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Shi wa tenshi no nikoge no nioi o sasete mau.

Der Tod trägt den Duft eines Engels
von

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Frühlingserwachen

Hallo ihr lieben.^^

Es ist mal wieder so weit. Ein neues Kapitel ist am Start.

Ich hoffe ihr habt viel Spaß damit.

Eure Ren-chan^^
 

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Die Tage und Wochen zogen ins Land. Es war nun schon gut zweieinhalb Monate her, dass Yami aus Amerika zurück in seine Heimat Japan gekommen war. Vieles hatte sich seit dem verändert. Die erdrückende Hitze des Sommers war nun vorbei.

Das Wetter war kälter geworden und die sonst so saftig grünen Bäume färbten ihre Blätter allmählich in warme Rot-, Gelb- und Brauntöne.

Die Berge um die Stadt herum sahen aus als hätte ein Künstler sie mit viel Mühe in die schönsten Farben seines Repertoires getaucht.

Aber das war nicht das einzige was sich verändert hatte.

Auch in der Kaiba Corp. hatte sich einiges getan. Abgesehen davon, dass die Umsätze höher waren als jemals zuvor seit ihrer Gründung, nein auch das Arbeitsklima war ein anderes geworden.

Die zunächst dicke Kluft die seit dem Auftauchen des neuen Sekretärs geherrscht hatte, war einer frischen Brise gewichen.

Irgendwie hatten es diese beiden Starrköpfe geschafft sich miteinander zu arrangieren. Zumindest schien es so.

Die Zahl der Wetten hatte Tag für Tag nachgelassen und der Lärmpegel in den Büros war bei weitem gesunken. Auch musste niemand mehr befürchten dass bald eine neue Hilfskraft nötig war, oder sie eventuell alle arbeitslos wurde. Je nachdem wer auf der Strecke blieb.

Was allerdings unverändert blieb war der Andrang in der Teeküche zur Mittagspause.

Wie immer standen die üblichen Verdächtigen mit ihren Tassen bewaffnet herum und unterhielten sich.

"Es ist doch kaum zu glauben wie die beiden sich verändert haben."

Hauchte eine der jüngeren Damen fassungslos.

"Ich meine...als ich heute Morgen ins Büro kam hat Herr Kaiba mich höchst persönlich beim Namen genannt. Bis vor ein paar Monaten wusste er nicht mal dass ich hier arbeite."

Schwärmte sie schon fast verzückt.

"Ich weiß was du meinst liebes. Seit einiger Zeit weht hier ein ganz anderer Wind.

Das hab ich gleich gemerkt."

Gab die alte Frau Gruber zum Besten. Sie war wahrscheinlich schon so alt wie diese Firma selbst und hatte noch miterlebt wie ihr Grundstein gelegt wurde.

"Ich wusste gar nicht dass er so nett...ja fast charmant sein kann."

Meldete sich ein zierliches Mädchen zu Wort die erst seit einem halben Jahr hier arbeitete.

"Als ich hier anfing wollte ich eigentlich nach einer Woche wieder aufhören. Irgendwie hab ichs doch durchgebissen, aber immer mit der Angst im Nacken, dass er heute kommt und mich frisst."

Verständnisvoll wurde genickt und eine neue Runde Kaffee ausgegeben.

"Es grenzt förmlich an ein Wunder. Was eine leidenschaftliche Beziehung alles bewirken kann."

Kicherte eine von ihnen hinter ihren dicken Brillengläsern und verschluckte sich beinahe an ihrem Getränk.

"Du glaubst also wirklich dass die Beiden...du weißt schon."

Nuschelte die Jüngste unter ihnen wieder und sah verlegen zu Boden als ihre Kolleginnen zu kichern begonnen.

"Ach was. Da läuft nichts, das sag ich euch."

Brummte Frau Gruber überzeugt.

"Wenn’s so wäre, dann wär hier wieder die Hölle los wie sonst auch. Männer sind nur charmant und höflich wenn sie um eine Frau werben. So bald sie haben was sie wollen verfallen sie wieder in ihr altes Muster, ihr werdet sehen. Hört auf die alte Gruber.

Ich weiß wovon ich rede.

Hoffen wir, dass unser kleiner Sunnyboy nicht so leicht zu beeindrucken ist."

Presste sie hervor, ehe sie ein heftiger Hustenanfall ergriff.

"Verdammte Zigaretten."

