Guten Morgen!?
2. Kapitel: Guten Morgen!?
König Kobra erzählte weiter: “… Manche von euch werden sich sicher fragen, warum ein Friedensvertrag mit einer Piratenbande? Hatten wir denn jemals Probleme mit dieser?” Leises Getuschel flutete den Raum, bis Kobra weiter sprach: “Dafür gibt es eine einfache Erklärung. Wie wir leider schon gesehen haben, wurde die Baroque Firma durch die Strohutpiraten vernichtet. Piraten sind also nicht wie in einstigen Geschichten immer die bösen und blutrünstigen Monster. Wir handeln deswegen einen Friedensvertrag aus um die Sicherheit in Alabasta zu verstärken und wieder herzustellen, wie sie einst war. Whitebeards Piratenbande wird hierbei den Vertrag unterzeichnen. Sie werden fort an die steckbrieflich gesuchten Piraten von Alabasta fernhalten und damit schützen.”
Nun meldete sich auch Ace zu Wort: “Aber wie stellt ihr euch das vor? Denkt ihr, das immer eine Division hier herum schippern kann?” “Dazu komme ich noch, Ace. Da du Whitebeards Vertreter bist musst du das wohl entscheiden. Als Gegenleistung würden wir Berry zahlen und das nicht zu knapp. Unser Land mag zwar durch Sir Krokodils Machenschaften geschwächt sein, doch bin ich dazu bereit für mein Land - unser Land, die Schatzkammer zu plündern.”
Vivi sah in die Runde und ihr wurde sofort klar, das viele so dachten wie sie: Warum mussten sie Piraten anheuern um ihr Land zu schützen? Ihr Vater schien von seinem Vorhaben nicht abzubringen zu sein, denn er redete immer wieder das selbe und es war immer das gleiche Ergebnis. Ace triftete mit seinen Gedanken ab… Was würde er jetzt für ein dickes fettes Steak tun…
“Ich habe ja nichts gegen Piratenbanden als, ich nenne es mal Beschützer, für Alabasta, aber was werden die Bürger dazu sagen? Es heißt noch lange nicht, weil Ruffy und seine Freunde uns gerettet haben, das sie auch Vertrauen zu anderen Piraten haben werden!” “Vivi, deine Fragen und Bedenken sind uns durchaus bekannt, doch im Moment müssen wir alle Kraft die wir besitzen in den Wiederaufbau stecken. Da bleibt kein Platz für Sicherheitskräfte. Versteh das doch bitte.” “Als ob in unserer Schatzkammer noch so viel Gold und so viele Berry liegen! Sir Crocodile hat nicht gerade viel übrig gelassen!” Vivi war verärgert über so viel Naivität - wie stellte er sich das vor? Natürlich haben Piraten keine Zeit sich irgendwo nieder zu lassen.
Kobra merkte, das es hier heut nicht mehr weitergehen würde und sein Gast schien auch schon mit seinen Gedanken weiter weg zu sein, als ihm lieb wäre. “Ich denke, wir legen hier eine Pause ein und machen morgen weiter. Puma D Ace könnte eine Nacht hier bleiben…” In dem Augenblick platzte Ace´ Schlafbläschen an der Nase. “… Vivi, bringst du unseren Gast in das Esszimmer und zeigst ihm sein Quartier für die Nacht? Ich denke er hat ziemlichen Hunger, nach diesem langen Weg. Ich werde mit den anderen schon mal vor gehen. Wir sehen uns dann dort.”
Na endlich, dachte sich Vivi und erhob sich. Sie hatte die Diskussionen mit ihrem Vater satt… “Prinzessin, was gibt’s denn bei euch so zum Futtern?” “Alles was du möchtest - folg mir doch.” Ich folge jedem, der mir essen verspricht, dachte sich Ace und folgte Vivi pfeifend ins Esszimmer. Sie gingen einen langen Gang entlang. Auf der linken Seite war ein Fenster an das anderer gereiht und diese gaben einen wunderschönen Blick auf den Garten des Palastes frei. Der Mond schien und warf Schatten, wie riesige Kreaturen an die Wände. Ace lief auf eines der zahlreichen Fenster zu und stützte sich mit seinen Handballen auf dessen Fensterbrett ab. Vivi blieb auch stehen, als sie dies bemerkte und drehte sich zu ihm um: “Was ist los, Ace?” “Was denkst du treiben Ruffy und seine Freunde da draußen? Denkst du sie sind schon weit weg?” “Ich weiß es nicht, aber ich vermisse sie sehr. Die Zeit mit ihnen war die beste Zeit meines Lebens und so ein Segen nach der Zeit bei der Barogue Firma…” Vivi schossen tränen in die Augen, als sie sich zurückerinnerte… Ihr war es sichtlich unangenehm und so blieb sie im Schatten stehen und ging nicht mit zum Fenster. “Kann ich mir vorstellen.” “Als Prinzessin wächst man doch sicher wie im goldenen Käfig auf, oder?” “Ja schon, aber ich kann mich nicht beschweren.” Vivi versuchte ihr zittern in der Stimme zu unterdrücken. Und es schien zu funktionieren, Ace´ Magen knurrte erneut, diesmal noch lauter. Nun war ihm auch der Mond und der Ausblick egal. Er brauchte was zu Essen.
