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We are Gorillaz!

2-Ds Geschichte
von

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Schreckliche Erinnerungen

Kapitel 9

Schreckliche Erinnerungen
 

Bunte Lichter erleuchteten in kurzen Abständen den großen Raum und an der hohen Decke hing eine silbern schimmernde Discokugel. Laute Töne (Musik konnte man es kaum nennen) ließen die Luft vibrieren und sehr junge Körper in sehr knappen Outfits bewegten sich dazu auf der Tanzfläche. Der Lautstärke und dem Standpunkt der Musikboxen nach zu urteilen war eine Konversation allein an der Bar auf der anderen Seite möglich und er fragte sich, ob dies absichtlich oder ein bloßer Zufall war. Zutrauen würde er es diesem Alexander auf jeden Fall!

Stu war noch nie auf einer Party gewesen, nur einmal auf einer Feier, gemeinsam mit seinen Eltern und alles war unheimlich steif und unpersönlich von statten gegangen. Diese Party war das komplette Gegenteil! Die Menschen lachten und tanzten, sie küssten sich hemmungslos in aller Öffentlichkeit und betranken sich ohne auch nur einen Gedanken daran zu verschwenden, dass sie sich an diesem Abend vor allen Leuten blamieren könnten. In diesem Raum wurden alle Regeln und Grundsätze, die man Stu je gelehrt hatte, gebrochen. Es war kein unangenehmes Gefühl, nein, keinesfalls, schließlich hatte er sich dies alles erträumt: Aus den Fängen seines Elternhauses flüchten und ein freies Leben für die Musik führen!

Nun, dies alles war ihm geglückt –bis jetzt jedenfalls. Sein Glück konnte sich jede Sekunde in Luft auflösen und Stu fürchtete sich davor. Die schreckliche Angst, gefunden zu werden, hatte er nie ablegen können, obwohl er bereits seit einigen Monaten frei war. Aber er wollte nicht daran denken. Um an sein altes Leben zu denken hatte er später noch Zeit. Aber nicht jetzt. Jetzt wollte er sein Leben genießen! Stu ließ alle Vorsicht, einer der wichtigsten Regeln in seinem Leben, fallen und schob sich durch die Massen zum Tresen.

Dort standen nur wenige Jugendliche, die meisten feierten ausgelassen und tanzten. Doch Stu sprang ein hübsches Mädchen ins Auge, das ihn ebenfalls kurz musterte. Ihre Blicke kreuzten sich. In ihren Augen lag keine Berechnung, kein Misstrauen. Nur Neugierde. Doch ehe Stu sich versah schaute sie wieder weg. Ohne über die Konsequenzen nachzudenken (noch ein Regelbruch) stellte er sich neben sie und wartete auf den Barkeeper.

Niemals, niemals, niemals hätte Stu erwartet, dass sie ihn ansprechen würde. Es traf ihn völlig unvorbereitet als sie es dennoch tat: „Hai! Na, was läuft?“

Ein Augenblick verstrich. Was sollte er jetzt nur tun!? Stu vergrub seine Hände in die Hosentaschen. Locker bleiben, redete er sich gut zu. Ganz ruhig! Und jetzt!? Sag auch etwas! Was? Antworten! Er musste ihr antworten! Aber was meinte sie denn nur mit „was läuft?“ Er schluckte. Sag endlich was! Irgendetwas! Panik!

„H-hai… Ähhh, nicht sehr viel, würde ich sagen …?“

Stu schluckte noch einmal. Ob das richtig geantwortet war? Hoffentlich. Sie brach in Gelächter aus. Doch es klang nicht böse. Eher belustigt. Oder bildete er sich das nur ein? Ihm wurde schwindelig.

