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Die Macht der Himmelskinder

Ein etwas anderer Krimi; SetoxJoey
von

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Seto und Bakura (zen.)

Joey erwachte, weil sein Arm nicht auf Seto landete, sondern auf einer leeren Betthälfte, und dabei das Geräusch von Papier zu hören war. Papier? Im Bett? Verschlafen öffnete Joey seine Augen und stellte fest, dass er sich tatsächlich alleine in dem Bett befand. Er lauschte, ob er Seto im angrenzenden Bad duschen hören konnte. Nein, alles war still... Verwundert blickte Joey auf das Blatt Papier, das er in seiner Hand hielt, während er aus dem Bett aufstand. Langsam las er die Zeilen, las sie noch ein zweites und ein drittes Mal.
 

„Seto, du Idiot, was hast du gemacht!", rief Joey wütend und schlug mit der Faust gegen die Wand. Von dem Lärm erwachte Serenity und kam verschlafen in Joeys Zimmer. „Was machst du denn für einen Lärm? Du hättest mich auch anders wecken können.“ Noch etwas verschlafen sah sie sich um. „Wo ist denn Seto?“, erkundigte Serenity sich verwundert. Stumm reichte Joey ihr den Zettel. „Den habe ich auf dem Kopfkissen gefunden. Ich bin ohne Seto aufgewacht. Was glaubst du denn, wo Seto jetzt ist?“ Joeys Stimme triefte vor Sarkasmus.
 

Serenity nahm den Zettel und las ihn sich durch, ungläubig sah sie ihren Bruder an. „Ist er etwa alleine zu Pegasus gegangen?“, fragte sie vorsichtig nach, Joey schien ziemlich sauer zu sein. „Natürlich, was denn sonst. Wir sollten sehen, dass wir was zu essen bekommen und ihm dann so schnell wie möglich folgen.“ Seine Schwester nickte. „Du hast recht, kopflos jetzt los zu stürmen bringt nichts.“ Es schmerzte sie, ihren Bruder so zu sehen und darum versuchte sie ihn zu beruhigen. „Du weißt, dass Seto dich liebt?“ Serenity hoffte, dass diese Worte die gewünschte Wirkung hatten.
 

Joey nickte. „Aber was nützt es mir, wenn er trotzdem alleine in die Höhle des Löwen stürmt? Meine Hilfe nicht will?“ Traurig ließ Joey für einen Moment seinen Kopf hängen. Doch dann raffte er sich wieder auf. „Seto braucht meine Hilfe, das weiß ich, und darum muss ich ebenfalls zur Burg. Aber nicht, ohne Frühstück.“
 

Serenity legte ihrem Bruder beruhigend die Hand auf den Arm, „Er will sicher nur, dass dir nichts geschieht. Aber mit dem Frühstück hast du Recht.“ Serenity warf einen Blick auf ihre Armbanduhr. „Allerdings ist es eher schon das Abendessen, wir haben länger geschlafen als gewollt.“ Sie wollte wieder in ihr Zimmer gehen um sich anzuziehen, als ihr Blick auf die geologische Karte fiel, die auf dem kleinen Tisch lag. „Joey, ich glaube zur Burg werden wir nicht müssen.“,

sagte sie leicht abwesend.
 

„Wie kommst du darauf?“, forschte Joey neugierig nach. Die junge Frau zeigte auf die Karte, „Hatte Seto sie nicht die ganze Zeit über studiert?“, stellte sie die Gegenfrage. „Ja, ab und zu, aber wir haben nicht darüber geredet, Was ist denn auf der Karte zu sehen?“, wollte Joey von seiner Schwester wissen.
 

Sie trat näher an den Tisch heran. „Es ist eine geologische Karte, Seto hat eine bestimmte Gegend markiert.“ Neugierig beugte Serenity sich weiter über die Karte, dann erkannte sie die Stelle. Die Beschriftungen waren wirklich ziemlich klein, kaum zu lesen. „Es ist die Gegend in der Nähe der Burg, da scheint es eine große Höhle zu geben. Aber wieso interessiert er sich dafür? Ich dachte Mitsuki sei in der Burg.“, erklärte sie ihrem Bruder, was sie sah und dachte.
 

Joey schluckte und holte tief Luft. „Da gibt es noch etwas, dass du nicht weißt. Ich hab dir doch von dem Drachen erzählt, der Setos Elternhaus zerstört hat. Seto vermutet, dass er dort lebt, in dieser Höhle. Pegasus hat diesen Drachen gerufen, ihn heraufbeschworen, und damit, ohne es zu wissen, das Böse in die Welt geholt...“ Joey blickte seine Schwester entschuldigend an. „Und Setos und meine Aufgabe ist es, diesen Drachen zu bekämpfen und das Böse, und Pegasus zu besiegen.“
 

Serenity sah ihren Bruder erst überrascht an, dann wandelte sich ihr Blick, nun funkelten ihre Augen ihn zornig an. „Und wann, hast du gedacht, es mir zu erzählen?“, fragte sie wütend. „Wieso müsst gerade ihr euch so in Gefahr begeben und was hat das alles mit meinem Freund zu tun?“ Drohend ging sie auf ihren Bruder zu, „Und, Joseph Wheeler, wage es nicht mich anzulügen. Da ich dich begleiten werde, ist wohl an der Zeit mir die ganze Wahrheit zu sagen.“, forderte sie sehr bestimmt von Joey.
 

