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Wunder[n]

Hinter dem Wunderland ...
von

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Mau

Wie es das Schicksal so wollte …

Saßen am Abend Ida und Alice als dicke Freundinnen auf Alice Fensterbrett und sahen dem Himmel beim dunkel werden zu. Erst wurde der am Tage zart rosa schimmernde Himmel immer roter, bis er einen hellen, aber mit dem voranschreiten des Abend dunkler werdenden, lila Ton und schließlich die Farbe schwarz annahm. Hier und dort leuchteten einige blaue Punkte Hell auf und wenn man Glück hatte, sah mein einen kurzen, violetten Schimmer aufglühen. An diesem Abend hatte Alice bereits zwei entdeckt, die zwei Etagen unter ihr lebende Charlette Anderson allerdings noch nicht, obwohl sie eben so lange bei geöffneten Fenster da saß und nach draußen sah. Diese Tatsache hatte nichts damit zu tun, dass die Dame Charlette schlechtere Augen oder gar eine gestörte Wahrnehmung hatte, nein, sie war schlicht und einfach vom Unglück gezeichnet.

Als Kleinkind verlor sie durch eine wild gewordene Gartenschere ihren kleinen Finger, mit 5 Jahren ging ihre Plüschtiersammlung durch einen Zufall in Flammen auf, als sie 10 war verstarb ihre Familie unter seltsamen Umständen und mit 13 ergrauten ihre Haare. Dies setzte sich bis zum heutigen Tage fort. Vierundzwanzig Jahre lang erlebte sie jeden Tag aufs neue, was es heißt Pech zu haben und hatte sich in dieser Zeit damit abgefunden, was sie etwas resigniert, bei allem was sie tat, wirken ließ. Sie ernährte sich ausschließlich von Caramellbonbons, da ihr Essen jedes Mal anbrannte und jedes Obst, das sie schälen wollte, verschimmelt oder von Würmern behaust war. Spiegel hingen in ihrem Haus nicht und Scheren gab es auch nicht. Dennoch war Charlette auf keinen Fall traurig oder erbost über ihr Leben. Sie führte es gerne und freute sich über jeden Tag, den sie erleben durfte, auch wenn sie regelmäßig fast von fallenden Blumentöpfen erschlagen oder von Stromschlägen verbrutzelt wurde, denn sie wusste, dass es noch nicht vorgesehen war, dass sie diese Welt verließ, da sie schon einige Selbstmordversuche hinter sich hatte, aber irgendetwas zu ihrem Pech, obwohl in diesem Falle vielleicht eher von Glück zu sprechen ist, schief gelaufen ist.

Diese Tatsache führte sie zu der Annahme, dass ihr noch irgendetwas großes bevorstand oder sie zumindest noch zu irgendetwas gut sein würde. Das dieses Ereignis jedoch gerade an diesem Abend beginnen würde, hätte sie nicht einmal im entferntesten Sinne in Erwägung gezogen.

Caramellbonbon lutschend saß sie am Fenster und betrachtete den nächtlichen Himmel, als plötzliche die Klingel ertönte. Erschreckt sprang sie auf und sah sich um. Wo kam dieses Geräusch her?, fragte sie sich- Es dauerte einige Sekunden, bis sie begriff, dass es an der Tür geläutet hatte. Sie konnte sich nicht daran erinnern, das dies schon einmal geschehen war, weshalb dieses Geschehnis sie zu tiefst irritierte.

Stirn runzelnd öffnete sie die Tür und zog ihre Hand schnell zurück um nicht gebissen zu werden. Draußen stand ein kleines Mädchen, das sie freundlich angrinste und eine junge Frau, die zu Charlettes Erstaunen schwarz/weiß und wie ein leichtes Mädchen gekleidet war.

“Was… äh …wer?”, begann sie, doch wusste selbst nicht recht, was sie denn eigentlich sagen wollte.

“Wir wollen Sie bitten und 4 Eier für das Abendessen zu leihen. Sie dürfen auch mitessen”, flötete die Kleine und das Fräulein nickte zustimmend.

“Natürlich”, erwiderte Chrlette verwirrt, winkte sie hinein und führte sie in die Küche, während das Mädchen anfing drauf los zu plappern.

“Das ist Ida. Und ich bin Alice. Sie hat keine Farbe mehr, da sie ihre Seele verlor. Fast wie du, aber du bist grau. Warum bist du grau? Hast du auch keine Seele mehr? Ich hoffe, ich verliere meine nie. Ich glaube nämlich, dass eine Seele wichtig ist - Oh entschuldige bitte, Ida! Wohnen sie eigentlich alleine? Und wie heißen sie denn? Oh, hübsche Küche. Aber ihr Wasserkocher starrt mich böse an.”

Das Lächeln auf Charlettes Gesicht wurde breiter und breiter.. Sie freute sich sehr über die Gesellschaft.

“Ach das ist nur Heinrich. Er sieht immer etwas missmutig aus, denn eigentlich ist er ein Mensch. Er wurde verflucht. Aber er ist wirklich lieb. Ich heiße Charlette und hier - sind eure Eier.”

“Danke, und kommst du - äh sie, mit?”



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Kommentare zu diesem Kapitel (2)

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Von: abgemeldet
2008-07-27T13:22:57+00:00 27.07.2008 15:22
Wunderschön, wie voriges Kapitel! Nur... mich verwirren diese langen Sätze etwas... : / Anfangs baust du streckenweise Labyrinthe, ich musste immer wieder von vorne anfangen, um mich nicht zu verlaufen-
Doch die Symbolik mit den Farben ist klasse. Weiter so! Ich bin gespannt! :)
Von:  Seneca
2008-07-23T18:08:33+00:00 23.07.2008 20:08
Schöne Geschichte. Herrlich surrealistisch.
Bloß leider etwas kurz.

Ich warte schon voller Spannung auf das dritte Kapitel.


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