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The GazettE - Im Dunkeln 2

Der Tod ist nur der Anfang
von

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Wie viel...?

Am nächsten Tag geht Uruha wie gewohnt zur Arbeit.

Der Schwarzhaarige wollte noch ein paar Dinge besorgen und dann nachkommen. So betritt er nun alleine das PS Gebäude. Er geht seinen alltäglichen Weg bis zum Bandraum. Erst den langen Flur…dann den Fahrstuhl…dann wieder einen langen Flur entlang…und schließlich bleibt er vor ihrem Bandzimmer stehen.

Er schaut raus aus den Flurfenster…ja…Er ist heute sehr früh dran…Die Sonne erwacht gerade noch aus ihrem Schlaf…Müde gähnt der Blonde…Kein Wunder, dass es hier so ruhig ist…und er bis jetzt noch keine Menschenseele getroffen hat…aber…irgendwie ist es auch etwas seltsam…Normalerweise waren doch immer Leute hier…egal wie früh er kam…Er lauscht kurz an der Bandzimmertür…Kein einziges Geräusch…so still…Wenn man hier eine Stecknadel fallen lassen würde…dann würde man das bestimmt im ganzen Gebäude hören können…Dieser Gedanke ist so faszinierend, dass er…wenn er eine Nadel gehabt hätte, es sofort ausprobieren würde…

Hm…naja…dann wartet er eben hier, bis seine Bandkollegen kommen…Er kann ja schon mal ein bisschen auf seiner Gitarre spielen…

Er gähnt noch mal herzhaft und holt seine Schlüssel heraus, um das Zimmer aufzusperren. Das Geräusch der Schlüssel und der Laut beim Aufsperren hallen im langen Flur…und ihm kommt wieder kurz der Gedanke mit der Nadel…

Schließlich betritt er den Raum…so dunkel hier…Er kann nichts erkennen und tastet an der Wand nach dem Lichtschalter. Wo ist dieses verflixte Ding nur??

Plötzlich stolpert er über etwas und fängt an zu fluchen.

„Verflucht!“

Er kann sich gerade noch halten und findet endlich den Schalter. Erleichtert drückt er auf diesen…nach ein paar Sekunden geht dann das ersehnte Licht an und die dunklen Konturen nehmen beruhigende Formen an…

Wurde aber auch Zeit!, denkt er sich.

So müde…er muss noch einmal gähnen und hält sich die Hand vor dem Mund. Wieso ist er auch so früh hierher gekommen…? Doch als er auf den Boden schaut, muss er mitten beim Gähnen inne halten…nein…Er zwinkert kräftig mit seinen Augen…doch er scheint sich das gerade Gesehene doch nicht nur eingebildet zu haben…nein…Er hofft, dass er noch träumt…Vielleicht ist er noch gar nicht richtig wach? Er zwinkert noch mal…aber dieses Bild vor ihm…es verschwindet nicht…Ihm wird unbehaglich…

Diese roten Blutspritzer auf den Boden…Langsam folgt er mit den Augen die Spur…und bei jedem einzelnen Blutstropfen den er weiter geht, verkrampft sich sein Magen noch mehr…Übelkeit steigt in ihm hoch…Woher kommt nur das Blut?? Hat sich jemand verletzt…? Verletzt…aber…wodurch? Die Übelkeit wird stärker und…als er sieht über was er vorher beim Türeingang gestolpert war, schlägt er angewidert die Hand vor dem Mund…Unfähig aufzuschreien…unfähig sich zu bewegen…unfähig zu denken…unfähig überhaupt zu reagieren…Das…darf doch nicht wahr sein…

…Er…er war…über…ein abgetrenntes Bein gestolpert…

Schnell atmend dreht er sich langsam um…nein…eigentlich will er nicht sehen zu welcher Person dieses Bein gehört…Er will nicht…Er kann nicht…doch jetzt wo er hier so steht…muss er es sehen…Er muss wissen…wen es erwischt hatte…

Leises Wimmern und Schluchzen erfüllt den Raum…Hätte…er sich doch niemals umgedreht! Wieso ist er nicht einfach mit geschlossenen Augen aus dem Raum spaziert und hätte dann hinter sich die Tür zugesperrt?? Wäre doch nicht so schwer gewesen…

Schluchzend und keuchend geht er zögerlich ein paar Schritte auf die Raummitte zu…Der Geruch von Blut…und Verwesung liegt in der erstickenden Luft…Hatte er diesen Geruch vorher etwa nicht bemerkt…? Und der Raum…er erscheint ihm plötzlich so riesig…und dieser Weg bis zu dem Sofa in der Mitte des Raumes…er erscheint ihm plötzlich so weit…so unendlich weit…Doch wer?

Seine Blicke springen zwischen den vielen blutigen Körperteilen, die auf dem Boden zerstreut liegen, und der zerstückelten Leiche auf dem Sofa hin und her. Er kann es nicht glauben…Kurz vor dem Sofa bleibt er verstört stehen. Wer…?