„Warum gerade wir, das weiß ich auch nicht so genau. Ich vermute, dass wir irgendwie mit den Nachfahren von gewissen Menschen zu tun haben, oder sie sind.“

Joey zuckte mit den Schultern. „Ich weiß nur, dass Seto und ich, aus diesem Grund eine spezielle Gabe haben. Aber jetzt lass uns erst mal was essen, und dann erkläre ich dir alles weitere.“ Gemeinsam mit Serenity ging Joey in den Speiseraum des Hotels und bestellte zwei Essen. Schweigend ließen sie sich das Essen schmecken, doch sie bekamen nicht wirklich mit, was sie aßen, denn ihre Gedanken waren eigentlich ganz wo anders.
 

Nach dem Essen gingen sie noch einmal zurück in Joeys Zimmer, dort holte er sein Katana und warf noch einmal einen Blick auf die Karte. Als Serenity nach dem Telefonhörer griff und ein Taxi bestellen wollte, winkte Joey ab. „Nein, wir beide gehen hinauf aufs Dach.“ „Aufs Dach? Was wollen wir denn da?“, erkundigte sich seine Schwester verwirrt. „Erst erzählst du mir alles.“

„Das wirst du gleich sehen, und außerdem sind wir dann schneller am Ziel.“ Joey liebte es, jetzt ein wenig geheimnisvoll zu sein. Er hatte sich sooft vorgestellt, wie er seiner Schwester von seiner Gabe erzählen sollte, und diese Lösung hatte ihm immer am allerbesten gefallen. Das mochte Serenity gar nicht, wenn ihr Bruder so geheimnisvoll tat. Meist passierte immer etwas Haarsträubendes. Da sie aber nicht noch mehr Zeit verlieren wollte, willigte sie vorsichtig ein. „Also gut, dann gehen wir halt auf das Dach.“
 

Gemeinsam suchten sie den Ausgang, der aufs Dach führte, Joey schaute sich um, ja, das war perfekt, es war ein Dach, auf das höchstens der Schornsteinfeger einmal im Jahr kam... Langsam zog Joey sich seine Kleider aus und schnürte sie sorgfältig zu einem Paket, in dessen Mitte sich sein Katana befand. Als er schließlich nackt vor seiner Schwester stand, griff er zu seinem Medaillon, schloss die Augen, und kurze Zeit später stand er als schwarzer Rotaugendrache vor seiner Schwester.

Demütig stand Joey vor seiner Schwester und erwartete ihre Reaktion.
 

Ungläubig sah Serenity ihrem Bruder zu, wie dieser sich auszog, wirklich alles auszog und seine Kleider zu einem Bündel schnürte. Dann entfernte er sich wieder ein Stück, griff an seine Kette und... Serenity wäre beinahe in Ohnmacht gefallen. Vor ihr stand ein schwarzer Drache mit glühend roten Augen. Sie musste mehrmals schlucken, bevor sie einen Ton herausbrachte,

„Joey? Bist das wirklich du?“
 

Der Drache nickte, und beugte sich zu ihr hinunter, so tief, dass sie aufsteigen könnte. Ob seine Schwester die Aufforderung verstand? überlegte Joey.
 

Serenity schluckte noch mal, Joey wollte doch nicht etwa, dass sie auf seinen Rücken stieg? Aber so wie der Drache vor ihr stand, sollte es wohl genau das bedeuten. Seufzend kletterte sie auf den Rücken des Drachens, was sollte ihr schon passieren? Immerhin war es ihr Bruder, also vertraute sie ihm. Sie rutschte an den Halsansatz und wartete, was als nächstes passieren würde.
 

Mit einem Fuß krallte Joey sich vorsichtig sein Kleiderbündel, schlug zweimal mit seinen Schwingen und erhob sich mit seiner Schwester vom Dach des Hotels. Schnell stiegen sie in den Himmel hinauf und Joey vertraute darauf, dass kein Mensch den Himmel beobachten würde. Schnell war der Eingang der Höhle gefunden und Joey landete vorsichtig in ihrem Eingang.

Serenity hielt bei dem Flug unbewusst die Luft an, erst als sie merkte, das ihr schwindlig wurde, atmete sie wieder. Bei Tageslicht wäre es bestimmt angenehmer gewesen, auf diese Art zu reisen, doch bei der zunehmenden Dunkelheit, konnte zumindest sie nichts mehr erkennen. Ihr Bruder schien noch mehr sehen zu können, es dauerte nicht lange und sie hatten die Höhle erreicht. Vorsichtig rutschte Serenity von dem Drachenrücken herunter und ging etwas beiseite.
 

Joey verwandelte sich wieder zurück und zog sich seine Kleider wieder an. Ein wenig schuldbewusst und ein wenig stolz blickte er seine Schwester an. „Nun kennst du mein größtes Geheimnis.“, begann Joey vorsichtig. „Bis vor kurzem hielt ich es nur für eine spaßige Gabe, doch erst seit einigen Tagen weiß ich, dass wesentlich mehr dahinter steckt.“ Seine Schwester nickte, „Und warum hast du mir nie davon erzählt?“ Eigentlich hatten sie keine Geheimnisse voreinander. Gut, gestand sie sich ein, von Mitsuki hatte sie Joey ja auch lange nichts erzählt. Aber das hier war etwas ganz anderes, „Weiß Seto davon?“ fragte sich nach.
 

