Scherbenmeer
Ich hatte mich mal in einer Songfic versucht, da ich sowas ja noch nicht geschrieben habe. Ich hoffe es gefällt euch.
Widmung: Takanori_Sama
Danke an: meine Betali Amy :D
Wieder war er in Gedanken, auf der Suche nach dem Grund, warum er es immer wieder tat. Warum tat er ihm so weh? Wieso verletzte er ihn andauernd? War er ihm so wenig wert? Vielleicht liebte er ihn gar nicht mehr, konnte das sein? Der Blonde schaute, in seinen Gedanken versunken, in seine Kaffeetasse. Doch dieses Gebräu spiegelte die vorherige Situation wieder, zeigte ihm wieder das Bild, welches er unbedingt aus seinem Kopf haben wollte, dieses Bild, das sein Herz zerriss.
Warum musste ihm jeder vor Augen halten, wie wertlos er für die Anderen war? Einzelne Tränen bahnten sich ihren Weg über das hübsche Gesicht des kleinen Vocals.
Du bist die Schwerkraft
Du ziehst mich runter
Du bist der Regen
und ich bin landunter
Falls es Dich interessiert
der Versuch Dich zu hassen
hat plötzlich funktioniert
Ich hab versucht
unsere guten Zeiten
für immer abzulichten, einzukleben und festzuhalten.
Sie an mein Bett zu stellen
und in Rahmen einzufassen
doch das Glück hat uns verlassen
denn Du kannst es nicht lassen
Wütend auf sich, auf Reita und die Welt und vor allem auf Uruha schmiss er seine Tasse gegen die nächst beste Wand, verschränkte die Arme auf dem Tisch um seinen Kopf darauf zubetten. Wieso hatte Reita mit dem Anderen geschlafen? Warum kommt er nicht zu ihm, seinem Freund, wenn er Sex wollte? War er ihm zu langweilig im Bett? War der Sex mit ihm so scheiße, dass er es sich bei jemand anderem holen musste? Er wollte doch alles richtig machen, er liebte diesen Idioten doch! Warum spielte ihm sein Leben immer solche Streiche, wieso tat es das?! War er es nicht wert geliebt zu werden? War er es nicht wert einmal Glück zu haben und einfach mal glücklich zu sein? War es vorherbestimmt, dass er chronisch unglücklich war, dass er jeden Abend unter Schmerzen und verblassten Hoffnungen heulen sollte?
Ich werf dein Bild an die Wand
Ich will, dass es zerbricht
Es gleitet aus meiner Hand
Jetzt seh ich nur Dich und mich
in einem Scherbenmeer
Sag was es Dir bringt, wenn meine Welt versinkt
Ich will sehen wie sie zerspringt
in einem Scherbenmeer
Du bist das Salz
In meiner Wunde
Du bist die Tausendstel jeder Sekunde
Falls es dich interessiert
Der Versuch dich zu hassen
hat bestens funktioniert
Er zwang sich ein gequältes Lächeln ins Gesicht. Jetzt würde er abschließen, endgültig. Diesmal blieb er standhaft, wenn der Andere um eine weitere Chance bat. Diesmal würde er ihm zeigen, dass er lebte, dass er fühlte und dass er das nicht mehr mit ihm machen kann. Diesmal, wird alles anders!
Ruki lief in sein Schlafzimmer und suchte nach Gegenständen die er von Reita hatte, die ihn an ihn erinnerten, um sie alle auf sein Bett zu packen. Erinnerungen an seine bisherige Liebe, alle mussten sie weg, alle taten sie weh. Er packte sie in eine große Kiste um symbolisch damit abschließen zu können. Später würde er sie dem Bassisten übergeben, später würde er ihnen klar machen, dass er nicht mehr dazugehören wollte, später... würde er ein ganz anderes Leben führen. Später...
Eine vereinzelte Träne zog noch nasse Spuren über die zarte Haut, ehe sie trocknete, verstaute er noch den letzen Gegenstand in diesem Pappgehäuse. An diesem Bild hing zum Schluss ihre Beziehung, dieses Bild gab dem Vocal immer die Kraft zu ertragen, dieses Bild zeigte die besseren Zeiten ihrer Beziehung, zeigten den Anfang... und bildeten letztendlich das Ende.
Ich hab versucht
das Glück nicht zu verlieren
für immer hinter Glas
einzuschliessen und einzufrieren
Luftdicht zu versiegeln,
doch du brachst trotzdem aus
Ich hab fest mit dir gerechnet
Doch die Gleichung geht nicht auf
Ich werf dein Bild an die Wand
Ich will, dass es zerbricht
Es gleitet aus meiner Hand
Jetzt seh ich nur dich und mich
in einem Scherbenmeer
Sag was es dir bringt, wenn meine Welt versinkt
Ich will sehen wie sie zerspringt
in einem Scherbenmeer,
in einem Scherbenmeer
Er lief wieder zu seiner Küche. Die Scherben der Tasse entsorgte er im Müll... sie hätte eh weg gemusst, es war Reitas. Reita, Reita, Reita, wenn er den Namen schon hörte, schmerzte es in seiner Brust, er verabscheute ihn für das, was er tat, dafür dass sich der Vocal in ihn verliebte und er ihn theoretisch nur hinterging, ihn betrog und ihn ausnutzte. Er will diesen Menschen, dem er sein Herz schenkte und es letztlich nur mit Füßen getreten hatte, nie wieder sehen. Er will nie wieder in seiner Anwesenheit sein, ihn nie wieder riechen oder gar neben ihm aufwachen! Er würde den Schlussstrich ziehen und zwar gründlich, er würde sich ein neues Leben aufbauen ohne ihn, ohne Nasenband und ohne Menschen die nie für ihn da waren.
