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The other Life

von

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Trauer

Salazar war aufgeregt, bald würde sein jüngster Sohn auf die Welt kommen. Seit geschlagenen drei Stunden lief er nun schon, voller Sorgen, den Gang vor dem Kreissaal auf und ab. Doch dann hörte er das laute Schreien eines Babys und er atmete erleichtert aus.
 

Der Schwarzhaarige stürmte in den Kreissaal zu seiner Frau, die bei näherer Betrachtung nicht bei Bewusstsein zu sein schien. Sanft versuchte er sie zu wecken, doch es gelang ihm einfach nicht. Als sich eine Hand auf seine Schulter legte, sah er auf und direkt in das Gesicht einer Krankenschwester, die ihn bat, den Saal zu verlassen. Er wollte seiner Lilliana nicht von der Seite weichen, dennoch, viel wichtiger war ihm zu erfahren, was mit ihr geschehen war. Also verließ Salazar mit ihr den Saal und fragte nach.
 

Der Blick der sehr jungen Schwester wurde traurig und der Vater wurde das Gefühl nicht los, dass hier irgendetwas überhaupt nicht stimmte.

Als er immer eindinglicher nachfragte, schluchzte die Frau traurig auf.
 

„Es tut mir Leid Ihnen mitteilen zu müssen, dass es bei der Geburt einige Komplikationen gegeben hat“, berichtete die junge Schwester mitfühlend.
 

Bei dem eben Gesagten bekam er Angst, doch als sie dann noch berichtete, dass seine Frau an den Komplikationen gestorben sei, brach eine Welt für ihn zusammen.
 

Der Schmerz in seinem Inneren schien immer stärker zu werden und so sank er langsam mit tränenüberströmtem Gesicht zu Boden. Tausend Fragen rasten durch seinen Kopf:

Wie konnte das nur sein?

Warum hatte sie sterben müssen?
 

Er glaubte einen Teil von sich verloren zu haben, denn seine Seelenverwandte war

gestorben, hatte ihn mit ihren gemeinsamen Kindern zurückgelassen.

Die Krankenschwester versuchte ihn zu beruhigen, doch er ließ dies nicht zu, so dass sie einfach nur hilflos danebenstehen konnte.
 

Nach einiger Zeit beruhigte Salazar sich langsam wieder, so dass er klare Gedanken fassen konnte und wusste, dass er sich zusammenreißen musste – für seine Kinder!

Vorsichtig stand er auf und atmete tief durch, um sich zu beruhigen, denn noch immer zitterte sein ganzer Körper.
 

Nun, da er sicherer auf den Beinen stand, ging er zurück in den Kreissaal und strich seiner Lilliana eine Strähne aus dem Gesicht. Ihre Augen waren geschlossen und die Haut bleich. Sie wirkte, als würde sie nach einer sehr langen und anstrengenden Geburt schlafen. Schwach lächelte er.

Langsam beugte er sich vor, hauchte einen sanften Kuss auf ihre Stirn und flüsterte ihr einen letzten Liebesschwur ins Ohr.
 

„Ich liebe dich über alles, mit jeder Faser meines Körpers und jedem Winkel meiner Seele. Ich weiß, dass du gewollt hättest, dass ich glücklich werde… Aber ich werde niemals wieder jemanden so intensiv und leidenschaftlich lieben können wie dich. Ich werde dich niemals vergessen, mein Engel“, sagte er leise zu ihr und richtete sich dann wieder auf.
 

Sicher hätte sie gewollt, dass er ihr Neugeborenes auf den Arm nahm. So machte er sich auf den Weg zur Säuglingsstation, auf der sein Kind nun vermutlich war.
 

Leise betrat er den Raum, in dem die Neugeborenen in ihren kleinen Bettchen lagen.

Da Lilliana und er der Hebamme bereits vor der Geburt ihres Kindes, zwei Namen genannt hatten, war es jetzt nicht sehr schwer sein Kleines zu finden. Solange es einen der beiden Namen nicht zweimal gab, musste es sein Kind sein. So las er nun jedes Schild, bis er vor einem mit dem Namen Orion stehen blieb. Zögerlich sah er sein eigenes Fleisch und Blut an: schwarzes, weiches Haar und zarte, rosa Haut.

Er bemerkte eine Krankenschwester, die in den Raum gekommen war und die ihn von oben bis unten musterte.
 

Ganz vorsichtig hob der Schwarzhaarige seinen Sohn hoch und knuddelte ihn sanft. Die Krankenschwester deutete auf einen Schaukelstuhl auf der Seite, in den er sich langsam sinken ließ. Liebevoll strich er seinem Kleinen über den Kopf und lächelte traurig – das war so ungerecht!

