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Winterstern

Mord im Hotel 'Gold-Kranich'
von

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Wie alles seinen lauf nahm

Schnee.

Sie liebte Schnee.

Wenn die schwarzen, kahlen Bäume mit Schnee gepudert werden und die Frostblumen die Fenster kleiden…

Sie liebte es, wenn sie mit ihren Eltern in den nahe gelegenen Wald spazieren ging, sie liebte es mit ihrer Mutter Schneemänner und -frauen zu bauen, sie liebte es abends in den armen ihres Vaters, vor dem offenen Kaminfeuer einzuschlafen.

Doch nun, nun war das alles nicht mehr möglich…

Nun war sie alleine.

Ohne Mutter.

Ohne Vater.

Ganz allein.

Und sie war schuld. Hätte sie sich nicht zu Weihnachten gewünscht, das ihre Eltern da wären, hätten sie nie diesen schrecklichen Unfall gehabt…

Und wegen ihrem blöden Wunsch, stand sie nun hier, in einem schwarzen Kleid gehüllt, am beschneiten, offenen Grab ihrer geliebten Eltern.

Aber im vergleich zu den anderen Menschen die um das Doppelgrab herum standen, weinte sie nicht. Das weinen hatte sie schon in der Nacht zuvor aufgegeben.

Mitten in ihren Gedanken legte sich eine Hand auf ihre Schulter. “Ryan Schätzchen, komm… Die Beerdigung ist zu Ende, wir müssen gehen, Liebling.”

Ryan hasste diese Stimme. Diese Stimme, die zu dieser egoistischen Frau gehörte, die sich als ihre ‘Führsorgliche’ Tante aufspielte. Sie konnte nur hoffen, dass sie ein anderer aus ihrer Familie aufnehmen würde.

Aber diese Hoffnung war schwindend gering…

Ryan war zwar erst sieben Jahre alt, aber durch dieses Schicksal, wurde sie früh erwachsen. Zu früh… Diese Tatsache sollte ihr gesamtes Leben verändern.
 


 

Nun war es schon eine ganze Woche her, als Ryan am Grabe ihrer Eltern stand. Ihre Tante hatte verlauten lassen das sie mit ihr in das alte Haus ihrer Eltern ziehen würde. ‘Weil es einem kleinen Kind nicht gut tut, aus seiner Umgebung gerissen zu werden.’, das waren ihre Worte… Aber für Ryan war eines klar, sie wollte nicht zurück, nicht zurück in dieses Haus, in dem alles sie an ihre Eltern erinnerte, an den schmerz, mit dem der Tod ihrer Eltern verbunden war.

Aber sie sagte kein Wort. Kein Wort kam über ihre Lippen, als sie mit ihrer Tante im Wagen saß, als sie vor dem Haus ankamen und rein gingen.

Sie blieb stumm. Reagierte auf keinen Satz der an sie gewannt war.

Es war als wäre an dem Tag, an dem Ryans Eltern starben, auch ein Teil von ihr gestorben.

Wenn sie sprach, dann nur das nötigste. Meistens saß sie in ihrem Zimmer und blickte aus dem großen Fenster in den Garten.

Der Winter hatte auch dort seine Spuren hinterlassen… Der Rasen war weiß, nichts lies auch nur erahnen wie grün er im Sommer, egal bei welcher Hitze war. Die Bäume, die im Frühling wieder grün wurden und ihre Blüten zeigten, waren mit Schnee gepudert… Wie die Bäume am Grab ihrer Eltern.

Wieder wanderten Ryans Gedanken zu ihren Eltern. Wieder schweifte sie ab, zog sich in ihre Gedanken zurück und versank im Selbsthass. Sie wollte doch nur, dass ihre Eltern zu Weihnachten da waren! Und das wussten sie. Wie immer wollten sie ihrem Kleinen Winterstern auch diesen Wunsch erfüllen. Zwei Wochen vor Weihnachten hatten sie dann den nächsten Flug von Japan nach England genommen, den letzten Rest des Weges wollten sie dann mit dem Auto zurücklegen. Ryans Vater saß am Steuer, ihre Mutter auf dem Beifahrersitz.

