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Frühlingsbriese

Winterstern 2
von

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Im Cafe

Dunkelheit.

Stickige Dunkelheit.

Stille.

Beängstigende Stille.

Angst, ja dass war das passende Wort, für das was er fühlte! Angst davor, was diese Männer mit ihm tun würden. Angst davor, dass er seine Brüder nie wieder sehen würde.

Er versuchte seine Augen zu öffnen, es viel ihm schwer, er hatte schmerzen, solche schmerzen. Und das einigste was er erblickte, als er seine Augen öffnete, war eine Wand. Eine graue, schmutzige Wand. Ob er jemals wieder etwas anderes sehen würde?
 

“KAI! Du kannst Ilias einander mal anschmachten, wir haben immer noch Kunden!” Eine weißhaarige junge Frau stand, mit den Händen in den Hüften gestemmt, vor einem Blauschwarzhaarigen Mann, der allerhöchstens ein paar Jahre älter sein konnte als sie. Kai, mit einem Anflug von röte auf seinen Wangen, machte sich gleich wieder an seine arbeit hinter der Theke.

Mit einem leisen klingeln ging die Tür des Cafes auf und ein junges Mädchen mit kurzen, Rotbraunen Haaren und Blauen Augen trat mit einem strahlenden lächeln ein. “Hallo Kai!!!!” Der Blauschwarzhaarige nickte ihr lächelnd zu, und gleich wanderte der Blick des Mädchens zu der Weißhaarigen. “Ceres!!!” Mit wenigen Schritten war sie bei ihr angekommen und umarmte sie stürmisch. “Hey Kathrin! Wie war der Schüleraustausch?” “Super! England ist wirklich toll!” “Was hast du erwartet Kay? Ich ha dir ja gesagt, dass es dir gefallen wird!” Plötzlich stand ein junger Mann, mit weißblauen Haaren, der vor wenigen Augenblicken noch an der Theke saß, hinter Kathrin. “Hey Ilias!” “Wäre die Begrüßung damit abgeschlossen? Wir haben noch Kunden!” “Sofort Chef!” Grinsend machte Ceres sich, mit einem nun vollen Tablett, auf den Weg zu zwei der Gäste, die bereits seit einiger Zeit auf ihre Bestellung warteten.

“Entschuldigt bitte die Verspätung. Der Kaffee geht dafür aufs Haus!” “CERES!” Lachend drehte sich die Weißhaarige Bedienung wieder um, und ging zu ihrem, nun etwas angesäuerten Chef, der immer noch neben seiner Cousine Kathrin stand.
 

Vorsichtig nahm die Schwarzhaarige Frau die heiße Kaffeetasse in die Hand. Mit derselben Vorsicht nippte sie kurz an der heißen, schwarzen Flüssigkeit. Der Rothaarige Mann, der ihr gegenüber saß, schaute ihr dabei zu, wie sie in Gedanken versunken über einer Akte saß, und wie fixiert auf eine Stelle schaute. Zumindest sah es für ihn so aus.

Mit einem leisen ‘Klong’ wurde die Tasse wieder auf den Tisch gestellt. “Ich hab was.” “Und was?” Die Schwarzhaarige blickte auf. “Das hier ist die Akte über eine Anzeige die gegen Herrn Akaj geschaltet wurde. Das ist jetzt ungefähr 4 Jahre her.” “Worum geht es?” Der Rotschopf biss in sein Sandwich. Gerade als die Schwarzhaarige antworten wollte, mischte sich eine Stimme ein, eine ruhige Stimme. “Er hatte einen Autounfall verursacht, bei dem ein kleiner Junge ums Leben kam. Die Eltern haben ihn Angezeigt, aber die Anklage wurde wegen Mangelnder Schuld abgewiesen.”

Die Schwarzhaarige drehte sich um und blickte direkt in das Gesicht von Kazuha Akaj, und dem Gesicht seines Bruders Tomohiro Akaj.

