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Heimliches Begehren

Heimliches Begehren
von

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Story
 

Ein kleiner Rotschopf ließ sich gerade erschöpft ins Bett fallen, als sein Telefon klingelte.

Innerlich betete Kaoru das dieses verstummen möge und er ein wenig schlafen konnte. Denn ehrlich gesagt konnte er nicht mehr.
 

Die Schule war mehr als anstrengend. Auch wenn es für seine 23 Jahre einfacher sein sollte zustudieren, war es dennoch ziemlich anstrengend die teils trockenen Ausführungen der Lektoren zuzuhören.
 

Neben bei verdiente er sein Geld, indem er kleine Nebenjobs annahm. Dazu zählten Hunde und Katzenbetreuung, sowie Kindermädchen für einige viel beschäftigte Leute spielen und Kellnern.
 

Letzteres eher am Wochenende und mehr abends, wodurch sich sein Gehalt noch mal erhöhte. Wenn Kaoru dazwischen noch Zeit hatte schlief er oder lernte bis zum Umfallen, bevor er sich wieder zur Schule schleppen musste.
 

Es war immer das gleiche. Und doch gar er nicht auf. Bevor seine Mutter verstarb hatte sie auch alles zusammen geschafft. Er will nicht behaupten dass alles einfacher war, aber man hat sich durchschlagen können.
 

Ja und eines Tages hätte er dann endlich seinen Abschluss in der Tasche und könnte sich dann einen richtigen Job suchen und hätte dann auch mehr Freizeit, wie bisher.
 

Als das Klingeln immer noch nicht abebbte, rappelte sich Kaoru schwankend auf, schnappte sich das nervig, klingelnde Telefon und ließ sich geschafft in den Sessel fallen.
 

„Ja?“ fragte Kaoru und versuchte nicht so unhöflich zu wirken. Denn immer wenn er müde war… was jetzt definitiv der Fall war… war er auch leicht gereizt.
 

„Guten Abend, spreche ich da mit Kaoru Nishita?“ fragte ihn eine tiefe Männerstimme.
 

„Ja, am Apparat“ bestätigte Kaoru.
 

„Schön, ich wollte sie fragen ob sie heute Abend Zeit hätten?“
 

„Zeit? Wofür?“ fragte Kaoru vorsichtig.
 

Immerhin kannte er den Mann nicht, welcher bei ihm angerufen hatte. Und an irgendwelche linken Typen wollte er auch nicht geraten, weshalb er vorsorglich nachfragte. Auch wenn sich die meisten bei ihm wegen einem Job meldeten, waren auch immer wieder Idioten darunter, welche eine heiße Nacht mit ihm verbringen wollten.
 

„Ich würde sie gerne bitten, dass sie nach meinem Sohn sehen. Wissen sie, ich muss gleich zu einer abendlichen Veranstaltung und da wäre es beruhigend zu wissen, wenn jemand auf Achim aufpasst.“
 

„Achim? Ist das ihr Sohn?“
 

„Genau, ein kleiner Lausebub.“
 

„Kein Problem. Könnten sie mir ihren Namen und Adresse durchgeben?“
 

„Mein Name ist John Walther. Und ich beziehe mit meinem Sohn die Residenz des Hotels Astorias. Kommen sie einfach zu achtzehn Uhr vorbei und stellen sie sich beim Pförtner vor, der wird sie dann zum Zimmer geleiten.“
 

„Okay dann bis gleich“ meinte Kaoru entschieden und verabschiedete sich höflich, ehe er auflegte. Jetzt hatte er wenigstens noch ein wenig Zeit sich aufs Ohr zu hauen.
 

Währenddessen legte der ältere Mann ebenfalls den Telefonhörer auf, ehe er seufzend sich an das Bild seiner verstorbenen Frau wandte. „Verzeih mir Mia. Du weißt ja, ich kann ihm einfach nichts ausschlagen.“
 

Auch wenn sein Junge ein wenig eigen war, vergötterte er ihn dennoch. War Achim sein einzigster Sohn, zumal er dasselbe Lächeln und die gleichen blauen Augen hatte, wie Mia.
 