Gewärmt von den Armen seines Vaters, lag Orion zufrieden da und nuckelte an seinem Daumen, da er ja nicht wusste, dass er erst vor kurzem seine Mami verloren hatte.
 

Salazar bat die Schwester, die noch bei ihnen stand, bei seinem Sohn bleiben zu dürfen, worauf die Frau mittleren Alters verstehend lächelte und nickte. Der Schwarzhaarige musste plötzlich an sein anderes Kind denken, um das sich Godric kümmerte. Deshalb wandte er sich mit der Bitte, eine Nachricht an seine Adresse zu schicken, an die Krankenschwester, die erneut nickte und dann zügig aus dem Raum schritt.
 

So waren knapp zwei Tage vergangen, und heute war es endlich soweit, Salazar durfte mit dem Kleinen nach Hause. Sanft hob er seinen kleinen Engel aus dem Bettchen und trug ihn zu einem Wickeltisch. Dort zog er ihm etwas Warmes an, packte rasch alle Sachen des Kleinen in eine Tasche und hängte sich diese um. Dann nahm er seinen Sohn wieder auf die Arme und marschierte zur Rezeption. Dort wurden sie bereits von der verantwortliche Hebamme und dem Heiler erwartet, die den beiden viel Glück wünschten und Salazar die Geburtsurkunde überreichten. Er bedankte und verabschiedete sich höfflich, dann apparierte er mit seinem Sohn nach Hause, wo Godric auf sein älteres Kind aufpasste.
 

Als sie daheim ankamen, sah er sich um und musste wieder an Lilliana denken. Sein Blick wurde wieder traurig und wanderte durch den schwach beleuchteten Flur mit seinem Parkettboden und dem großen Spiegel an der Wand. Er trat durch eine Tür in die Küche, dort stellte er die Tasche auf den schwarzen, massiven Tisch, wo gut sechs Leute Platz hatten. Orion immer noch auf den Arm tragend, schritt er an der schwarzen Küchenzeile entlang, die mit ihren schwarzen Hängeschränken perfekt mit den cremefarbenen Wänden harmonierte.
 

Während er wieder an seine Frau dachte, strich er leicht über die Arbeitsfläche und richtete seinen Blick auf die kleine Kommode, auf der viele Bilder von seiner Liebsten, seinen Kindern und ihm standen. Langsam trat er an die Kommode heran und sah sich die Bilder seit langer Zeit wieder genauer an. Stumme Tränen rollten über seine Wangen, während er sanft über den Rahmen eines der Bilder von Lilliana strich. Sein Herz schmerzte und schrie laut vor Kummer, doch niemand schien es zu hören.
 

Seufzend betrat er, durch eine weitere Tür, das Wohnzimmer und setzte sich auf das rubinrote Sofa. Die Schränke waren, so wie der Tisch, schwarz, nur die Türen waren wieder rot. Der Teppichboden war in einem blassen rot Ton und an den weißen Wänden hingen Bilder von wunderschönen Landschaften, die Lilliana sehr gemocht hatte.

Salazar lächelte seinen kleinen Sohn an, der tief und fest in seinen Armen schlief, und strich ihm sanft über das Köpfchen.
 

Zur selben Zeit war Godric mit dem Jungen in dessen Zimmer und malte mit ihnen ein riesiges Bild. Ausgelassen entstanden Blumen, ein Quidditchspieler, ein Haus und ein Hund, den der Braunhaarige malen musste.
 

„Der sieht ja aus wie ein Schwein“, lachte Salazar´ s älterer Sohn, was Godric schmunzeln ließ.
 

Schließlich stand er auf und bat den Kleinen mit ihm hinunter zu kommen, um etwas zu essen. Fröhlich tummelte er sich vor ihm und lachte, während sie in die Küche liefen. Godric konnte nur lächeln.
 

Als er merkte, dass die Tür zum Wohnzimmer offen stand, ging er geradewegs in dieses hinein und fand einen traurig dasitzenden Salazar vor. Zügig ging er zu ihm und setzte sich neben ihm. Er ahnte, dass etwas nicht stimmte, zumal Lilliana ja gar nicht bei ihm war. Godric beschloss seinen besten Freund zu fragen, wo seine Frau war und tat dies dann auch ruhig.
 

„Lilliana ist bei der Geburt gestorben, es gab Komplikationen“, brachte der Schwarzhaarige nur trocken heraus und brach dann in Tränen aus.
 