Dann baute ein Betrunkener Autofahrer auf der Autobahn einen schlimmen Unfall.

13 Menschen fanden dabei den Tod.

Dazu zählten auch Ryans Eltern…

Ryans Mutter telefonierte zu dem Zeitpunkt mit ihrer Tochter. Erzählte ihr, dass sie Weihnachten zusammen feiern würden. Sie freute sich, als sie das Glückliche lachen ihrer Tochter hörte, auch Ryan war glücklich mit ihrer Mutter zu sprechen, die sie schon seit so vielen Tagen nicht gesehen hatte. Und dann plötzlich hörte Ryan nur ein lautes Krachen, quietschende Reifen und das Schreien ihrer Mutter. Dann war es still auf der anderen Seite der Leitung. Auch Ryan rührte sich nicht.

Plötzlich hörte sie die keuchenden, leise stimme ihres Vaters.

Er hatte nach dem Unfall am schnellsten wieder zu Bewusstsein gefunden und sah das Telefon in der Hand seiner Schwerverletzten Frau. Er hatte es genommen und seiner Tochter, mit seinem letzten Atem, noch etwas gesagt, was ihm auf dem Herzen lag…

‘Wir lieben dich, kleiner Winterstern…’

Damals rann Ryan eine einzelne Träne über die Wange.

Sie war 7 Jahre alt, glaubte schon lange nicht mehr an den Weihnachtsmann noch an den Osterhasen, aber was der Tod bedeutete, lernte sie erst an diesem Tag.
 

Jetzt, wenige Tage vor Weihnachten, kamen bei vielen Menschen Weihnachtliche Gefühle auf. Auch bei ihrer Tante, diese lief durch das Haus, als würde es schon immer ihr gehören und wies die Bediensteten an, alles so Weihnachtlich zu dekorieren wie möglich.

Für viele der Diener, Hausmädchen und auch für Ryan, war es unverständlich, wie ein Mensch in Zeit der Trauer, ein riesiges Fest feiern konnte.

Aber auch Ryans Großmutter fand das eine Ungeheure Tat ihrer Tochter.

Deshalb reiste sie zu Weihnachten zu Ryan.

Ryans Tante, Ophelia, wurde wütend. Sie hatte sich doch so auf diese Feier gefreut! Sie hätte endlich die Chance gehabt, das auszukosten, was ihr ach so verhasster Bruder und dessen Schlitzäugige Schlampe von Ehefrau (Entschuldigung! Aber hier muss ich betonen, dass Ophelia NICHT Rassistisch ist. Sie hat nichts gegen Ausländer, nur etwas gegen ihre Schwägerin, weil die das Leben führte was sie selber wollte) hatten! Aber sie sah ein, dass sie sich beruhigen musste. Feiern konnte sie nach Weihnachten auch noch!
 

Für Ryan wurde dieses Weihnachten, trotz der vielen Geschenke, wohl immer als ‘Das Schrecklichste Weihnachten meines Lebens’ in Erinnerung bleiben.

Nicht nur, weil viele der Geschenke von Trauernden Freunden ihrer Eltern kamen, die wohl eher ihr Gewissen beruhigen wollten, und beruhigt, nach ihrem Tode, vor den Toren zu Gottes Reich sagen wollten, das sie eine Gute Tat vollbracht hatten, indem sie einem Weisenkind was Geschenkt hatten, und Ryan Mitleids-Geschenke nicht leiden konnte, sondern auch, weil sie es ohne ihre Eltern feiern musste…



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  Lady_Baelish
2008-03-14T19:08:25+00:00 14.03.2008 20:08
joa ganz schön verwirrend dcas jeze ryan ne frau is ^/////^ aber ansonsten ganz nett bisher bin gespannt wies weiter geht ich kann mir jeze noch nix drunter vorstellen


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