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Why did you hurt me?

didn't you see that I cried??
von

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cry02[moon]

Zwei Wochen waren schon vergangen und Misaki und Sakito hatten kaum ein Wort miteinander gewechselt. Misakis abweisende Haltung hatte es Sakito nicht leicht gemacht, trotzdem versuchte er immer mal wieder ihn zum Reden zu bringen. Alles was er daraufhin erhielt war meistens ein Murren, wenn es hoch kam auch mal eine Antwort, die aus zwei Wörtern bestand.

Eines Nachts jedoch wachte Sakito auf. Es war dunkel um ihn herum, nur durch die Gitterstäbe des Fensters hindurch viel etwas Vollmondlicht. Er blickte zu Misaki. In dem schummrigen Licht konnte er grad so die Umrisse seines Körpers sehen: er saß aufgerichtet da und schaute zum Mond hinaus. Den Kopf in die Hände gelegt und die Ellenbogen auf den angewinkelten Knien abgestützt blickte er zwischen den Gittern hindurch in die Nacht.

Ein leises Rascheln ließ ihn zusammenzucken und er wandte sich zu Sakito um, der sich ebenfalls aufgesetzt hatte. "Schön, der Mond...nicht?"

Misaki nickte. "Ja..", flüsterte er. "Meine Oma hat immer gesagt der Vollmond zeigt die andere Seite eines Menschen."

"Und, glaubst du sie hat recht?" Sakito lächelte.

"Vielleicht..." Misaki musste grinsen. Noch nie seit er hier war hatte er auch nur den kleinsten Anflug eines Lächelns auf seinen Lippen gehabt. Sie schauten beide wieder hinaus auf den Mond. Hell und kreisrund stralhte er am Firmament. Frei und mächtig, der König des Nachthimmels... frei und mächtig...frei...

"Warum bist du hier?", unterbrach Sakito die Stille und riss Misaki erneut aus seinen Gedanken. Misaki drehte den Kopf zu ihm. Er blickte ihn an, nicht traurig, zornig oder abschatzend...einfach nur ausdruckslos.

"Meine Eltern sind gestorben als ich drei war.", sagte er nach einem Moment des Schweigens. "Ich bin in einem Weisenhaus aufgewachsen. Viele der älteren Jungen haben geklaut. Ich wollte dazu gehören, also hab ich auch geklaut. Ich wurde immer wieder erwischt. Als ich vierzehn wurde bekam ich Sozialstunden...das hat mich aber trotzdem nicht abgehalten...und mit achtzehn haben sie mich dann wieder erwischt...und bei dem langen Vorstrafenregister bin ich hier gelandet..."

Misaki schaute wieder nach draussen.

"Wie lang bist du schon hier?", fragte Sakito, sah ihn immer noch an.

"Anderthalbjahre" Misaki löste den blick nicht von der hellen Scheibe am Himmel.

"Und...wie viel hast du bekommen?" Sakito zögerte bei dieser Frage.

"Zwei Jahre..."

Wieder trat Stille zwischen die beiden, bis Misaki schließlich erneut zu Sakito schaute. "Warum bist du hier?"

Sakito sah ihn an. "Wegen meiner Freundin."

"Was??"

"Es war ihr zwanzigster Geburtstag. Ich hatte total viel Stress und hab das total vergessen...hatte kein Geschenk. Ich wollte ihr etwas ganz besonderes schenken. Wir wollten essen gehen. Es war Sonntag, alle Geschäfte hatten zu... In Panik lief ich durch die Starßen und kam schließlich an diesem Juwelier vorbei...tja, ich schlug die Scheibe ein und... da hatten sie mich auch schon... Meine Freundin hat sich bei der Verhandlung tierisch aufgergt, mir den Laufpass gegeben...tja, Weiber" Sakito lachte. Er schien die Sache einfach mit schwarzen Humor hinzunehmen.

Misaki musste schmunzeln, was Sakito nicht entging. 'Der Vollmond scheint wohl doch die andere Seite zu zeigen...'



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