Nur deswegen hatte er sich durchgerungen, diesen Jungen anzurufen. Kaoru wusste zwar nicht was auf ihn zukam, doch Achim konnte ziemlich stur sein. Und da er ihm schon seit einiger Zeit drängte, dass er Kaoru näher kennenlernen wollte, bot sich heute die perfekte Gelegenheit.
 

Kurz vor dem vereinbarten Zeitpunkt, stand Kaoru vor dem Hotel Astoria. Als der Rotschopf in die Vorhalle ging, stieg ein Unbehagen in ihm auf. Irgendwie passte er hier nicht her. Alles sah unglaublich sauber und teuer aus, das er es noch nicht einmal wagte, irgendetwas anzufassen.
 

Vor dem Empfang blieb er gute zwei Schritt entfernt und lächelte den älteren Herrn auf der anderen Seite des Tresens freundlich an und fragte ihn nach Herrn Walthers Zimmer und das er zu achtzehn Uhr erwartet wurde.
 

Otis, der nette Herr am Empfang, geleitete Kaoru persönlich zum Fahrstuhl und brachte ihn direkt zur Wohnsuite des reichen Firmenchefs von Heavy Mania Company.
 

„Wenn sie noch etwas benötigen, dann melden sie sich beim Empfang, die Nummer 2 in ihrem Telefon“ erklärte ihm Otis noch, bevor er ging. „Einen schönen Abend noch.“
 

„Danke“ erwiderte Kaoru höflich und hoffte dass der Abend mehr als ruhig vorbeigehen würde.
 

Lächelnd verabschiedete sich Kaoru von Otis und schloss hinter ihm die Tür. Okay, da Herr Walther schon zum Meeting war, wie ihm Otis vorhin noch berichtete hatte, war bloß noch sein Sohn hier. Und damit begann auch schon seine Arbeit.
 

Zuerst entledigte sich Kaoru von seinem Mantel und hängte ihn auf. Dann zog er noch die Schuhe aus, die er ordentlich im Eingangsbereich hinstellte, ehe er durch die Wohnung ging.
 

„Achim?“ fragte Kaoru vorsichtig.
 

Nun, nicht alle Kinder kamen gleich aus ihren Mäuselöchern gekrochen und warfen sich ihm an den Hals. Meisten musste Kaoru zu ihnen gehen, sie suchen und dann die Zeit mit ihnen vertreiben.
 

So machte sich Kaoru auf den Weg durch die Wohnung und ließ kein Schlupfloch aus. Zuerst durchquerte er den Flur, welcher recht lang war und schaute in den Türen auf seinen Weg nach.
 

Die erste führte zu einer kleinen Abstellkammer. Viel Müll und Krempel, aber nicht das wonach er suchte. Also weiter. Im nächsten Zimmer befand sich ein Arbeitsbereich zusammengelegt mit einer kleinen Bücherabteilung.
 

„Achim?“ rief Kaoru wieder und drückte die dritte Türklinke herunter. Dann öffnete er auch diese Tür und betrat etwas überrumpelt den Raum. „Was zum…“ murmelte Kaoru verwirrt.
 

Er trat näher ins Bad, wo ein Schaumbad auf ihn wartete. Rosenblätter waren rund um die Wanne und auf dem Fliesenboden verteilt worden. Kerzen erhellten den Raum und auf einer Kommode vor sich, lag ein Zettel.
 

Immer noch verwundert, griff Kaoru nach dem Schreiben und ließ sich in Ruhe die Nachricht durch:
 

Guten Abend Kaoru,
 

Bestimmt bist du schon auf der Suche nach mir.

Musst du aber nicht, da ich noch etwas zu erledigen

habe. Nimm doch derweil ein Entspannungsbad,

das Wasser müsste noch warm sein.
 

In Liebe,

Achim
 

„Hä?“ war alles was Kaoru dazu rausbrachte.
 

Mit gehobener Augenbraue las er sich das Schreiben noch einmal durch. Es wirkte ganz und gar nicht kindlich. Zumal… jetzt fiel Kaoru auch ein, das er Herrn Walther gar nicht darauf angesprochen hatte, wie alt sein Sohn eigentlich war.
 