„Ja, Seto weiß davon.“, begann Joey mit warmer Stimme, „und er wird zu einem weißen Drachen mit blauen Augen.“ Joeys Blick verklärte sich bei dieser Aussage. „Doch wir Beide sind dazu bestimmt, den fünfköpfigen Drachen zu bekämpfen.“, fuhr Joey fort. „Aber ich hab noch keine Ahnung, wie wir das schaffen sollen.“, schloss Joey etwas mutlos.

„Seto wird auch zu einem Drachen? Aber...“, Serenity wusste nicht mehr, was sie dazu sagen sollte, das musste sie erst mal verarbeiten. Doch bei der mutlos klingenden Stimme ihres Bruders, riss sie sich zusammen. Zuversichtlich sah sie Joey an. „Ihr werdet schon einen Weg finden, da bin ich mir ganz sicher.“
 

„Jetzt müssen wir erst mal Seto finden, und ihn davon abhalten, eine Dummheit zu begehen.“, seufzte Joey. „Und uns anschließend um Bakura kümmern.“

„Und wie willst du das anstellen? Schließlich kannst du ja nicht einfach hingehen und fragen wo sich Seto befindet.“, fragte Serenity, „Und was ist mit Mitsuki?“ „Stimmt, so geht das nicht. Aber, wie kommen wir in die Burg?“ Joey schaute sich nachdenklich um. „Du hast dir doch vorhin die Pläne angesehen, meinst du, man kann durch die Höhle in die Burg gelangen?“ Joey schaute Serenity forschend an.
 

„Das waren doch geologische Karten, obwohl eine Zeichnung der Burg war auch dabei.“, grübelnd blickte sie vor sich hin, versuchte sich an irgendetwas zu erinnern. „Tut mir leid, es gibt sicher einen Weg von der Höhle in die Burg, aber ich weiß, nicht wo der ist.“, erklärte sie entschuldigend ihrem Bruder. „Wollen wir trotzdem in die Höhle reingehen?“ Joey schaute seine Schwester fragend an. „Wir haben aber leider kein Licht dabei. Ich weiß nicht, wie viel wir sehen können.“

Serenitys Zuversicht schmolz gerade dahin, wie Schnee in der Sonne. Unbehaglich sah sie in die Schwärze der Höhle, da wollte ihr Bruder mit ihr rein? „Vielleicht, gibt es da ja Fackeln, oder ähnliches.“, meinte sie furchtsam. „Schau, der Mond leuchtet ganz hell, wir gehen erst mal so weit, wie der Mond uns Licht spendet. Dann entscheiden wir weiter.“, schlug Joey vor. Seine Schwester nickte zaghaft, es gefiel ihr nicht in die Höhle zu gehen, aber hier draußen warten wollte sie auch nicht. „Dann lass uns da rein gehen.“, meinte Serenity leise und klammerte sich am Arm ihres Bruders fest. Das gab ihr wenigstens ein bisschen Sicherheit.
 

Joey zog sein Katana und gemeinsam gingen sie vorsichtig in die Höhle hinein. Das Katana war sogar recht praktisch, sie konnten es als Spiegel für das Mondlicht verwenden. Der Gang machte einen leichten Bogen, doch während Joey noch überlegte in die vollkommene Dunkelheit hinein zu gehen, oder nicht, konnte er Schritte in weiter Entfernung hören. „Komm, lass uns wieder ein wenig zurück gehen.“, wies Joey seine Schwester an, „es kommt jemand.“ Serenity nickte, obwohl es eigentlich sinnlos war, da Joey es in der dunklen Höhle nicht sehen konnte. Sie war erleichtert, dass es wieder hinausging, aber auch beunruhigt. Wer da wohl kommen würde? Joey schob seine Schwester hinter seinen Rücken und erwartete mit gezogenem Katana kampfbereit den ’Besucher’. Eine Fackel näherte sich und schon bald konnte Joey die Schattenumrisse eines Mannes ausmachen.
 

Bakura wollte sich davon überzeugen, das seine Leute, seinen Anweisungen getreu, alles hergerichtet hatten. Er wurde ganz kribbelig bei dem Gedanken, bald wieder über seine ganze Macht zu verfügen. Timiat würde kurz vor der Sonnenfinsternis kommen, dann begann die Fusionskarte zu wirken und er würde mit dem Drachen eins werden, dann war er endlich am Ziel. Plötzlich stutzte er, waren das nicht Schritte gewesen? Von seinen Leuten hielt sich hier keiner auf, das hatte Bakura untersagt. Aber wer war es dann, der hier rumspionierte? Leise ging Bakura weiter. Waren das vor ihm nicht zwei Menschen, die sich gegen das Mondlicht abzeichneten?
 

Aber wozu beherrschte er die Magie, wenn er sie nicht einsetzte? Mit einer schnellen Handbewegung Richtung Felswände, gingen sämtliche Fackeln dort an. „Na, wenn das keine Überraschung ist.“, grinste er böse. „Der Schnüffler und das süße Zuckermäuschen.“ Bakura leckte sich genießerisch über die Lippen – das waren ja ganz besondere Gäste.

Joey wich mit Serenity bis zum Eingang der Höhle zurück. Das Katana in Angriffsposition bringend, stellte Joey sich Bakura entgegen. „Egal, was du vorhast, ich werde es verhindern.“ Joey blickte dem Weißhaarigen angriffslustig entgegen.
 

