Zum Inhalt der Seite

Doomed to Death

Akito x Yuki/Hatori
von

.
.
.
.
.
.
.
.
.
.

Seite 1 / 1   Schriftgröße:   [xx]   [xx]   [xx]

"Der Narr" (Teil 1)

„Hnn, lass das Hatori. Ich will schlafen.“
 

„Später. Du bist mein Patient und als dein Arzt verordne ich, dass du erst mal baden musst, um nicht krank zu werden.“
 

„Na schön. Aber das kann ich auch allein. Ich bin kein kleines Kind mehr.“
 

„Aber so hilflos wie eines.“
 

„Bin ich nicht!“
 

Hatori antwortete nicht, sondern tauchte stattdessen den Schwamm ins Wasser und ließ ihn sanft über Akitos Haut gleiten. Der Kleinere seufzte wohlig und lehnte seinen Kopf an Hatoris Brust. Der Arzt fuhr mit seiner leichten Massage fort. Er lächelte wehmütig; wenn Akito nicht so weggedriftet wäre, würde er sich nie so vertrauensvoll an ihn kuscheln.

Er ließ zusätzlich zu dem Schwamm ab und zu seine Hände über Akitos weiche Haut fahren und musste unwillkürlich lächeln, als dieser daraufhin zu schnurren anfing und sich noch näher an ihn drängte.
 

„Süß, wie ein Kätzchen...“
 

„...bin nicht süß...keine Katze...“, schnuffelte Akito schläfrig.
 

„Keine Katze? Na dann ein kuscheliger Hundewelpe.“
 

„Nein!“ Akito richtete sich ruckartig auf, dabei setzte er sich, zum Glück vom Wasser abgedämpft, auf ein bestimmtes empfindliches Körperteil von Hatori.
 

„A- Akito, könntest du bitte...?“ Aber Akito antwortete nicht. Sein Körper sackte in sich zusammen und sein Kopf sank nach hinten über. „Akito-san, was hast du?” Wieder erhielt er keine Antwort. Hatori durchfuhr einen gewaltigen Schreck. Er lebte doch wohl noch!? Ah ja, er atmete und der Puls schlug zwar schwach aber regelmäßig.

Er hob den Bewusstlosen aus dem Wasser und wickelte ihn sorgsam in ein großes, flauschiges Handtuch ein. Dann trug er ihn in sein Bett, wo er ihn erst mal gründlich untersuchte. Erleichtert stellte er fest, dass nur sein Blutdruck etwas zu niedrig war, aber dass er ansonsten okay war. Die vorige Anstrengung verbunden mit dem Liegen in dem warmen Wasser war er wohl etwas zu viel für seinen ohnehin geschwächten Kreislauf gewesen. Mit ein bisschen Schlaf würde er wieder fit sein.

Na ja..., so fit wie es halt ging in seinem Zustand...
 

Hatori runzelte besorgt die Augenbrauen: Akitos gesundheitlicher Zustand war wirklich bedenklich. Er wurde immer schwächer. Solche körperlichen Anstrengungen wie vorhin sollte er besser unterlassen. Aber... SO etwas konnte ihm doch nicht verbieten!

Er strich ihm sanft die nassen Strähnen seines kohlrabenschwarzen Haares aus dem Gesicht.
 

‚Wenn er schläft sieht er immer so friedlich und unschuldig aus...’
 

Manchmal wünschte er sich wirklich die alten Zeiten zurück. Sicher, er hatte Kana geliebt und was Akito ihr angetan hatte war schrecklich gewesen. Aber andererseits hatte er sich auch über Akitos Reaktion gefreut. So verrückt es klang, aber dadurch hatte er ihm bewiesen, dass er ihm nicht egal war.

Er fragte sich wieso er sich überhaupt für Kana entschieden hatte. Eigentlich war er doch glücklich mit Akito gewesen. Doch es war immer eine kleine Unsicherheit dabei gewesen, ob das Oberhaupt ihn vielleicht nur benutzt, um seine Triebe zu befriedigen. Mit Kana war es da ganz anders. Sie hatte ihm bei jeder Gelegenheit versichert wie sehr sie ihn liebte.

Außerdem hatte er Angst gehabt, dass ihre Beziehung nicht akzeptiert werden würde. Immerhin waren sie beide Männer und entsprachen damit nicht den Normvorstellungen. Er hatte gewusst, dass er sich irgendwann zwischen Kana und Akito entscheiden musste. So war seine Wahl auf Kana gefallen, was ihm zu der Zeit als die einzig richtige Entscheidung schien.