Der Rothaarige musste husten, die beiden hatten ihn ziemlich erschreckt… Vor allem aber Schwarzhaarige, mit den dunklen Augen…

“Entschuldigt bitte, wenn wir euch erschreckt haben.” Ein leichtes Lächeln zeichnete sich auf dem Gesicht von Kazuha ab. “Aber als wir an diesem Cafe vorbeikamen und ich sie hier sitzen sah, Mrs. O’Brian, konnte ich nicht anders und musste mit meinem Bruder zu ihnen.” “Ach sie ‘mussten’ zu mir?” Leicht hob Ryan eine Augenbraue an. “Ja, denn eigentlich wollte ich ihnen von meiner Vermutung erzählen, wer meinen Bruder entführt haben könnte, aber wie ich sehe haben sie bereits selber die Akte gefunden.” Kazuha setzte sich auf einen der beiden freien Stühle, neben Ryan, während sein Bruder es sich ihm gegenüber neben dem Rothaarigen gemütlich machte. “Wer ist eigentlich ihr Begleiter? Ihr Freund?” Interesse schwang in Kazuha’s Stimme mit. Ryan schüttelte leicht den Kopf. “Nein, das ist Sotaru Kira. Er ist ein sehr guter Freund von mir.” “Ich bin ihr BESTER Freund.” Bekräftigend nickte Sotaru. Kazuha nickte verstehend, während sein Bruder ihn verstehend anschaute. Ein leichtes Lächeln bildete sich auf den Lippen des Brillenträgers. Er wusste genau, warum sein Bruder solches Interesse an diesem Mädchen hatte.

“Aber sagen sie, Mr. Akaj, woher kennen sie meinen Namen?” Skeptisch musterte Ryan den jungen Mann vor sich. “Ich weiß vieles… Aber nennen sie mich bitte nicht ‘Mr. Akaj. Das ist der Name meines ‘Vaters*. Nennen sie mich Ka-” “Kazuha. Ich kenne ihren Namen.” “Anscheinend bin nicht nur ich gut Informiert.” Charmant blickte er in Ryans Augen. Diese widmete sich aber lieber ihrem Kaffee. “Sie vermuten also, dass die Eltern des toten Kindes dahinter stecken?” Fragend schaute Sotaru die Akaj Brüder an. Tomohiro nickte. “Sie haben das beste Motiv. Außerdem hatten sie eine Gelegenheit.” “Die Eltern des toten Jungen besitzen eine Kateringfirma und haben am Tattag bei unseren Nachbarn geliefert.” Kazuha beendete die Ausführung seines Bruders, während er sich die Speisekarte aus den Händen seines Bruders angelte und sich die Namen der Getränke und Gerichte anschaute. Ryan blätterte wieder in der Akte. “Ihr übernehmt die arbeit der Polizei.” “Ja und?” Tomohiro schaute sie an. “Ihr riskiert euer Leben.” Immer noch waren Ryans Augen an den Zeilen der Aktenblätter geheftet. Sie verzog bei diesen Worten nicht eine Mine. In Sotarus Gesicht dagegen spiegelten sich gerade einige Emotionen. Die nähe des Schwarzhaarigen Brillenträgers neben ihn, machte den Rothaarigen mehr als nervös. Und er hatte keine Ahnung warum…

“Wollen sie bestellen?” Plötzlich stand das junge Mädchen mit den Roten Haaren, was sich noch soeben mit dem Besitzer des Cafes, der zugleich ihr Cousin war, unterhalten hatte, neben ihnen am Tisch. Und hätte Sotaru noch mal in sein Sandwich gebissen, hätte er sich wohl wieder verschluckt. Aber hatte es ja seit dem Auftauchen der Beiden Akajs nicht mehr angerührt, also nichts mit verschlucken und Erstickungstod.