Bakura lachte. „Du Dummkopf, du kannst gar nichts ausrichten, alleine hast du gegen mich keine Chance. Und soll ich dir noch was sagen, ICH bin nicht allein.“, er deutete hinter sich zum Höhleneingang. Joey erwartete den Drachen zu sehen, aber der kam nicht. Stattdessen trat ein Mann langsam in das Mondlicht, zuerst konnte Joey nur die Füße sehen, die in schwarzen Stiefeln steckten, dann kamen die Beine ins Blickfeld, die mit einer engen Lederhose bekleidet waren. Sein Blick wanderte höher über die Hüften, den Oberkörper, der eng anliegende Pullover betonte die sportliche Figur. Soviel ließ der lange, schwarze, mit Fell gefütterte Mantel, frei, da er offen getragen wurde. Mit zwei weiteren Schritten stand der Mann nun im vollen Mondlicht und selbst in diesem, doch auch schwachen Licht, waren die eisigen saphirblauen Augen zu erkennen.
 

Bakura lachte schadenfroh, als er das entsetzte Gesicht des Blonden sah. „Das ist eine Überraschung, nicht wahr?“, er trat an den Blauäugigen heran und legte seinen Arm demonstrativ um dessen Hüften. „Mahou hat versagt, er hat meine Macht unterschätzt. Muhahahah. Seinem Egoismus ist es zu verdanken, das Kaiba zu mir gekommen ist. Er hat ihn mir in die Arme getrieben. Nun kann mich nichts mehr aufhalten.“ Um seinen Worten Nachdruck zu verleihen, küsste Bakura seine Eroberung, Joey glaubte seinen Augen nicht – Seto erwiderte den Kuss. Warum tat er das? Was war nur geschehen?
 

~~~
 

Rückblick
 

Nach dem Seto das Hotelzimmer verlassen hatte, zog er sein Handy hervor und wählte eine Nummer. Als der Gesprächspartner sich meldete, nannte er nur die Adresse des Hotels und ging danach nach draußen und wartete. Wenig später fuhr ein schwarzer Geländewagen vor. Seto wunderte sich, Bakura musste sich sehr sicher gewesen sein, das er zu ihm kam. Denn der Wagen hatte, mit Sicherheit, in der Nähe gewartet, die Burg lag ja schließlich nicht um die Ecke. Der Wagen fuhr also vor und Seto stieg ein. Nach einer zweistündigen Fahrt konnte er das erste Mal einen Blick auf die Burg werfen – in natura war sie wesentlich beeindruckender, als in seinen Visionen. Fast erwartete er Timiat um die Burg kreisen zu sehen, doch der war zum Glück nicht da. Seto beschlich ein mulmiges Gefühl – aber er hatte sich entschieden und so schloss er nun alle störenden Gefühle tief in seinem Herzen ein. Der Wagen fuhr holpernd über die Zugbrücke, im Seitenspiegel sah Seto, das die Brücke, kaum das sie sie überquert hatten, hochgezogen wurde. Jetzt saß er endgültig in der Falle.
 

Vor dem großen Eingangsportal hielt der Wagen an und Seto stieg aus. Eilfertig kam ein Bediensteter heran. „Guten Tag, Mr. Kaiba. Wenn sie mir bitte folgen wollen, der Burgherr erwartet sie schon.“ Schon war der Mann wieder unterwegs in das Gebäude. Seto folgte ihm, er hatte keinen Blick für seine Umgebung übrig. Nach schier endlos erscheinender Zeit, erreichten sie eine Tür, der dienstbare Geist klopfte kurz, öffnete sofort die Tür und meldete den Gast an. „Euer Lordschaft, euer Gast, Seto Kaiba, ist eingetroffen.“ Er trat beiseite, damit Seto das Zimmer betreten konnte.
 

Als Seto nun im Zimmer stand, schloss sich die Tür wieder und er war mit Bakura allein. „Euer Lordschaft? Ist das nicht ein bisschen hoch gegriffen?“, fragte Kaiba leicht spöttisch. Kühl blickte er sein Gegenüber an, Bakura strahlte ihn freudig an und überhörte die Spöttelei des Blauäugigen. „Ich kann dir gar nicht sagen, wie ich mich freue, dass du gekommen bist.“ Schon wollte Bakura Seto in die Arme schließen, doch der wehrte ab. „Ich bin zwar hier, aber das heißt nicht, das ich dir gleich in die Arme falle oder mit dir ins Bett gehe.“, machte er deutlich klar. Bakura stoppte, sah ihn erst verdutzt an, dann meinte er: „Gut, ich gebe dir Zeit, aber ich lasse mich nicht hinhalten, damit DAS klar ist.“
 

Setos Blick milderte sich, er ging auf den Weißhaarigen zu, seine Hand streichelte sachte durch dessen Gesicht. „Es liegt mir fern dich hin zu halten, aber ich brauche Zeit.“, erklärte er mit leicht rauer Stimme. Bakuras Herz fing bei der Berührung an schneller zu schlagen – ja, mit Kaiba wollte er sich Zeit lassen, er war etwas Besonderes. Dieser junge Mann, der zu ihm kam, war ein Himmelskind – auserkoren, das Böse zu besiegen. Doch er war dem Bösen erlegen – der Hass, der in ihm seit dessen Kindertagen wohnte, hatte die Oberhand gewonnen. Und, was die Sache noch viel bedeutsamer machte... in diesem Mann ruhte die Macht der weißen Drachen.
 

Sein Erzfeind Mahou hatte versagt, er hatte auf der ganzen Linie verloren – mit Kaiba an seiner Seite, war er – Bakura – unbesiegbar. Da lohnte es sich schon geduldig zu sein.

So entgegnete Bakura schließlich großzügig: „Du sollst deine Zeit haben, ich kann mich inzwischen mit jemand anderem beschäftigen.“ Sofort zog Seto seine Hand zurück, sein Blick wurde wieder eisig, genau wie seine Stimme, „Ach, ich bin nur ein Spielzeug? Vergiss es, dafür bin ich mir zu schade.“ Erstaunt über die heftige Reaktion Setos, fragte Bakura nach. „Was soll das jetzt schon wieder heißen?“
 

„Ich kann ja wohl erwarten, das nur ich allein deine Aufmerksamkeit habe.“, gab Seto kühl zur Antwort. Das es nicht leicht werden würde Kaiba zu erobern, hatte Bakura ja vermutet, aber das es SO schwer würde, damit hatte er nicht gerechnet. „Du erwartest ziemlich viel, muss ich schon sagen.“, brummte der Weißhaarige missmutig. Seto lächelte verführerisch, trat nah an den Zauberer heran, dann berührten seine Lippen ganz sanft die des Älteren. Seine Zunge strich sachte über die fremden Lippen, doch als Bakura erwidern wollte, beendete Kaiba den Kuss wieder und raunte: „Ich bin das aber wert.“
 

