Zum Inhalt der Seite

Don't see with your eyes, see with your heart

von

.
.
.
.
.
.
.
.
.
.

Seite 1 / 1   Schriftgröße:   [xx]   [xx]   [xx]

Merry Christmas, Marie!

Die zwei übten noch oft auf dem See Schlittschuh zu fahren.

Es war nun der 20 Dezember. Der letzte Schultag vor den

Weihnachtsferien. Nicolas saß verträumt im Pausenhof und starrte sein

Medaillon an. Es spielte die Melodie.

„Na, kleine kleiner Nicolas? Was hast du denn da?!“

Charlotte schnappte sich das Medaillon und die Melodie verstummte abrupt.

„Charlotte! Gib es her!“

Charlotte und ihre Freundinnen lachten. Sie warf es auf und ab. „Ist das

von deiner kaputten Freundin Nicolas? Wir alle dachten, ein so

unglaublich hübscher Junge würde mehr schlau sein!“

Nicolas kochte vor Wut.

„Charlotte! Wenn du irgend etwas kaputt machst!“

Charlotte lachte und warf es Aline zu. Diese fing es auf und wedelte vor

Nicolas Nase herum.

„Naa willst du das? Unser kaputter Nicolas möchte das Geschenk von

seiner Dämonenfreundiin....“

Schüler hatten sich auf Charlottes Seite gestellt und lachten.

Nicolas sah verzweifelt zu den Mädchen, die das Medaillon hin und her

warfen. Plötzlich quetschte sich jemand durch die Schüler. Pat schnaufte

leise und trat neben Nicolas. „Nicolas, was ist los?!“

„Sie haben das Medaillon!“

Ein ehemaliger Freund von Pat und Nico lachte höhnisch. „Wen haben wir

denn da? Pat, das Weichei!“

Pat starrte giftig zu Charlotte die grinste.

„Pass auf das es dir nicht festwächst du Miese -“

„Sie kommt!“

„Wer kommt?!“

„Das Hexhenkind!“

Eine Schleuse bildete sich und man hörte das Klackern ihres weißen Stabes
 

„Marie, Marie , Marie.....“ Charlotte stellte sich vor sie.

„Hab ich dir nicht gesagt das du dich von ihm fern halten sollst ?!Tja

aber wer nicht hören will der muss halt fühlen!!“ Sie grinste fies und

trat den Blindenstock weg.

Marie stand da und wusste nicht wie ihr geschah.

„Oh, hat die kleine ihren Stock verloren??“ Die Schüler fingen an zu

lachen.

„CHARLOTTE ES REICHT!!“ Pat trat vor und riss Aline das Medaillon aus

der Hand.

„Nico nimm Marie und dann verschwinden wir von ihr!!“ Er sah Nico

auffordernd an.

„Was...ähm ja klar...“ Er ging mit schnellen schritten zu Marie und nahm

sie an die Hand.

Er würdigte den anderen keines Blickes. Wieso konnten sie nicht

akzeptieren das er sie liebte und das Pat zu den beiden stand?

Pat machte den weg für die zwei frei.

Nicolas drehte sich um und hielt an. „Nein Pat!!! Neein!!“

Er hörte wie Charlottes Hand auf Pats Wange nieder fuhr. Auf die zwei

kamen zwei Schüler zu. „Verschwindet aus unserer Stadt! Ihr verdammten!

Nicolas hau ab mit deiner Hexe!!“

Nicolas rannte weiter. Marie klammerte sich an seinen Arm.

„Nicolas! Nicolas!!! Pat?!“

Nicolas schüttelte den Kopf. „Wir müssen hier erstmal weg!!!!!“

Die zwei liefen aus der Schule raus.

Derweilen klingelte es zum Unterricht. Die Lehrkraft scheuchte die

Schüler herein. Übersah Pat.

Er lag am Boden und krümmte sich vor Schmerzen. Sein rechtes Auge

schimmerte bläulich. Sein Mund und seine Stirn waren blutverschmiert.

Seine aufgeschrammten Finger hielten etwas fest umschlungen. Das kleine

Medaillon. ER klappte es auf und die Melodie begann zu spielen.

„Es ist alles ok...“, schluchzte Pat leise und sein Kopf sank in den

Schnee, der sich unter ihm rot färbte.
 

Alleine. Er war alleine aber er fühlte sich nicht so. Pat wusste genau

das irgendwo Nico und Marie waren die sich um ihn sorgten. Mit schweren,

schmerzhaften schritten schleppte er sich nach Hause.

Er schaffte es gerade so zur Tür als er zusammenbrach. Sein Kopf lehnte

an der Tür.

