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"Entscheide dich, Seto!"

Kiara hatte das Gefühl, der Fahrstuhl würde Ewigkeiten brauchen, bis er endlich zum Stillstand kam. Zischend öffneten sich die Türen und Seto trat auf den Gang hinaus. Ein wenig nervös folgte sie ihm. Schon seit Stunden – so kam es ihr zumindest vor – überlegte sie, wie sie ihr Anliegen am besten hervorbrachte. Immerhin wusste sie ganz genau, dass Seto an den ganzen Mist, was Yamis und sein früheres Leben als Pharao bzw. Priester anging, nicht wirklich glaubte.

Sie waren angekommen. Seto öffnete die Tür zu seinem Büro und ließ sie eintreten.

Setos Inneneinrichtung ließ sie nach Luft schnappen. Ein in ihren Augen gigantischer Schreibtisch beherrschte den größten Teil des Büros. Halogenlampen warfen ein kaltes Licht in das Zimmer und ließen sie frösteln. Hier könnte sie im Leben keinen ganzen Tag verbringen.

Ein paar Gemälde von irgendwelchen, ihr unbekannten Malern hingen an den Wänden und zeigten lediglich Landschaften, die auf sonderliche Art und Weise grotesk und doch ziemlich real wirkten.

Überrascht blickte sie Kaiba an.

„Was ist?“, fragte er und steuerte seinen Schreibtisch an, wo er nach einigen Unterlagen stöberte, bevor er sich in seinen Stuhl sinken ließ und Kiara auf den Stuhl ihm gegenüber verwies.

Kiara hatte unweigerlich das Gefühl, eine kleine Maus in einem Raum voller Katzen zu sein und das erschreckte sie. Sie war nicht der Typ, der sich einschüchtern ließ und doch machte ihr dieses Büro deutlich, dass Kaiba sie, was das soziale Umfeld anging, wie eine Fliege zerquetschen könnte.

Unsicher nahm sie auf dem Stuhl Platz und blickte Kaiba an.

Und wieder hatte sie das Gefühl, er würde sie durchleuchten. Eine unangenehme Tatsache, wenn man bedachte, dass sie ihn normalerweise auf den Tod nicht ausstehen konnte.

„Also schön, Kiara! Nachdem du mittlerweile das gesamte Gebäude darauf aufmerksam gemacht hast, dass du anwesend bist, dürfte ich jetzt erfahren, was du von mir willst?“

Kiara stützte sich mit dem Ellenbogen auf der Stuhllehne ab und griff sich an den Kopf. „Willst du die lange oder die kurze Geschichte hören?“, fragte sie leise.

„In Anbetracht der Tatsache, dass ich noch andere Dinge zu tun habe, wäre mir die kurze Geschichte wahrscheinlich lieber, aber …“ Kaiba beugte sich vor und blickte sie noch einmal forschend an, „da du mittlerweile mehr Ähnlichkeit mit einer Leiche als mit einem normalen Mensch hast, habe ich so das Gefühl, dass es dir vielleicht ganz gut tut, dich mal auszusprechen.“, schloss er schließlich.

Kiara zuckte überrascht zusammen. Obwohl er immer noch ziemlich herablassend klang, hatte sie deutlich herausgehört, dass es ihm trotz allem ernst war mit dem, was er von sich gab.

„Sag mal … seit wann bist du eigentlich so nett?“ „Die Tabletten von meinem Psychiater wirken noch.“, konterte er.

„Oh! Kann er dir die nicht ein wenig öfter verabreichen?“, fragte sie und schaffte es tatsächlich, ein schwaches Grinsen aufzusetzen.

„Na ja, ich kann auch …“ „Nein! Entschuldige, ich … ich bin momentan einfach ein wenig mit den Nerven runter. Sollte eigentlich nicht böse gemeint sein.“ „Was mir allerdings neu wäre.“

Kiara nickte zustimmend und starrte ins Leere. Wo fing sie an?

Es dauerte ein paar Sekunden, bis Kaiba sich straffte. „Was ist mit Yugi? Du sagtest vorhin irgendetwas davon, dass er im Sterben liegt? War das nur so dahergeredet oder … war das purer Ernst?“

Kiara blickte Kaiba an und anhand der Tatsache, dass sie kaum noch Luft bekam, ihre Sicht plötzlich verschwamm und ein dicker Kloß sich in ihrer Kehle gebildet hatte, wurde ihr sofort klar, dass sie kurz davor war, in Tränen auszubrechen.

Ein Bild, was Kaiba nicht verborgen blieb. „Es war ernst gemeint?“

Zitternd nickte sie.