Verzweifelt klammerte er sich an den Braunhaarigen, passte aber auf, dass Orion nicht zerdrückt wurde. Godric nahm ihm vorsichtig das Baby ab und legte es in die kleine Wiege, die neben dem Sofa stand. Anschließen schloss er seinen verzweifelten Freund beruhigend in die Arme und ließ diesen an sich ausweinen. Er konnte dessen Schmerz und Trauer nur zu gut verstehen, denn auch seine Liebe war von ihm gegangen. Damals war es Salazar gewesen, der ihm beigestanden hatte, nun konnte er sich endlich revanchieren.
 

Währenddessen wartete Tom brav am Tisch sitzend auf Godric, doch als dieser nicht kam, beschloss er ihm in das Wohnzimmer zu folgen. Dort angekommen, erkannte er, dass Godric seinen Daddy umarmte und dieser schrecklich weinte. Schnell rannte er zu den beiden Erwachsenen und sah sie mit großen Augen an.
 

„Wo ist Mami?“, fragte Tom laut.
 

Die beiden Freunde sahen auf, blickten den Kleinen an und sagten zunächst gar nichts. Dann beugte sich Salazar zu dem Kleinen vor, nach dem er kurz ein Schniefen unterdrückt hatte. Traurig lächelte er seinen Sohn an und wuschelte ihm durch die Haare, dann umarmte er ihn kurz.
 

„Mami kann nicht mehr nach Hause kommen... sie ist nun im Himmel und passt von dort aus auf uns auf“, sagte sein Daddy traurig zu ihm.
 

Tom verstand es nicht wirklich und umarmte seinen Daddy, um ihn zu trösten.

Godric beschloss seinem Freund zu helfen und es dem Kleinen zu erklären.
 

„Wenn du deine Mami sehen willst, musst du nur die Augen schließen und ganz doll an sie denken“, erklärte er dem Kleinen sanft.

Das verstand Tom etwas besser und kuschelte sich nun traurig an seinen Vater.
 

Nach einer Weile löste Tom sich von seinem Daddy und schaute neugierig in die Wiege.

„Wer ist das?“, fragte er und sah die Erwachsenen fragend an.

„Das ist dein kleiner Bruder, Orion“, sagte Salazar schwach lächelnd, der Kleine strahlte und beäugte seinen kleinen Bruder fasziniert.
 

Da es nun mittlerweile Schlafenszeit war, ging Godric mit Tom wieder in die Küche, um ihm Abendessen zu machen. Nachdem er aufgegessen hatte, putzte er sich, unter Godric´s prüfenden Augen, die Zähne und zog sich seinen Pyjamas an. Dann kletterte er in sein Bett.
 

Währenddessen hatte Salazar seinen jüngsten Sohn in dessen Kinderzimmer, welches direkt neben dem Schlafzimmer lag, gebracht und in das weiche Bettchen gelegt. Er sah sich um und seufzte sehr traurig - dieses Zimmer hatte seine große Liebe ganz allein und mit großer Sorgfalt gestaltet. Man bemerkte die Liebe in jedem Detail. Die kleinen, weißen Schränke, der weiße Wickeltisch und die zartblauen Wände zeugten von Helligkeit, worauf Lilliana ganz besonders geachtet hatte. Sie hatte immer gesagt, dass ihre Kinder nicht in düsteren Räumen aufwachsen sollten, erinnerte sich Salazar und musste nun doch wahrhaftig lächelnd, wenn auch traurig.
 

Schließlich verließ er das Zimmer, löschte das Licht bis auf eine kleine Lampe, die er brennen lies und ging auch ins Bett, genau wie sein bester Freund.
 

Sie schliefen noch nicht lange, als sie vom Weinen Toms geweckt wurden. Schnell eilten sie ins Kinderzimmer, in dem sie Tom schon erwartete und ihnen in die Arme liefen. Er wollte, dass seine Mami kam, doch Godric erklärte ihm, möglichst schonend, dass seine Mutter nicht mehr kommen könnte. Daraufhin weinte er laut weiter und tat dies auch noch, als sich Godric und Salazar mit ihm ins Bett des Letzteren legten, um weiter zu schlafen.

Nach einer ganzen Weile schlief er schließlich vor Erschöpfung ein.
 

Es waren ein paar Monate vergangen, inzwischen war Godric bei ihnen eingezogen, um seinem Freund bei der Erziehung der Kinder zu unterstützen.

Tom hatte sich fast jede Nacht in den Schlaf geweint und jeden Tag nach seiner Mami gefragt. Salazar hatte seinen Schmerz und seine Trauer noch immer nicht überwunden und versuchte sie dennoch vor seinen Kinder zu verbergen.
 

