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Moonbooted

von

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Nächtlicher Anruf

„Wir sind da. Miss?“

Langsam öffnet Ruth die Augen. Erstaunt nahm sie wahr, dass sie in einem Auto saß. Erst fragt sie sich wie das wohl passiert sein könnte, doch da fiel ihr ein, dass sie ein Taxi genommen hatte und wohl nur eingeschlafen war.

„Ah, ja wir sind schon da. Wieviel bekommen sie?“

Der Taxifahrer schaute auf seine Anzeige über dem Radio.

„2 Stunden und 37 Minuten, Miss. Das wären dann 157 Dollar.“

„Oh, nehmen sie auch Karten an? Soviel Bargeld habe ich glaube garnicht bei mir…“

„Natürlich, hier.“ Er hielt ihr einen kleinen Kasten hin, wo sie auch direkt ihre Karte reinschob und hastig die Nummern eintippte.

„Einen schönen Tag noch.“

„Ja ihnen auch.“

Schnell stieg sie aus dem Taxi und schulterte ihre Tasche. Es war Mittagszeit und viele Leute strömten aus den hohen Häusern um sich einen Imbiss an einem der vielen Stände zu holen.

°Viele davon sind bestimmt Laufburschen die für ihre „Dienstherren“ das Futter holen müssen.° dachte sich Ruth. Das erinnerte sie an ihre Arbeit, sie musste schnell in den 7. Stock des CompAid Gebäudes um ihrer Chefin die Unterlagen zu bringen.
 

„Das wurde auch langsam Zeit, Ruth.“

„Es tut mir Leid, das Taxi hat im Stau gesteckt und ich…“

„Ihre anmaßenden Ausreden können sie sich sparen, ich hatte ihnen ausdrücklich gesagt, dass ich die Papiere spätestens um 11 Uhr benötige.“ Teilte Ruths Chefin Angela ihr mit schneidender Stimme mit. „Das beweist einmal wieder ihre Unfähigkeit. Sie können froh sein das ihr Vater sich für sie eingesetzt hat bevor diese…Frau ihn umgebracht hat.“

„Sprechen sie nicht so von meiner Mutter!“ Erwiderte Ruth nun doch etwas zornig.

„ Werden wir jetzt etwa aufmüpfig? Ich frage mich ob ich ihren Gehalt nicht wieder kürzen sollte. Bei dem was sie leisten und dem was sie kosten. Außerdem darf ich ihnen ein weiteres Mal mitteilen das sie heute Abend wohl Überstunden leisten müssen. Ich habe dort hinten noch einen Stapel Dokumente die alle überprüft werden müssen.“

Ruth hasste Angela. Sie war immer verliebt in ihren Vater gewesen. Doch als dieser sich für eine andere Frau entschied, fing sie an eben diese abgrundtief zu hassen. Sie war davon überzeugt das Ruths Mutter nicht gut genug für ihn war. Und als er nach 6 Jahren starb hatte sie ihre ganz eigenen Theorien.

Ruths Mutter hatte es von da an nicht sehr leicht. Sie fand keine Arbeit und musste ihre Tochter so durchbringen. Die einzige Stütze war Frederik, ein Freund des Vaters und in der Firmenleitung von CompAid, einer Computer Firma in der Ruths Vater gearbeitet hatte.

Frederik war es auch der Ruth die Stelle in der Firma verschafft hat.

Sie seufzte als sie in ihr kleines Abteil ging und den fast meterhohen Stapel sah.

„So ein Dreck aber auch…“ sagte sie mehr zu sich selbst als sie anfing das erste Dokument durchzusehen.
 

Die Arbeit zog sich ziemlich, als sie auf die Uhr schaute dachte sie sie wäre bestimmt schon stunden am arbeiten, dabei war es nur eine halbe Stunde. Leise vor sich hinfluchend machte sie weiter und riskierte keinen zweiten Blick auf die Uhr. Die Arbeit war relativ langweilig und schon bald machte sie alles aus Routine. Sie versank in Gedanken, doch plötzlich schreckte sie auf als ihr Kollege Erik ihr gute Nacht wünschte. Verwirrt schaute sie auf die Uhr die schon auf 11:32 stand. Als Ruth sich umblickte merkte sie, dass alle Kabinen im Stock verlassen waren. Sie war die letzte.

Vor ihr lag nurnoch ein Dokument das sie schnell überflog und abhakte.

Es dauerte keine Fünf Minuten da war sie schon unten auf der Straße und rief ein Taxi.

Als ihr Blick auf das gelbe Fahrzeug fiel, merkte sie, dass sie ganz vergessen hatte die Rechnung von der Tour frühmorgens der Abteilungsleiterin zu geben.

°Ach gebe ich ihr einfach morgen, sie war ja eh nicht so gut auf mich zu sprechen.° dachte sich Ruth und stieg in das Taxi ein. „Riverstreet 13, bitte.“
 

Zuhause schmiss sie ihre Sachen in die Ecke und ging direkt ins Schlafzimmer. Sie war gerade dabei sich umzuziehen als das Telefon läutete.

°Wer ruft bitteschön um diese Zeit noch an…°

„Ruth?“ flüsterte eine Stimme aus dem Hörer.

„Frederik.“ Antwortete sie locker

„Du musst sofort mit mir kommen. Deine Mutter hatte einen Unfall. Ich bin gleich bei dir, kein Grund zur Sorge.“ Versuchte Frederik ihr ruhig mitzuteilen. Doch Ruth war keineswegs beruhigt

„Was ist passiert?“ Rief sie erschreckt ins Telefon.

„Ich erkläre es dir im Auto. Beeil dich, ich bin in 2 Minuten da.“ Sagte er knapp und legte auf.

Eine erstarrte Ruth blieb zurück, den Blick auf den Türrahmen im Flur geheftet. Sie war in Gedanken versunken. Sie hatte Angst, Angst ihre Mutter zu verlieren, Angst alleine zu sein, Angst das sich alles wiederholt was sie als kleines Kind schon einmal durchlebt hat. Die Schmerzen des Verlustes die einen auffressen, Schlaflose Nächte…

„Aber so schlimm kann es ja nicht sein.“ Murmelte sie. „Es war bestimmt nur ein kleiner Unfall gewesen. Vielleicht übertreibe ich mal wieder.“ Mit einem Seufzer rannte sie zurück in ihr Zimmer und zog sich schnell die Klamotten wieder an.

Als sie unten auf die Straße ging fuhr Frederik schon in die Straße ein.

Mit dem leuchten der Scheinwerfer kehrte kurzzeitig die Angst zurück. Warum bringt mich Frederik zu ihr? Wenn es nichts Schlimmes war hätte sie doch einfach mit dem Taxi hinfahren können.

Mit vielen Fragen im Hinterkopf öffnete Ruth die Beifahrertür der Limousine und stieg ein.



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