Tomohiro und Kazuha nickten beinahe synchron und gaben ihre Bestellungen auf: Für den Magentarothaarigen einen Kaffe und für den Brillenträger ein Gurkensalat.

Ryan währenddessen fischte nach ihrem Handy um ihren Onkel ihre Vermutungen zu schicken.

Gesagt, Getan.

Nach Minuten des eisernen Schweigens, räusperte sich Sotaru, der bis dahin unruhiger den je auf seinem Platz hin und her gerutscht ist, und fragte gerade heraus:

“Was sagt man wenn ein Spanner gestorben ist?”

Er wurde von fast allen Seiten angestarrt, als währe er ein Verrückter. “Was denn? Mir ist dieses Schweigen zu blöd… Wir sind ja nicht in ‘Schweigen der Lämmer’. Also? Wer kann mir diese Frage beantworten?” Nach weiteren Minuten des Schweigens und den verdutzten Blicken der anderen, seufzte Sotaru gequält auf. “Na das ist doch ganz einfach! ‘Der ist weg vom Fenster’!” Wieder Schweigen.

Bis Ryan auf einmal losprustete und in Gelächter ausbrach.

Eine der wenigen Momente in denen sie mal so ganz ‘normal’ war, wie andere Frauen in ihrem Alter auch. Sotaru musste lächeln. Er mochte diese Augenblicke, auch, oder gerade weil, sie so selten waren.

Nachdem die Schwarzhaarige sich beruhigt hatte, nahm sie einen schluck von ihrem Kaffee. “Das ist jetzt so typisch du, Sotaru!” “Wieso denn? Ich hatte einfach keine Lust auf dieses eisige Schweigen! Hätte ich ja ne Grippe riskiert.” Meinte der Rothaarige mit einem breiten Grinsen auf den Lippen.

Plötzlich durchbrach das klingeln eines Handys die, diesmal etwas aufgelockerte, Stille. Kazuha griff seufzend nach seinem Handy. “Kazuha Akaj?… Ja Vater… Nein… Ja ich weiß wie spät es ist… Wir treiben uns nirgends rum. Wir… … Jetzt lass mich doch endlich aussprechen!… Ich rede in dem Tonfall in dem es-… Ja Vater…” Verbissen starrte der Amethystäugige in die Schwarze Flüssigkeit, die die Kellnerin ihm vor wenigen Minuten gebracht hatte. “Wir haben uns mit der Polizei unterhalten… Vater. … Nein, wir wissen nicht wer das getan hat… Weil wir uns nach dem stand der Dinge erkundigt haben, deshalb… Ja Vater.” Kazuha legte auf. Sein Blick wanderte zu seinem Bruder. Dieser seufzte leise, nahm noch einige bissen von seinem Salat und nickte dann in die Richtung des Magentahaarigen. Dieser stand auf und blickte Ryan leicht entschuldigend an. “Es tut mir Leid, aber wir müssen jetzt gehen.” Ryan nickte. “Aber wir würden es begrüßen, wenn sie beide,”, er warf einen kurzen Blick zu Sotaru, “morgen Abend bei uns essen würden.”

Ryan überlegte ob sie annehmen sollte.

Sotaru fühlte sich unwohl, die Blicke die der Schwarzhaarige ihm zuwarf, gefielen ihm nicht, denn sie sorgen bei ihm für ein merkwürdiges kribbeln in der Magengegend, das er nicht einschätzen konnte.

Ryan nickte. “Dann werden wir sie beide morgen Abend gegen 6 Uhr erwarten. Die Adresse ist ihnen bestimmt schon bekannt.” Mit diesen Worten, und einem charmanten Lächeln der der beiden Brüder, drehten diese sich um und verschwanden durch die Tür.

Sotaru schaute zu Ryan. Sein Gesicht zeigte einen Hauch von Missbilligung. Auf Ryans fragenden Blick hin, antwortete er:

“… Wir müssen jetzt für die beiden mit Zahlen!”



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