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Gefühle aus Glas - Part One

Atemu x Seth
von

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Entlassung

In dieser Nacht konnte Seth kein Auge zutun. Ständig dachte er an Atemu und dessen unglaubliche Reaktion, als er seine wahnwitzige Idee doch tatsächlich angenommen hatte. Und das obwohl Seth ihn kurz zuvor noch gehasst hatte und ihn töten wollte.

In der ersten Nacht war er nicht mehr dazu gekommen, überhaupt darüber nachzudenken. Erst jetzt wurde ihm das richtig bewusst.

Er stand auf und ging in das Schlafgemach des Königs, welches er eigentlich nicht betreten durfte. Es lag gleich hinter dem kleinen Empfangsraum. Als er hineinkam sah er den schlafenden Atemu auf seiner Kopfstütze liegen. Irgendwie sah er tatsächlich niedlich aus, wenn er schlief.

Seth kam näher und ging hinter das Bett, wo ein kleiner Zwischenraum zur Wand war. Er lehnte sich auf die Rückenlehne und sah seinem Herrn beim Schlafen zu. Das Mondlicht, das schwach durch die vergitterten Fenster strahlte, ließ Seth die Konturen seines Körpers erkennen.

Atemus Haut schimmerte im Mondlicht sanft. Beinahe hätte Seth sie berührt, doch seine Angst vor dem Fluch der königlichen Macht hielt ihn zurück. Stattdessen schaute er ihm lieber beim Schlafen zu.

Doch lange währte diese ruhige, einsame Zweisamkeit nicht. Seth vernahm Geräusche an den Zimmertüren, die er eben noch sorgfältig und leise verschlossen hatte. Hastig verschwand er hinter dem Bett Seiner Majestät.

Er hörte näher kommende Schritte. Plötzlich auch eine ihm bekannt vorkommende Stimme.

„Majestät... Ihr seid ja so unvorsichtig. Ihr habt einen Gang übersehen... Kennt ihr denn nicht mal Euren eigenen Palast? Hahaha... Aber ich werde mal darüber hinweg sehen... Es ist ja doch Eure letzte Nacht in diesem Palast!“, sagte die Stimme leise.

Jetzt war es Seth klar. Das war Eskadon! Hastig griff er nach seinem Stab und erhob sich hinter dem Bett des Königs.

„Was? Amphibius? Was zum- Was macht Ihr hier! Ihr habt nicht das Recht die Gemächer Seiner Majestät zu betreten!“, entrüstete sich Eskadon leise.

„Ihr doch aber auch nicht... Verlasst dieses Zimmer!“, zischte Seth.

Eskadon knurrte, dann lächelte er plötzlich. „Nun gut. Dann bin ich Euch auch gleich los. Ich kann Euch und Seine Majestät ja gemeinsam töten!“, zischelte Eskadon zurück.

Seths Blick verengte sich, was Eskadon im Mondlicht nur schwach erkennen konnte.

„Ihr werdet Seiner Majestät nicht ein Haar krümmen! Verlasst auf der Stelle dieses Zimmer!“, fauchte Seth und richtete scharf seinen Millenniums-Stab auf Eskadon.

„Oh, Ihr werdet mich doch nicht bedrohen? Das wird Euch aber teuer zu stehen kommen!“, zischelte Eskadon und verschwand wieder in der Dunkelheit.

Seth blieb noch eine ganze Weile neben Atemu stehen und ging dann, von der Müdigkeit doch geschlagen, in sein vorübergehendes Schlafgemach zurück.
 

Als er am nächsten Morgen erwachte, herrschte schon reges Treiben im Schlafgemach Seiner Majestät.

Seth stand auf und zog sich seine Priesterrobe an. Möglichst unauffällig schlich er sich den kurzen Gang entlang zum Gemach seines Königs. Als er hineinkam waren die Diener gerade fertig geworden, Atemu anzukleiden.

Atemu registrierte Seths Anwesenheit und wies ihn mit einem Handzeichen an, draußen zu warten, bis er käme.

Lange warten musste Seth gar nicht mal, denn kurz darauf kam Atemu aus dem Zimmer, hinter ihm seine Diener, die er dann hinausschickte. Wie es sich gehörte, warf sich Seth nieder und berührte mit der Stirn den Boden.

„Hör auf damit. Das musst du nicht tun. Ich habe dich davon freigesprochen.“, sagte Atemu.

Seth erhob sich. „Majestät. Ich muss Euch etwas mitteilen.“, sagte Seth mit einem eindringlichen Blick auf ein verschlossenes Zimmer.

Atemu verstand und ging voraus in Seths vorübergehendes Schlafgemach.

„Nun? Ich höre.“, sagte Atemu, als die Tür verschlossen war.

„Eskadon war heute Nacht in Eurem- deinem Schlafgemach. Ich war zufällig zur selben Zeit dort. Er sagte ganz eindeutig, dass er Euch- dich töten wollte.“, berichtete Seth.