Brummte sie, während eine der umstehenden Damen ihr auf den Rücken klopfte.

"Hmm...vermutlich hat sie mal wieder recht. Wie auch immer es ausgeht, ich hoffe der jetzige Zustand bleibt noch eine Weile."

Wieder einstimmiges Nicken.

"Ich wette wir könnten ein Vermögen machen wenn wir ein paar Bilder von den Beiden erhaschen könnten während sie...naja...das Büro zweckentfremden."

Zunächst erntete die Sprecherin nur entsetzte Blicke und starres Schweigen. Doch nach einer Weile begannen immer mehr damit sich diesen Gedanken noch mal durch den Kopf gehen zu lassen und fanden ihn letztendlich doch nicht so schlecht.

Zumindest lies das selige Lächeln der ein oder anderen darauf schließen.

Was auch immer sich alles geändert haben mochte, das Personal in der Kaiba Corp. war, ebenso wie ihr Vorgesetzter, etwas Besonderes.

Eine Klasse für sich.«
 

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Auch in der Schule entspannte sich die Situation langsam. Zwar gab es immer noch die alten Rivalitäten, doch konnten beide Kontrahenten langsam aber sicher damit umgehen.

Was in etwa so viel hieß wie, Prügeleien waren nicht mehr an der Tagesordnung, aber immer noch präsent. Ähnlich einem Damoklesschwert hingen sie über den Beiden, kam aber nur noch selten bis gar nicht mehr herunter.

Schüler wie Lehrer begannen gleichermaßen aufzuatmen.

Nun da es vorbei war konnte man in Ruhe dazu übergehen einen Schuldigen dafür zu finden.

Die sommerliche Hitze musste schließlich dran glauben und alle waren zufrieden.

Das war natürlich nur ein Vorwand, das wusste jeder. Aber was war nun eigentlich der wahre Grund der sich hinter dem Ganzen verbarg?

Die Wahrheit ist ganz simpel, nämlich dass die zwei Streithähne sich in ihrem tiefsten Inneren mochten. Wenn sie auch nach außen hin so unterschiedlich waren wie Tag und Nacht, so waren sie sich doch innerlich recht ähnlich.

Zumindest was Ehrgeiz, Intelligenz und Sportlichkeit anging. Aber auch noch in einigen anderen Dingen.

Sie waren schlichtweg die einzigen in ihrer Liga. Da war Streit vorprogrammiert, aber andererseits mussten sie sich einfach verstehen, denn jemand anderen der sie wirklich verstand gab es hier nicht.

Es war ein Teufelskreis. Sie hassten und brauchten einander.

Lange Rede kurzer Sinn, es war absehbar gewesen, dass sie sich früher oder später zusammenraufen und Freunde werden würden.

Und genauso war es. Es war nur schwer von außen zu erkennen, aber ihre Freundschaft war definitiv da. Sie wirkte zwar eher wie eine Art Rivalität, aber den Beiden war es auch ganz recht, wenn die Leute die Tiefe ihrer Beziehung nicht erkannten.

Die begriffen sie nämlich zum Teil selbst nicht, oder nur teilweise.

Seto zumindest hatte aus dem Vorfall in seiner Villa einen wichtigen Schluss gezogen. Nämlich den, dass er Yami nicht zu nahe kommen durfte wenn dieser nur leicht bekleidet war.

Er hatte mittlerweile für sich selbst eingesehen, dass sein Körper ein billiger Verräter war und in der Gegenwart des Jüngeren ohnehin tat was er wollte. Er fand den schlanken Körper des Kleineren ungeheuer Anziehend.

Die letzte Schwimmstunde an der er teilgenommen hatte, hatte ihm das sehr eindrucksvoll bewiesen.

Der Braunhaarige war sich sicher noch nie im Leben so beschämt gewesen zu sein, wie an dem Tag, an dem er sich auf der Toilette einschließen und ein gewisses Problem beseitigen musste.

Allein die Erinnerung daran lies ihn rot anlaufen. Er fand es schlichtweg erniedrigend sich solchen Trieben hingeben zu müssen.

Jedenfalls hatte er daraufhin beschlossen den Unterricht immer dann zu schwänzen, wenn Schwimmen auf dem Programm stand. Eine sehr erfolgreiche Taktik.

Und wie sah es auf Yamis Seite aus? Wie stand er zu seinen Gefühlen Kaiba gegenüber? Und gab es da überhaupt welche?