Er viel förmlich in die Diele als seine Mutter die Tür öffnete.

Sie konnte nicht glauben was sie da sah. Ihr Sohn, ihr über alles

geliebter Sohn, lag da, Blut verschmiert mit einem blauen Auge. Noch nie

hatte sie ihn so gesehen und dafür war sie dankbar.

Sie rief Pats Vater, der ihn zum Sofa trug. Pats Mutter holte ein Tuch

und den Verbandskasten.

Leicht tupfend wischte sie das Blut von seinem Gesicht. Es war einen

Mischung aus blau, lila und rot.

Seine Mutter sah in traurig an und so beschloss er ihr zu erzählen was

passiert ist.

Er erzählte ihr von Nicolas und Marie, von Charlotte und von dem Plan

den sie ausgeheckt hatten.

Doch all das war zu viel für sie. Sie wollte nicht das Pat von den

anderen Schülern so zugerichtet wird. Sie wollte das Nicolas ihr Haus

verlässt. Auch wenn sie ihn wie einen eigenen Sohn behandelte wollte sie

ihn nicht mehr in ihrem Haus sehen.

Als Nicolas nach Stunden zu Pats Haus kam, standen seine Sachen in der

Tasche vor der Tür. Er klopfte sachte und Pats Mutter öffnete. Sie hielt

sich immer noch ein Taschentuch vor den Mund. Ihre Augen waren gerötet.

Sie ließ ihn vorbei und Nicolas eilte zu seinem Freund.

Er erstarrte. Pat sah furchtbar aus.

„Pat...“, Nicolas kam langsam um die Couch und setzte sich an die Kante.

„Wie geht's dir Pat?!“, fragte Nicolas leise und wischte Pat mit einem

Waschlappen, der auf dem Tisch lag, die Stirn etwas ab.

Doch Pat schlief. Er schlief, atmete unruhig.

Nicolas Blick fiel auf Pats Hand, die er feste umklammert hielt.

Er nahm Pats hand und öffnete sie. Das Medaillon kam zum Vorschein.

Nichtmal einen Blutspritzer hatte es abbekommen.

„Pat...“

Nicolas nahm das Medaillon und drückte es an sich.

Dann kam Pats Mutter herein und bat ihn zu gehen.

Nicolas nahm seine Taschen und trat hinaus. Was hatte er nur getan.

Wieso hatte er Pat da nur so reingezogen.

Von weitem sah er Marie kommen. Sie rannte auf ihn zu, wohlwissend wer

da durch den Schnee stiefelte.

Sie schlang ihre Arme um seinen Hals und weinte leise los.

Er nahm sie in den arm und tröstete sie.

„Was ist mit ihm?“, fragte sie leise. Nico löste sich von ihr und

lehnte sich an eine Mauer.

„Sie haben ihn schlimm zugerichtet.“ Marie stellte sich neben ihn.

„Wenn ich Charlotte sehe dann gnade ihr Gott. Das werde ich ihr nie

verzeihen.“

Marie seufzte und wischte sich dir Tränen weg.

„Bekämpfe Fäuste nicht mit Fäusten, Nicolas...“ Sie wollte nicht das Nico

sich mit den anderen prügelte.

„Aber ich muss doch irgendwas tun...“ Wut stieg in ihm auf.

„Entweder sie akzeptieren es oder...“ Marie brachte die Worte nicht

über sich.

„Oder was? Marie was willst du mir sagen?“ Nico wirkte verunsichert,

genau wie Marie.

„Oder es ist besser wenn wir uns nicht mehr....sehen“ Ihr stimme wurde

immer leiser und zittriger.

„Marie nein...“ Er schüttelte den Kopf. „Ist es das was du willst?

Willst du das ich mich von dir fern halte??“ Nicos Stimme hingegen wurde

immer lauter. Er schrie sie an.

„Schrei mich nicht an Nicolas!!“ Sie drückte sich von der Wand weg.

„Ich will nicht das du dich von mir fern hältst aber.....“

„Wenn es so ist dann gibt es auch kein aber!!“ Er nahm seine Tasche und

ging.

Er wollte nicht mit Marie streiten.

„Nein Nicolas bitte!“

Alles was ihre Stimme aufbringen konnte, legte sie hinein. Nicolas

zuckte kurz, lief aber dann weiter.

„Bitte nicht...Nicolas...“

Sie hielt sich die Hand vor den Mund und lief in die andere Richtung davon.
 

Nicolas stand unschlüssig in einer der Straßen. Ihm war kalt, doch er

wusste nicht wohin. Er ließ sich an einer Wand herab sinken und setzte

sich auf den schneebedeckten Boden. Was war nur aus ihm geworden?

