Zum Inhalt der Seite

Destroy my World

Zerstöre mich
von

.
.
.
.
.
.
.
.
.
.

Seite 1 / 1   Schriftgröße:   [xx]   [xx]   [xx]

Teenager-Hormone und überforderte Lehrer

Destroy my World- Zerstöre mich
 

3. Teenager-Hormone und überforderte Lehrer
 

Erst als die Sonne sich nach scheinbar endlosen Stunden am Horizont verabschiedete, wagte Potter einen Blick auf seine Uhr.

Bereits 18.30 Uhr…. Gleich musste er runter in die Kerker zu Snape. Und zum ersten Mal in seinem Leben empfand er Nachsitzen bei der Fledermaus als gar nicht mal so schlecht. Denn dort würde es niemanden geben außer ihm und dem Schleimbeutel. Niemand der behaupten konnte seine Verbindung zu Voldemort wäre anderer Natur…

Hätte man ihm vor zwei Tagen gesagt dass er die Gesellschaft von Snape der seiner Freunde Vorziehen würde, hätte Harry diese Person persönlich im St. Mungos abgeliefert.

Ein leichtes Lächeln umspielte seine Lippen als er sich in die nun schützende Einsamkeit der Kerker aufmachte…
 

Harry lauschte dem beruhigenden Rhythmus den seine Füße auf der Steinstreppe erzeugten, als er hinunter zu Snapes Büro ging.

Ein paar Slytherins gingen an ihm vorbei und zischten dabei böse Hetzreden. Der Brillenträger versuchte seine Wut herunter zu schlucken. Von einem Slytherin ließ er sich nicht zur Weißglut treiben! Nicht noch mal…

Das Ende der Steintreppe lag direkt gegenüber von der Massiven braunen Holztür, die einem den Weg in das Büro des Zaubertränkemeisters versperrte.

Harry schaute sich kurz um und klopfte dann zögerlich an die Tür. Es folgte jedoch keine Reaktion. Typisch Snape, schoss es Potter durch den Kopf. Der Mann ließ einen immer zappeln! Er liebte es einfach seine Schüler zu ärgern wo er nur konnte!

Der Gryffindor klopfte erneut, diesmal härter und knurrte genervt gegen die Tür:

„Professor Snape? Ich bin wegen dem Nachsitzen hier! Oder soll ich wieder gehen?“

Wie erhofft kam nun doch endlich eine Antwort:

„Kommen Sie endlich rein, Potter! Oder haben Sie vergessen wie man eine Tür öffnet?!“

Der junge Zauberer biss die Zähne zusammen. Sollte die alte Fledermaus doch ihre Sprüche reißen! Immer noch besser als die Gemeinheiten seiner Freunde.

Mit einem angestrengten Schnaufen öffnete Potter die schwere Tür. Warum musste man noch mal so unverschämt schwere Türen haben?

Als er das Büro betrat, tat sich vor ihm das übliche Bild auf: Snape saß auf dem schwarz bepolsterten Stuhl vor seinem Schreibtisch. Vor ihm ein Stapel Papiere und die unmöglichsten Trankzutaten. Das düstere und ungemütlich wirkende Zimmer wurde dazu noch von groben Holzregalen umschmeichelt, welche verschiedene Behälter mit abscheulichem Zeug trugen.

Harry sparte dich jedes weitere Wort und wartete darauf dass sein Lehrer ihm eine Aufgabe zuteilte.

Der Slytherin tat zunächst jedoch gar nichts. Er beschäftigte sich seelenruhig mit seinen Zutaten. Klar, dachte Harry, ein Machtspielchen. Der Mann wollte ihn einfach dazu bringen die Fassung zu verlieren. Aber die Blöße würde Potter sich nicht geben! Ganz gelassen lehnte er sich an die kalte Steinwand und wartete bis der werte Herr sich dazu entschloss ihn zu beachten.