„Warum lachst du?“

„Du bist lustig!“, antwortete sie und lächelte ihn an. Sie hatte ein schönes Lächeln. Ihre Zähne waren nicht makellos weiß. Stus auch nicht. Und das, obwohl seine Mutter ihn immer gedrängt hatte, seine Zähne bleichen zu lassen, damit er ein unwiderstehliches, perlweißes Lächeln vorweisen konnte. Sie war anders als alle Mädchen, die er jemals getroffen hatte. Nun gut, abgesehen von Laura aus dem Klavierunterricht hatte Stu auch noch niemals eines kennen gelernt. Er wollte sie nicht verlieren, ihr imponieren, sie bei der Stange halten.

„Bin ich das?“ Er lächelte sie an und holte seine Hände aus den Hosentaschen hervor. Sie lächelte immer noch, sah ihm in die Augen mit einem seltsam verträumten Ausdruck. „Klar“, meinte sie dann selbstsicher und blickte nach vorn. Stu sah, dass der Barkeeper zwei Gläser mit purpurroter Flüssigkeit direkt vor ihnen abgestellt hatte und dem Mädchen viel sagend zuzwinkerte.

„Hier, hast du einen Drink!“ Und schon drückte sie ihm eines der beiden Gläser in die Hände. „D-danke…“ Ihre weiche Haut berührte seinen Finger und Stu kam der Gedanke, dass dies der beste Abend war, den er jemals erlebt hatte.

„Wie heißt du?“, kam auch schon prompt die nächste Frage. Sie sah wieder mit ihren neugierigen Augen in seine und ihm wurde heiß und kalt gleichzeitig. Ob sie ihn wohl auch mochte? Bestimmt, sonst hätte sie ihn ja nicht angesprochen! Jetzt war ihm nur noch warm. Unerträglich heiß!

„Stu.“ Er wollte nach ihrem Namen fragen, doch ehe er erneut ansetzten konnte, kam sie ihm dazwischen: „Stu? Stuart, oder? Mein Name ist…“

„PAULA!“
 

Stu-Pot drehte sich panisch hin und her und murmelte Worte –Namen- vor sich hin, die so leise gesprochen waren, dass nicht einmal Noodle, die direkt neben ihm auf dem breiten Bett saß, sie verstehen konnte. Dann begann er unkontrolliert zu zucken und zu zittern.

Noodle strich ihm beruhigend über den Haarschopf, doch er kam nicht zur Ruhe. Die kleine Japanerin suchte besorgt den Blick von Russel. „Sieht nach einem Alptraum aus, würd’ ich sagen. ’nem ziemlichen Üblen…“, erwiderte dieser und öffnete den Kühlschrank. Dann drehte er sich noch einmal zu ihr um: „Wir können wohl nur abwarten. Sorry, Noods.“ Sie nickte, den Blick noch immer sorgenvoll auf Stu-Pot gerichtet. “Niis-san, wach schnell auf!”
 

Der Junge stürzte sich mit vollem Gewicht auf Stu und dieser knallte mit dem Kopf gegen den harten Tresen. Sein Hinterkopf fühlte sich an wie gespalten und er spürte ein unangenehmes Pochen und Rauschen in seinen Ohren. Die Sicht verschwamm ihm.

„Du Hurensohn! Du mieser, kleiner, dreckiger, beschissener Hurensohn!“ Mit beiden Fäusten und einer Ladung unbändiger Wut schlug er auf Stu ein. „Was wagst du Arschloch es meine Freundin anzubaggern!“ Die Mädchen begannen zu schreien und Paula rief ängstlich: „Alex! Nein, hör’ auf! Alex! ALEXANDER!“

Hände griffen nach Alexander und zerrten ihn von Stu herunter. Halbohnmächtig raffte sich Stu auf und zog sich langsam hoch. Ein oder zwei Mädchen halfen ihm dabei. Seine Knie waren Pudding und er zitterte und bibberte am ganzen Körper. Seine Brust schmerzte, sein Auge war geschwollen und als Stu seinen Hinterkopf abtastete, fühlte er zwei dicke Beulen. Two dents.
 

Ihn hatte noch nie jemand geschlagen. Noch nicht einmal seine Eltern!