„Und wie schlimm ist es?“ „Sagen wir mal so … wenn ich den Verantwortlichen in den nächsten Stunden nicht … nicht erwische und zur Hölle jage … wirst du … wirst du der neue Duel Monsters Champion sein.“ „Eine Tatsache, die mich normalerweise freuen würde…“

Kiara riss entsetzt die Augen auf.

„Aber … auf diese Art und Weise Champion zu werden, entspricht nicht meinem Stil. Ich ziehe es vor, mir den Titel in einem ehrlichen Duell zurückzuerobern. Durch Yugis Tod Champion zu werden, ist keine Ehre und sagt nichts über mein wahres Können aus.“

Kiara schluckte, als ihr klar wurde, was Kaiba damit sagen wollte. „Du hilfst mir?“ „Es kommt ganz darauf an, wie meine Hilfe aussehen muss.“

Kiaras Adrenalinspiegel stieg und augenblicklich mischte sich wieder ein wenig Farbe in ihr Gesicht. „Das ist … ich weiß nicht, was ich sagen soll.“ „Sag mir erst einmal, wie ich dir helfen soll.“ „Eigentlich reichen mir ein paar Auskünfte aus.“

Seto runzelte die Stirn. „Das ist alles? Yugi liegt im Koma und du willst von mir nur ein paar Auskünfte? Ich hätte jetzt eher erwartet, dass du von mir verlangst, dass ich die besten Ärzte der Welt konsultiere, um ihm zu helfen oder etwas in der Art.“

Kiara lächelte schwach. „Wenn es so einfach wäre …“

Ihre Bemerkung ließ ihn stutzen. „Was genau ist eigentlich passiert? Ich meine, du siehst aus, als hättest du dich mit einem leibhaftigen Grizzly geprügelt.“, fragte er, während er nach dem Telefonhörer griff und bei seinem Vorzimmer zwei Kaffee bestellte.

Kiara zuckte indes mit den Schultern. „Vom Gefühl her könnte das sehr gut hinkommen.“, murmelte sie und strich sich erschöpft das Haar aus dem Gesicht.

Die Tür in ihrem Rücken öffnete sich und Setos Sekretärin kam herein mit zwei Kaffeebechern, aus denen es noch dampfte.

Schweigend stellte sie beiden je einen Becher hin und verschwand dann wieder.

Kiara griff nach der Tasse und wärmte kurz ihre Hände, bevor sie einen kleinen Schluck nahm. Der Kaffee war heiß und stark und beinah sofort merkte sie, wie wieder ein wenig Leben in ihre Glieder kehrte. Koffein wirkte bei ihr immer schnell.

Seto nickte zufrieden. „Also … was ist passiert?“

Kiara stellte den Becher wieder ab und seufzte. „Eigentlich bezweifle ich fast, dass du mir das glauben würdest.“ „Versuch es einfach mal … ich kann sehr offen sein.“

Kiara schnaubte sachte. „Das hab ich ja gemerkt.“ „Es kommt natürlich darauf an, in welche Richtung deine Geschichte wandert.“ „Glaubst du an Wiedergeburt?“, fragte sie ihn plötzlich und unvermittelt.

Seto grinste. „Ich dachte mir schon, dass es mal wieder mit dieser Spinnerei zusammenhängt.“ „Das ist keine Spinnerei. Glaubst du denn, Yugi ist von allein ins Koma gefallen?“ „Nein, das glaube ich nicht, aber ich glaube auch nicht wirklich daran, dass ich, du oder Yugi vor Tausenden von Jahren bereits einmal gelebt haben und vielleicht sogar befreundet waren. Die Tatsache jedenfalls, dass wir beide uns nicht ausstehen können, spricht schon Bände dafür, dass wir beide eigentlich niemals Freunde gewesen sein können.“ „Was unter anderem auch daran liegt, dass du niemals im Leben andere Meinungen akzeptieren kannst.“

Seto zuckte mit den Schultern, was Kiara resigniert die Schultern sinken ließ. Vielleicht war es doch nicht so einfach, an Kaibas Hilfe heranzukommen.

„Also schön, Seto! Ich will offen sein. Es gab vor ein paar Wochen einen Unfall, bei dem …“ „Bei dem deine Sicht ziemlich stark beeinträchtigt wurde, ich weiß.“ „Woher…“ „Nur, weil wir beide nicht miteinander auskommen, heißt das noch lange nicht, dass ich über dich und deine Freunde nicht im Bilde bin.“ „Du beobachtest uns?“, fragte Kiara überrascht und konnte nicht verhindern, dass eine leichte Gänsehaut über ihren Rücken kroch.

