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Zuckersüß

Kurzgeschichten Sammlung aus dem Hause weniger süß
von

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Weniger schmerzhaft

Huhu und willkommen zu Oneshot Nummer 3
 

Widmung geht an ant, tut mir leid im Moment bekomm ich nichts besseres hin. Natürlich beruht wie immer nichts auf Tatsachenauch wenn mich Farins Zeichen auf seiner Homepage ein bisschen verwundert. Ein Mond und eine Sonne ZUSAMMEN? Bisher stand der Mond für mich immer für Bela siehe Namensschriftzug auf Bingo. Die Sonne stand für Farin --> am ende der sonne... und jetzt Sonne und Mond zusammen? Will Herr Urlaub uns irgendetwas sagen?

Naja über Kommis freue ich mich wie immer sehr (tanze nackt durchs haus etc.).

genug geredet, liebe Grüße

weniger süß
 

Weniger schmerzhaft
 

Als Bela das Zimmer betritt, schwappt ihm eine Welle fast körperlich fühlbarer klebriger Stille entgegen, die noch bis eben das ganze Zimmer ausgefüllt hat. Schon mit dem Öffnen der Wohnungstür ist ihm das unangenehme Schweigen aufgefallen, das hier anscheinend eine Art Kondensat bildet. Keine Beatles oder was auch immer Farin hört wenn auf den feinen Musikgeschmack des Herren B. nicht Acht gegeben werden muss.
 

Es ist ganz still, in einer seltsamen wiederlichen Art, weil etwas nicht stimmt. Ganz und gar nicht stimmt. Am liebsten würde der Schlagzeuger direkt unter die Dusche gehen, aber unterdrückt den Drang bei dem Bild das sich ihm bietet als er in ihr Schlafzimmer sieht.
 

Auf dem Bett in der Mitte des aufgeräumten und blitzblank geputzten Raumes liegt regungslos Farin sein bester Freund. Seine Haut so weiß glänzend in dem Schatten des unbeleuchteten Betons. Seine dunkel glänzenden Augen sind ohne jedes Blinzeln an die nächste Wand geheftet, die Finger in das bleiche Laken verkrallt. Sein Atem so flach, dass man ihn kaum wahrnimmt. Fast sieht er aus wie tot, ist er aber nicht. Eine Zeit lang bleibt der Schlagzeuger an der Tür stehen, wartet, weil es ihm falsch vorkommt einfach so in Farins Gedankenwelt hineinplatzen, die er sich scheinbar errichtetet hat. Vielleicht war es auch nicht deshalb, sondern ganz egoistisch um das Szenario zu genießen.
 

Als der Blonde ihn nach gut 20 Minuten ihn immer noch keine Notiz von ihm nimmt, macht Bela doch auf sich aufmerksam, indem er auf ihn zu tritt und sich an sein Bett setzt. „Hey?“ immer noch kommt keine Reaktion vom anderen. „Was ist denn los?“ Ein leichtes Kopfschütteln. „Nichts ... nichts wirklich, ich Trottel hab mich nur wieder in jemanden verknallt , der mit absoluter Sicherheit nichts von mir will.“
 

Es hört sich an als ob Farin selbst ironisch klingen wollte, aber seine Stimme bricht durch den Schmerz der bei jedem Wort mitschwingt. Bela legt beschwichtigend seine Hand auf Farins Schulter, spürt ihn zittern und seinen rasend schnellen Herzschlag. In diesem Moment schien alle Ähnlichkeit mit dem gut gelaunten, schlagfertigen Gitarristen von ihm gewichen zu sein, er erinnert mehr an einen zerbrechlichen, kranken Vogel.
 

Um sie herum ist alles düster nur durch die zum Gang offene Tür kommt ein wenig grauschimmerndes Licht, dass alles nicht heller sondern nur noch dunkler macht. Als Bela den Blick wieder in die Dunkelheit wendet sieht er keine Umrisse mehr sondern nur noch Schwarz. Es dauert lange bis seine Augen sich an den Verlust von Licht gewöhnt haben.
 