Heute jedoch dachte er anders darüber. Er bereute seine Wahl und wünschte, er hätte sich anders entschieden. Vielleicht hätte er mit Akito glücklich werden können, was mit Kana unmöglich war, da immer noch der Fluch zwischen ihnen gestanden hätte. Es war ihm unmöglich von einer Person des anderen Geschlechts umarmt zu werden, ohne dass er sich in sein Eto verwandelte. Außerdem hätte er sich und den anderen Familienmitgliedern möglicherweise viele Schmerzen ersparen können.

Nun hatte er seine Chance verpasst. Akito würde ihn nie wieder an sich heranlassen. Sein Stolz würde niemals zulassen nur zweite Wahl zu sein.
 

Als Akito aufwachte fühlte er sich bedeutend besser, als zuvor. Er konnte sich allerdings nur noch daran erinnern, dass er mit Hatori gebadet hatte, wie er jedoch in sein Bett kam war ihm schleierhaft. Als er daran dachte, dass Hatori einfach über seinen Kopf hinweg entschieden hatte, stieg ihm vor Ärger das Blut in die Wangen. So etwas konnte er nicht dulden! Kaum zeigte er eine Schwäche wurde sie von den Anderen ausgenutzt...

Okay – Badewanne. Und was kam danach? Er wusste es nicht. Wahrscheinlich war er mal wieder ohnmächtig geworden. Gut, dass Hatori da gewesen war, sonst wäre er womöglich ersoffen... Äh nee, Moment mal. Da war doch was – HA-TO-RI!!! Oh nein! Nicht genug, dass Hatori ihn in diesem jämmerlichen Zustand gesehen hatte. Er hatte auch den Grund für seine Schwäche gesehen. Er hatte... Wie viel hatte er eigentlich gesehen; wie lange hatte er an der Tür gestanden und zugeschaut!?!

So langsam fing sein Gehirn wieder an zu arbeiten und zum zweiten mal schoss ihm das Blut ins Gesicht. Mit einem Seitenblick sah er zu Hatori und war froh, dass dieser ruhig schlief. Was machte der Idiot überhaupt hier? Wieso lagen sie hier zusammen in seinem Bett? Er konnte sich nicht erinnern ihm erlaubt zu haben bei ihm zu schlafen. Na ja, auch egal.

Er stand mit einem Ruck vom Bett auf. Prompt wurde ihm schwindelig und er sank auf das Bett zurück. Tief durchatmend versuchte er noch mal aufzustehen. Langsam und vorsichtig, Stück für Stück und dann – stand er! Zwar schwankend wie ein Baum im Wind, aber wenigstens er fiel nicht sofort wieder um. Er wartete ungeduldig darauf, dass das Schwindelgefühl nachließ. Dann stakste er ein wenig unbeholfen, auf wackeligen Beinen in Richtung Küche. Als er glücklich dort angekommen war machte er sich erst mal einen starken Kaffee. Den verfeinerte er mit einem guten Schuss Rum, um seine Lebensgeister wieder anzuregen. Während er gedankenverloren an der Theke stand und seinen Kaffee schlürfte, trat Hatori leise hinzu.
 

„Akito-san, du solltest besser im Bett bleiben...“
 

„Mh.“
 

„Du kannst dich ja kaum auf den Beinen halten – komm mit!“ Er nahm ihm den Becher aus der Hand und zog ihn mit sanfter Gewalt in sein Bett zurück. Bei den nun folgenden, Untersuchungen stellte er fest, dass Akito wirklich ernsthaft krank war. Er hatte fast 40°C Fieber!
 

„Akito, du bleibst erst mal im Bett liegen“, begann er seine ärztlichen Anweisungen zu geben. „Ruh dich aus. Schlaf am besten ein bisschen. Und ganz wichtig, du musst viel trinken! Und außerdem bla, bla, bla... Und merke dir rhababar, rhababar, rhababar...!“ So fuhr er noch eine ganze Weile fort bis er bemerkte, dass Akito schon längst wieder eingeschlafen war. Hatoris Gesicht nahm einen empörten Ausdruck an. Er war also eine Schlaftablette?! Gut, dass er endlich die Wahrheit wusste – Und gut, dass er das verkraften konnte. Ein sanftes Lächeln legte sich auf sein Gesicht. Er hatte Akito noch nie ernsthaft böse sein können, egal, was dieser auch getan hatte
 

„Hatori, was machst du denn da? Ist Akito-san schon wieder krank?“ Momiji kam fröhlich wie immer ins Zimmer gehüpft.
 