Vorsichtig lud er den Karton in den Kofferraum seinen Autos. Es würde es jetzt hinter sich bringen, alles. Er fuhr zu ihrem Proberaum, der Raum an dem sie sich das erste Mal sahen, um ihnen allen mitzuteilen, dass er aussteigt, um ihnen zusagen, dass sie nie wirklich Freunde für ihn waren, um Reita zu sagen, dass er sich jetzt durch die Welt ficken konnte, ohne dass es ihn verletzte, ohne dass er sich deswegen fertig machte und in den Schlaf weinte.
Und ich lauf barfuss durch den Raum
Durch die Scherben unseres Traums
Ich will fühlen wie das Glas die Haut berührt
und ich lauf barfuss durch den Raum
Ganz egal, ich spür es kaum
Weil Dein Bild mich niemals mehr verletzen wird
Der Vocal betrat den Raum, ihm wurde nur kurz die Aufmerksamkeit seiner Bandmember zuteil. Sie sahen ihn und wendeten ihm den Rücken zu, wie immer. Doch dieses Mal, sollte es das Letzte sein. Hier sollte alles enden, hier wo die Ursprünge zu finden waren. Kurz schaute er zu Uruha, der Mann der sich mit seinem Freund vergnügt hatte, dem Mann, den es nicht einmal interessierte, ob Ruki davon wusste oder nicht. Die schwere Kiste fand ihren Platz auf dem kleinen Tisch vor dem Sofa, jetzt wäre endlich die Zeit gekommen, jetzt wäre der Blonde bereit abzuschließen, denn jetzt sah er ein, das es hoffnungslos war darum zu kämpfen.
Die Kiste schien die Blicke wie ein Magnet anzuziehen, sie warteten anscheinend auf eine Erklärung, die konnten sie seiner Meinung nach haben.
"Deine Sachen.", sagte er knapp an Reita gewand, der nur eine Augenbraue hochzog. Er schien nicht zu verstehen oder wollte er es nicht verstehen? Kratze dies etwa an dem Ego des Nasenbandmannes?
"Die noch bei mir waren. Ich brauch sie nicht. Immerhin scheinst du ja mit anderen mehr Spaß zu haben als mit mir, also warum die Beziehung aufrechterhalten?", meinte er darauf erklärend. Während der Bassist grummelnd in die Kiste sah verleierten die anderen nur die Augen, was hatten sie denn damit zu tun?
"Ich werde die Band verlassen.", kaum hatten diese Worte den Mund des Vocals verlassen, flogen die Köpfe in seine Richtung, schauten ihn mit großen Augen an. Genau er würde die Band verlassen, er, der um seine Stimme immer beneidet wurde, dessen Seele in den Texten lag und der Mann, ohne den die Band kaum noch länger existieren konnte.
"Das kannst du nicht tun.", sagt Uruha. Klar, wieso sollte er es nicht tun können? Es ist sein Leben, es ist seine Entscheidung. Er hat das Recht darauf die Band zu verlassen.
"Sag du mir nicht, was ich tun kann und was nicht. Immerhin konntest du dich ja auch von Reita ficken lassen, ne?! Sucht euch einen neuen Sänger, einen mit dem ihr euch auch versteht. Und das werde definitiv nicht ich sein!" Ja, er würde versuchen ihnen ein schlechtes Gewissen einzureden, aber er würde sie mit der Zeit vergessen, alle.
"Wir haben uns doch verstanden!", wand Aoi ein. Verstanden? Niemals. Sie hatten keinen Streit, das stimmte, aber doch auch nur weil sie sich alle gekonnt aus dem Weg gingen und sich ignorierten.
"Wenn es für dich so war, bitte. Ich lasse mich nicht mehr so gleichgültig behandeln. Ignoriert euren nächsten Sänger, ich war schließlich nie wirklich ein Freund. Wir waren eine Band, in der man untereinander leider kein Dazugehörigkeitsgefühl entwickeln konnte. Ihr wart immer nur Egoisten, was der Andere machte war euch doch egal. Es tut mir leid, aber so ein Mensch bin ich nicht und ich möchte in keiner Band spielen, die so ist wie unsere. Zum Schluss haben wir uns eh alle ausgespielt. Und jetzt lebt wohl." Er trat aus den Blicken der Anderen, verließ den Raum. Trennte somit das letzte Band was ihn noch an diesen Jungs hielt. Aber jetzt würde es besser werden, jetzt hatte er eine Zukunft, eine glückliche Zukunft. Eine Zukunft von der er träumte und diese würde er jetzt suchen. Er würde sich neue Ziele stecken, neue Wünsche haben und sicherlich auch in einer neuen, besseren Band spielen. Jetzt hatte er sein Schicksal in der Hand, jetzt durfte er bestimmen, jetzt konnte er endlich wieder frei sein...
Ich werf dein Bild an die Wand
Ich will, dass es zerbricht
Es gleitet aus meiner Hand
Jetzt seh ich nur Dich und mich
in einem Scherbenmeer
Sag was es Dir bringt, wenn meine Welt versinkt
Ich will sehen wie sie zerspringt
in einem Scherbenmeer
Falls es dich interessiert
der Versuch dich zu Hassen
hat plötzlich funktioniert