Er kramte das Medaillon hervor und öffnete es. Die Musik gab ihm das

Gefühl, nun nicht ganz alleine zu sein.

Als sie zu Ende gespielt hatte, klappte er es wieder zu und verstaute es

sorgfältig. Er kramte seinen Geldbeutel hervor. Sein Taschengeld hatte

er noch nicht ausgegeben.

Er stand auf und lief die Straßen entlang. Er musste noch etwas besorgen.

Ein altes Gebäude. Der Putz war überall abgesprungen und die Wände waren

mit Efeu bedeckt.

Genau hier wollte Nico hin. Er öffnete die Tür und Ein Klingeln kündigte

ihn an.

Ein Alter Mann kam aus einem Hinterzimmer und musterte ihn fragend.

„Was kann ich für dich tun Junge?“ Er stellte sich hinter die

Verkaufstheke.

„Ich würde gerne etwas kaufen. Einen Anhänger auf dem etwas eingraviert

ist.“

Der Mann nickte und holte einige Anhänger hervor.

„Suche dir in ruhe etwas aus und ruf mich dann.“ Er verschwand wieder

im Hinterzimmer rund ließ Nico alleine. Er guckte sich alles genau an.

Es war nicht das was er sich vorgestellt hatte. Doch dann sah er ihn.

Den Perfekten Anhänger für Marie.

Ein Kleines Medaillon in einer Ovalen Form auf dem sich ein Kleines

Blumen Muster schling.

„Entschuldigen Sie..“ sagte Nico und der Mann kam wieder aus dem

Hinterzimmer.

„Hast du dir etwas ausgesucht?“ Er sah das kleine silberne Medaillon in

seiner Hand.

„Du hast einen guten Geschmack mein Junge. Das Mädchen wird sich sehr

freuen.“ Er lächelte und nahm Nico das Medaillon ab.

„Was soll drauf stehen?“ Er reichte Nico einen Block und einen Stift.

Nicolas überlegte kurz und schrieb dann etwas auf. Er schob den Block

dem Mann wieder rüber. Dieser nahm in entgegen und gravierte es auf den

Anhänger.

Er nannte Nico den Preis und Nico bezahlte. Der Alte Mann packte den

Anhänger in eine Schachtel und gab sie Nicolas.

Er bedankte sich und wünschte ihm viel Glück.
 

Draußen öffnete Nico die Schachtel und drehte das Medaillon um.

„Mary & Noel“, stand drauf. Er strich leicht mit den Finger drüber,

klappte die Schachtel wieder zu und verstaute sie in seiner Tasche.

Er wusste es würde Marie gefallen. Zumindest war er davon überzeugt. Er

nahm seine Tasche wieder auf und ging den Weg entlang.

Er beschloss in den Park zu gehen. Wohin sonst auch. Er hatte ja keine

Bleibe mehr.

Er ging langsam durch den Park und setzte sich dann an das Ufer des

Sees. Seine Gedanken gingen von Pat zu Marie und wieder zurück. Er

wusste nicht wie es Pat jetzt ging. Und er wusste nicht wie Marie nun

von ihm dachte. Bestimmt war sie sauer. Warum hatte er sie nur so

angefahren?

Er drehte den Kopf, als jemand durch den Park kam. Es war ein junges

Mädchen und sie zog einen Koffer hinter sich her. Sie erblickte Nicolas

und lachte leise.

„Guten Tag!“, sagte sie, als sie bei Nicolas ankam.

Nicolas richtete sich schnell auf. Er hörte den deutschen Akzent heraus.

„Bist du auch von der Austauschgruppe? Ich komme aus Deutschland!“

Ihr Französisch war etwas holprig. Doch er verstand sie.

Nicolas schüttelte den Kopf und versuchte langsam zu reden.

„Ich wohne hier. Von einer Schüleraustauschsgruppe weiß ich nichts...“

Das Mädchen seufzte auf.

„Wirklich nicht? Ich kann das nicht glauben...“

Nicolas lachte leise. Das war zu süß. Doch dann wurde er wieder ernst.

„Vielleicht fragst du an der Schule mal nach!“, meinte er hilfsbereit.

Das Mädchen nickte und reichte ihm dann die Hand: „Ich heiße Nina!“

Nicolas griff nach der Hand. „Ich heiße Nicolas. Folge mir. Ich bring

dich zur Schule!“

Gemeinsein gingen sie Richtung Dorf.

Nina erzählte ihm viel über Deutschland und das Austauschprogramm. Und

da sah Nico seine Chance. In der schule erkundigte er sich sofort ob

noch Plätze frei sind und er hatte Glück. Einer der Schüler war

vorzeitig abgesprungen und nun war ein Platz frei. Ohne darüber nach zu

denken meldet er sich an.