Nach schier endlosen Minuten hob Snape dann endlich den Kopf, zog lässig eine Augenbraue in die Höhe und schnarrte:

„Warum stehen Sie da noch so rum, Potter? Hatte ich Ihnen nicht heute Morgen schon gesagt Sie sollten mir helfen?“

Ok… Klares Unentschieden.

Der Junge ruckte kurz mit dem Kopf und stellte sich dann neben seinen Professor hinter den Schreibtisch.

„Schneiden Sie die Wurzeln in feine Scheiben.“, wies Severus ihn an, „Und wenn ich sage fein dann meine ich auch fein!“, dabei deutete der Hakennasige Mann auf einen schwarzen Haufen aus glitschigen Ranken, die zu allem übel auch noch sehr lebendig aussahen und hin und wieder zuckten.

„Also… Das da… Sind Wurzeln?“, der Gryffindor versuchte seinen Ekel zu unterdrücken.

„Ach?“, machte Snape spöttisch, „Sind wir uns jetzt auch noch zu gut um simple Kreuzspecht-Wurzeln zu schneiden, ja?“

Heftig schüttelte Harry den Kopf: „Das hab ich nie behauptet!“, der Junge richtete seinen bösesten Blick auf den Lehrer, „Ich wollte bloß nachfragen.“

Mutig griff der Brillenträger in den schleimigen Haufen und zog eine sich windende Wurzel heraus.

Hoffentlich bemerkte Snape jetzt nicht, dass er vor lauter Ekel eine Gänsehaut bekam. Wie konnte dieser Kerl sich nur tagtäglich mit so fürchterlichem Kram umgeben, ohne dabei sämtlichen Appetit zu verlieren? Wobei Harry schon öfter aufgefallen wie unnormal dünn Snape doch war.

Vielleicht werden die Essgewohnheiten der Lehrer tatsächlich vom Fach bestimmt? Denn Sprout, die täglich von hübschen Blumen und allerhand Kräuterzeug umgeben war, war bekannter weiße ja recht… wohlgenährt.

Kurz musste Harry über diesen absurden Gedanken kichern.

„Was gibt’s da zu lachen, Potter?!“, keifte Severus sofort gereizt.

Der Gryffindor zuckte erschrocken zusammen, da er nicht damit gerechnet hatte.

„N-Nichts Sir. Ich habe bloß an etwas Lustiges gedacht.“

„Tatsächlich.“, brummte der Slytherin nun scheinbar wieder völlig gelangweilt.

Harry setzte zum ersten Schnitt an und er könnte schwören er hatte so etwas wie einen letztes Seufzen der vermeintlichen Wurzel gehört, als er sie zerteilte.

Unbewusst huschte sein Blick hinüber zu Severus. Ob es normal war dass eine Wurzel seufzte? Vermutlich schon, sonst hätte der Tränkemeister wahrscheinlich reagiert.

Neugierig beobachtete Potter seinen Lehrer dabei wie er geschickt etwas Fleischfarbenes zerkleinerte… Ganz so wie die Fernsehköche aus dem Muggel TV.

Ohne auf seine Finger zu schauen schnitt Harry das seltsame seufzende schwarze Ding weiter, völlig gebannt von Snapes geschickten Händen. Natürlich kam wie es kommen musste: Er schnitt sich in den Finger. Wegen des plötzlichen Schmerzes schrie der Junge kurz auf:

„Au!!“

Perplex starrte er auf seinen blutenden Mittelfinger. Verdammt der blutete aber ganz schön stark!?

„Bei Merlin!“, knurrte Snape genervt, „Geben Sie es doch endlich zu: Es ist Ihr Hobby mir den letzten Nerv zu rauben!“

Der Professor nahm seinen Zauberstab in eine Hand und griff schroff mit der anderen nach Potters.

„Aua! Doch nicht so grob!“, kreischte Harry, da Snape natürlich genau in seine Schnittwunde gepackt hatte, und zog seine Hand aus Reflex schnell zurück.

„Und empfindlich sind wir auch noch!“, säuselte Severus und leckte das Blut welches an seine Finger gekommen war, ab.