„Ehrlich gesagt, zum Beobachten fehlt mir die Zeit, aber ich kann nicht leugnen, dass ich schon ab und zu mal Nachforschungen anstelle. War es eigentlich angenehm, mal eine Weile niemanden zu sehen?“ „Das war überhaupt nicht witzig, Seto! Es war… es war furchtbar. Du kannst dir gar nicht vorstellen, wie froh ich bin, wieder was sehen zu können.“ „Und als Ausgleich dafür fällt Yugi ins Koma. Schon merkwürdig oder?“

Kiara funkelte ihn an. „Das Eine hat doch mit dem Anderen nichts zu tun. Yugi liegt im Koma, weil der Geist eines Priesters sich daran festgebissen hat, den Pharao zu vernichten. Und dafür gibt es nur einen einzigen und nebenbei mal bemerkt sehr lahmen Grund und der ist Rache! Er wollte vor 5000 Jahren seinem Sohn die Herrschaft über Ägypten verschaffen. Der Pharao hat allerdings den blöden Fehler gemacht und sich dagegen gewehrt, was ihm jetzt ein paar schöne Schlummerstunden eingebracht hat. Und soll ich dir mal sagen, wer in der heutigen Zeit dem Sohn dieses Priesters bis aufs Haar genau gleicht?“ „Brad Pitt?“

Kiara rang mühsam nach Beherrschung, verlor den Kampf jedoch innerhalb weniger Sekunden und schlug kraftvoll auf die Tischplatte.

Die beiden Becher begannen heftig zu wackeln, konnten den Kaffee trotzdem noch in ihrem Inneren bewahren.

Seto hob nur die Augenbrauen und blickte sie interessiert an.

Du! Du bist seine Wiedergeburt, du komplett fantasieloser Knallkopf! Du siehst seinem Sohn so ähnlich, dass ich anfangs schon dachte, irgendjemand würde sich mit mir einen Scherz erlauben. Du hast doch die Steintafel gesehen, die Ishizu dir damals gezeigt hat und…“ „Und ich habe meine Meinung dazu bereits geäußert. Ich glaube nicht an diesen Mist, Kiara! Und ich werde auch nicht dran glauben, wenn du mich bedrohst, mich umbringst oder versuchst, mein Imperium zu sabotieren.“

Kiara hob überrascht die Augenbrauen. „Für so jemanden hältst du mich? Es klingt zwar verlockend, aber das ist so ziemlich das Letzte, was ich machen würde, um dir eins auszuwischen, glaub mir! Da würden mir schon andere Dinge einfallen.“, grinste sie, wurde jedoch schlagartig wieder ernst. „Hör zu, Seto! Ob du es glaubst oder nicht, das ist mir jetzt ehrlich gesagt relativ egal. Worum es mir geht, ist, dass du mir hilfst.“ „In der Hinsicht hab ich mich ja wohl bereits klar und deutlich ausgedrückt. Mir fehlen allerdings immer noch genauere Hintergrundinformationen.“ „Na schön! Ich hatte vor ein paar Wochen mitten auf der Straße eine Art Anfall. Es war … als hätte… ich habe jemanden gesehen, eine Art Vision. Und dieser Jemand war ein Priester. Sein Name ist … oder war Aknadin und er ist derjenige, von dem ich dir gerade erzählt habe. Er hatte versucht, den Pharao damals vor Tausenden von Jahren zu stürzen. Jedenfalls ist er auf irgendeine Art und Weise wieder zurückgekehrt und will Rache. Er hat Yugis Geist entführt, den Pharao ins Koma versetzt und mich … na ja … mit Migräneanfällen gequält.“ „Oje … wie schmerzhaft.“

Kiara rollte mit den Augen. „Wir hätten ja gern mal tauschen können. Aber egal! Aknadin ist jedenfalls verschwunden und ich muss ihn finden, um ihn irgendwie – Gott weiß, auf welche Art und Weise – zu vernichten. Nur so kann ich Yugi retten, Seto. Das Problem ist, dass ich nicht weiß, wo ich suchen muss. Ich habe eine Vermutung, wo er sich eventuell verstecken könnte. Eine Vermutung, die mit dir zusammenhängt. Und das ist der Punkt, an dem ich deine Hilfe brauche.“