Vielleicht hatte er die Frage einfach vergessen, da seine ’Klienten’ eh um die zehn Jahre waren. Aber Achim? Konnte er älter sein, als zehn Jahre? Oder lag es einfach daran, das Achims Vater ein reicher und bedeutender Scheich war, der viel wert auf Erziehung und Wissen legte, was Achims Brief und Wortwahl erklären würde.
 

Egal.
 

Wie einladend das ganze Bad auch aussah, so würde sich Kaoru erst einmal vergewissern, wo Achim sich aufhielt und das er keinen Blödsinn machte. Denn war Kindern alles zuzutrauen. Diese kleinen, unschuldsgleichen Engel, verbargen hinter ihren niedlichen Hundeaugen ihr wahres Gesicht. Die kleinen Satansbraten.
 

Nun nicht alle sind schlimm, aber einige. Durch Erfahrung war Kaoru vorsichtiger geworden und ging lieber auf Nummer sicher, als nachher einen Jungen zu finden, der gerade ausprobieren wollte, was für ein Effekt es hätte, wenn man Mamas Fön in Papas Aquarium wirft. Natürlich während dieser unter Strom stand. Wo bleibe sonst die Spannung.
 

Ja, ja. Einige seiner vorigen Klienten hatten Kaoru buchstäblich die Nerven gekostet, während andere so brav waren, wie kleine Lämmchen und sich anschmiegsam an ihn gekuschelt hatten, während er ihnen Geschichten erzählte.
 

So verließ Kaoru den Raum und machte sich dann auf den Weg, um weiter nach Achim zu sehen. Dabei ging er systematisch durch die Wohnung. Besah sich die einzelnen Räumlichkeiten auf seinem Weg und guckte in jedem Versteck nach, wo sich ein kleiner Junge hätte verstecken können.
 

Doch nichts.
 

Zumal Kaoru auffiel, wie ruhig es in der Wohnung war. Kein Geräusch, keine Musik oder sonstige Tonanlage. Fernseher mit eingeschlossen. Nur seinen eigenen Atmen konnte Kaoru hören und wie sein Herz mit jedem Schritt schneller schlug.
 

Nicht das Achim etwas passiert war und er ihn deshalb nicht hören konnte. Oder spielte der Junge verstecken mit ihm? Kaoru wusste es nicht, wollte aber auch nicht warten, bis wirklich etwas passierte.
 

„Achim?“ fragte Kaoru besorgt und leicht zweifelnd, ob der Junge überhaupt hier war.
 

Soweit hatte er nämlich die Wohnung durchgesehen. Besonders Wohnzimmer, Schlafzimmer und Küche, wo sich Kinder gerne aufhielten um Blödsinn zu machen oder um zu spielen. Jetzt blieb nur noch ein Zimmer übrig. Dann MUSSTE Achim dort sein.
 

Denn Kaoru wollte seinem Vater nicht erklären müssen, wo der Junge abgeblieben war.
 

Langsam griff Kaoru nach der Türklinke, als er mitten in seiner Bewegung inne hielt. Da war etwas. Oder wohl eher jemand. Denn ein heißer Atem schlug sacht gegen Kaorus Nacken und ließen seine Nackenhärchen aufstellen.
 

„Kaoru“ hauchte ihm kurz darauf jemand nahe seinem Ohr, ehe sich zwei starke Arme, um seine Hüften schlangen.
 

Erschrocken quiekte Kaoru auf, ehe er sich aus diesem Griff zu winden begann. Denn wem auch immer diese Hände gehörten, sie waren bestimmt nicht die von einem Kind. Und als Kaoru in der bestimmenden Umarmung umgedreht wurde, blickte er einem fremden Mann entgegen, welcher ihn freundlich betrachtete.
 

„Kaoru“ wiederholte der Mann rau und schien sich sichtlich darüber zu freuen, besagten Mann in seinen Händen zu halten.
 

Dabei hatte Kaoru gar keine Ahnung, wer sein Gegenüber war und woher dieser seinen Namen kannte. Kaoru schätzte den Fremden auf die dreißig Jahre, war groß gebaut, trug einen langen rotschwarzen, seidenen Bademantel, welche ihm bis zu den Knien ging und glatte, leicht bräunliche Haut freigab.
 

„Hab dich“ erklärte ihm der Mann erfreut und stupste dem überrumpelten Japaner sanft an der Nase.
 