Dies war zwar eher eine unbewusste Geste des Tränkemeisters, doch der Gryffindor schluckte schwer als er sah wie Snapes Zunge über dessen mit Blut benetzten Finger huschte.

Harry mochte gar nicht darüber nachdenken warum ihn diese Belanglosigkeit so aufwühlte.

„Jetzt geben Sie mir schon Ihre Hand, damit ich diesen kleinen Kratzer heilen kann!“, fauchte der Slytherin scheinbar extrem genervt.

Vorsichtig streckte Potter seinem Lehrer die Hand hin.

Unerwartet sanft packte Snape die Hand des Jungen, da er befürchtete dieser würde sie schon wieder wegziehen.

Er richtete seinen Zauberstab auf die Wunde, murmelte einen leisen Zauberspruch und schon begann sich der Schnitt zu schließen.

„Ich wusste gar nicht dass Sie Verletzungen heilen können…“, nuschelte Harry.

„Kleine Wunden kann jeder heilen. Ein einfacher Zauber.“, meinte der Mann und packte seinen Zauberstab wieder weg.

Potter spürte wie seine Wangen heiß wurden. Ein einfacher Zauber? Also Harry beherrschte ihn jedenfalls nicht!

Hastig zog der Junge seine Hand aus dem Griff des Lehrers und funkelte ihn wieder böse an.

Severus blickte genauso kalt zurück. Ein Danke erwartete er von diesem rotzfrechen Gör natürlich nicht.

„Genauso weinerlich und stur wie…“, rutschte es dem Tränkelehrer raus. Eigentlich hatte er dass jetzt nicht laut sagen wollen. Er wollte nicht wieder mit dem Potter-Bengel diskutieren.

Harry verschränkte die Arme vor der Brust und versuchte seinen Blick nicht abzuwenden. Irgendwie war es ihm nämlich schon immer schwer gefallen Snape lange in die Augen zu schauen, da er das Gefühl hatte dieser Kerl könne Gedanken lesen.

„Weinerlich und stur wie wer?!“, fauchte er, „Fangen Sie bitte nicht schon wieder mit meinem Vater an!“

„Achten Sie auf Ihren Ton, Potter!“, knurrte Snape zurück.

Bei dem Jungen Gryffindor brannten langsam sämtliche Sicherungen durch:

„Ich hab die Schnauze voll dass mich immer alle auf meinen Namen Reduzieren!! Verdammt ich bin weder James noch irgendein Held und schon mal gar kein Super-Schurke!!“

Wütend stampfte der Junge auf den Boden und Severus entschloss sich das einzig vernünftige zu tun: Er wartete ab. Wenn er nämlich eins aus Erfahrung als Lehrer wusste, dann ist es dass man den Wutausbruch eines Teenagers (im schlimmsten Fall im besitz eines Zauberstabes) am besten abwartete, wenn man es nicht gerade darauf anlegte einen Ausflug zum Krankenflügel zu machen. Der Slytherin hatte da in seinen Jahren an Hogwarts schon einiges erlebt…

So lehnte sich der blasse Mann also an seinen Schreibtisch und sah, fast amüsiert, dabei zu wie Potter sich in seine Rage hineinsteigerte. Ja… Pubertät war schon was Schlimmes. Eindeutig zu viele Hormone.

„Warum lässt man mich nicht einfach in Ruhe! Ich will die Welt nicht vor Voldemort retten wenn ich dafür nur einen Arschtritt bekomme! Ich renn morgen zum Ministerium und lass meinen Namen ändern… und dann wandere ich aus! Das ist doch alles zum Kotzen hier!“

„Ist ja allerliebst. Wie wollen Sie sich denn dann nennen? Herbert?“, Snape konnte sich diesen Kommentar einfach nicht verkneifen.

Erneut stampfte Harry auf den Boden: „Sehr witzig, Snape! Sie wissen ja nicht wie das ist wenn man in einer Ausweglosen Situation ist! Wenn alle einen meiden und man völlig alleine da steht!“

Der Blick des Slytherins verfinsterte sich: „Ach nein? Sie haben ja keine Ahnung Potter! Wenn Sie wüssten…“, der Mann unterbrach sich selbst. Nun ging es eindeutig zu weit. Er würde sich nicht auf einen erneuten Streit einlassen. Zu oft hatte er schon vor Potter die Fassung verloren.

