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Primeval

Series 3 - Zukunft ist ein Geheimnis
von

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II - 1 - alter Freund?

II – 1 – alter Freund?
 

Berichte schreiben war nicht gerade eine seiner liebsten Beschäftigung, aber die Bürokraten der Regierung, und besonders auch James Lester, legten darauf ja so unwahrscheinlich viel Wert, auch wenn Nick das persönlich nicht ganz nachvollziehen konnte. Ändern konnte er es jedoch auch nicht. Das einzig positive daran war, dass man all die Vorkommnisse noch einmal genau vor Augen hatte und so die ganze Sache mit den Anomalien genauer untersuchen konnte und eventuell hinter deren Geheimnis zu kommen.

Der Vorfall der besonderen, ungewöhnlichen Art hatte sich erst vor 5 Tagen ereignet, aber wenigstens hatte Lester nachsehen mit dem Team. Denn diese 5 Tage konnten sie sich etwas ausruhen und ganz in Ruhe trauern, was nach der Beerdingung von Stephen ja nicht möglich war, da gleich 2 Anomalien auf sie gewartet hatten.

Nun saß er da an seinem Schreibtisch, im ARC, es war sehr ruhig. Es stand nichts an und alle gingen recht gemächlich ihren Arbeiten nach, sowohl James Lester als auch Jenny Lewis, die sich ja öfter im ARC aufhielten, als der Rest des Teams. Nur einer war heut ausnahmsweise ebenfalls hier, Conner, der allerdings fröhlich und auch sehr konzentriert mal wieder an seinem ADD arbeitete um noch einige kleine Schönheitsfehler auszubessern.

Genau dieser Ruhe wegen passierte es Nick immer wieder, dass er gedanklich abschweifte, an den Tag vor einer Woche, an dem sie Stephen zu Grabe getragen hatten. Jedoch konnte er nicht trauern, denn an diesem Tag war noch etwas anderes geschehen, als nur, dass 2 Anomalien in ihrer Zeit aufgetaucht waren…
 

Für einige Zeit war er stehen geblieben, starr vor Schreck und mit der ganzen Situation gerade total überfordert. Das konnte nicht sein, das war einfach total widersinnig. Einige Momente in denen er sich weder vor noch zurück bewegen konnte vergingen, er sah der Person wie gebannt hinterher. Was war das, erkannte diese ihn nicht?

Jetzt schien er zu schalten, musste er doch der Sache nach gehen, weshalb er nun hinter der Person her hastete, denn während er noch gezögert hatte war sie bereits einfach weiter gegangen, nachdem Nick sich für das Anrempeln entschuldigt hatte.

„Stephen…“ murmelte er gerade als er losgelaufen war und seine Schritte beschleunigt hatte.

Sollte er sich getäuscht haben und den Mann einfach nur verwechseln? Aber warum sah er dann genau so aus wie sein bester Freund? Stephen gab es nur einmal und er würde ihn unter tausenden wieder erkennen.

„STEPHEN!“, rief er dem jungen Mann nun hinterher. Als er dann endlich aufgeschlossen hatte stellte er sich demonstrativ vor ihn und sah ihn mit weiten Augen an, ihm blieb beinahe die Luft weg so sehr erschrocken war er von der Feststellung, dass er sich doch nicht geirrt hatte. Er war es wirklich, beinahe beängstigend, denn immerhin hatten sie ihn doch noch am Morgen begraben. Nick konnte gerade kaum klar denken, weshalb er erneut einfach nur dessen Namen wiederholte.

„Genau, Stephen Hart.“, entgegnete der dunkelhaarige groß gewachsenen junge Mann, der Nick nun fragend ansah.

„Und Sie sind?“, gab er seinem Gesichtsausdruck nun auch noch die passenden Worte hinzu.

ER war es also wirklich, kein Doppelgänger, oder was auch immer. Vor ihm stand Stephen Hart. Aber wie war das möglich? Das kümmerte ihn gerade gar nicht, so sehr wie er sich die letzte Zeit Vorwürfe gemacht hatte, weil er zusehen musste wie es geschah, auch wenn er im entscheidenden Moment seinen Blick abgewandt hatte.

„Stephen… ich bin’s, Nick, Nick Cutter….“, gab er von sich mit einer weit ausholenden Geste, denn seine Reaktion wollte ihm einfach nicht einleuchten.

„Sollte ich Sie etwa kennen?“ kam es recht unbeteiligt von dem jungen Labortechniker, der nun etwas ungeduldig wurde und immer wieder auf die Uhr blickte.