Er bedankte sich bei Nina und verabschiedete sich.
 

„Erzähl mir mehr über Hamburg!“

Nina lachte und rührte in ihrem Cappuchino herum.

„Du bist ganz schön wissbegierig!“, sagte Nina und schleckte den Löffel ab.

Nicolas lehnte sich auf seinem Stuhl zurück und musterte Nina. Ihre

rosanen Lippen hoben sich von der gebräunten haut ab.

Er wollte grade zu etwas ansetzen, da kam jemand in die Cafeteria und zu

ihrem Tisch.

„Hier bist du....“

Pat's leise Stimme erklang neben Nicolas Ohr.

Nicolas fuhr herum. „Patrick! meine Güte! Wie geht's dir?!“

Er zuckte mit den Schultern. „Muss heute nochmal zum Arzt. Maman denkt

ich habe eine Gehirnerschütterung....“

Nina lächelte. „Ein Raufbold was?!“

Patrick sah zu Nina und wurde stumm. Er starrte sie an, als ob sie

giftig wäre.

„Pardon? Hab ich was falsches gesagt?!“

Nicolas schüttelte den Kopf. „Ganz und gar nicht. Wir sehen uns bei der

Abfahrt Nina...“

Er erhob sich und nahm Patrick bei der Schulter.

Gemeinsam gingen sie aus der Schule.

„Ich hätte nicht gedacht, dass du dich nochmal in der Schule blicken

lässt, Nicolas....“

Patrick verschränkte die Arme vor der Brust. Sein blaues Auge schimmerte

noch.

„Es ist- Es war -“

„Wegen dem Mädchen?!“

Nicolas starrte Pat an. „Vedreh mir jetzt nicht die Worte Patrick!“

Pat machte ein abfälliges Geräusch, drehte sich um und ging.

„Und das, ein Tag vor Marie Geburtstag. Du Idiot!!“

„Ich muss das machen, versteh mich doch. Ich brauch mal ein bisschen Luft.“

Er ging Patrick hinterher.

,,Du brauchst Luft?? du bist so ein Idiot wenn du Marie nur wegen diesen

blöden Streit verlässt.“

Nico blieb stehen.

„Woher weist du das mit dem Streit?“ Pat drehte sich zu ihm um.

„Ich hab mit Marie gesprochen, denn ihr beide wart vorhin nicht zu

überhören.“

Nico schoß ein Gedanke in den Kopf, den er aber so schnell wie möglich

vergessen wollte.

Doch zu spät er sprach es laut aus.

„Stehst du auf sie oder warum kümmert es dich so???“ Er war sauer.

Sauer auf Patrick, dass er sich einmischte aber am meisten war er sauer

auf sich selbst.

Pat's Augen verengten sich zu Schlitzen. Er funkelte Nicolas an.

Er stieß Nicolas an der Schulter zurück und ging ein paar Schritte

rückwärts.

„Wieso sollte ich? Wieso sollte ich auf so ein blindes Huhn stehen, Häh?“

Nicolas erstarrte. „Was soll das Pat? Willst du mich provozieren???!!“

„Ach halt doch die Klappe!!!“

Pat verschwand auf der Treppe.

Nicolas lehnte sich an die Wand und atmete durch. Das durfte doch alles

nicht wahr sein. Wieso musste nur alles so verdammt kompliziert sein?

Er dachte über Pats Reaktion nach. Konnte es wirklich sein, dass er

ebenfalls Gefühle für Marie empfand? Aber wieso? wieso nur?
 

„Tief durchatmen!“, sagte Pat sich leise, als er im Jungenwaschraum ankam.

„Alles wird gut, das was er gesagt hat stimmt , dass weißt du...“ Er

sah in den Spiegel. der an der Wand in.

Einer der wenigen der noch ganz war.

„Du bist nicht in sie verknallt....“ Er machte eine lange Pause.

„Oder doch?“ Er spritze sich Wasser ins Gesicht. Er war sich wirklich

nicht sicher ob er vielleicht doch Gefühle für sie hatte.

Pat fluchte leise auf. Er hasste sowas. Er hasste so etwas so sehr. Er

lief langsam nach Hause. Seine Mutter erwartete ihn schon. Zusammen

stiegen sie in den Wagen und fuhren zum Arzt.

Marie trat hinter der Mauer hervor. Sie hörte wie der Wagen weg fuhr.

Sie seufzte leise auf und setzte sich dann auf die Haustürstufen.

„Morgen ist doch mein Geburtstag...ich dachte wirklich er wäre einmal

schön...“, flüsterte sie leise zu sich und schloss betrübt die Augen.