Nun Tatsache ist, dass er ihm keineswegs gleichgültig war. Was den Jüngeren schon in die erste Kriese stürzte. Immerhin hatte er ihn nur kennengelernt, um ihn eines Tages zu töten.

Bisher war das auch nicht weiter tragisch für ihn gewesen. Doch in letzter Zeit bildete sich bei dem Gedanken den Blauäugigen zu töten ein fester Knoten in seiner Kehle, der ihm schier die Luft zum atmen nahm.

So etwas hatte er noch nie erlebt und Seto war keinesfalls das erste Opfer dem er sich auf diese Weise näherte. Es war eine gängige Methode in seinem Beruf. Das Risiko eines Fehlschlages war schwindend gering, aber menschliche Gefühle waren eben unberechenbar.

Genauso wenig wie das Schicksal, so fern man daran glaubte.

War es Schicksal einen Menschen zu treffen der der eigenen Seele entsprach?

Und wenn ja, war es auch Schicksal was die Beiden wieder auseinander riss, oder nannte man das Pech?

Yami wusste es nicht. Nacht für Nacht wenn er allein in seinem Bett lag und an die dunkle Zimmerdecke starrte dachte er darüber nach.

//Warum gerade er?//

Fragte er sich dann. Warum musste es ausgerechnet einer seiner Aufträge sein, der Gefühle von Freundschaft, ja sogar einer gewissen Zuneigung in ihm wach riefen?

Gefühle von denen der Jüngere lange geglaubt hatte sie nicht mehr zu besitzen.

Steckte wirklich ein fester Plan hinter all dem?

Und wenn ja, wohin sollte er sie am Ende führen?

Entschlossen schüttelte der 17 jährige den Kopf. Es brachte nichts sich einer Illusion von Freundschaft hinzugeben. Er würde ihn töten müssen.

Und je mehr er sich auf ihn einließ, ihn in sein Leben ließ, desto schlimmer würde es am Ende für ihn werden.

Nein, so konnte das nicht gehen. Er musste die Vernunft bewahren und Abstand halten. Ein für alle mal.«
 

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Solche Vorsätze waren in der Tat leichter gesagt als durchgesetzt.

Denn die bittere Wahrheit war, dass Yami ihre gemeinsame Zeit genoss. Er mochte die ständigen Sticheleien und scheinbar sinnlosen Gespräche und Streits über irgendwelche Nichtigkeiten. Denn sie gaben ihm das Gefühl ein anderer zu sein.

Die wenigen Stunden am Tag die er und Seto wirklich gemeinsam verbrachten, zum Teil sogar privat, ließen ihn vergessen was er war.

Ein Monster, ein Mörder, der davon lebte andere Menschen umzubringen.

Er sah sich selbst als die niedrigste Lebensform überhaupt. Er war gewissermaßen ein Tier das auf die Jagt ging um zu töten, aber nicht um zu fressen. Es war sinnlos was er tat, das sah er selbst, doch einfach damit aufhören konnte er nicht, denn das hätte seinen eigenen Tod bedeutet.

Und das war etwas was er unter keinen Umständen wollte, sterben. Selbst dann nicht, wenn für jeden Tag den er verbrachte ein blutiges Opfer dargebracht werden musste.

Einer seiner Ausbilder hatte ihm einmal den Unterschied zwischen Auftragskillern und normalen Menschen erklärt.

"Weißt du Junge, zwischen Leben und Tod liegt nur eine einzige Sache."

Hatte er damals gesagt.

"Und zwar der Wille. Der Mensch ist zäh weißt du? So leicht sterben wir nicht. Dazu sind wir in unserer ganzen Art viel zu arrogant. Wir stellen uns über alles, sogar über andere von Gott geschaffene Dinge."

Erklärte er geduldig. Fabrizio, so hieß er, war ein tiefgläubiger Mensch, dennoch ging er dieser Dunklen Beschäftigung nach.

Yami hatte lange nicht verstanden warum, doch dieses Gespräch, eines der einzigen an dass er sich noch erinnern konnte, half ihm ein wenig dabei.

"Der Wille mein Junge, der Wille. Obwohl wir verdammt dazu sind uns wie Schatten durch die Nacht zu bewegen und Blut zu vergießen um zu überleben nehmen wir es in Kauf. So stark ist unser Wunsch danach zu leben. Viel stärker als der irgendeines reichen Pinkels der seit seiner Geburt von vorne bis hinten verwöhnt wurde. Und weißt du auch warum?"