Nick erstarrte abermals. Moment einmal, warum erkannte Stephen ihn nicht? Jahrelang hatten sie zusammen gearbeitet und auch das Anomalieprojekt hatte zwar seine Schattenseiten, aber es hatte Dinge zutage gefördert, die ihnen halfen einander besser zu verstehen, und er hatte ihm auch verziehen, was er getan hatte. Deshalb konnte er seine Reaktion gar nicht nachvollziehen.

„Offensichtlich wissen Sie es selbst nicht. Entschuldigen Sie mich bitte, ich habe noch einen wichtigen Termin.“, meinte der Stephen, der rein gar nichts mehr zu wissen schien, sich nicht einmal an Nick Cutter erinnern konnte, und wandte sich dann wieder seinem Weg zu, ließ er den Professor einfach auf dem Weg stehen und schüttelte noch einmal den Kopf.

Nick hingegen stand noch immer fassungslos da und blickte ins Leere, eine ganze Weile, wie versteinert.

Erst als ihn einer Seiner Studenten ansprach war er wieder in der Realität, und musste wenigstens für diesen Moment seine Gedanken von dem was er eben gesehen hatte abwenden…
 

Nick schüttelte mit dem Kopf als ihm bewusst wurde, dass er wieder abgeschweift war, hielt er die Augen einen Moment geschlossen und seufzte einmal auf. Er musste sich jetzt versuchen auf den Bericht zu konzentrieren, was mit dieser Geschichte im Hinterkopf alles andere als einfach war.
 

Auch Connor hatte sich an einer Sache festgebissen, die einfach nicht so wollte wie er es gerne gehabt hätte weshalb er den Schaubenschlüssel einmal quer durch den Raum warf. Er brauchte eine Pause um noch einmal in Ruhe darüber nachzudenken, was nicht funktionierte.

Ein Tee beruhigte und würde ihm vielleicht helfen wieder einen klaren Gedanken zu fassen, weshalb er sich jetzt auch einen holen wollte, und zufällig an Nicks Büro vorbei kam, in das er einen kleinen Blick riskierte. Dabei erwischte er natürlich genau den Augenblick, in dem Nick lautstark vor sich hinseufzte.

Er stellte sich in den Rahmen der Tür und sah seinen Professor an. „Sieht ganz so aus, als könnte da noch jemand eine Pause vertragen um klar zu denken….“, meinte Connor und machte damit erst einmal auf sich aufmerksam.

Nick fuhr etwas zusammen und blickte dann zur Tür. Er hatte völlig vergessen, dass er sie ab und an offen stehen ließ, ob er nun da war oder nicht.

„Connor… tu das nie wieder, mich so zu erschrecken….“, fuhr er ihn leise, aber bestimmt an.

„Tut mit leid Professor, ich dachte nur, sie könnten ebenfalls eine kleine Aufmunterung gebrauchen, denn solche Berichte sind sicher nicht das was ich als sonderlich aufregend bezeichnen würde.“, meinte er schwach grinsend, und versuchte damit herunter zu spielen, dass es doch etwas unangenehm war, dass er Cutter aus offensichtlich wichtigen Gedanken gerissen hatte.

Nick winkte ab und erhob sich dann.

„Ja, eine Pause wäre wohl wirklich gut, vielleicht kann ich mich dann besser konzentrieren….“, meinte er und ging dann hinter Connor hinterher, der den Raum ansteuerte, in dem sich so ziemlich alles nötige befand um für das leibliche Wohl zu sorgen. Jedenfalls waren lebenswichtige Dinge wie eine Kaffeemaschine und auch ein Teekocher vorhanden.

„Das sag ich ja. Nach einem Tee lässt es sich viel besser denken und auch auf andere Gedanken kommen“ meinte er und stichelte damit vielleicht auch etwas, denn es war offensichtlich, dass Nick ganz weit weg gewesen war, und keinesfalls bei dem Bericht, den Lester forderte.

Nick musste unwillkürlich über die kleine Spitze des Studenten grinsen: „Du hast mich durchschaut….“

„Tee oder Kaffee?“, fragte nun der junge Mann wieder, der schon dabei war den Teekocher zu füllen.

„Dann nehme ich auch einen Tee, wenn er wirklich hält was du versprichst, dann wird es genau das richtige sein.“, antwortete er und lehnte sich noch einmal leicht seufzend gegen die Küchenzeile, während er Connor dabei beobachtete wie er den Tee zubereitete.