Der Zauberer schluckte hart, fuhr sich mit der Zungenspitze über die Lippen und erhaschte noch etwas von Kaibas Geschmack. „Treib es nicht zu weit.“, warnte er nun rau. Er wollte zwar geduldig sein, aber wenn Kaiba so weitermachte, würde er sich nicht beherrschen können.

„In den frühen Morgenstunden werde ich sehen, wie ernst es dir ist. Dann ist die Zeit der Opferung und ein paar Stunden später, werde ich mit Timiat eins und meine Macht ist wieder vollständig.“, erklärte Bakura seinem Gast. „Ich lasse dich jetzt in dein Zimmer bringen, ruh dich aus, die Nacht wird lang und kalt.“ Die Tür öffnete sich wieder und der Butler trat ein. Bakura gab ihm einige Anweisungen, dann wandte er sich an Kaiba. „Gute Nacht, mein Schöner. Morgen werden wir sehen, was du wirklich wert bist.“ Seto sagte nichts weiter, sondern nickte nur und folgte dann dem Butler, der ihn auf sein Zimmer brachte. Dort stand ein Imbiss bereit, den er hungrig verspeiste, dann legte er sich schlafen.
 

Bakura begab sich ebenfalls zur Ruhe... Morgen wartete ein wichtiger und aufregender Tag auf ihn, da wollte er unbedingt ausgeruht sein.

„Bakura.“, raunte eine, ihm sehr bekannte Stimme, verführerisch in sein Ohr. Langsam öffnete Bakura seine Augen und sofort schlug sein Herz einige Takte schneller. Er war hier, in seinem Bett... der Weißhaarige konnte sein Glück kaum fassen. Der Besitzer dieser wunderbaren blauen Augen beugte sich zu ihm herunter – ihre Lippen berührten sich. Bakura seufzte zufrieden auf, als er die warme Zunge Seto Kaibas spürte, die liebevoll über seinen Mund strich. Ganz flüchtig stellte er sich die Frage, wieso Seto Kaiba bei ihm im Bett war... sofort verdrängte er sie wieder. Keine Fragen – er wollte die Berührungen des Brünetten genießen und sich nichts entgehen lassen.
 

Der Blauäugige küsste sich an Bakuras Hals herunter, ließ seine Zunge immer wieder über die Haut gleiten. Genussvoll brummte der Zauberer, das war ja so gut. Zu der warmen, liebevollen Zunge gesellten sich die zarten Finger Setos, die ganz sachte über seine Seiten strichen. Eine Gänsehaut jagte die Andere, Bakura hatte gar nicht gewusst, wie erregend diese Sanftheit sein konnte. Setos Spiel an seinen Brustwarzen ließen ihn aufstöhnen... Begierig, mehr von dessen Lippen und Zunge zu bekommen, bog er sich ihm entgegen. „Das gefällt dir wohl.“, bemerkte Seto mit heisere Stimme. Der Weißhaarige nickte und lauschte dem erotischen Klang dieser Stimme nach. Sein Herz schlug schneller, ebenso beschleunigte sich seine Atmung.
 

Ein bisschen wunderte er sich über sich selbst – er ließ den Brünetten gewähren, genoss jede seiner Berührungen. Aber er empfand es als richtig – er begehrte Seto Kaiba, immer deutlicher wurde ihm bewusst, dass er diesen spüren wollte. Bakuras Gedanken wurden unterbrochen, der Brünette hatte sich immer tiefer geküsst ... Wieder stöhnte der Weißhaarige auf, Gott, es hatte sich eh schon viel Blut dort gesammelt, aber jetzt, als er den Setos Atem dort spürte, floss der Rest auch noch dort hin...

Bakura konnte nicht mehr ruhig liegen bleiben, genussvoll bewegte er sich unter dem Brünetten. Dieser richtete sich nun ein bisschen auf und blickte mit lustverdunkelten Augen in die Braunen des Zauberers. Ohne den Blickkontakt zu unterbrechen, verwöhnte Seto nun Bakura...
 

Ein unbeschreibliches Gefühl schoss durch Bakuras Körper... die heiße Mundhöhle... die freche Zunge... Der Weißhaarige war nicht mehr fähig einen klaren Gedanken zu fassen und seine Hände vergruben sich in den seidigweichen braunen Haaren. Schweiß bildete sich auf seiner Haut, immer mehr zogen sich seine Gefühle in seiner Körpermitte zusammen... Bakura drängte sich dem Brünetten entgegen, doch dieser drückte Bakuras Becken fest in die Matratze, so dass dieser sich nicht mehr bewegen konnte. Kurz vor Erreichen seines Orgasmuses löste sich Seto allerdings von ihm und gequält stöhnte Bakura auf. „Nicht aufhören, du kannst doch jetzt nicht Schluss machen.“ Um Erlösung bittend sah Bakura Seto an. Ein fieses Grinsen schlich sich in Kaibas Gesicht. „Doch ich kann – und ich werde. Das mag zwar dein Traum sein, doch mein erstes Mal gehört nur einem – und der bist nicht du.“ Kaiba fing an zu lachen und hörte nicht mehr auf – lachend verschwand er in der Dunkelheit des Raumes. Ein leichtes Lächeln schlich sich auf die Züge des schlafenden Setos.
 

Bakura schreckte auf und verwirrt sah er sich um... schade, es war nur ein Traum gewesen. Enttäuscht ließ er sich wieder zurück fallen – nur zu genau merkte er, was Kaiba bei ihm ausgelöst hatte. Sein Körper stand noch so unter Spannung, dass ihm gar nichts anderes übrig blieb, als die von Kaiba begonnene Arbeit eigenhändig zu beenden. Doch bald schon würde dieser hier sein und sein wunderschöner Traum wahr werden, beruhigte sich Bakura.
 

Seto hatte keine Ahnung, wie lange er geschlafen hatte, er wurde wach, weil jemand neben ihm auf dem Bett saß. Seto öffnete seine Augen, sah direkt in Bakuras braune Augen und zuckte kaum merklich zusammen. „Ist es schon Zeit aufzustehen?“, erkundigte er sich bei ihm. Bakura nickte. „Ja, es ist Zeit... Bekomme ich einen Guten Morgen Kuss?“, entgegnete Bakura und beugte sich über seinen Gast. Seto richtete sich halb auf und ihre Lippen berührten sich, Seto duldete den Kuss, er erwiderte ihn sogar. Bakura löste den Kuss wieder. „Zieh dich an, es wird Zeit, das Ende einzuläuten.“
 

Rückblick Ende
 