Sie hatte eigentlich vorgehabt Nicolas zu besuchen. Doch wo? Sie hatte

vergessen, dass er ja nicht mehr zu Hause lebte. Sie sorgte sich.

Was wenn es ihm nicht gut ging?

Nico ging zu sich nach Hause. Er musste seinen Eltern Bescheid sagen,

dass er nach Deutschland fahren würde. Sie würden sich freuen weil er in

der zeit nicht mit Marie zusammen sein konnte.

Er schloß die Tür auf und seine Mutter kam sofort in die Diele.

Sie nahm ihren Sohn sofort in den arm und drückte ihn ganz fest.

Sie war erleichtert das es ihm gut ging. Nicos Vater saß im Wohnzimmer

und rauchte Zigarre.

Er atmete tief durch und er zählte ihnen von dem Austauschprogramm.

Und sie reagierten genau so wie er es sich gedacht hatte.

„Pass auf dich auf Cheri. Es ist doch etwas kurzfristig....“

Seine Mutter stand in der Diele von Nicolas Zimmer und beobachtete

Nicolas, wie er diesmal ordentlich und mit bedacht seine Sachen packte.

„Keine Sorge Mam...es wird alles gut gehen..“

„Da bin ich mir sicher Cheri.!“ Madame Moulin lächelte leicht. „Ich mach

Abendessen ja?!“

Dann verschwand sie.

Nicolas begriff es nicht. Nach all dem was passiert war, benahm sich

seine Mutter als ob nichts passiert wäre. Er klappte den decke seines

Koffers zu und zog den Reißverschluss zu.

Als er seine Tasche nehmen wollte, purzelte das Tütchen mit dem

Medaillon heraus. Nicolas biss sich auf die Lippen.

Er nahm das Medaillon und öffnete es. Er fischte eines seiner Bilder

heraus und schnitt sein Gesicht aus.

Dann klebte er es sachte in die rechte Seite des Medaillons.

„Du wirst mich nicht vergessen, oder Marie...?!“

Es war das zweite mal, dass er sich diese Frage stellte.
 

Marie saß noch immer vor Pats Haustür. Sie wusste nicht wo sie hin sollte.

Das Auto von Pats Mutter kam näher und sie versteckte sich wieder hinter

der Mauer.

Pat stieg mit seiner Mutter aus und ging langsam auf die Tür zu, als er

Marie entdeckte.

Seine Mutter ging rein ohne Marie zu entdecken.

„Was machst du hier?“ fragte er als er sich vergewisserte das niemand

mehr draußen war.

„Ich wusste nicht wo ich hin soll.....“ Sie sah auf den Boden.

„Marie...Nicolas fährt morgen nach Deutschland...“ Marie erstarrte.

„Was?? warum?“ Warum sagte Patrick so etwas?

„Er nimmt an einem Austausch teil. Er braucht Luft...“ Er schüttelte

den Kopf.

„Luft?“ Marie setzte sich.

„Mach dir keinen Kopf. Er ist ein Idiot, wenn er dich hier alleine

lässt....“ Er wurde ruhig.

Marie schüttelte den Kopf. „Er kann mich nicht hier alleine lassen! Ich

brauche ihn!“

Pat sah sie an. „Ich bin da...“

Er wusste nicht wieso er das sagte. Aber etwas in ihm, war anders.

Anders wegen Marie.

Marie erstarrte, sah zu Boden. „Pat, das...das ist nicht wahr. Und das

weißt du auch!“

Sie wusste nicht sich zu helfen. Sie hatte so eine Befürchtung.

„Soll Nicolas doch gehen Marie! Ich pass auf! Charlotte wird dir nichts

mehr tun!“

Marie schüttelte heftig den Kopf.

„Patrick! Ich liebe ihn doch!“

Schweigen hing in der Luft bevor Marie weiter sprach. „Warum verlässt er

mich denn.....?“

„Er ist ein Idiot Marie!“

„Nein...nein, nein, nein, nein....“

Marie dachte an Nicolas. An die Spieluhr und das Schlittschuh fahren. An

seine Berührungen und seine Worte. das konnte doch alles nicht gespielt

sein....
 

Nico hatte seine Sachen fertig gepackt und ging nun zum essen hinunter.

Seine Mutter hatte sein Leibgericht gekocht.

Er nahm am Tisch Platz. Während des Essens wurde nicht gesprochen.

Was Nico nicht störte, denn nun konnte er in ruhe nachdenken.

Er hatte noch viel vor. Er musste Marie Ihr Geschenk geben und sich

verabschieden.

Außerdem wollte er sich noch bei Pat entschuldigen.

