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Mekura no

Blind
von

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Mekura no ... nanimo nai?

"Wenn niemand mit mir reden will, dann rede ich eben mit niemandem.", kritzelte Mio nun zum tausendsten Mal in ihr Tagebuch.

Der eine Satz stand auf jeder Seite - mindestens 20 mal und immer, mit einer kleinen Zeichnung eines Emo's auf der Seite.

Mio wandte sich zu ihrem Laptop zurück und blickte auf den unteren Balken, der sich über die gesammte Breite zog. Der Reihe nach waren dort aufgelistet: Internet-Multifenster, Webmessenger Sofortnachrichten: Koji, Webmessenger Sofortnachrichten: Lara, Webmessenger Sofortnachrichten: Beast, Webmessenger Sofortnachrichten: Counter456 und Webmessenger Sofortnachrichten: Mrs.Social08.

Lange starrte der kleine Emo auf den Bildschirm und wartete darauf, dass einer der einzelnen Balken zu blinken begann, was aber nicht passierte. Als Mio alle Sofortnachriten-Fenster öffnete und einzelnd betrachtete laß sie überall das Selbe:

"Emo-Mio-chan sagt: Hi! Wie geht's?!"

Die Zeiten lagen dabei zwischen 19:45 Uhr und 20: 34 Uhr und man hatte ihr noch nicht geantwortet, wie jeden Tag, dabei war es schon 21:27 Uhr. Wieso hatte sie denn überhaupt so viele Leute in ihren Kontaktlisten, wenn man ihr nie zurück schrieb? Mochte man sie nicht? Immerhin wurde Mio doch angefragt, ob sie die Leute in ihre Kontaktliste aufnehmen will. "Ach ist doch alles Müll.", sagte sie sich dann, nahm sich ihren Zirkel vom Schreibtisch, montierte die Spitze ab und begann dann damit die Nadel auf ihrem linken Handgelenk von links nach rechts und wieder zurück zu ziehen, wobei sie die Haut abriss was nach einer Weile zur blutigen Wunde wurde. Weinend legte Mio die Zirkelspitze ab und zeigte ihren blutigen Arm in ihre WebCam, obwohl niemand sehen konnte, was sie tat, denn sie war allein zu Hause und die Kamera ausgeschaltet. Schwarze Tränen aus Wasser und Kajalstift liefen dem Emo über die Wangen, wobei sich einige in dem schwarzen Ponny auf der linken Gesichtshälfte verfingen.

Nachdem Mio sich allmählig beruhigte, schaltete sie den Laptop aus und ging mit ihrem Handy ins Bad, um eine Weile in einer Wanne voller heißem Wasser zu entspannen. Das Handy diente lediglich dazu Musik abzuspielen, denn immerhin würde ja eh niemand mit ihr reden wollen. Grade, als Mio's hintere Haarspitzen mit dem Hinterkopf die Badewannenkante berührte, gab das Handy das Lied "the sleeping Priestess" vom Spiel Project Zero von sich, was deutete, dass eine SMS eingetroffen ist. Verwundert nahm Mio ihr Handy und laß die SMS.

"Ach Mio, wie sehr wünsch' ich mir,

nur EIN liebes Wort von dir.

Dich zu lieben, nicht zu hassen,

dich nie mehr wieder los zu lassen.

Wieso findest du es nur so schlimm,

dass ich etwas anders bin?

Ach wär' ich auch ein Emo,

wären WIR nun nicht mehr solo."

Eine leichte Röte zeigte sich auf Mio's Wangen. Wer hatte ihr diese SMS geschickt? Es stand nur eine Nummer darunter, da ja eh niemand mit ihr zu tun haben wollte und sie dadurch keine Telefonnummern im Handy gespeichert hatte. Doch sofort ergriff die Schwarzhaarige die Situation am Schopfe und wählte die angegebene Nummer, um bei ihrem Verehrer anzurufen. Nach einer längeren Wartezeit nahm dann jemand ab und eine weibliche Stimme am anderem Ende fragte leise und mit trauriger Stimme: "Ja?" Mio war überrascht. Hatte sie sich verwählt? Sie hätte mit einem Jungen gerechnet, aber selbst wenn sie sich verwählt hätte würde jetzt jemand mit ihr reden. "Hallo. Hier ist Mio. Wer bist du?", sprach der Emo in der Wanne dann und war schon voller Vorfreude auf eine Antwort, da sie die Stimme ihrer Verehrerin nicht erkannte.

"Hier ist Tashi."

"Taschi?"

"Ja, aus der 2A - der Klasse neben deiner."

"Wie? ... Du ... du bist doch auch als Tori bekannt, nicht wahr?!"

"Ja - woher weißt du das?"

"Ich habe es von einigen deiner Mitschüler mitbekommen. 'Hab gehört, du kannst sehr gut singen, daher auch der Spitzname."

"Danke - darf ... ich dir mal was vorsingen? Du darfst aber nicht lachen."

"Natürlich", sagte Mio dann und war verwundert, freute sich aber. Jetzt würde man nicht nur mit ihr reden, sondern auch noch ein Lied widdmen. Nach einer Weile der Stille begann Tashi, alias Tori, dann zu singen. Mio hörte aufmerksam zu, bis sie merkte, dass es ein Liebeslied war. Als Tashi nach einer Minute aufhörte, fragte Mio:

"War das ... für mich?"

...

"Ja."

"Tashi?"

"Ja?"

"Danke für alles."

Damit legte Mio auf und das Handy bei Seite. Wieder weinte sie, aber diesmal vor Glück. Jemand liebte sie. Gut - es war ein Mädchen, aber das ist doch egal! Jemand liebte sie und das scheinbar schon länger - nur hatte sie es nie bemerkt.
 

Achte nicht nur auf das, was vor dir liegt, sondern blicke auch mal zur Seite, aber nie zurück.
 

~*~ ENDE ~*~



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Kommentare zu diesem Kapitel (2)

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Von: abgemeldet
2008-08-18T21:32:11+00:00 18.08.2008 23:32
Wie nett. Aber ich weiß nicht, was ich von diesem klischeehaften Emo halten soll.
Trotzdem, die Hauptaussage der FF fand ich gut umschrieben.
Von:  _Chikane-chan_
2008-08-10T09:33:51+00:00 10.08.2008 11:33
oh, das war sooooooooooooooo süß *____* menno, so geil, so geil!!! kann gar ned aufhörn zu sagen wie toll das ist...
man so süß, und dabei sind sie so gut wie zwei verschiedene personen... sehr schöne idee!!
immer so weiter machen ;)
bussi
lg


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