~~~
 

Jetzt stand Seto hier vor der Höhle Timiats und sah mit kühlen Augen auf Joey, Bakuras Hand lag immer noch auf seiner Hüfte. „Die Zeit der Opferung ist da. Hol dir das Katana von Wheeler, ich bereite die Opferung vor.“, bestimmte der Zauberer nun, drehte sich um und ging zurück in die Höhle. In der Zwischenzeit ging Seto auf Joey zu. „Gib es mir.“, forderte er es kalt von dem Blondschopf. Joey hielt das Katana noch fester in der Hand. „Nein, ich gebe es dir nicht freiwillig. Komm wieder zur Besinnung, das willst du doch nicht wirklich tun.“, entgegnete er Seto.
 

„Ich hatte dir doch gesagt, du sollst die Freundschaftsgeschichte vergessen.“, Setos Stimme war so kalt wie sein Blick. Blitzschnell packte er zu, erwischte Joeys Handgelenk und hielt es fest, seine andere Hand griff nach dem Schwert. Joey wehrte sich, doch Seto hielt ihn unbarmherzig fest. Joey hatte das Gefühl sein Handgelenk würde in einer Schraubzwinge stecken, schließlich musste er das Schwert loslassen.
 

Seto ließ ihn wieder los. „Warum nicht gleich so, du lausiger Straßenköter. Wann kapierst du endlich, was ich sage? Ich hab’s dir sogar aufgeschrieben. Aber scheinbar kannst du nicht lesen.“, knurrte er Joey eisig an. Bakura kam mit Mitsuki wieder. Zwei seiner Leute zerrten den armen Kerl hinter sich her und banden ihn an den, zur Opferung vorgesehenen Platz, fest. Danach zogen sie Mitsuki sein Oberteil aus und verschwanden wieder. „Hast du es?“, wurde Seto von Bakura gefragt, „Natürlich.“, gab Seto zurück und hob seine Hand mit dem Schwert, zur Bekräftigung seiner Worte. Seto trat an den Zauberer heran. „Und nun?“, wollte der Blauäugige von Bakura wissen.
 

„Jetzt, mein Lieber, wirst du mir beweisen, dass es dir ernst mit mir ist. Gemeinsam werden wir ihn töten.“ Bei seinen Worten deutete Bakura auf den Schwarzhaarigen, der zwischen zwei Pfählen angebunden war und erbärmlich fror. Seto ging zu ihm hin, „Tu es nicht, er ist dein Bruder.“, hörte er Joey beschwörend sagen. „Schweig.“, donnerte Bakuras Stimme über das Plateau. „Das ist nicht wahr.“, widersprach Bakura an Seto gewandt. Seto stand inzwischen dicht vor Mitsuki und sah ihm in die Augen.
 