Seine Eltern sahen sich gegenseitig an. So ging das Essen zu Ende. Nico

stand auf als seine Mutter mit Nachtisch kam. Er seufzte leise und ging

aus der Küche auf die Veranda. Der Schnee war inzwischen Kniehoch. Ob es

in Deutschland auch so schneite? Er sah in den grauen Himmel. Er hatte

die gleiche Farbe wie Maries triste graue Augen. Er seufzte erneut

schwer. Sie würde ihn hassen. Aber er musste sich erstmal selbst wieder

finden. Er ertrug es nicht, immer und ständig Marie in Schwierigkeiten

zu bringen und Pat, seinen besten Freund mithinein zu ziehen.

Die Fenster weit aufgerissen, Kälte im Zimmer. Sie saß zitternd auf dem

Boden während der eiskalte Wind durch ihre Haare wehte. Wie gern wäre

sie jetzt bei ihm. In seinen warmen Armen.

Sie vermisste das klingen seiner Stimme, Sie vermisste alles an ihm.

Aber am meisten seine nähe.

warum musste er denn unbedingt weg, warum weg von ihr?

Sie wollte am liebsten weinen aber sie konnte es nicht. Sie war völlig leer.

Und wenn er nicht mehr da ist würde sie noch mehr leere spüren.

Pat stand immer noch auf der Straße. Wie von Sinnen war sie davon

gerannt. Pat seufzte leise und tastete nach seinem Auge. Es tat immer

noch weh. Er biss sich auf die Lippe. "Nicolas! Du bist so ein Idiot!",

zischte er leise, rannte die Stufen zu seinem Haus empor und knallte die

Tür zu. Mit einem poltern verschwand er auf den Treppen, hinauf in sein

Zimmer.

Seine Mutter sah ihm kopfschüttelnd nach.

Pat lehnte am Fensterbrett und sah hinaus. Etwas musste er doch tun

können. Ihn solange aufhalten, dass er Seinen Flug verpasste?

Pat schloss die Augen und legte die Daumen an die Unterlippe. Er wollte

auch nicht das Nicolas ging. Er würde ihn vermissen.

Doch es gab noch jemanden, den es noch viel mehr weh tun würde.

Nein. Pat würde nicht zulassen das Nicolas ihr das Herz brach. Sollte

kommen was wolle.

Es war etwas anderes als Liebe was er für Marie empfand.

Er wollte sie beschützen wie ein Bruder der seine kleine Schwester

beschützte. Er beschloss am nächsten Morgen zu Nicolas zu gehen und ihm

klar zu machen das Marie es nicht verdient hatte das er sie allein

lassen würde. Doch ob Nico auf ihn hören würde war eine andere Sache.

Warum musste dieses Mädchen aus Deutschland ihm auch nur so vor

schwärmen? Frankreich war doch auch sehr schön, vor allem im Winter wenn

alles Weihnachtlich geschmückt war.

„Weihnachten.....“ Pat stand stocksteif da.

„das hab ich ja total vergessen“ Er hatte es vergessen und das obwohl

er es jedes Jahr kaum erwarten konnte.
 

Marie packte derweilen das Geschenk für Nicolas ein. Sie hatte es

umgetauscht. Es hatte nicht mehr zu der Situation gepasst. Sie seufzte

leise und tastete nach dem Tesafilm. Sie riss etwas umständlich ab und

klebte das Geschenkpapier zusammen. Dann nahm sie die Schleife vom Tisch

und band sie drum herum. Sie strich die Schleife glatt und blieb am

Küchentisch sitzen.

„Warum so betrübt, kleines?!“ Großmutter Jeanne kam in die Küche.

Marie schüttelte traurig den Kopf. „Nicolas wird mich verlassen.....Er

fährt nach Deutschland....“

Jeanne setzte sich ihrer Enkelin gegenüber. "Es macht dich sehr traurig

oder?!“

„Ja...ich will nicht das er geht doch ich kann es ihm nicht sagen.“ Sie

seufzte laut und schob das Geschenk zur Seite. Jeanne musste lächeln als

sie sah wie es eingepackt war.

„Du hast das sehr schön eingepackt.“, sagte sie lächelnd.

„Ich wollte dich nicht damit belästigen, die Geschenke für mich ein zu

packen.“ Sie rieb sich die Hände.

„Aber Marie das mach ich doch gerne für dich und das weißt du auch.“

Sie gab Marie eine Tasse Tee.

„Ich danke dir von Herzen liebe Großmutter.“ Sie lächelte und trank

einen Schluck des herrlich duftenden Weihnachtstees.