Ace lief hinter Vivi her und jetzt merkte er das etwas nicht mit Vivi stimmte, doch fragte er nicht nach - denn so gut kannten sie sich ja nicht.
Doch bevor sie in den Gang zum Esszimmer abbiegen wollten und Ace das Essen schon riechen konnte, gingen sie an der Abbiegung doch in eine andere Richtung. “Ich zeige dir noch dein Zimmer um dein Gepäck abzulegen.” Ace spürte seinen Beutel auf dem Rücken und fragte sich: Gepäck, welches Gepäck?
Sie standen vor einer weißen Tür mit blauem Rahmen. Als Vivi die Tür öffnete sah man ein Bett, einen Schrank, zwei hellblaue Sessel an einem kleinem kastanienfarbenen Tisch, einen Teppich in der Mitte des Zimmers und eine Schüssel auf einer Kommode, vor der ein brauner Stuhl mit einem weißem Handtuch stand. Die weißen Vorhänge wehten am Fenster durch den Wüstenwind.
“Hier lässt es sich sicher aushalten”, sagte Ace und schmiss seine Tasche in eine freie Ecke. Im nächsten Moment schmiss er sich auf das übergroße Bett. Vivi fing an über das Zimmer zu reden: “Ich hoffe es gefällt dir, ich weiß es ist nicht besonders groß…” Ace hob seinen Kopf und streckte ihr den Daumen entgegen: “Es ist perfekt!” Und da war es auch um ihn geschehen - leise fing er an zu schnarchen. “Du musst nur wissen Abends wird es hier in der Wüste sehr kalt - es wäre also besser, wenn du das Fenster spätestens halb elf zu machen würdest.” Sie drehte sich um: Das ist doch wohl nicht wahr. “Ace! Wir müssen weiter!” Und da war sie wieder geplatzt, die Blase: “Ja, Prinzessin.”, murmelte er.
“Wenn irgendetwas sein sollte, mein Zimmer liegt direkt neben deinem.” Sie zeigte auf eine Tür weiter. An der Tür hing ein kleines Schildchen, mit der Aufschrift “Hier herche ich, betreten verboten, Vivi!”. “Was ist das denn?” Ace zeigte auf das Schild. “Da war ich sechs Jahre alt, glaube ich. Seit dem hängt es da.”
Ace versuchte sich den Weg zum Esszimmer zu merken. Wenn er in der Nacht Hunger bekommen sollte, wäre es viel besser nicht alle wecken zu müssen, redete er sich ein.
Endlich im Esszimmer angekommen setzten sich Vivi und Ace. König Kobra saß ganz vorn. Der Tisch war reichlich gedeckt. Ace lief das Wasser im Mund zusammen, das musste garantiert besser schmecken, als so ein oller Wüstenskorpion. “Bitte Ace bedien dich, du bist heute unser Gast.” Das ließ er sich nicht zweimal sagen und begann sich verschiedenste Speisen auf den Teller zu kippen. Immer leerer wurden die Schüsseln und Teller. Kobra, Igaram, Peruh, Chaka und Vivi hatten noch keinen Bissen herunterbekommen, als sie sahen wie schnell und vor allem wie viel sich Ace immer wieder in den Mund stopfte. Bald schon war die reich gedeckte Tafel zu einem Friedhof auf leeren Tellern, Schüsseln und herumliegenden Knochen geworden.
“Pst.. Vivi, ich möchte ja nicht unhöflich sein, aber gibt es noch Nachschlag? Ein wenig Hunger hätte ich ja noch.” Vivi riss die Augen weit auf, eigentlich müsste sie es ja wissen, er ist schließlich Ruffy´s Bruder. “Igaram?”, flüsterte Vivi. “Ja, Prinzessin?” “Hätten wir eventuell nur einmal so eine Masse an essen?” Igaram schmunzelte und machte sich auf den Weg in die Küche. Es dauerte keine halbe Stunde, da stand er wieder da und an ihm liefen zehn Köche vorbei und servierten erneut. Ace fraß sich weiter quer über den Tisch. Alle begannen nun auch zu essen, in der Hoffnung nicht hungrig zu Bett gehen zu müssen.