„Was beschäftigt sie so, Professor?“, kam es nun von Connor, der Nick dabei jedoch nicht ansah, weshalb er auch dessen Blick nicht sehen konnte, der eindeutig zeigte, dass er ein weiteres Mal dabei war an den Tag zu denken. Es war einfach total verrückt und wenn er das jemandem erzählen würde, dann würde demnächst sicher ein Antrag gestellt, der ihn in eine Anstalt einweisen würde. Denn niemand würde ihm wohl glauben, was er da gesehen hatte, denn immerhin hatten alle den alten Freund begraben.

Und jetzt tauchte jemand auf, der nicht nur so aussah wie Stephen, sondern auch noch genau so hieß. Der einzige Unterschied war, dass er keinen Schimmer hatte wer Nick war…

„Nichts Wichtiges… .“, oder war es das vielleicht doch? Er wusste es nicht, beim besten Willen, er konnte keinen Sinn dahinter entdecken.

Ein weiteres Seufzen war zu vernehmen, nicht gerade leise, weshalb auch Connor, der noch mit dem Teekocher beschäftigt war, es hören konnte. Genau deshalb trat er wieder zu Nick und sah ihn musternd an. Es war ihm schon klar, dass dieser eigentlich nicht vor hatte etwas zu sagen, aber Connor merkte eindeutig, dass den Professor etwas belastete und es tat immer gut mal über etwas zu reden, was einen beschäftigte.

Connor nahm zwei Tassen aus dem Schrank, ehe er nun doch dazu seine Stimme erhob.

„Professor…“, begann er und versuchte seine Worte so zu wählen, dass er nicht wieder angesehen wurde, als hätte er etwas angestellt.

„Es beschäftigt sie etwas, ok. Und wenn sie nichts dazu sagen wollen ist das ihr gutes Recht. Nur habe ich das Gefühl, dass dies ihre Arbeit beeinträchtigen könnte.“, fuhr er dann fort.

Da war er, der Blick, den er eigentlich hatte vermeiden wollen, aber dafür war es wohl zu spät. Der Professor war für einen Moment wieder bei seinen Gedanken über seine Begegnung gewesen, und Connors Worte hatten ihn da wieder heraus gerissen, was eigentlich positiv war. Nick fand das alles so schon verwirrend genug, dass er eigentlich nicht darüber nachdenken wollte, damit er sich auf den Bericht für Lester konzentrieren konnte.

Connor wandte sich ab und brachte den Tee, der gerade fertig geworden war und schenkte sich und Cutter jeweils eine Tasse ein.

„Verstehen sie mich nicht falsch, ihre persönlichen Sachen gehen mich nichts an, ebenso wie keinen anderen…“, sprach er und nahm seine Tasse in die Hand, genoss den ersten Schluck des heißen Getränks.

„Hmm…“, erwiderte nahm ebenfalls die andere Tasse.

„Es beschäftigt mich, nur weiß ich momentan noch nicht, was ich davon halten soll“, und genau das war es wohl, weshalb er nicht sagte, was ihm passiert war und wen er gesehen hatte.

„Dann sollten sie vielleicht doch einmal mit jemandem darüber zu reden. Bekanntlich sehen andere in Dingen andere Erklärungsmöglichkeiten, die weiterhelfen können.“

Noch immer sah er den Professor und hörte interessiert ihre Worte. Das was er selbst sagte war wohl auch nicht gerade uneigennützig und vielleicht würde Cutter verstehen, was der junge Student damit versucht zu sagen.

Nick wollte gerade einen Schluck seines Tees zu sich nehmen um abzuschalten, auch wenn Connor das mit seinen Fragen nicht gerade einfach machte.

Genau in diesem Moment ging der Alarm los, so dass Nick sich erschrocken leicht die Lippe verbrannte, denn der Tee war ja gerade frisch gebrüht.

„Das ADD“, kam es augenblicklich von Connor, der die Tasse auf der Küchenzeile absetzte. Bis eben hatte er noch daran gearbeitet, das musste dann wohl warten. Er ging schnell die Schritte auf die Tür um zu dem Raum zu gelangen in dem die Apparatur stand, ehe er sich noch einmal umwandte.

„Kommen sie auch Professor?“, fragte er noch und nahm nur noch ein Nicken wahr, was nichts anderes hieß, als dass er hinter ihm war…
 

~~~

geschrieben von: mir



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  ShatteredLightPhoto
2008-05-26T11:18:09+00:00 26.05.2008 13:18
Also ich persönlich find es sehr schön, finds auch cool das ihr stephen irgendwie wieder mit reingebracht hab +favo sei*
weiter so, bin gespannt^^


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