Der Brillenträger lachte hämisch auf und rollte provozierend mit den Augen: „Ist dass schon wieder ne Anspielung auf meinen Vater? Nur weil er Sie ein bisschen geärgert hat, hatten Sie ja eine, ach so schwere, Jugend. Ich kenn die Geschichte.“

Snapes Fingernägel bohrten sich in seine Handflächen.

„50 Punkte Abzug für Gryffindor!,“ er ignorierte Harrys wütendes schnaufen, „Und wenn Sie es noch einmal wagen so Vorlaut mir gegenüber zu sein dann werde ich persönlich für die Sanktion Ihres Lebens sorgen!“

„Warum weichen Sie immer aus wenn ich auf James zu sprechen komme?! Immerhin sind Sie es doch der mich ständig mit ihm vergleicht?! Was, bei Merlins Zahnbürste, ist Ihr Problem?! Ich will es endlich wissen!“, die Worte des Jungen waren wirklich ernst gemeint. Er hatte Snapes Verschlossenheit satt.

„Nachsitzen ist beendet. Raus aus meinem Büro.“, bellte der Professor laut.

„Nein! Ich will eine Antwort!“, aber auch Potter blieb stur.

Am liebsten würde Severus diesem frechen Blag alles entgegen schmettern: Was Harrys toller Vater ihm angetan hatte… Wie er ihn benutzt, dann das Herz gebrochen hatte und ihn somit zu diesem griesgrämigen Kerkermonster gemacht hatte. Aber Snape wäre nicht Snape wenn er sich diese Schwäche erlauben würde und somit seinen Selbstschutz zerstören würde. Harry sollte es niemals erfahren…

„Potter treiben Sie es nicht zu weit! Verlassen Sie sofort mein Büro oder ich liefere Sie persönlich bei Filch ab! Der wird sich freuen wenn er ein paar Wochen lang eine Putzhilfe hat!“

Entmutigt ließ der junge Zauberer ein Seufzen hören. Er würde diese Fledermaus wirklich nie kapieren. Harry spürte wie seine brodelnde Wut abklang und dafür ein Gefühl von bitterer Enttäuschung daließ. Vielleicht war die Idee vom Auswandern doch nicht so schlecht.

Kopfschüttelnd murmelte er ein „Ja ja.“, in die Richtung seines Lehrers und verließ schließlich dessen Büro.

Super, dachte er fast ironisch als er auf seine Uhr schaute, ich hab es geschafft das Nachsitzen schon nach einer halben Stunde zu beenden.

Müde vom Streiten schlurfte er zurück zu seinem Gemeinschaftsraum, nur um dort wieder mit fragenden und bösen Blicken durchlöchert zu werden. Er schenkte den anderen keine Aufmerksamkeit und schmiss sich sofort in sein Bett.

Da die anderen noch mit ihren Freunden vor dem warmen Kamin saßen, blieb Harry alleine im Schlafraum zurück.

Der Junge rollte sich zu einer Kugel zusammen und schlang seine Hände um die Beine.

Urplötzlich übermannte ihn eine verbissene Traurigkeit. Ja, er war allein. Irgendwie war er es schon immer gewesen. Nie hatte er eine Familie gehabt. Selbst Sirius, bei dem er endlich Trost gefunden hatte, war ihm letztes Jahr weggenommen worden. Hermine und die Weasleys waren wirklich nett zu ihm gewesen… Aber wirklich verstehen konnten sie ihn nie. Er hatte nie dazu gehört und jetzt ließen sie ihn im Stich. Und bloß wegen ein paar Lügen.

Harry war immer nur eine art Schauobjekt. Seht mal da: „Der Junge der Lebt! Unser Held!“ oder nun „Vorsicht der zweite Dunkle Lord! Unser verderben!“ Er würde nie einfach er selbst sein können.