Hatte er mit erwartungsvollen Augen gefragt, doch sein Gegenüber hatte nur fragend den Kopf geschüttelt.

"Wegen der Sehnsucht, Kleiner. Die Sehnsucht nach all diesen Dingen die wir niemals haben können, aber dennoch wollen, obwohl wir genau wissen dass wir sie nie besitzen werden. Ist das nicht verrückt? Das Bedürfnis nach Liebe, Geborgenheit, Frieden.

All diese erstrebenswerten Güter, lassen uns hungrig mordend durch die Straßen ziehen wie die Wölfe. Wir alle, du und ich und jeder andere hier. Wir sind Narren aller erster Güte, denn wir leben von der Hoffnung auf etwas Besseres. Deshalb klammern wir uns an das Leben wie keiner sonst."

Damals, als Fabrizio ihm das alles erzählte hatte er kein Wort verstanden, aber heute begriff er es, nach und nach.

Und gerade jetzt, wo seine Sehnsucht ins unermessliche zu steigen schien, erkannte er die traurige Wahrheit hinter diesen Worten.

//So sehr ich es auch will. Ich werde niemals mit ihm zusammen sein können. Nicht als Kollegen, nicht als Klassenkameraden, nicht als Freunde nicht als...Ja als was eigentlich?//

Von seinen eigenen Gedanken verwirrt richtete er sich auf und holte sich etwas zu Trinken aus dem Kühlschrank. Völlig in Gedanken versunken stellte er sich auf seinen Balkon und sah in die Ferne.

//Was will ich überhaupt? Was bedeutet dieser Mann für mich? Dieser Mann...?//

Überrascht hielt er inne und verfolgte diesen Gedankengang erneut. Seit wann sah er Kaiba als Mann? Zuvor war er für ihn immer nur ein Auftrag gewesen, oder höchstens ein lästiger Mensch der ihm das Leben schwer machte. Mittlerweile gestand er sich schon ein ihn als einen Freund zu bezeichnen...aber als Mann?

War es das was er in ihm sah? In ihm sehen wollte. Ein Partner?

Er schüttelte heftig den Kopf. Das konnte nicht sein. Er hatte noch niemals Ambitionen gezeigt, dass er sich womöglich für das eigene Geschlecht interessierte, aber bei ihm war es irgendwie anders.

Yami konnte es sich selbst nicht erklären. Konnte es wirklich sein, dass er mehr für ihn empfand als Freundschaft? Dass seine Gefühle schon so tief gingen? Dass er ihn tatsächlich liebte?

Wenn das wirklich wahr war, so wusste er, dass es sein Verhängnis werden würde.«
 

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Aber wie das nun einmal mit allen Arten von Vorsätzen war, man hielt sich doch in den seltensten Fällen daran. Es war dasselbe wie wenn Menschen sich zu Silvester vornahmen mit dem Rauchen aufzuhören.

Lächerlich, wer wirklich aufhören wollte der schaffte das auch so und brauchte kein bestimmtes Datum dafür.

So war es auch bei Yami. Obwohl er sich geschworen hatte sich von Seto fern zu halten und ihre neuerlich so freundschaftliche Beziehung abkühlen zu lassen, schaffte er es einfach nicht.

Wie eine Motte vom Licht angezogen wurde, so wurden die Beiden voneinander angezogen. Dem waren sie sich nur noch nicht bewusst.

Die Zeit plätscherte dahin. Es war schon Ende Oktober und die Tage wurden zunehmend kürzer und dunkler.

Das hielt Yami jedoch nicht davon ab weit nach Feierabend noch in den Park zu gehen. Er hatte es sich mittlerweile angewöhnt jeden Tag eine oder zwei Stunden zu joggen.

So auch heute.

Für gewöhnlich trug er dabei lediglich ein ärmelloses weißes Shirt und eine bequeme graue Hose, dazu ein Schweißband und um den Hals hing sein MP3 Player.

Auf diese Art und Weise konnte er einfach am besten entspannen und abschalten.

Normalerweise war er allein wenn er nach Sonnenuntergang seinen üblichen Weg ging, aber heute kam ihm überraschend jemand entgegen.

Es dauerte eine Weile bis er ihn erkannte, doch als es so weit war machte sein Herz unerwartet einen kleinen Hüpfer.