Seto blickte sie überrascht an. „Und warum bitteschön soll das alles mit mir zusammen hängen?“ „Soll ich wieder Streit anfangen?“ „Das wäre ja mittlerweile nichts Neues mehr.“ „Die Geister der Personen, die einmal ein Millenniumsartefakt besessen hatten, zieht es nicht selten zu den Gegenständen zurück. Und Aknadin war vor Jahren der Hüter des Millenniumsauges, was mich zu der Annahme bringt, dass er sich im Millenniumsauge versteckt, so gruselig das vielleicht auch klingen mag.“ „Das beantwortet aber immer noch nicht meine Frage! Wo komme ich dabei ins Spiel?“ „Na ja … da ich ja die Vermutung habe, dass du die Wiedergeburt seines Sohnes bist, dachte ich, dass er versuchen könnte, das Auge insoweit zu beeinflussen, dass es irgendwie seinen Weg zu der Person findet, die einstmals seinen Sohn verkörpert hatte und da fiel mein Verdacht nun einmal auf …“ „Auf mich! Wenn wir mal davon ausgehen, dass deine Theorie richtig ist, müsste das bedeuten, dass ich das Millenniumsauge habe, richtig?“

Ergeben nickte sie, hatten ihren Blick jedoch stur auf den Boden geheftet.

„Tja … was aber, wenn ich das Auge nicht habe?“

Hilflos zuckte sie mit den Schultern. An diese Möglichkeit hatte sie schon oft genug gedacht, doch noch immer war ihr keine Idee gekommen, wo sie dann mit dem Suchen anfangen müsste.

„Keine Ahnung.“, gab sie schließlich zu.

Seto seufzte. „Also schön … mal angenommen, ich hätte es. Was würdest du dann machen? Ich meine, wie willst du denn einen Geist bezwingen?“

Kiara dachte kurz nach und zuckte dann schließlich erneut mit den Schultern. „Mit Drohungen und heißer Luft aus einem Föhn?“, murmelte sie in einem Versuch, das Gespräch ein wenig lockerer zu gestalten – ohne Erfolg.

„Ich meine es Ernst, Kiara. Mit leeren Drohungen wirst du ihn nicht klein kriegen.“ „Dann hilf mir doch!“ „Und wie?“ „Keine Ahnung … kennst du nicht irgendeine mächtige Duel Monsters Karte, die auch Geistern schaden kann?“ „Werd endlich erwachsen, Kiara! Auf diese Art und Weise kannst du diesen Geist nicht bezwingen.“ „Gut, dann gib mir doch mal einen Tipp!“ „Ich glaube nicht an Geister, woher soll ich also wissen, was du tun musst!“ „Na ja … immerhin scheinst du so weit Ahnung zu haben, um mir klar zu machen, dass ich mit meinem Vorschlägen nicht weit kommen würde.“ „Das hat aber nichts mit Wissen über Geister zu tun, das ist eine Frage der Logik!“ „Na gut! Dann sag mir wenigstens, ob du das Millenniumsauge hast und wenn nicht, ob du weißt, wo ich es finden kann. Ansonsten verschwende ich hier nur meine Zeit.“ „Ich hab das Auge nicht.“ „Bitte, dann ist doch alles geklärt.“

Mit diesen Worten fuhr sie so heftig von ihrem Stuhl auf, dass dieser umfiel und mit einem dumpfen Laut auf dem Teppich aufschlug.

„Jetzt warte doch, Kiara.“ „Ist nicht nötig! Was ich wissen wollte, weiß ich jetzt! Ich werde deine kostbare Zeit nicht länger in Anspruch nehmen.“

Mit erhobenem Haupt stolzierte sie zur Tür und keuchte überrascht auf, als Kaiba sie plötzlich am Arm packte und festhielt. „Was willst du denn jetzt machen? Du hast doch noch nicht einmal eine Idee, wo du jetzt anfangen willst?“

In Kiara brodelte eiskalte Wut hoch und sie riss sich mit solcher Kraft von Kaiba los, dass dieser erschrocken zurücktaumelte. „Falls es dir immer noch nicht klar sein sollte, Seto, hier geht es um das Leben meines Bruders, was gerade am seidenen Faden hängt! Und dieser Faden ist mittlerweile schon mächtig ausgefranst! Ich hab keine Zeit mehr, mich mit irgendwelchen Belanglosigkeiten aufzuhalten! Der Arzt hat gesagt, dass Yugis körperliche Funktionen nicht mehr lange intakt bleiben werden und der Himmel weiß, wieviel Zeit ich wirklich noch habe! Also entweder hilfst du mir jetzt, ohne dumme Fragen zu stellen oder alles in Frage zu stellen, was ich sage, oder du lässt es bleiben und ich werde allein zusehen, wie ich weiter komme!“, schrie sie ihn an, verschränkte dann die Arme vor der Brust, um sich zu beruhigen und blickte ihn fest entschlossen an. Eine Entscheidung – das war es, was sie wollte.