„…W…w…wer…?“

Die kratzenden Worte bleiben ihm im trockenen Hals stecken…Vor ihm…ein Bild des Schreckens…Wie viel kann ein Mensch…und wie viel kann ein Vampir vertragen…? Wie viel…?

Wer hat dir das nur angetan…?

Tränen zieren seine Wangen…Reita…Seine Leiche ist blutüberströmt…und unvollständig…Er hat keine Arme und Beine mehr…und seine Innereien wurden ausgenommen…Fliegen…überall. Nach Luft schnappend blickt Uruha neben sich auf dem Boden…neben seinen Füßen liegt sein Herz…Es wurde ihm rausgerissen…Sein Freund wurde vollständig massakriert…Wer war zu so etwas Absurdes nur fähig gewesen…??

Uruha schaut sich seinen Freund schockiert an…unaufhörlich tropfen Tränen auf den blutverschmierten Teppich…Blut und Tränen…Rotes…und durchsichtiges Blut…Eine qualvolle Mischung…gar…tödlich…? Er muss ein irrsinniges Kichern herunterschlucken…Das ist doch zu absurd, um wahr zu sein! Es…ist so schrecklich, dass es…wieder beinahe ironisch sein könnte…Er steht kurz vor einem Nervenzusammenbruch…

Kraaatz!

Ein kurzes ohrenbetäubendes Kratzen ertönt, das Uruha ängstlich aufzucken lässt. Dieses Geräusch…Es ist hinter ihm! Wimmernd dreht sich der Blonde um und sieht Kai vor sich…Er steht dort an der Wand…neben dem Lichtschalter…und hat mit dem blutigen Messer an der Wand geschabt…

Der Blonde fängt an vor Angst zu zittern…Es ist nicht nur die Tatsache, dass…Kai offensichtlich Reitas Mörder ist…nein…es ist auch nicht die Tatsache, dass dieser ein blutiges Messer in Händen hält…nein…Die Tatsache, dass ihm so einen großen Schrecken einjagt…ist Kais Gesicht…naja…wohl eher der Teil der von seinem Gesicht noch übrig geblieben war…

…denn da…wo hätte Kais Unterkiefer sein sollen…klafft ein großes Loch…und Unmengen von Blut fließt über seine Kleidung…Schon wieder ein Bild des Grauens…und schon wieder die Frage…Wie viel kann…ein Vampir…er…aushalten…?

Langsam geht der wandelnde Mörder auf ihn zu…und Uruha erkennt in Kais Augen, dass er es ernst meint…todernst…dass…wenn er könnte…ihn jetzt schadenfroh angegrinst hätte…Bösartigkeit…liegt in seinen gläsernen rotglühenden Augen…

Der Blonde schreit verängstigt auf und rennt hinter das Sofa. Die Antwort auf die Frage? Anscheinend nicht viel…

„Bleib weg! Komm nicht näher!!!!“

Nervös schluckend geht er ein paar Schritte weiter zurück und lässt Kai nicht aus den Augen…Gleich würde er genauso enden wie Reita…Er würde verteilt auf dem Boden liegen…

Weinend geht er weiter zurück, als er plötzlich hinter sich von jemand festgehalten wird.

„Nein!!“

Er reißt sich halb los und sieht in die rotschimmernden Augen von Miyavi…Nein…Jeder aber bloß nicht er!!

Miyavi hält ihn grinsend fest und kichert wahnsinnig. War es denn nicht klar gewesen, dass er mit dieser Sache zu tun hatte…? Wer sonst…?

„Na, mein Hübscher…Wollen wir sündigen??“

Der Dunkelhaarige bedrängt ihn und streicht ihm über seinen Bauch. Er will ihm einen Kuss aufzwingen, den der Blonde jedoch ausweichen kann. Aufjapsend geht Uruha zurück.

„Wo willst du hin? Ich habe dich doch noch gar nicht vollständig ausgenommen…“

Ausgenommen?? Vor Schreck aufkeuchend erblickt er Miyavis blutige Hände…Wimmernd schaut Uruha an sich herunter und sieht, dass sein Bauch vor Blut trieft und offen steht…und seine Eingeweide in einem hautfarbenen Rosa heraushängen…

„NEEEEEEEEEEEEEEIIIIIIIIIIIIIIIN!!!!!!“

Schreiend und schweißgebadet wacht der Blonde aus seinem Albtraum auf und schlägt wie wild um sich.

„Hey, Hey!! Beruhig dich!!“

Aoi hält ihn fest und versucht den zitternden Körper in seinen Armen zu beruhigen.

„Es war nur ein Albtraum! Es war nur ein Traum!“

Nach minutenlangen Einreden wird Uruhas Atmung wieder langsamer und sein Herzrasen flaut ab.

„Es war nicht Realität…alles ist gut, Kôyô…ja?“

Der Blonde starrt ihn immer noch geschockt an, aber schafft es zu nicken. Sanft küsst ihn Aoi auf die Stirn.