„Er wird dich nicht verlassen mein Kind. Das weiß ich genau.“ Sie stand

auf und verschwand in der Diele.

Marie folgte mit ihren Augen stumm den Geräuschen. Sie nippte nochmals

an der Tasse. „Natürlich wird er....“, flüsterte Marie leise und der

Dampf des heißen Tees stieg ihr ins Gesicht. Sie schloss langsam die

Augen und seufzte auf. Weihnachten hatte ihr immer gefallen. Doch nun

war es zerstört. Sie nahm noch einen Schluck Tee und unterdrückte ihre

Tränen. Natürlich hätte es so kommen müssen. Warum hatte sie sich nur

Hoffnungen gemacht?

Sie trank ihren Tee ganz aus und nahm dann das Geschenk. Wenigstens

würde es ein schöner Abschied werden. Und sie würde Nicolas ja wieder

sehen....irgendwann.
 

Maries Mutter riss das Blatt des Kalenders ab und darunter kam eine 25

zum Vorschein. Der 25. Dezember war nicht nur der Tag des

Weihnachtsfestes, nein sondern auch der Tag an dem Marie, vor 17 Jahren,

in einer Schneesturmnacht zur Welt kam. Es war der Tag an dem die Ehe

ihrer Eltern langsam zerbrach. Und dennoch liebte sie diesen Tag. Der

zarte Duft des Weihnachtsessens drang in

Maries feine Nase. Ihre Mutter und Großmutter standen schon am

Weihnachtsmorgen in der Küche und bereiteten das Essen für den Abend

vor. Sie schlich auf Socken in die Küche und lauschte den Geräuschen.

„Ah, Marie? Du bist schon wach?!“, sagte ihre Großmutter lächelnd, als

sie bemerkte wer die Treppen herab gekommen war. „Guten Morgen!“, sagte

Marie, trat in die Küche und lächelte, „Das riecht alles so fantastisch!“

Maries Mutter lächelte leicht. Sie wusste, das der heutige Tag, der

schönste in Maries leben war, aber auch der traurigste.

„Nach dem Essen können wir die Geschenke auspacken!“,

sagte sie und rührte in einem der großen Töpfe.

Marie nickte. „Aber davor muss ich noch schnell wohin!"

„Ah ja?“ Ihre Mutter lächelte fragend.

Marie nickte und ging rückwärts aus der Küche. „Danach können wir

gemeinsam die Geschenke aufmachen!“

Marie verschwand im Gang um sich ihren Mantel zu schnappen. Jeanne nahm

das Päckchen von der Kommode und ging zu Marie. „Es wird alles gut werden!“

Marie tastete nach dem Päckchen und nickte.

Draußen duftete es herrlich nach Zimt und Äpfeln. Sie hörte das Klacken

einiger Töpfe und Deckeln. Die Hausfrauen von Lille standen früh auf

um für ihre Lieben ein herrliches Weihnachtsessen zuzubereiten. In den

Straßen war es ruhig. Fast keiner arbeitete an diesem wunderschönen Tag.

Einzig und allein der Schnee tobte durch die Straßen und umspielten

dabei die Haare von Marie. Sie erinnerte sich an ein deutsches

Weihnachtslied das ihr ihre Großmutter früher einmal vorgesungen hatte.

„Leise rieselt der Schnee, still und starr ruht die See...“ Das war das

einzige an das sie sich noch erinnerte. Doch die Melodie würde sie nie

vergessen. Sie summte sie vor sich her während sie in Nicolas' Straße

einbog.
 

Nicolas saß draußen auf den Stufen. neben ihm sein Koffer und seine

große Reisetasche. Pat redete auf ihn ein. „Das kannst du einfach nicht

machen Nico! Weißt du eigentlich wie sehr du Marie verletzt????“

Nicolas blieb stumm und starrte missmutig in den Schnee.

„Hör mir zu!!! Ich meins ernst!“

„Patrick halt -“

„Hallo...“ Marie stand vor ihnen und lächelte leicht.

„Marie? Gott segne, dass du hier bist!“, sagte Pat erleichtert und

lehnte sich an die Wand, „Du musst Nico zu Vernunft bringen!!“

Marie schüttelte den Kopf. „Das geht uns nichts an Pat....“

„Aber..!“

„Kein aber...“

Nico lächelte Marie dankend an. Er umarmte Marie und wünschte ihr alles

gute zum Geburtstag.

Pat folgte und Marie bedankte sich von Herzen bei beiden.

„Und ich wünsche euch ein wunderschönes Weihnachtsfest.“

Nico holte etwas aus seiner Tasche und legte es in Maries Hände.