Heiße Tränen liefen seine Wangen runter, weswegen er sein Gesicht nun in den Händen vergrub. Er wollte nicht weinen…

Schon nach kurzer Zeit kamen seine Zimmergenossen herein und setzten sich quatschend und lachend auf ihre Betten. Harry wollte nicht dass sie ihn so sahen.

Hastig stand er auf und rannte nach draußen. Raus aus dem Gemeinschaftsraum. Rein in die mittlerweile dunklen Flure der Schule. Kein Schüler war um diese Zeit noch draußen. Zum Glück…

Mit schnellen Schritten ging er zum Astronomieturm, um dort auf das Stückchen Dach zu klettern welches abgeflacht war. Hier konnte man gut sitzen und wurde eigentlich nie von Jemandem gestört. Dass es draußen bitterlich kalt war störte Potter nicht. Er winkelte seine Knie an und umschlang seinen Körper mit beiden Armen.

Die Welt wirkte immer so endlos, wenn man auf den Horizont starrte… Aber langsam fühlte Harry sich gefangen. Gefangen in seinem eigenen Körper. Gefangen von seinem Ruf und seinem Schicksal.

Er wusste nicht wie lange er da saß und sinnlos rumheulte. Doch er hatte nicht mehr Willen etwas anderes zu tun. Jedoch öffnete sich auf einmal die Tür.

Wer auch immer das war: Harry hoffte dass diese Person ihn hier oben auf dem Dach nicht sah. Wäre ja noch peinlicher wenn ihn jemand heulend sehen würde!

Bei Merlins Geisteskrankheit, dachte der Junge sich, wurde er von diesem Mann verfolgt?

Niemand anderer als der Mann der auf seiner persönlichen Wen-hasse-ich-am-meisten-Liste gleich nach Voldemort und Draco Malfoy kam, stand nun an der Steinmauer gelehnt und schaute scheinbar belanglos in den Himmel. In seiner Hand eine Karte, die Harry sehr bekannt vorkam.

„Tja Potter. Was jetzt? 3 Möglichkeiten: 1. Sie suhlen sich weiter in Selbstmitleid und springen dann irgendwann runter. 2. Sie warten ab bis ich hoch komme und Ihnen dann die Arbeit mit dem runterspringen abnehme, indem ich Sie persönlich runterkicke oder 3. Sie tun mal einen Moment so als wären Sie ein Mann und kommen freiwillig zu mir runter.“

„Woher wissen Sie überhaupt dass ich hier bin, Snape?!“, grummelte der Brillenträger und kämpfte immer noch mit den Tränen, da er sich unverändert schlecht fühlte.

Der Tränkemeister hob die Karte in seinen Händen.

„Diese Karte dürften Sie ja kennen.“

Potter traute keinen Augen kaum: „Die Karte des Rumtreibers? Woher haben Sie die?!“

Lag diese Karte nicht eigentlich unter seinem Bett?

„Nun lassen Sie es mich so ausdrücken: Scheinbar war einer Ihrer Fans nicht mehr ganz so gut auf Sie zu sprechen. Gestern fand ich dieses nette kleine Spielzeug nämlich auf meinem Schreibtisch.“

So sehr hassten Sie ihn also schon… Irgendwer hatte einfach die Karte der Rumtreiber gestohlen und sie Snape gegeben. Wie wundervoll!

Ein letztes röchelndes Seufzen entwich dem Gryffindor als er langsam nach unten zu dem Slytherin kletterte.

Unten angekommen kauerte er sich jedoch sofort wieder auf den Boden.

„Zufrieden?“, fragte er schnippisch, „Können Sie mich jetzt alleine lassen damit ich mich weiter in meinem Selbstmitleid suhlen kann?“

„Nein.“, erklärte Severus trocken, „Wenn ich gehe klettern Sie nur doch wieder hoch. Dumbledore wäre nicht erfreut, wenn er morgen bei seinem täglichen Spaziergang einen zermatschten Schüler auf dem Boden finden würde.“

„Ich werde schon nicht runterspringen!“, fauchte der Gryffindor und konnte diese verfluchten Tränen schon wieder nicht stoppen.