„Es…war schrecklich, Suguru…Miyavi…Er…“

Uruha stockt und hält sich ängstlich an seinen Freund fest. Nach einem langen Augenblick des Wartens streicht ihm dieser tröstend über den Rücken.

„Willst…du es mir erzählen?“

Der Blonde beißt sich ängstlich auf die Unterlippe.

„…“

„Wenn du es mir nicht erzählen willst, dann ist es ok…“

Dankend schmiegt er sich näher an den Schwarzhaarigen, der daraufhin seine Arme um ihn fester umschließt. Die Angst und der Schock des Blonden sitzt noch in ihn drinnen…doch jetzt fühlt er sich in Aois Armen beschützt…beschützt? Es war nur ein Albtraum gewesen…ein sehr realistischer…furchterregender Albtraum…der jedoch nicht Realität war…Es…niemals sein wird…Es…niemals sein kann…Hoffentlich.

„Es…tut mir Leid…aber…es…war einfach zu schrecklich gewesen…“

Verständnisvolles Schweigen…

…Aoi…Er…hätte ihn bestimmt für wahnsinnig gehalten…

Und was ist nun die endgültige Antwort auf die Frage?

Garnichts.



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Kommentare zu diesem Kapitel (7)

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Von: abgemeldet
2008-05-14T16:30:42+00:00 14.05.2008 18:30
OMG!
Bitte tu Reita sowas nicht an...
Hab schon totale Angst bekommen weil du das so gruselig geschrieben hast...
*zitter*
Oh man, das war echt krass^^
Hoffentlich passiert meinem Rei nix T_T
Was ich auch total toll fand ist wie du Uruhas Gefühle in dem Moment beschrieben hast.
Und dann das alles mit einem Hauch von Ironie zu vergleichen fand ich auch eine sehr gute Idee.
Weiter so!
lg
anja
Von:  -shiyuu
2008-05-13T12:55:29+00:00 13.05.2008 14:55
woah gomen dass ich jetzt erst das lesen geschafft habe >.<~
aba jetzt weiß ich ja was in dem kappi passiert ist!
*_____*
ano.. falscher smily, irgendwie xD"
óò
armes ruha..~
*patpat*
bin gespannt was noch so kommt~
Von:  IchBinLiebe
2008-05-12T14:54:53+00:00 12.05.2008 16:54
*jubelfreu*
neues kappi on... schreib weiter!!

das war spitzen klASSE.. ich hätte fast einen herzinfakt bekommen!!! ich dachte echt das wäre realität gewesen!!! ... hilfe!!!
FABELHAFT BESCHRieBEN... so richtig horrormäsig!!!
ich bin begeistert^^ und soooo froh das es nur ein traum war...

bis zum nächsten kap... sehnsuchtsvoll verbleibe ich
kamej
Von:  cookie-monster-kyo
2008-05-12T10:49:46+00:00 12.05.2008 12:49
gott! *schock bekommen habs*
bin ich froh das es "nur" ein traum war x.x
armes uru *pat*
der is völlig fertig mit den nerven~

schreib schnell weiter~
*kekse dalass*
Von:  _bLoOdY_AnGeL_
2008-05-12T08:25:17+00:00 12.05.2008 10:25
Oh Gott! Ich hab echt mit Uru mitgelitten, dass das ganze nur ein Traum ist, daran hab ich in dem Moment gar nich gedacht o.o
Hoffentlich tut Miyavi das Reita und Kai nicht wirklich an...

Wir werden sehen^^
Von:  life_is_melody
2008-05-11T21:28:42+00:00 11.05.2008 23:28
Also mir hat das Kapitel gut gefallen, besondesr vom Aufbau her. Immer wieder diese Frage zu stellen und dann am Ende erst die Antwort darauf zu geben, die ja jetzt eigentlich nicht wirklich eine Antwort ist, nicht? Tja. Das gefällt mir jedenfalls sehr gut. Ich dachte bis zu dem Teil, in dem Uruha von seinem "offenem" Bauch angefangen hat, eigentlich, dass das alles real war. Hast du gut gemacht.
Ach und als du Reitas Leiche beschrieben hast, da war mein erster Gedanken, ehrlich "Oh schade, jetzt können die keine Musik mehr machen, ohne Bassisten." ... tjah ...ich eben ^.^
aber du hast das kapitel echt toll und spannend geschrieben, auch der schluss ist gut. wobei ich uruha am liebsten eine gescheuert hätte, weil er aoi nichts erzählt. dabei würde reden vielleicht helfen.
nya ich hoffe es wird noch alles gut für die beiden
*knuddel*

Von:  Ketsurui
2008-05-11T21:05:22+00:00 11.05.2008 23:05
Uhh.. T//T
Armes, kleines Ruha. ToT
Der ist ja total am Ende mit den Nerven. ;__; *sniff*

Jetzt hab' ich Angst, dass der Traum vielleicht doch mehr zu bedeuten hatte, was sicher der Fall sein wird. *drop*

Ich freue mich jedenfalls total auf's nächste Kap, Tati. *-*
*knuddl*


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