„Lasst mich los!“ Alexander rang mit den Jungen, die ihn festhielten. Es waren mindestens fünf, stellte Stu benommen fest. Oder sechs. Alexander war muskulös und aggressiv. Stark. Der Chef. Stu hatte ihn von Anfang an nicht leiden können. Jetzt hasste er ihn.

„Alex, beruhig’ dich, Mann!“

„Ihr habt mir gar nichts zu sagen! Das ist MEINE Party! Und der verdammte Bastard soll hier gefälligst Leine ziehen! Schafft den Mistkerl raus! LOS!“ Alexander drohte sich zu befreien und man warf Stu Blicke zu. Einige waren mitleidig, andere verwirrt oder schadenfroh und wieder andere abfällig.

„Ich glaube, du solltest jetzt wirklich gehen“, flüsterte ihm eines der Mädchen zu, die ihn stützten. „Sonst rastet Alex noch völlig aus und schlägt hier alles kurz und klein.“ Stu nickte. Er fühlte sich leer und ausgelaugt. Sichtlich mitgenommen hinkte er in Richtung Ausgang und das Mädchen blieb an seiner Seite. Der Weg erschien ihm unnatürlich weit und alle starrten ihn an, keiner tanzte oder lachte mehr. Dann begannen die Leute zu tuscheln. Er hörte wie das Mädchen meinte: „Das war fies von Alex, das mit Paula konntest du doch nicht wissen, immerhin bist du neu. Mach dir nichts draus, ja?“ Es blieb stehen und signalisierte ihm so, dass sie die zweiflüglige Tür nun endlich erreicht hatten. Dann verschwand auch dieses Mädchen.

Stu ging hinaus und war schon einige Schritte von der Villa entfernt, als er noch ein letztes Mal die hasserfüllte Stimme von Alexander hörte: „Das wirst du büßen, Arschloch! Du bezahlst mit deinem Leben, das schwör’ ich dir!“

Die Tür fiel zu.
 

Stu-Pot riss entsetzt die Augen auf und setzte sich mit einem einzigen Ruck gerade hin. Sein Atem ging stoßweise und unregelmäßig, als wäre er schnell gerannt und der kalte Schweiß sammelte sich in Tröpfchen auf seinem nackten Oberkörper.

„Stu-Pot-Nii-san!“ Noodle und Russel stürmten zu ihm und begutachteten ihn mit großen Augen. „Is’ alles in Ordnung? Stu-Pot? Halloho?“ Eine große, dunkle Hand wedelte aufgeregt vor seinem Gesicht herum, weil er nicht reagierte. Stu-Pot nickt, obwohl er verwirrt war und nur nach und nach realisierte, was geschehen sein musste.

Ein Traum. Nein, eine Erinnerung. Eine Erinnerung, die er lange verdrängt hatte, weil er sie fürchtete. Ein Glück, dass er aufgewacht war, ehe Alexander versucht hatte, seinen Schwur Wirklichkeit werden zu lassen!

„N-Noodle?“

„Ja, Nii-san?“

“Wie sehen meine Augen aus?”

„Wie imm- swartz, Nii-san.“

„Gut. Danke, Noodle.“
 

Es quietschte. Eine Tür öffnete sich.

Stu-Pot sah sich überrascht um. Er hatte sich überhaupt nicht um seine Umgebung gekümmert und erst jetzt fiel ihm auf, dass er sich halbnackt in einem riesigen, ihm unbekannten Bett befand. Der Raum in dem das Bett stand war nicht groß und es gab nur noch eine sehr kleine Kochzeile und eine zerlumpte, grün-graue Sitzecke, auf der sich Russel niedergelassen hatte und ein Sandwich in den Händen hielt. Der Geruch von Zigarettenqualm hing in der Luft, die Fenster waren allesamt geschlossen und die Möbel waren mit einer feinen Schicht Dreck und Staub überzogen. Es wirkte überhaupt nicht spießig oder ordentlich. Stu-Pot mochte es hier.

Aber wie war er hier hergekommen? Und wo genau befand er sich eigentlich?