„Nun gut. Er wird mich sicher heute noch davon in Kenntnis setzen, dass du hier bist. Dann kann ich ihn getrost entlassen.“, sagte Atemu mit unglaublicher Ruhe und Gelassenheit.

„Natürlich. Wollt Ihr- Ich lerne es nie! Willst du etwa heute schon wieder auf dem Thron sitzen und das Land regieren?“, fragte Seth mit hörbarer Besorgnis.

„Nein. Er wird sicher zu mir kommen, ich kann ihn ja trotzdem entlassen. Du darfst nur nicht dabei sein, wenn er hier auftaucht. Ich werde dich rufen lassen. Dann wirst du einen der Geheimgänge nehmen um hier raus zu kommen. Soweit ich weiß, gibt es hier einen sehr kurzen der direkt auf den Gang vor der großen Tür führt. Den zeige ich dir gleich.“, erklärte Atemu.

„Das ist kompliziert. Vielleicht sogar etwas umständlich, aber sehr klug.“, sagte Seth.

„Etwas anderes wird uns kaum übrig bleiben.“, sagte Atemu daraufhin und ging mit Seth hinaus, um ihm den Gang zu zeigen.

Und in genau diesem Moment rief eine der Wachen von draußen, das Eskadon nach einer Audienz anfragen würde.

Atemu schob Seth in den Gang und sagte, er solle sofort losgehen.

Dann bat er Eskadon herein. Er vollführte die ordnungsgemäße Begrüßung und Atemu ließ ihn sein Anliegen vortragen.

„Majestät. Ich habe Hohepriester Seth gefunden. Er trieb sich in der Nacht in Euren Gemächern umher.“, sagte Eskadon.

„Warum seid Ihr Euch da so sicher?“, fragte Atemu.

„Ich habe ihn aus einem Geheimgang kommen sehen. Ich weiß, welche Gänge zu Euren Gemächern führen und dieser war ganz sicher einer von ihnen.“, erklärte Eskadon.

„Nun gut. Aber was macht Euch so sicher, das es Hohepriester Seth war? Und woher wollt Ihr wissen, ob er überhaupt in meinen Gemächern war?“, fragte Atemu.

„Ich habe ihn erkannt. Und ich kenne auch den Charakter des Hohepriesters Seth. Mir war klar, dass er versuchen würde Euch zu töten.“, sagte Eskadon.

„Wenn Euch das klar war, dann seid Ihr ihm doch sicher gefolgt?“, hakte Atemu nach.

„Natürlich nicht, mir ist es nicht gestattet unbefugt Eure Gemächer zu betreten.“, sagte Eskadon ehrfürchtig.

„Dann kennt Ihr wohl Eure Rechte nicht? Einem jedem in meinem Palast ist es gestattet seinem König das Leben zu retten. Es ist sogar seine Pflicht. Das solltet Ihr wissen.“, sagte Atemu.

Eskadon schien sprachlos.

„Lasst Hohepriester Seth rufen!“, rief Atemu.

Ein Diener verschwand sogleich zur großen Tür. Als er sie öffnete und Seth vorfand war er überrascht. Er komplimentierte ihn hinein.

„Majestät? Ihr wünscht?“, fragte Seth ohne die ordnungsgemäße Begrüßung zu machen.

Atemu sah darüber hinweg. „Kommt zu mir.“, sagte er nur.

Seth gehorchte und kam neben den Thron Atemus. Eskadon schien sich sehr zu wundern.

„Nun? Sagt mir die Wahrheit. Wart ihr heut Nacht in meinen Gemächern?“, fragte Atemu Seth, wobei seine Betonung auf „Wahrheit“ lag.

Die Wahrheit hieß für Seth, die Wahrheit über Eskadon.

„Das war ich, Majestät. Und so wie es schien, wohl zur rechten Zeit. Denn als ich in Eurem Schlafgemach war, wurde ich von Eurem Berater Eskadon überrascht. Er sagte, er wollte Euch töten. Ich habe es gehört. Ich habe ihm gegenüber gestanden. Er hat nicht nur gedroht, nur Euch zu töten.“, berichtete Seth.

Atemu stand auf. „Habe ich das richtig verstanden? Er drohte auch Euch, Euch zu töten?“, fragte Atemu und sah dabei unverwandt Eskadon an.

„Ja, Majestät. Er drohte mir, sowohl Euch, als auch mich zu töten.“, bestätigte Seth.

Da fiel ihm Eskadon ins Wort. „Aber Majestät! Das werdet Ihr ihm doch nicht glauben?! Er wollte Euch töten! Erinnert Euch! Es ist noch nicht einmal lange her!“, sagte er.

„Oh doch, Eskadon. Ich glaube es ihm. Ich vertraue ihm sogar. Aber Euch vertraue ich nicht mehr. Ich habe erkannt, dass Ihr hier fehl am Platze seid. Verlasst mein Reich! Auf der Stelle!“, befahl Atemu.