„Shhht! Nicht so laut. Siehst du nicht, dass Akito schläft? Was willst du eigentlich hier?“
 

„Gomen ne. Ich wollte nur mal nach dir sehen. Du warst die ganze Nacht nicht da,“ sagte Momiji mit etwas gedämpfterer Stimme und zog eine beleidigte Schnute.
 

„Schon gut. Du siehst ja, dass Akito krank ist. Und da du schon mal hier bist, kannst du dich jetzt auch nützlich machen. Hol bitte eine Schüssel mit Wasser; aber eiskalt! Am besten du treibst ein paar Eiswürfel auf. Und ein paar Handtücher bringe bitte auch mit.“

„’Kay!“, zwitschert Momiji und hüpfte fröhlich Richtung Küche. Kurz darauf war ein lautes Klirren und Scheppern zu hören. Ein lauter Knall folgte, dann Wasserrauschen und Spritzen und dazu Momijis mädchenhaftes Gequietsche.
 

„Oh nein, nicht schon wieder.“ Hatori fasste sich mit leidender Miene an den Kopf. „Überall, wo dieses hyperaktive Kind auftaucht, sorgt er garantiert für Chaos, Unordnung und meine Migräne.“ Seufzend ließ er sich am Bettrand nieder. Er wagte es nicht Momiji nach zu gehen, denn Unordnung hatte immer seine schrecklichen Kopfschmerzen zu Folge. Sollte eins der Dienstmädchen das wieder in Ordnung bringen.

Endlich, nach einer sehr lauten Ewigkeit, erschien Momiji wieder. Zwar war er nass bis auf die Knochen, aber das schadete seiner guten Laune nicht im geringsten. Mit kindlicher Freude präsentierte er stolz die mitgebrachten Sachen. Mit einem knappen Nicken dirigierte Hatori die Sachen auf das Tischchen neben dem Bett. Momiji setzte sich, ausnahmsweise mal wirklich leise, auf einen Stuhl. Er wusste, dass Hatori sehr unangenehm werden konnte, wenn er bei seiner Arbeit gestört wurde. Vor allem, wenn es um Akito ging. Er verstand wirklich nicht, was der Arzt an Akito fand. Der war doch immer nur schlecht gelaunt und ließ das an den anderen aus.

Hatori beugte sich konzentriert über Akito, während er ihm kalte Wadenwickel machte, um das Fieber zu senken. Schlussendlich legte er ihm noch einen kühlen Lappen auf die heiße Stirn. Dann erhob er sich schweigend und ging in die Küche. Dort werkelte er ein wenig herum und kam schließlich mit einer Kanne dampfenden Tees heraus.
 

„Momiji, ich muss für eine Weile weg. Traust du dir zu, ein wenig auf Akito aufzupassen? Auf dem Nachtisch steht alles was du brauchst. Wenn er aufwacht, versuch ihn dazu zu bringen etwas zu trinken. Und pass auf, dass er liegen bleibt. Kannst du das Momiji?“
 

„Äh i-ich glaub schon...“ Momiji schaute Hatori, der schon aus dem Raum geeilt war, verdutzt nach. Er kratzte sich verwirrt am Kopf. Was war bloß mit Hatori los. Es sah ihm überhaupt nicht ähnlich so übereilt seinen Patienten zu verlassen. So kannte er ihn gar nicht. Normalerweise war er immer die Ruhe in Person.
 

Eine Bewegung vom Bett her erweckte seine Aufmerksamkeit und er wand sich Akito zu. Dieser war inzwischen aufgewacht. Neugierig ging er zu ihm hin. Er hatte von den Anderen Familienmitgliedern gehört, dass Akito oft krank war und dass er sehr auf sich aufpassen musste. Aber immer, wenn er Akito traf schien es diesem gut zu gehen. Er hatte Hatori schon öfter gefragt, ob er nicht mal mitkommen könne zu den regelmäßigen Untersuchungen. Doch das hatte Hatori stets unterbunden. Er würde nur stören und Akito noch kranker machen, hatte er gemeint. Das wollte Momiji natürlich nicht und so näherte er sich jetzt außerordentlich vorsichtig dem Kranken.

Akito lag nur da und sah ihn unverwandt an ohne ein Wort zu sagen. Momiji fragte sich, was er wohl jetzt gerade dachte. Vorsichtig schenkte er den warmen Tee in einen Becher ein und reichte ihn Akito.
 