Anscheinend hatte Kaiba dieselbe Idee gehabt, denn auch er trug einen Sportanzug und war mit Kopfhörern unterwegs. Als sich ihre Blicke trafen gingen sie zielstrebig aufeinander zu und begrüßten sich freundlich.

"Hi...wusste gar nicht dass du auch joggst. Kommst du oft hier her?"

Sagte Seto leicht außer Atem.

//Tolle Ansprache Idiot. Noch ein bisschen origineller und du kannst dich von nächsten Hochhaus schmeißen, als der größte Versager aller Zeiten.//

Dachte er kritisch über sich selbst. Yami hingegen schien sich nicht großartig daran zu stören.

"Ja...eigentlich jeden Tag. Und du?"

//Genie. Wenn er öfter herkommen würde hättest du ihn mit Sicherheit schon gesehen.//

Auch der Jüngere war von seinem Teil der Konversation nicht gerade begeistert.

Doch auch dem schenkte man wenig Beachtung.

"Nur ab und zu."

War die einfache Antwort.

//Jetzt frag ihn schon ob er mit dir zusammen laufen will.//

Hielt Seto sich in Gedanken an, schaffte es aber irgendwie nicht dem verbal nach zu kommen. Eine peinliche Stille lag zwischen den Beiden.

Denn offenbar wartete jeder darauf, dass der andere etwas sagen würde.

Dann plötzlich, wie auf Kommando fragten sie beide zeitgleich.

"Wollen wir noch ein bisschen zusammen laufen?"

"Wollen wir noch ein bisschen zusammen laufen?"

Ein paar verblüffte Blicke, gefolgt von lachen. Ohne weiter etwas dazu zu sagen joggten sie nebeneinander her.

Irgendwie war ihnen auch gar nicht nach reden zu Mute. Sie befürchteten ohnehin dass nur Mist dabei rauskommen würde.

Sie hatten das Ende des Parks beinahe erreicht, als es mit einem mal, völlig unerwartet, zu schütten begann.

So schnell sie konnten suchten sie Schutz unter einem riesigen Baum. Dennoch waren sie völlig durchnässt.

Yamis weißes Shirt klebte ihm am Oberkörper wie eine zweite Haut und lies nicht viel Platz für Fantasien. Eine unangenehme Gänsehaut breitete sich auf seinem Körper aus.

Jetzt wo er sich nicht mehr bewegte und auch noch Wind und Regen eingesetzt hatten spürte er wie kalt es bereits geworden war.

In der letzten Stadt in der er gelebt hatte waren es um diese Jahreszeit noch gut zwanzig Grad in der Nacht. Aber das half ihm hier wenig.

Frierend schlang er die Arme um sich, in der steten Hoffnung der regen würde so plötzlich aufhören wie er angefangen hatte.

Ohne dass es dem Jüngeren aufgefallen wäre beobachtete ihn Kaiba aufmerksam aus dem Augenwinkel.

Der Ältere musste hart schlucken als sein Blick auf dem regendurchtränkten Stück Stoff hängen blieb, dass sein Begleiter am Körper trug.

Durch die Kälte hatten sich die Brustwarzen des Kleineren verhärtet und stachen nun deutlich hervor, abgesehen davon lag das Shirt wirklich hauteng über den, durch die Anstrengung angespannten, Bauchmuskeln und betonten diese noch zusätzlich.

Seto konnte sich wahrlich nicht darüber beschweren dass ihm kalt war. Wie auch bei dem Anblick?

Aber auch sonst war es für ihn weit weniger schlimm hier rumzustehen. Unter seiner Trainingsweste trug er noch ein langärmliges Oberteil, das ihn angenehm warm hielt.

Eine Weile sah er sich das Elend noch mit an, dann zog er ungefragt seine Jacke aus und legte sie Yami über die Schultern.

Ein verwirrtes Paar Magenta farbener Augen Blickten ihn erst fragend, dann aber dankbar an.

Die Weste war wirklich wunderbar warm und roch nebenbei noch sehr angenehm nach seinem eigentlichen Besitzer. Der Jüngere hätte sie gerne behalten.

Unbewusst rückte er mit der Zeit immer näher an Seto heran. Irgendwie sehnte er sich danach ihm nahe zu sein, doch das realisierte er in diesem Moment gar nicht wirklich.

Kaiba dafür umso mehr. Aus purem Reflex hätte er ihn beinahe von sich geschoben, aber ein innerer Impuls hielt ihn zurück. Veranlasste ihn sogar dazu seinerseits ein bisschen näher zu rücken.