Alle waren satt und wollten nur noch ins Bett. “Ich wünsche uns allen eine gute Nacht und morgen wird auch Corsa an der Versammlung teilnehmen.” Alle sahen Vivis Freude in den Augen, alle außer Ace, der überlegte die ganze Zeit, ob er auch Flügel bekommen würde wenn er den Vogelmann essen würde…
Ace folgte Vivi, denn er wusste zwar nicht mehr den Weg zu seinem Zimmer, aber es war ja neben Vivis. Es war neun Uhr. “Gute Nacht, Ace und vergesse nicht das Fenster zuzumachen.” “Ja mach ich! Gute Nacht!” Na endlich, Ruhe… Ace schmiss sich aufs Bett und schlief ein… Die Vorhänge wehten immer noch im Wind - er hatte das Fenster vergessen…
Währenddessen ein Zimmer weiter…
“Lalala…”, Vivi sang fröhlich vor sich hin und wühlte in ihrem Kleiderschrank. “Morgen kommt Corsa zu Besuch, da muss ich gut aussehen!” Karuh sah sie verdutzt an. So ging es weiter bis spät in die Nacht. Später kuschelte sie sich in ihr Bett und schlief ein.
Ace schnarchte fröhlich vor sich hin: “Hatschiiii!” Er bemerkte, das es eisig kalt im Zimmer war, da half auch keine Decke mehr. Er schmiss das Fenster zu und versuchte erneut einzuschlafen, doch Fehlanzeige. Er trottete mit tropfender Nase aus dem Bett und lief eine Tür weiter. Verschlafen klopfte er an der Tür: “Vivi.” Jemand machte ihm auf, doch es war nicht Vivi, es war Igaram im gepunktetem Schlafanzug und mit Zipfelschlafmütze: “Vivi? Du bist in die falsche Richtung gelaufen.” Keiner von beiden hatte sich besonders erschreckt, so müde wie sie waren. Igaram machte sich so selbst seine Gedanken um den späten Besuch bei Vivi und beschloss es erst einmal für sich zugehalten, ehe er es König Kobra erzählen würde.
So trottete er weiter in die andere Richtung und klopfte, jedoch kein Mucks. “Vivi.”, wieder klopfte er.
Vivi träumte gerade von einer Blumenwiese, als sie ein schreckliches Klopfen hörte. Sie zog sich ihren Morgenmantel über und ging zur Tür. Sie rieb sich die Augen und sah Ace, wie er die Augen weit auf riss. Vivi trug ein weißes Seidennachthemdchen und ihren Morgenmantel. “Ehh Vivi, mir ist kalt und ja ich hab das doofe Fenster vergessen. Habt ihr eventuell noch ein Zimmer frei?” Vivi überlegte: ”Nein, tut mir Leid. Ich hab jetzt aber auch keine Lust überall nach zusehen. Mein Bett ist groß genug und es merkt sowieso keiner, also komm rein und lass gefälligst deine Finger bei dir. Ach und entschuldige die Unordnung.” Schnell versuchte sie es nicht allzu schlimm aussehen zu lassen, doch es half alles nichts. “Kein Problem, meine Liebe gehört dem Meer.”, sagte Ace entschlossen.
Sie legte ihren Mantel über einen Stuhl und legte sich ins Bett. Ace sah sich im Zimmer um. Es sah wirklich wüst aus, aber es war riesig und das Himmelbett lud nur dazu ein, darin zu schlafen. Er stand vor dem Bett und war mit der Situation völlig überfordert. “Ace leg dich hin, das Bett ist groß genug!” Er huschte unter die Bettdecke und schlief ein…
Der Mond wurde bald von der Sonne abgelöst und es klopfte wieder an der Tür. Vivi sah verdutzt auf und sagte: “Herein.” “Guten Morgen, Vivi! Ich bin gerade angekommen und du warst nicht beim Frühstück.” Es war Corsa. Vivi sah auf die Uhr, es war schon zehn Uhr - sie hatte verschlafen. “Ja, ich stehe gleich auf.” “Ich habe dir auch eine Kleinigkeit mitgebracht.” Corsa hielt einen Blumenstrauß in der Hand. Erst jetzt bemerkte Vivi, wer da in ihrer Tür stand. Sie stand auf und ging zur Tür, eine Umarmung folgte.
“Was ist das denn hier für ein Lärm?”, fragte Ace verschlafen, der sich im Bett aufsetzte: “Wer bistn du?”, fragte Ace. “Wer bist du denn?”, ertönte es von Corsa. Vivi stand in der Mitte und wusste nicht, was sie sagen sollte. “Hast du was mit dem?” “Nein!”, antwortete Vivi, als sie von Corsa vorwurfsvoll angeschaut wurde. “Ich bin Pirat, das Meer ist meine einzige Liebe!”, sagte Ace vergnügt und lächelte. Corsa kroch die pure Eifersucht im Hals hoch. “Corsa, ich werde dir alles erklären…”