„Schade, das wir uns nicht früher gesehen haben.“, meinte er kühl zu ihm und leiser fuhr er fort: „Ich werde dich immer beschützen... kleiner Bruder.“, die letzten Worte hauchte Seto fast nur noch. „Was redest du noch mit ihm?“, erkundigte sich Bakura misstrauisch, er hatte zwar ein sehr gutes Gehör, aber die letzten Worte hatte er kaum verstanden. Seto drehte sich wieder um und kam auf den Weißhaarigen zu. „Ich habe ihm nur gesagt, er soll sich keine falschen Hoffnungen machen.“, antwortete Kaiba, trat nah an den Zauberer heran, strich sachte über dessen Gesicht und küsste ihn leidenschaftlich.

Bakura legte seine Hand in Setos Nacken, er wollte verhindern, dass dieser Kuss zu schnell vorbei ging. Bisher waren die Küsse von dem Blauäugigen nur Kostproben, diesen intensiven Kuss wollte er so lange wie möglich genießen... Außerdem quälte er damit das Blondchen – und das genoss er genauso.

„Wir sollten es jetzt hinter uns bringen.“, meinte Seto zu Bakura, als er den Kuss endlich lösen konnte. Dieser nickte zustimmend – er war noch gefangen von dem Kuss und dem Versprechen, dass er in den dunklen Augen Kaibas lesen konnte.
 

Beide traten an Mitsuki heran, zogen ihre Schwerter, holten aus...
 

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Kleiner Bruder... kleiner Bruder... diese Worte spukten immer wieder in Mitsukis Kopf herum. Die Worte kamen ihm so bekannt vor... und die Stimme, sie war immer für ihn da gewesen... Mitsuki sehnte sich nach der Stimme... nach dem Menschen der dahinter steckte... nach dem großen Jungen... nach seinem Bruder...
 

Immer mehr – zusammenhanglose – Fetzen schoben sich in seine Erinnerung... und immer ging es um diesen größeren Jungen und einen anderen, den er nicht sehen konnte... der Mokuba genannt wurde... Manchmal war auch eine Frau zu sehen, aber nur ganz selten, und einmal war ein blonder Junge zu sehen, der offensichtlich der Freund des großen Jungen war... der große Junge – Mitsuki begann ihn Bruder zu nennen – blühte richtig auf, als der Blonde da war... Mitsuki konnte eine große Traurigkeit spüren und fühlte sich auf einmal ganz hilflos...
 

Mit einem Mal erinnerte er sich: Sein Bruder war traurig, weil sein Freund fortgezogen war, von einem auf den anderen Tag und ohne irgendeine Nachricht. Mitsuki versuchte seinen verzweifelten Bruder zu trösten, so gut er es eben konnte, doch sein Bruder begann sich seit diesem Tag zu verändern, ganz langsam zwar, aber er verhärtete innerlich, nur ihm gegenüber zeigte er noch, wer er wirklich war... Dies waren die kostbaren Momente, ihre Reichtümer, die sie ganz tief in sich bewahrten. Und als die große Trauer von seinem Bruder abgefallen war, und einer großen Wut Platz machte, da versprach ihm sein Bruder, dass er immer für ihn da wäre und ihn beschützen würde.
 

Schließlich kam der Tag, an dem er alleine von der Schule nach Hause gehen sollte, weil sein Bruder ihn nicht von der Schule abholen konnte, da er mit seiner Klasse in die Bücherei musste... Ein Auto hielt neben ihm, und ehe er es sich versah, wurde er in das Auto hineingezogen, und bekam ein eklig riechendes Tuch ins Gesicht gedrückt...
 

Mitsuki erinnerte sich, wie er weinte und um Hilfe schrie, bis ihm der Hals weh tat, er heiser war und furchtbaren Durst hatte. Die Männer, die ihn gefangen hielten wollte ein Lösegeld von seinem Stiefvater erpressen... Ha, da kannten sie den alten Kaiba schlecht, der würde bestimmt kein Geld für ihn bezahlen... Mitsuki weinte stundenlang still vor sich hin, und nur das Versprechen seines großen Bruders hinderte ihn daran vollkommen zu verzweifeln. Dann geschah das völlig unerwartete: Gouzaboro Kaiba hatte das geforderte Geld tatsächlich gezahlt, doch die Männer wollten ihn überhaupt nicht frei lassen, sondern zu jemandem bringen...
 

Mitsuki hatte zwar keine Ahnung, aber er hatte schon mal davon gehört, dass es Männer gab, die es liebten kleinen Jungen weh zu tun, und er hatte den üblen Verdacht, dass er genau zu so einem Mann gebracht werden sollte... Nein, er wollte da nicht hin, er wehrte sich verzweifelt, als er in das Auto gebracht werden sollte, und bekam deshalb wieder dieses eklige Tuch ins Gesicht gedrückt... Er wurde wach, weil die beiden Männer vorne im Auto sich laut stritten, er verstand nicht genau worum es ging, doch die beiden Männer waren so in ihren Streit vertieft, dass sie die enge Kurve zu spät bemerkten...

Es wurde schwarz um ihn, und als er wieder wach wurde, krabbelte er aus dem Autowrack heraus, den Berg hinauf und zurück auf die Straße. Er lief orientierungslos los, und schließlich hielt ein nettes Ehepaar an und nahm ihn mit zu sich nach Hause...
 