Es war gerade mitten in der Nacht und alle schliefen das erste Mal wieder friedlich, als merkwürdige Geräusche Salazar aus dem Schlaf rissen. Er dachte sich aber nicht viel dabei, schließlich tobte draußen ein Gewitter und so schlief er wieder ein. Doch wenige Minuten später riss ein ohrenbetäubender Krach ihn und die anderen aus dem Schlaf.
 

Salazar hechtete aus dem Bett, griff seinen Zauberstab und rannte aus seinem Zimmer, wo er auf Godric stieß. Dieser beeilte sich zum weinenden Tom zu kommen, während Salazar der Ursache des Lärms auf den Grund gehen wollte. Als er sah, dass die komplette Hälfte ihres Hauses Schutt und Asche war, rannte er auf die Straße, um einen Hinweis zu finden.
 

Plötzlich kam sein bester Freund angerannt: „Sal! Orion ist verschunden!!“

Der Dunkelhaarige sah ihn fassungslos an, dann suchte er hektisch nach einer Person, die seinen Sohn gerade aus der Wiege entführt haben musste. Sekunden später hörte er sein Baby schreien und rannte dem Geräusch nach, dann erstarrte er.

Eine in einen Umhang gehüllte Gestalt, trug Orion auf dem Arm.
 

Sal rannte auf die Straße, mit nackten Füßen und im Pyjama.

„Gib mir meinen Sohn zurück!!“, schrie er die anscheinend männliche Person an, doch diese lachte nur kalt und schleuderte einen Stupor auf ihn. Salazar blockte den Fluch mit Leichtigkeit hab und wollte gerade zum Gegenangriff starten, als der Unbekannte ihn warnte:

„Du wirst noch deinen Sohn treffen, Idiot!“
 

Verzweifelt überlegte der Schwarzhaarige, was er tun konnte, doch alles, was ihm einfiel, konnte seinen Kleinen verletzen. Der Entführer lachte wieder kalt und schleuderte einen Cruciatus auf ihn, den Sal erneut blockte. Doch genau in diesem Moment verschwand der Unbekannte mit seinem schreienden Sohn. Der zweifache Vater starrte eine Zeit lang völlig fassungslos auf den Fleck, an dem gerade der dunkel gekleidete Mann mit seinem Sohn verschwunden war. Dann realisierte er was geschehen war und schrie vor Verzweiflung und Schmerz auf.
 

Godric, der gerade noch mitbekommen hatte wie eine dunkle Gestalt mit Orion verschwunden war, rannte zu seinem Freund und nahm ihn in die Arme. Der wehrte sich erst und schlug um sich, doch dann löste sich der Wiederstand auf, er fiel seinem besten Freund in die Arme, fühlte sich wie ein Versager und schrie sich die Seele aus dem Leib. Er schwor sich seinen Sohn zu suchen, und das solange er lebte und koste es was es wolle - selbst wenn er dabei sterben würde.
 

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So das war der Prolog.

Würde mich über Kommis sehr freuen.



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Kommentare zu diesem Kapitel (5)

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Von: abgemeldet
2008-04-17T12:18:13+00:00 17.04.2008 14:18
hey der anfang ist klasse geworden glg ^^
Von:  yami-yuriku
2008-03-21T18:12:47+00:00 21.03.2008 19:12
jo ich kann mich den anderen anschließen das der Prolog recht interessaant ist. nur ein kleines Kind ist am anfang immer recht aktiv im schreien größten teils^^
auch die beschreibung des zimmers wo Sirius sich nieder lässt und auch das Zimmer von Orion ist schön und vorstellbar beschrieben,pass aber auf das nicht zu viele Details reinkommen, dass das nicht alles überfrachtet wirkt^^

weiter so
Von:  Jamie86
2008-03-16T21:39:10+00:00 16.03.2008 22:39
Der Prolog hört sich schon mal interessant an und werde die Geschichte weiter verfolgen.
Bye
Von:  EsistJuli
2008-03-07T13:43:14+00:00 07.03.2008 14:43
hmm ich denke auch, es is alles ziemlich direkt un es fehlt vllt etwas an wirkungspausen...
aba im großen un ganzen is es gut un die story klingt vielversprechend ;)
Von:  YaoJin
2008-03-07T12:58:41+00:00 07.03.2008 13:58
Der Prolog ist schonmal cool. allerdings hätte ich manchen szenen mehr ausgeschmückt wie z.B. die wo Sirius seinen Kinder sagt das seine Mutter tot ist.
Auch wenn es nur der Prolog ist, kann man manche sachen mehr ausschreiben^^

Freu mich auf mehr^^


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