„Irgendwie hat mir nie jemand beigebracht mich glücklich zu verlieben.“ murmelt Farin und wendet seinen Blick von der Wand ab, sieht dafür Bela fragend an, der sich unter seinem Blick auf einmal so komisch fühlt, froh ist um das Bett unter ihm. „Wie ist das? Glücklich verliebt sein?“
 

„Es ist...“ Bela will sagen, dass es das schönste in der Welt ist, dass alles dann perfekt. Aber alles was ihm einfällt sind noch nie gefühlte Klischees. Er stoppt mitten im Satz, weil ihm genau in dieser Sekunde bewusst wird, dass er nicht weiß wie es ist wenn man glücklich verliebt ist. Aber wenn er es noch nicht weiß, obwohl er so viele Freundinnen in den letzten Jahren hatte und Farin auch nicht, der doch genauso viele hatte – gibt es dann so etwas wie glücklich verliebt sein überhaupt?
 

Hollywood hat ja schon alles mögliche erfunden, Phantasiegebilde ohne jedgliche Bindung zur Realität, vielleicht gehört die absolut perfekte große einzigwahre Liebe, ohne diesen faden Beigeschmack, ohne diese gottverdammte schmerzhafte Leere auch dazu.
 

„Vielleicht kann man sich gar nicht glücklich verlieben.“ antwortet er nachdem er eine Weile Farins Blick erwidert hat. „Nur weniger schmerzhaft.“ „Aber ich dachte, weil du jetzt schon so lange mit Steffi zusammen bist...“ Bela schüttelt den Kopf und ihm wird schwindelig, er würde ja sicher glauben, dass er mit seiner Freundin glücklich wäre, wäre da nicht dieses Gefühl von jedem ihrer Küsse noch mehr ausgehöhlt zu werden. Sie sollte doch etwas besonderes für ihn sein. Der wichtigste Mensch der Welt, der zweitwichtigste, hinter Farin. Aber eigentlich ist sie nur eine von vielen, die alle gleich aussehen, als wären sie maschinell produziert. Die Zeit die er mit ihr verbringt ist verschwendet.
 

Zärtlich streicht er Farin die verwuschelte Mähne aus dem Gesicht. „Schlaf jetzt, morgen sieht es sicher alles besser aus.“ Er küsst ihn zärtlich auf die Strin, in der Berührung liegt der Versucht ihn zu trösten, ihn, Farin, der manchmal trotz seiner 194 ihn an einen kleinen Bruder erinnert. Es fühlt sich so gut an, Farin nahe zu sein, ein Augenblick in dem er die Leere die sonst an ihm nagte ganz verschwunden ist, aber er weiß nicht was das zu bedeuten hat.
 

„Geh nicht!“ „Psst, schlaf jetzt.“ Der Blonde schüttelt leicht den Kopf, hält zitternd sein T-shirt fest, zieht ihn zu sich, überrumpelt Bela mit seiner Kraft die er anwendet. „Nein.“ „Farin!“ Sie sind sich auf einmal so nahe. Ihre Nasenspitzen ganz kurz davor zusammen zu stoßen. Bela ist von diesem Monsterkribbeln in seinem Bauch schlecht. Sein Atem hat sich beschleunigt. Da ist ein Wunsch in seinem Kopf aber welcher? Ein Verlangen nach etwas, von dem er nicht weiß, was es überhaupt ist.
 

Er fühlt sich komplett, glücklich, fürchtet aber, dass alles wieder verschwindet, sobald er sich bewegt, ein Stück von Farin abrückt. Und wenn.. wenn er noch näher kommen würde. Was wäre dann? Kann man das überhaupt einem Freund erklären dass er so nah bei einem bleiben soll, damit man glücklich ist?
 

Farin sieht aus wie eine griechische Statue, naja, wenn die Griechen Punk gekannt hätten dann hätte es sicher genauso eine Statue gegeben mit vollendeten Gesichtszügen mit perfektem Körper. Eine letzte Träne auf Farins Wange wird von Bela weggewischt.
 