Mitsuki war traurig, jetzt würde er seinen Bruder und Serenity nicht mehr wieder sehen, aber er war froh, dass er wieder wusste, dass er einen Bruder hatte, der ihn liebte. Schritte ließen ihn aufblicken, und auf einmal war es um seine Ruhe geschehen. Panisch schaute er zur Tür – wenn er gekonnt hätte, wäre Mitsuki weggelaufen. Nein, DAS wollte er nicht noch einmal erleben... selbst wenn er sich irgendwie sicher war, dass es nur ein Traum war... Mit panisch geweiteten Augen sah er Pegasus die Zelle betreten, und zwei andere Männer gleich hinter ihm drein. Erleichtert ließ er die Luft ab, die er angehalten hatte.
 

„Tut mir leid, mein Süßer, dass ich dich enttäuschen muss.“, säuselte Bakura. „Aber dafür haben wir leider keine Zeit mehr.“ Bakura fuhr mit seinem Zeigefinger Mokubas Kinnlinie entlang. „Macht ihn los.“, befahl er seiner Begleitung. Sie schlossen die Handschellen auf und schleppten ihn hinter sich her. Mitsuki schloss geblendet die Augen, als er sich in einer Höhle wieder fand, die vom Licht des Vollmondes durchflutet war. Die beiden Männer gingen nicht gerade sanft mit ihm um, als sie ihn an zwei Pfosten festbanden und ihm sein Oberteil vom Körper rissen.
 

Mitsuki fror, denn es war kalt und zugig. Ergeben ließ er den Kopf hängen, auch jetzt würde er seinem Peiniger nicht die Genugtuung geben, um sein Leben zu betteln, er hatte mit seinem Leben abgeschlossen und ging in Frieden, wenn er auch nicht verstand, warum...
 

~~~
 

Serenity traute ihren Augen nicht, das war alles nur ein Albtraum. Sie hatte ja unbedingt mitgewollt, mit Engelszungen hatte sie ihren Bruder überredet sie mitzunehmen, jetzt bereute sie es fast. Dachte sie doch, ihren Liebsten retten zu können, und als sie Seto sah, war sie erst erleichtert gewesen. Doch so, wie er sich benahm... sie verstand es nicht, Joey hatte ihr erzählt, das sie befreundet wären, ja, das sie sich sogar lieben würden, doch danach sah es nicht aus.
 

Ihr Herz krampfte sich zusammen, als sie sah, wie Mitsuki zu den Pfählen gezerrt und angebunden wurde. Sie wollte ihm helfen, doch was konnte sie schon tun? Nicht einmal Joey kam gegen Seto an, der nahm ihm sein Schwert weg, ohne das sich ihr Bruder groß dagegen wehren konnte. Jetzt stand dieser angebliche Freund ihres Bruders mit diesem Bakura vor ihrem Freund und Beide zogen ihre Schwerter. „Nnnneeeiiiiiinnnn...“, löste sich ein Schrei aus ihrer Kehle, „...Joey tu doch was.“, schrie Serenity verzweifelt, rannte zu ihrem Bruder, packte ihn am Arm und schüttelte ihn. „Joey, bitte, tu etwas, du kannst das doch nicht zulassen.“
 

Joey nahm seine Schwester fest in den Arm. „Es wird ihm schon nichts geschehen, glaub mir. Ich vertraue Seto... ich glaube an ihn.“, flüsterte er ihr zu, Joey hoffte inständig, das er sich nicht irrte, gebannt starrte er auf die Szenerie, die sich ihm bot.



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Kommentare zu diesem Kapitel (2)

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Von:  Schreiberling
2008-11-16T10:58:13+00:00 16.11.2008 11:58
Hallo ihr zwei
Also das war eine Menge Aktion in den letzten Kapiteln und ich hab mich schon seit dem Beginn der FF gefragt, wieso ihr soviele Szenen mit Mitsuki und Serenity drin hatten. Jetzt ist es ja glasklar.^^
Mitsuki alias Mokuba.
Seto ist ganz schön mutig. Er wirft für seinen kleinen Bruder echt jeden Stolz über Bord. Ich finde das bewundernswert. Hoffentlich geht alles gut.
Bakura ist ja wohl sowas von WÜRG
Der hat echt nur das eine im Kopf.
Mahou tut mir so gar nicht leid. Ich konnte ihn von Beginn an schon nicht so richtig leiden. Und ist ja gut und schön, wenn er sich um die beiden kümmern will. Aber zuviel oder zu wenig einmischen ist eben nicht gut. Trotzdem muss ich zugeben, dass ich überrascht war, wie viele Personen er verkörpert hat. Toki dachte ich ja noch, aber Meister Fudo... Schon toll gemacht von euch.
Freu mich schon auf den nächsten Teil auch wenn ich nicht versprechen kann gleich ein Kommi hinterlassen zu können.
VLG
Von:  Rani
2008-11-15T17:24:42+00:00 15.11.2008 18:24
Hi ich bin die erste ^^ hihi ich finde das Kap sit sehr gut gelungen es hat sehr viel Dramatisches in sich und es ist wirklihc sehr spannend man will unbedingt weiter lesen schade das man nicht kann^^ aber es wird ja hoffentlich bald ein neues folgen oder??? schreib mit bitte nachricht wenn es soweit ist ich freue mich jetzt schon^^

lg Rani


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