„Ich hoffe es gefällt dir.“

Marie betastete es leicht und lächelte. „Bestimmt gefällt es mir Nicolas...“

Patrick sah zu den beiden und verdrehte leicht lächelnd die Augen. Sie

mussten diese Monate einfach durchstehen - ohne einander zu haben.

Marie holte auch ihr Päckchen hervor und streckte es Nicolas entgegen.

„Ich fand es sehr passend in der Situation....“

Pat guckte zwischen den beiden her. „Macht endlich auf!“, sagte er und

platzte fast vor Neugierde.

Nicolas wickelte sein Päckchen aus und ihm viel ein schwarzes in

ledergebundenes Buch mit Schnalle in die Hände.

Marie lächelte. „Es ist ein Tagebuch. Du kannst jeden Tag reinschreiben,

wenn du Lust hast....“

Nicolas drückte die Lippen aufeinander und umarmte Marie nochmal.

„Danke....“

Sie drückte sich an ihn und machte danach ihr Geschenke auf.

Sie öffnete das Schächtelchen und spürte die zarte Kette in ihren

Fingern. Sie tastete bis zum Ende der Kette und fühlte etwas Ovales.

Marie strich mit den Fingerspitzen über das zarte Blumenmuster.

„Sie ist wunderschön...“ sagte sie leise und holte die Kette aus der

kleinen Schachtel.

„Nicht so schön wie Du...“ Nico lächelte und Pat verdrehte die Augen,

„Sie her, ich hab ein Bild von mir hinein geklebt..“

Marie musste lachen. „Ach Nicolas...ich kann das doch gar nicht sehen...“

Er schüttelte den Kopf und legte ihr die zarte Kette um: „Viel wichtiger

ist doch, das du mich immer bei deinem Herzen trägst....“

„Meine Güte diese Verliebten...“ Patrick lachte und setzte sich auf

die Treppenstufen.

„So und was bekomm ich?“ Patrick streckte sich etwas.

„Du darfst auf meine Freundin aufpassen ist das nicht genug?“ Nicolas

und Marie mussten lachen.

Patrick äffte Nicolas nach, lachte aber dann mit. „Meld dich bei uns

Nicolas! Wehe wenn nicht!“

Nicolas nickte lächelnd und steckte das Tagebuch in seine Reisetasche.

„Feiert noch schön Weihnachten ja?!“, sagte er und ein trauriger

Unterton schwang in seiner Stimme mit.

Marie seufzte leise und trat vor um Nicolas in den Arm zu nehmen.

„Du musst dir gar keine Sorgen machen Nico....Ich bin nicht sauer das du

wegfährst!“

„Aber es sind 4 Monate...“

„Na und...ich werde dich dann auch noch genauso lieben wie vorher....“
 

Marie lächelte ihn an und löste sich aus der Umarmung. Sie stellte sich

neben Patrick während Nico bereits ein Taxi heran winkte.

Er drehte sich noch einmal um und lächelte, dann steig er ein und fuhr

Richtung Flughafen um nach Deutschland zu Fliegen.

„Ich werde ihn vermissen...“, sagte Marie während sie dem Motor lauschte.

„Ich auch, aber er wird ja bald wieder kommen, also freu dich schon mal

auf den April.“

Er legte einen Arm um Maries Schultern und lächelte.

„Weißt du, ich wollte schon immer eine kleine Schwester haben auf die

ich aufpassen kann...“

Auch wenn sie ihn nicht sehen konnte, hörte sie das er sich freute.

„Ich wollte auch schon immer einen großen Bruder haben...“



Fanfic-Anzeigeoptionen

Kommentare zu diesem Kapitel (1)

Kommentar schreiben
Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von: abgemeldet
2008-08-25T13:45:31+00:00 25.08.2008 15:45
OOOhhhhhh wie süüüüüüüüüüüüüüüüüüüüüüüüüüüüüüüß!!!!
Voll knuffig die zwei lätzten Sätze von Pat und Marie......
Aber ich finds irgendwei blöd das Nico 4 montae weg ist.....irgendwie kommt mir das soo vor als ob der sich aus dem Staub macht das der vielleicht keinen bock mehr auf das generve in der schule hat....was ich irgendwo auch verstehen kann aber für Marie und Pat wird bestimmt noch richtig ätzend......
Ich hoffe Pat und Marie haben trotzdem ne schöne Zeit miteinander......
Ich wollte auch schon immer nen großen Burder......*schnief*
Ach quatsch schertz.......aber cool wärs bestimmt......
Da bin ich ja mal echt gespannt wies weiter geht.......
Freu mich schon total.....
Das Kapi war echt wieder schön.......
Zwar ein paar Grammatik fehler......aber das passiert jedem mal.....

Lg Nici


Zurück