich aufpassen?

Ich schlug mir den Gedanken schnell aus dem Kopf, immerhin hatte sie ja nichts gemacht, wodurch ich sie eigentlich so ablehnen konnte. Dennoch wollte ich sie nicht in meiner Nähe haben, nicht jetzt, nicht heute Nacht.

„Es tut mir leid, Sera…ich will nur alleine sein. Ich will nicht darüber reden.“

Sie sah mich an, etwas länger als es mir behagte, doch nickte sie anschließend. „Ich kann dich gut verstehen, Kathrin. Mir erging es damals ähnlich, als ich aufwachte und nicht mehr in mein altes Leben zurück finden konnte.“ Sie lächelte mir nochmal zu, wobei ich aber genau sah, dass ihre Augen dieses Lächeln nicht beherbergten. Dann ging sie aber weg und ich blieb hier stehen, sah ihr nach.



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  Cruscher
2014-12-03T23:50:28+00:00 04.12.2014 00:50
Bitte schreib weiter geile Fanfic. Ich hab nur eine Frage in welchem Hellsing Universum spielt sie, in der alten oder in der OVE? Danke schon mal für die Antwort


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