„Das“, erklärte plötzlich eine dritte Person, „ist mein bescheidenes Heim. Mein Winnebago!“

Stu-Pot blickte zur engen Tür. Dort lehnte Murdoc gegen den Rahmen und hinter ihm konnte Stu-Pot noch den Schatten einer zweiten Person ausmachen.

Seine Alarmglocken schrillten. Gefahr!
 

Und das war das heiß ersehnte Kapitel 9!

Eigentlich hatte ich es nicht vor, aber dann habe ich doch diesen riesigen Flashback in Form eines Traums eingebaut. (Stu-Pot ist ja ohnmächtig.) Ich hoffe, ein paar eurer Fragen sind damit beantwortet (beispielsweise wer sie ist), aber ich hoffe auch, dass meine "Spannung" (^^) noch nicht verflogen ist.

Und schauen wir auch mal, wer da zu unserem Stui reinkommt! (Ich bin mir nicht sicher, ob ihr den nicht schon vergessen habt...)
 

bye

sb



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Kommentare zu diesem Kapitel (2)

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Von: abgemeldet
2008-10-11T15:21:47+00:00 11.10.2008 17:21
Also erstmal: Tut mir unendlich Leid das ich erst so spät ein Kommentar schreibe, aber ich war ja auf Klassenfahrt und da gab es leider keine Gelegenheit für mich zu lesen/schreiben ^^"
Ich hoffe du verzeihst es mir!

Also, um ganz ehrlich zu sein, will ich jetzt gar kein Kommentar schreiben...
Ich will weiterlesen Dx
Und du hattest Angst da wäre nun keine Spannung mehr, jetzt wo ein Teil des großen Geheimnisses gelüftet ist! Nix da xD

Ich fand das der Flashback eine großartige Idee war!
Wie du alles beschrieben hast, die ausgelassen feiernden Menschen, die laute Musik und, und, und...
Nur eine Beschreibung hat mir nicht so recht gefallen! Und zwar die von Paula... Paula Cracker ist nicht hübsch Dx
Sie sieht aus wie ein "hässlicher Vogel", meinte jedenfalls Murdoc in einem Interview, und der Zeichner selbst sagte ihre Haare wären fettig und ihre Haut schlecht...
Aber ich halt lieber die Klappe, immerhin ist das hier eine Fanfiction und da ist das schon in Ordnung!
Es macht mich nur einfach fertig das ihr 2D gleich ins Auge fällt... Der arme Stui und diese verdammte Kuh D:

Okay... Ich denke ich habe jetzt klar gemacht das ich Paula nicht sonderlich symphatisch finde xD

Na ja, dann mal weiter...
Ich fand es übrigens auch ganz toll das du zwischendrin noch von Noodle und Russel erzählt hast, die sich um den armen Blauschopf sorgen, der gerade schreckliche Albträume durchlebt *diesen komischen Alex verfluch*

Das 2D nach seinem Erwachen nach seinen Augen gefragt hat, lässt mich vermuten das sie vor dem Vorfall in der Disco noch normal/da (wie auch immer xD) waren!

Und die Beulen? Two Dents, hast du geschrieben! Also hat dieser Alexander 2D die Beulen zugefügt, denen er seinen Spitznamen zu verdanken hat? Also echt! *diesen komischen Alex noch mal verfluch*

Das Ende hat mich echt neugierig auf mehr gemacht! Ich rate einfach mal drauf los das vor der Tür nun Murdoc und PAULA stehen!
Ich bin mir ehrlich nicht sicher, du sorgst ja schließlich immer für neue Überraschungen ^^"

Na dann werde ich mal gleich nachlesen ob ich richtig liege!
*schnell zum nächsten Kapitel zisch*

Von: abgemeldet
2008-10-05T17:26:36+00:00 05.10.2008 19:26
Ich wusste das es um Paula ging / geht... echt klasse geschrieben, hab mich echt gefreut weiter z lesen und freu mich natürlich auch auf weiteres ^_____^...und die spannung ist keinesfalls weg...xD


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