Der Wind pfiff unangenehm von der Seite und so standen sie bald dicht aneinander gedrängt da.

Scheu sah Seto immer wieder zu dem Kleineren herüber, wand den Blick aber sofort ab sobald dieser es zu bemerken schien.

Andersrum verhielt es sich kaum anders. Für einen Außenstehenden wären sie sicher ein süßer Anblick gewesen.

In ihrer Hilflosigkeit wirkten sie beinahe niedlich.

//Na los. Jetzt leg schon den Arm um ihn. Ich weiß dass du das willst. Worauf wartest du? Auf besser Wetter?//

Hörte Kaiba seine innere Stimme.

//Du schon wieder. Wie oft muss ich dir eigentlich sagen dass du verschwinden sollst bevor du mich in Ruhe lässt?//

//So lange bis du auf mich hörst. Jetzt stell dich nicht so an. Das sieht doch jeder Blinde dass er nur darauf wartet.//

Empörte sich die Stimme.

//Als ob du das beurteilen könntest. Er wird mir die Hand abhacken wenn ich ihn anfasse.//

Argumentierte Seto überzeugt.

//Schwachsinn. Das sagst du nur weil du die Wahrheit nicht sehen willst. Du hast Angst dass er dich zurückweist oder schlimmer dich enttäuscht und sitzen lässt.

Aber Tatsache bleibt dass du ihn willst, weil du ihn liebst. Und du wirst so lange unzufrieden sein bis er in deinen Armen liegt.//

War dagegen die Meinung seines Unterbewusstseins. Daraufhin viel dem Braunhaarigen schlichtweg kein brauchbarer Widerspruch mehr ein und er beließ es dabei. Er fand es ohnehin seltsam ständig mit sich selbst zu diskutieren.

Wieder sah er zögerlich zu Yami herüber, der sich auf der Suche nach Wärme an seine Brust gelehnt hatte.

//Ob er vielleicht wirklich darauf wartet, dass ich etwas mache...//

Überlegte er und rang sich letztendlich doch noch dazu durch den ersten Schritt zu wagen.

//Ich kann ja immer noch sagen dass mir bloß kalt ist.//

Versuchte er sich zu beruhigen und legte vorsichtig einen Arm um Yamis Hüfte und zog ihn so näher an sich heran.

Entgegen seiner Erwartung sagte der Kleinere nichts weiter dazu. Im Gegenteil, er kam ihm sogar noch ein wenig entgegen in dem er sich halb zu ihm umdrehte.

Eine ganze Weile standen sie so da. Niemand traute sich etwas zu sagen, aus Angst das hier kaputt zu machen.

Mit der Zeit wurde der Größere ein wenig mutiger. Entschlossen legte er auch noch den zweiten Arm um den schlanken Körper seines Begleiters und zog ihn in eine feste Umarmung.

//Ok...jetzt heißt es alles oder nichts.//

Dachte er geknickt während er auf Protest oder gar eine Ohrfeige wartete, doch nichts dergleichen kam. Die einzige Reaktion die er von Yami erhielt war, dass dieser seinen Kopf an Setos Brust legte und zufrieden die Augen schloss.

Es war wirklich ein schönes Gefühl so mit ihm dazustehen. Am liebsten wäre es beiden gewesen die Zeit würde genau jetzt stehen bleiben.

Aber wie alles im Leben muss sich auch solch eine Situation weiter entwickeln.

//Hey Romeo. Endlich hast dus begriffen. Jetzt musst du ihn nur noch küssen.

Und bevor du jetzt wieder anfängst das Mauerblümchen zu mimen, denk dran es ist vielleicht deine einzige Chance. Also sei ein Mann und tu es.//

Kaiba hätte eine Menge Gründe gewusst um seinem Unterbewusstsein zu widersprechen. Das Problem war nur, dass er ihm im Stillen recht gab.

Abgesehen davon dass sich so eine Chance wohl wirklich nicht mehr ergeben würde, wollte er es auch. Er sehnte sich bereits seit einer ganzen Weile danach die weichen Lippen des anderen auf den seinen zu spüren.

Noch ein wenig unbeholfen legte er dem Jüngeren einen Finger unters Kinn und zwang ihn so dazu ihn anzusehen.

Leichte Verwunderung lag in den glänzenden Augen, aber auch Neugierde und freudige Erwartung.