„Hier. Ha-san hat gesagt, du sollst etwas trinken.“ Akito nahm ihm wortlos den Becher ab und setzte, Momiji immer noch durchdringend musternd, zum trinken an. Plötzlich verschluckte er sich und begann so heftig zu husten, dass der Tee auf die Bettdecke kippte. Momiji sprang erschrocken zu ihm hin und brachte erst mal den Becher in Sicherheit.

Besorgt betrachtete er Akito, dessen zierlicher Körper immer noch vom Husten durchgeschüttelt wurde. Er hoffte sehr, dass sich das jetzt nicht zu einem Anfall entwickeln würde. Aber das Husten ließ einfach nicht nach, im Gegenteil es wurde zusehends schlimmer. Momiji stand hilflos vor dem Bett. Er wusste einfach nicht, was er tun sollte. Wo war Hatori, wenn man ihn brauchte!? Lange würde Akito diese Hustenattacke nicht mehr durchhalten, das war ihm klar. Er bekam ja kaum noch Luft. Sein Gesicht war dunkelrot angelaufen und aus den zusammengekniffenen, von schwarzen Haarsträhnen fast vollständig verdeckten Augen liefen Tränen seine Wange hinab. Er gab ein Bild des Jammers ab.

Momiji musste irgendetwas tun, um zu verhindern, dass Akito erstickte. Aber was? Vielleicht sollte er ihm auf den Rücken klopfen. Das half doch normalerweise immer in solchen Fällen. Vorsichtig näherte er sich Akito und hoffte, dass er nichts Falsches tat. Gerade er als zaghaft die Hand hob, wurde er von Akitos Stimme aufgehalten.
 

„W-was-ser,“ brachte er mühsam hervor.

Momijis Hand erstarrte augenblicklich in der Luft. Dann beeilte er sich das Gewünschte an Land zu bringen. Doch Akito war nicht in der Lage das Glas selber zu halten, so stark zitterten seine Hände. So kletterte er neben Akito aufs Bett und versuchte, die eine Hand stützend im Rücken und mit der anderen Hand das Glas an Akitos Lippen hebend, dem Kranken etwas von dem kühlen Nass einzuflößen. Das gelang ihm jedoch nur teilweise. Ein Großteil des Wassers landete auf dem Bett. Doch der Kleine ließ in seinem Bemühen nicht nach und hatte schließlich eine beachtliche Menge Wasser in den Magen seines Patienten gebracht. Erschöpft setzte er sich auf und betrachtete fast schon stolz sein Werk.

Der Hustenanfall hatte tatsächlich aufgehört und er hatte Akito gleichzeitig dazu gebracht etwas Flüssigkeit aufzunehmen. Aber das Bett war arg in Mitleidenschaft gezogen worden. Es war von Tee und Wasser durchnässt. Außerdem sah es so unordentlich aus, als hätten die zwei dort einen Ringkampf ausgefochten. Ein unordentliches und dazu noch nasses Bett war wohl nicht unbedingt eine gute Voraussetzung um gesund zu werden.
 

„Ähm, Akito-san?“, fragte Momiji vorsichtig. Er hatte ein bisschen Angst vor dessen Reaktion, denn mitunter reagierte er ein bisschen über. Als aber überhaupt keine Regung von Akito kam, wurde er unruhig und hibbelte nervös auf dem Stuhl herum. Das bescherte ihm wiederum einen stechenden Blick von Akitos Seite.
 

„Akito-san! Das Bett, nun ja, ich- äh, muss es neu beziehen und deshalb ähm – könntest du bitte mal kurz woanders hingehen? Dauert nicht lange. Nur ganz kurz, ehrlich!“ Wieder fühlte er sich von Blicken durchbohrt und wieder erhielt er keine Antwort. Doch dann bewegte sich Akito. Wurde auch Zeit! Dieses ganze Starren hatte Momiji schon ganz irre gemacht. Akito setzte sich langsam auf; es schien ihm große Mühe zu bereiten. Momiji sprang eifrig herbei: „Warte, ich helfe dir!“

Akito winkte ihn mit einer unwirschen Handbewegung ab: „Fass mich nicht an du Rotzlöffel!“
 

„A-aber... Akito, ich...“ Es tat ihm weh mit ansehen zu müssen, wie Akito sich abquälte. Er war erleichtert, als Akito sich endlich auf einem Sessel niederließ. Er hüllte ihn schnell noch in eine warme Decke ein, bevor er sich daran machte das Bett neu zu beziehen.



Fanfic-Anzeigeoptionen

Kommentare zu diesem Kapitel (0)

Kommentar schreiben
Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.

Noch keine Kommentare



Zurück