Seto knirschte mit den Zähnen. Es widerstrebte ihm zutiefst, Kiaras Worten Glauben zu schenken, dass ein Geist für all das Chaos in ihrem Leben verantwortlich war, doch andererseits begriff er, dass Yugi diesmal tatsächlich in höchster Gefahr schwebte. Eine Gefahr, aus der er allein sich nicht so herauswinden konnte. Diesmal musste er sich voll und ganz auf seine Freunde verlassen. Und ob er wollte oder nicht … auf irgendeine Art und Weise, und mochte diese Tatsache noch so klein sein, gehörte er zu Yugis Freundeskreis (eine Tatsache, die er Kiara wahrscheinlich nicht einmal in seinen dunkelsten Stunden gebeichtet hätte).

„Also schön, ich helfe dir.“ „Sehr schön, dann lass uns jetzt das Auge suchen.“ „Findest du nicht auch, dass das ein wenig Makaber klingt?“, fragte er grinsend, während sie das Büro verließen und sich auf den Weg zu den Fahrstühlen machten. Kiara konnte nicht anders und musste ebenfalls lächeln.

Das Gefühl, dass der Fahrstuhl Ewigkeiten brauchte, überfiel Kiara bereits nach ein paar Sekunden.

Mit einem Mal wurde ihr bewusst, wie real der Spruch Zeit ist kostbar in den letzten Stunden für sie geworden war. Sehnsüchtig dachte sie zurück an die Momente, in denen die Welt noch in Ordnung war. Wo es keinen Aknadin gegeben hatte, der ihren Bruder und den Pharao in Lebensgefahr brachte, wo es keine Visionen gab, die ihr das Leben mittlerweile zur Hölle machten, so sie nicht darauf angewiesen war, sich Hilfe von Seto Kaiba zu beschaffen.

Das helle Gong des Fahrstuhls holte ihre Gedanken wieder in die Gegenwart zurück. Kiara schlüpfte hinein, gefolgt von Seto, der gerade auf den Knopf für das Erdgeschoss drücken wollte, als seine Sekretärin angehetzt kam – unter dem Arm ein kleines Päckchen.

„Warten Sie, Herr Kaiba! Ein dringendes Päckchen für Sie, wurde gerade eben abgegeben.“ „Ich habe keine Zeit dafür. Stellen Sie es auf meinen Schreibtisch! Ich kümmere mich darum, wenn ich wieder zurück bin.“ „Es scheint aber wirklich dringend zu sein. Der Postbote hätte mich fast erwürgt, als ich ihm gesagt habe, dass ich Sie nicht stören darf und Sie das Päckchen von daher nicht persönlich entgegen nehmen können.“

Kiara horchte augenblicklich auf und gab Seto von hinten einen sanften Schubs – ein Zeichen, das Päckchen anzunehmen.

Der Chef der Kaiba-Corp warf einen flüchtigen Blick auf das Mädchen und nahm das Päckchen schließlich mit einem genervten Seufzen entgegen.

Dann schlossen sich die Fahrstuhltüren.

„Mach es auf!“, drängte Kiara sofort und blickte erwartungsvoll auf den kleinen braunen Karton, auf dem mit krakeliger Handschrift Setos Adresse geschrieben stand.

Seto hob eine Augenbraue, öffnete das Paket jedoch ohne einen weiteren Kommentar – und schnappte nach Luft.

Kiaras Augen leuchteten, als sie einen Blick hinein warf.

Der starrte Blick des goldenen Millenniumsauges blickte zu ihnen empor…



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Kommentare zu diesem Kapitel (3)

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Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  Yatimu
2008-11-21T22:24:44+00:00 21.11.2008 23:24
So ein Zufall aber auch!!!^^
Tja Kaiba was sagste dazu???xD
Die Dialoge zwischen Kiara und Seto sind einfach nur urkomisch!!!
Du hasts voll drauf mit solchen Sprüchen^^
Leute nehmt euch vor Pijara in Acht!xD
Die Spannung steigt ins Unerträgliche....
*lesenwill*
Von:  Sorano-chan
2008-11-21T17:46:07+00:00 21.11.2008 18:46
wieder super geschrieben die kapis.. ^^
ich freu mich auf die fortsetzung..und hoffentlich wird alles gut
mach schnell weiter ^^
Von:  Kyuuo
2008-11-20T20:55:14+00:00 20.11.2008 21:55
Tolles Kapi
Kommt jetzt der entscheidungskampf
Schnell weiter
mfg Kyuuo


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