Diesmal zögerte der Braunhaarige nicht. Ohne noch einen weiteren Augenblick zu verschwenden beugte er sich zu seinem Gegenüber herab und küsste ihn zunächst zärtlich.

Dieses Gefühl war noch viel besser als er es sich ausgemalt hatte. Yamis Lippen waren genau so weich und zart wie er sie sich vorgestellt hatte, aber dass sie so süß schmecken würden hatte er nicht erwartet.

Sein Herz klopfte vor Aufregung als der Jüngere den Kuss bereitwillig erwiderte und seinerseits die Arme um ihn schlang.

Die Berührung ihrer Lippen wurde immer intensiver und beschränkte sich bald nicht mehr nur auf die Lippen des anderen. Ein wenig forsch drang die Zunge des Jüngeren in Setos Mundhöhle ein und forderte seine zu einem wilden Kampf heraus den am Schluss niemand wirklich für sich entscheiden konnte.

Die Jacke, die Seto seinem Begleiter zuvor umgelegt hatte, lag längst unbeachtet und vergessen auf dem Boden. Sie hatten den neugierigen Händen ihres Besitzers weichen müssen der mit purer Wonne Yamis Körper erkundete.

Sie waren so versunken in die Nähe des anderen, dass sie gar nicht bemerkten, dass es längst aufgehört hatte zu regnen.«



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Kommentare zu diesem Kapitel (5)

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Von:  sumomo_hioru
2008-11-11T19:10:57+00:00 11.11.2008 20:10
och süß^^
total niedlich die idee mit dem joggen->regen->umarmen XDDD
voll süß
kaibas methode, beim schwimmmen immer den unterricht zu schwänzen, find ich zwar etwas drastisch...
aber unter den umständen...
es hat mir natürlich wieder einmahl seeehr gut gefallen (war ja auch nich anders zu erwarten XD)

so.
und weil das jetzt so kurz war, kriegst du och gleich das komie zum nächsten kap^^
war ja schon ne fiese idee von seto mit der halben stunde...
aber war ja klar, dass Yami am ende uke wird...
ich mein...
das riecht man ja schon 200 Km gegen den wind^^
die geschenke der beiden haben mir auch voll gut gefallen
die idee mit dem fotoalbung hat´s mir echt angetahn^^

hoffe es geht nächste woch weiter^^
*sich schon nach dem nächsten kap verzähr*

cucu
deine su-chan

Von:  Saint
2008-11-05T14:25:03+00:00 05.11.2008 15:25
Hi

sorry das ich vergessen hatt ein Kommi zu hinterlassen. Pouh endlich gehts zur Sache das Kapi war wirklich spitze und ich kann es kaum erwarten wie es weiter geht.
Von: abgemeldet
2008-11-02T13:06:00+00:00 02.11.2008 14:06
klasse! wirklich klasse!
ich weiß, du musst denken das ich nichts anderes schreiben kann, aber.... ich bin sprachlos!
ich freu mich jetzt schon auf nächsten freitag!!!
bis denne-^^-

egypt-princess (~^.^)~~(^.^~)

Von: abgemeldet
2008-11-01T09:45:36+00:00 01.11.2008 10:45
Ui, ui.. ich hock eigentlich schon die ganze Zeit da und wette mit Vicky wies jetzt weitergeht. Unfair ich weiß, aber nya.. was tut man nicht alles für Schockoplätzchen?^^
Aber bisher ist das wirklich die beste Yu-Gi-Oh FF mit dem Pair die ich gelesen hab.. und ich hab schon einiges gelesen *räusper*
Vor allem dein Schreibstil ist kaum von jemandem zu toppen.. *auch will*
Und was das jetzt mit maria wird da bin ich mal gespannt..^^
Die Gute mag ich iwie obwohl sie ja eigentlich der Grund ist warum Yami und Seto wahrscheinlich erst mal nicht glücklich werden können...
*muahahaha* Ich mag solche Figuren^^
Nya.. dann hoff ich doch mal dass du ganz ganz schnell noch was postest und ich weiterlesen kann.. *glitzerfunkel*

Von:  asuka_hioru
2008-10-31T12:41:56+00:00 31.10.2008 13:41
ERSTEEEEEEEEEEEEE!!!!!!
*freu*^^
Wiederson hammer kappi.du kannst hammer assi gut schreiben.
(alsob ichs dir nicht immer sag XDDD)
freu mich riesig aufs nächste.

LG asuka^^


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