Die Nacht ist blind, niemand kann sie sehen oder verurteilen. Nur er und Farin. Noch einmal streicht er die Haare aus seinem Gesicht, auch wenn da gar keine mehr sind, er will nur noch einmal über seine helle Haut fahren, ganz zärtlich, weil er ihm so viel wert ist. Der Gitarrist lässt Belas T-Shirt los, schließt die Augen unter seinen Berührungen, fährt stattdessen durch seine Haare bis in seinen Nacken, um ihn noch näher zu ziehen.
 

Alles was Farin macht fühlt sich so gut an, zu gut als dass er ihn je stoppen würde. Seine Finger die sich bestärkend auf seine eigenen legen. Bela will fortfahren, vielleicht sogar über seinen Mund fahren, da berühren sich schon ihre Lippen.
 

Farin küsst ihn, außerhalb jeder skandalumwitterten Ärzte-spezial-show. Bela weiß nur dass es sich gut anfühlt, so gut dass er alles um sie her vergisst. Er glaubt, dass der Moment perfekt ist, dass er jetzt in diesem Moment von oben bis unten glücklich ist. Er hält Farin fest, zieht ihn noch näher zu sich. Auch wenn er nicht versteht warum. Seine Lippen auf Farins. Er erwidert den Kuss, die Zeit bleibt stehen.
 

Die Liebe blickt ihn an mit roten Katzenaugen, aber Bela sieht sie nicht. Er reißt auch in Zukunft Witze über ihre angebliche Affäre, weil es immer viel einfacher ist über etwas zu lachen, als sich einzugestehen, dass es wahr ist.



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Kommentare zu diesem Kapitel (5)

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Von: abgemeldet
2008-11-07T13:58:51+00:00 07.11.2008 14:58
Wow... das ist so schön und das Ende gleichzeitig so traurig.
Ich liebe deinen Schreibstil. Wie du die Athmosphäre beschreibst... absolut genial. Ich kann meinen Vorrednern eigentlich nur zustimmen.
Wundervoll <3
Von: abgemeldet
2008-11-06T01:10:54+00:00 06.11.2008 02:10
Awwww...
Also, zunächst mal: hör auf, dich selber kleinzureden, das ist ganz wunderbar! Jaja, die Liebe... *seufz*

Dann: daaaaankeeeee für die liebe Widmung (du bist doch süß, so!). Sorry, dass ich noch gar nichts geschrieben habe, ich hatte die Story einfach nicht gesehen, weil ich momentan eher angenervt bin von animexx und dementsprechend selten hier. Aber ich freu mich wie Bolle und muss die Geschichte gleich nochmal lesen gehen, weil sie so ein angenehm melancholisches Kribbeln ausstrahlt.
(Übrigens hab ich ja neulich was im weiteren Sinne thematisch ähnliches geschrieben, gibts aber nicht bei 'mexx, ich schick mal 'ne PN ;)
Von:  YouKnowNothing
2008-10-31T20:31:52+00:00 31.10.2008 21:31
wow... da fällt mir echt nich mehr ein!
deine art, die atmosphäre jedes mal absolut treffend zu beschreiben, ohne in klischees abzurutschen... einfach der Hammer!

und... das ende ist irgendwie genial... traurig, und gleichzeitig superschön und... einfach toll!

LG Sharingan-Moerder
Von:  aerith_rikku
2008-10-30T11:50:58+00:00 30.10.2008 12:50
ach..cschöön..auch wenn ich mir ein happy end gewünscht hätte aber...das ist punk *lach*XD du bist anders xD
einfach...süss und...wie immer toll beschrieben und zum mitheulen toll xDD

hdl
Caro
Von: abgemeldet
2008-10-29T20:42:38+00:00 29.10.2008 21:42
Mmmh... schöne Atmosphäre,
romantisch, düster, melancholisch, zärtlich, unsicher...
gefällt mir wahnsinnig gut.
Ich finde es immer wieder faszinierend, wie du es schaffst, Situationen und Gefühle so super darzustellen.
Beim Schluss dacht ich erst so "Aha, und jetzt?"
Aber wenn ich jetzt nochmal drüber nachdenk, find ich dass das Perfekte Ende--> weniger schmerzhaft.
Also wie immer supi :)

glg vampy


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