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Schall und Rauch

Which path will you choose?
von

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Es gab einen dumpfen Knall.

Mit leisem Stöhnen ging Madame Akaber in die Knie und Elphaba musste ausweichen, damit ihre ehemalige Direktorin ihr nicht auf die Füße fiel.

Der dicke Teppichboden hatte zum Glück den lautesten Teil gedämpft.

Die grüne Hexe hörte noch immer das Geknirsche in ihren Ohren, als sie gerade eben erst diesen Pokal auf den Schädel der nun am Boden liegenden Frau gehämmert hatte.

Als Elphaba nun zu dieser Dame hinunterblickt und das Geknirsche wie in ekelhaftes Echo nicht weichen wollte, wurde ihr beim Anblick des sich langsam rot färbenden Teppichs übel.

Reflexartig legte sie sich eine Hand auf den vermummten Mund und unterdrückte ein Würgen. Den Pokal hatte sie fallen gelassen und er lag blutverschmiert neben Accursias Kopf.

‚Sie atmet noch!’, dachte Elphaba ein wenig erleichtert. Egal, wie sehr sie diese Frau auch verabscheute – die grüne Hexe wusste, einen Mord würde sie sich selber niemals verzeihen. Auch nicht an Accursia Akaber!

Als die vermummte Gestalt es dann doch endlich schaffte, ihren Blick von der am Boden Liegenden abzuwenden, schlich sie geschwind zur Türe und drehte kaum hörbar den Schlüssel um.

Dann lief sie herüber zu Glindas Bett und sprang mit angezogenen Beinen darauf, sodass sie letztendlich vor Glinda kniete. Da erst erkannte sie, dass Glinda völlig durchnässt war.

Auch Elphaba hatte eine nasse Spur auf dem hellen Teppichboden hinterlassen.

„Na super!“, seufzte Elphie ärgerlich. Nun war es ihr nicht mal möglich, Glinda mit einer nicht behandschuhten Hand zu berühren.

Vorsichtig zog sie Glinda wieder in die vorherige Position, ihr Kopf hatte immer noch den starken Seitendrang.

„Ach egal!“, flüsterte Elphaba frustriert. Dann biss sie mit den Zähnen auf die Fingerspitzen des rechten Lederhandschuhs, während sie Glinda mit der linken, noch behandschuhten Hand, stützte. Sie zog den Handschuh aus und griff mit der nun freien hand unter Glindas Kinn. Sofort fühlte sie ein leichtes Brennen, aber es war erträglich. Sie wischte der blonden Frau das blutverschmierte und nasse Haar aus dem Gesicht und strich zärtlich mit dem Zeigefinger über die unverletzte Wange.

„Oh Glinda…“ Sie schluchzte beinahe.

In dem Moment seufzte Madame Akaber, bevor sie das Bewusstsein verlor.

„Was..?!“, entwich es Elphaba, die spürte und auch sah, wie ihre grüne Haut kurz smaragden aufleuchtete. Plötzlich fühlte sie eine wohlige Wärme in sich aufsteigen.

Nein, das war keine Wärme. Es war..

„Meine Zauberkraft!“ Erleichtert bewegte sie Glinda so, dass die zierliche Frau längs auf dem Bett lag. Dann zog sich die grüne Hexe wieder ihren Handschuh an, hob die Arme in die Luft und murmelte: „Ramazza, scopa, provenire da tenebra!“

Sie brauchte den Spruch nicht ein zweites Mal zu summen, denn schon schoss der Besen durch das Fenster. Lautes Klirren war die Folge.

„Was ist da drinnen los?“, schrie eine aufgebrachte Männerstimme vom Flur her. „MUTTER?“

Es musste Ramón sein.

Elphabas Herz fing wieder an, schmerzend zu pochen.

Schnell befahl sie dem Besen, an ihre Seite zu kommen, auf passable Höhe.

Nun warf sich einer der Männer gegen die Türe. Er hörte nicht auf zu schreien.

Der linke Arm glitt in Eile unter Glindas Kopf, während der rechte unter ihren Oberschenkel, nahe den Kniekehlen Halt suchte. So hielt die grüne Hexe die blonde Zauberin in den Armen.

Stöhnend kichernd flüsterte sie: „Du bist schwerer, als du aussiehst, meine Liebe!“

Im Damensitz nahm Elphaba schnell auf ihrem Besen Platz und stützte Glinda auf dem Besenstab ab. ‚So fällt sie mir bestimmt vom Besen!’, stellte Elphie fest und drehte Glinda zu sich um, sodass der Kopf der Blonden in Elphabas linker Halsmulde lag und ihre Beine über denen von Elphaba lagen, sodass die grüne Hexe sie während des Fluges stützen konnte. Damit sie nicht zu den Seiten abrutschte, legte Elphaba Glindas Arme um die schwarz bekleideten Hüften. Ihr linker Arm war nach vorne ausgestreckt und hielt den Besenstiel fest, sodass Glindas Oberkörper dort auch halt hatte.

Mit dem rechten Arm hielt Elphaba die nasse Frau fest an sich gedrückt.

Als sie sich sicher war, dass Glinda nicht abrutschen könnte, brachte sie den Besen durch Willenskraft dazu, blitzartig den Raum zu verlassen.

Zum Glück schoss der Besen durch das schon bestehende Loch in der Balkontür und nur die letzten Splitter fielen durch den Windstoß leise klirrend auf den Boden.

„MUTTER?“, schrie Ramón, als Orez es endlich geschafft hatte, die Türe aufzubrechen.

Die beiden Männer blickten ungläubig in den Raum. Tropfen von Blut und Wasser waren im ganzen Zimmer verteilt. Und eine Blutlache.

„NEIN!“, schrie Ramón, „NEIN! MUTTER! MUTTEEEEEEEEEEEEEEEEEEEEEEEEEEEEER!“



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  EmiLy_RoHan
2008-10-05T14:59:11+00:00 05.10.2008 16:59
yeah 0,o elphie hat es geschafft ! aber ich bin mal gespannt was Yero dazu sagt, wenn sie glinda anschleppt... denn ich gehe ja mal davon aus, dass sie zurückgeht in dieses schloss...
0,o ich bin echt gespannt auf seine reaktion... und natürlich wie es weitergeht XD ich krieg die story heute noch durch ! :D


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