Der blasse hakennasige Lehrer hob erstaunt die Augenbrauen. Er fühlte sich ein bisschen damit überfordert dass Potter scheinbar tatsächlich völlig am Ende war.

„Jetzt hören Sie schon auf mich so anzustarren!“, Harry wischte sich verzweifelt über die Augen.

Der Slytherin war nie gut darin gewesen irgendwen zu trösten. Schon mal gar nicht Potter.

Trotzdem wollte er jetzt irgendwas sagen… Nur was? Wo war dieses Einfühlungsvermögen wenn man es mal brauchte?

„Ähm…“, machte der Ältere ganz besonders klug. Wann war er das letzte Mal sprachlos gewesen?

Harry starrte fassungslos zurück.

„Eisklotz!“, knurrte er und legte sein Gesicht auf die angewinkelten Knie, sodass Snape aufhörte sein Gesicht so erstaun anzuschauen.

Der Mann zog seinen Umhang aus und warf ihn schroff über den zitternden Körper neben ihn.

Erschrocken blickte der Junge kurz zu seinem Lehrer auf, der tonlos meinte:

„Es ist kalt.“

Harry wollte nicht weiter darüber nachdenken, sondern zog den schwarzen wärmenden Stoff enger um sich und weinte weiter seine Verzweiflung heraus, in der Hoffnung sie damit irgendwann ganz zu vergessen.

Die ganze Nacht blieb er dort sitzen. Die ganze Nacht sprach er kein Wort mehr.

Und Snape blieb bei ihm.
 

Kapitel ende. ^^

Ohhh ähh… War das jetzt irgendwie zu kitschig? XDD Ich hoffe nicht. *verlegen zu Boden guck*

Aber Celebration XD: Harry hat seine Wut überwunden und ist jetzt bei der „Emo-Phase“ angekommen. Also ich finde schon dass man so Phasen durchmacht oder? So von Wut zu Traurigkeit zu Verzweiflung usw…

Na ja mal schauen ob Snape irgendwann diese komische fremdartige Ding namens „Einfühlungsvermögen“ finden *lol*

Aber ich find ja unser Sevi hat es ganz gut hinbekommen (für den Anfang) ^^ Dieses mit Hormonkollabierenden 16 jährigen Jungs umgehen und so X3

Mööp! Bis zum nächsten Kap! *wink*



Fanfic-Anzeigeoptionen

Kommentare zu diesem Kapitel (3)

Kommentar schreiben
Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  SesshomaruFluffy
2008-10-06T20:17:21+00:00 06.10.2008 22:17
Ich musste mich so oft halbtot lachen! *kicher*
Obwohl es auch einige traurige Momente gab...
Stolz und Vorurteil sind schlimme Gegner, aber sie gehören zum Leben.
Snape ist für seine Verhältnisse "nett" zu Harry gewesen.
Zumindest am Ende des Kapitels;)
Ich bin echt gespannt, wie es weitergeht!!
Mach weiter so^^

LG
SessFluff
Von:  Silverphoenixdragon
2008-10-05T21:53:30+00:00 05.10.2008 23:53
Wieder mal ein Gelungenes und auch einfühlsames Kapitel
Ich freue mich drauf wenn es weiter geht^^
mach weiter so
knuffl
bis nächstes mal

sky
Von:  JuliObscure
2008-10-05T21:08:57+00:00 05.10.2008 23:08
Ui, irgendwie finde ich deine Fanfiction sehr süß. Snape ist mal so wie Snape eben ist. Irgendwie erinnert er mich ein bisschen an Mr. Darcy aus Stolz und vorurteil der hat auch noch nie etwas von 'Einfühlungsvermögen' gehört. du schreibst übrigens sehr schön, es lässt sich sehr schön, also sehr leicht und schnell lesen.
freue ich auf weitere Kapitel
Juli


Zurück