Bei diesen Worten sträubten sich Seths Nackenhaare, denn wäre Eskadons Plan aufgegangen, wäre er es, der dort stehen würde und des Reiches erneut verwiesen wurde. Aber da es Eskadon war, dem dieses Schicksal nun widerfuhr, störte es ihn dann doch weniger.

Wütend sah Eskadon Atemu an, als die Wachen ihn aus dem Empfangsraum schleppten. Da dies seine einzige Diensthandlung für heute war, schickte er die Wachen und alle Diener und Priester wieder weg. Der Einzige der bleiben durfte, war Seth.

„Was hast du sonst noch in dieser Nacht gemacht?“, fragte Atemu.

„Ich bin wieder schlafen gegangen. Warum?“, sagte Seth.

„Ich frage nur. Jetzt wo Eskadon weg ist, kannst du in deine eigenen Wohnräume zurück. Du musst nicht mehr hier bleiben. Ich hatte schließlich gesagt, es ist nur vorübergehend.“, sagte Atemu.

„Ich weiß. Aber sollte ich nicht noch warten? So schnell wird er nicht gegangen sein.“, sagte Seth daraufhin.

„Das ist jetzt nicht mehr wichtig. Er weiß doch, dass ich dir vertraue. Du kannst beruhigt in deine Räume gehen.“, sagte Atemu.

„Nun gut. Wenn du wünscht.“, sagte Seth.

Er nahm seine wenigen Sachen und verließ die Königsgemächer. Auf dem Weg in seine Gemächer kam ihm Isis entgegen.

„Oh, Majestät lassen Euch schon gehen?“, fragte sie überrascht.

„Ja. Er ist der Meinung, dass es Eskadon nicht mehr interessieren würde, wo ich bin.“, sagte Seth und ging weiter.

Auf dem Weg durch den großen Garten in der Mitte des Palastes sah er Mahaado und Mana. Mahaado versuchte gerade Mana etwas beizubringen. Es sah putzig aus, da Mana es anscheinend nicht so hinbekam, wie sie es wollte. Er brachte das bisschen was er bei sich hatte in seine Gemächer und kam wieder raus. Er gesellte sich dazu.

„Funktioniert es nicht so, wie sie es wünscht?“, fragte er Mahaado.

„Nein, aber ich wüsste nicht, was es Euch angeht.“, sagte Mahaado abweisend.

Seth sah ihn fragend an. Mahaado las seine Gedanken in seinem Gesicht, die eindeutig fragten, was er denn getan hätte.

„Ich frage mich, was Ihr hier macht. Ihr wart doch in den Kerkern eingesperrt, soweit ich mich erinnern kann.“, sagte er.

„Das ist richtig, aber Seine Majestät hat mir verziehen. Ich habe meinen Fehler eingesehen.“, sagte Seth. Er schaute zu Mana. Sie bekam davon nichts mit.

„Seine Majestät verzeiht nicht so einfach. Habt Ihr ihn beschworen?“, zischte Mahaado.

„Nein, natürlich nicht. Wie kommt Ihr darauf?“, fragte Seth.

„Würde Seine Majestät Euch sonst verzeihen? Das kann ich mir nicht vorstellen!“, sagte Mahaado.

Da Seth diese Konversation nichts brachte, verließ er Mahaado und Mana wieder und ging in seine Gemächer zurück.
 


 

sooooo ^^ seid bitte lieb und schreibt mir viele liebe kommis ^^



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Kommentare zu diesem Kapitel (3)

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Von:  Ran34
2011-05-05T18:05:07+00:00 05.05.2011 20:05
Och mensch Atemu!
Der kleine Seth wollte doch sooo gern noch bei dir bleiben, aber du bist ein bisschen zu doof um das zu merken! >.<
*kopfschüttel*
*Hibbel* ich sehs schon förmlich vor mir SxA!

lg~
Von:  Yami-Bastat
2008-03-28T19:36:23+00:00 28.03.2008 20:36
*Jubelruf austößt* Eskadon ist endlich weg vom Fenster^^. Tja, die Falle und Schutzmaßnahme ist aufgegangen. Als Seth Atemu beim Schlafen beobachtet hat und auf seine Gestalt das Mondlicht gefallen ist... Wunderschön! Ich konnte es richtig vor mir sehen. Einfach toll geschrieben^^~.
Seth ist nun also wieder richtig frei. Das muss nur noch bekanntgegeben werde. Sonst passiert noch das gleiche wie bei Mahaado. Aber seine Reaktion war schon komisch. Was meinte er denn mir beschworen?*denn Zusammenhang nicht ganz versteht oder in die Falsche Richtung denkt*

L.G. von deiner Yami-Bastat
Von:  Veilchen
2008-03-28T16:14:57+00:00 28.03.2008 17:14
Hi^^
tolles Kapitel, den letzten Dialog finde ich gut
mach weiter so
bis zum nächsten Kapitel
mfg
Tonia


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