Das schien bei Kaoru zu wirken, das dieser aus seiner bisherigen Starre aufwachte. Etwas unsicher blickte er hoch zu dem Mann, welcher die einzigste Person war, die er hier hatte auffinden können. Oder andersherum?
 

Immerhin hatte der Mann ihn gefunden, wie er so schön gesagt hatte. Und Kaoru fiel auch wieder ein, das Mr. Walther nicht erwähnt hatte, wie alt sein Sohn eigentlich war.
 

„Ähm… Achim?“ fragte Kaoru vorsichtig nach.
 

„Ja mein Schatz?“ entgegnete Achim selig und drückte den verdutzen Jungen noch näher an sich heran.
 

„Äh du… du bist Achim Walther?“ fragte Kaoru leicht zweifelnd nach und hielt dabei inne, sich zu befreien. „Der Sohn von John Walther?“
 

„Mhm“ schnurrte ihm Achim zu. „Wieso? Hattest du jemand anderes erwartet?“
 

„N- nein, ich dachte nur… du… na ja, das du ein wenig kleiner und… jünger wärst“ druckste Kaoru herum.
 

Woher hätte Kaoru auch ahnen können, dass er auf einen erwachsenen jungen Mann aufpassen sollte, der wahrscheinlich noch einige Jahre älter als er selbst war? Also Kaoru nicht.
 

Und wieso schaute ihn Achim so seltsam an? Hatte er etwas im Gesicht? Oder hatte er noch nie rote Haare gesehen? Und wieso hielt ihn dieser Mann noch in seinen Armen? Kaoru war sehr wohl in der Lage, auch alleine zu stehen.
 

„Achim könntest du mich vielleicht loslassen“ bemerkte Kaoru leicht verlegen.
 

„Wieso denn?“ konterte Achim unschuldig. „Jetzt wo ich dich endlich bei mir habe.“ Dafür verfestigte Achim seinen Griff und schob Kaoru weiter zurück. Sanft drückte er den jüngeren an die Tür zu seinem Schlafzimmer.
 

„Was meinen sie?... na ja eigentlich auch egal. Ich glaube da hat sich jemand ein Scherz erlaubt, also wenn sie mich gehen lassen würden“ erwiderte Kaoru nervös. „Ich sollte eigentlich Babysitten, aber das hat sich ja jetzt erledigt. Denn ich denke nicht, dass ein Mann wie sie einen Aufpasser braucht.“
 

„Nein, kein Scherz, Kaoru“ erwiderte Achim ernst. „Seit ich dich das erste Mal gesehen habe, wollte ich dich besitzen. Doch ich wusste nicht wie ich an dich rankommen konnte, weshalb ich dieses Treffen hier arrangiert habe. Ein wenig merkwürdig, das gebe ich zu, aber ich wollte sichergehen das du auch kommst.“
 

„W- was?“ stammelte Kaoru fassungslos. „Sie… sie…“
 

„Du“ bot Achim schmunzelnd an und strich sanft über Kaorus Wange.
 

Fühlte die Wärme die davon ausging und spürte die zarte Haut unter sich. Einfach berauschend. Genauso wie das Gefühl, welches durch seinen Körper wallte und noch intensiver war, als bei seiner heimlichen Schwärmerei für sein kleines Siamkätzchen.
 

„Du kannst mich ruhig duzen Kaoru“ fuhr Achim ruhig fort. „Und jetzt würde ich mir gerne einen langersehnten Wunsch erfüllen.“
 

Das letzte hatte Achim mehr zu sich gemurmelt, als laut ausgesprochen. Trotzdem vernahm Kaoru die Worte und eine leichte Gänsehaut machte sich in ihm breit. Konnte es sein, das er an einen Psychopathen geraten war? Würde zumindestens seine unangenehme Lage erklären.
 

„Ach ja“ stammelte Kaoru hilflos und versuchte sich noch etwas weiter zurückzubewegen.
 

Um etwas mehr abstand zu Achim zu bekommen, welcher für seinen Geschmack zu nahe war. Und dann noch die dunkle Stimme von ihm, verhieß nichts Gutes. Zumal die Irden seines Gegenübers ihn unentwegt anstarrten und das mit einer Kraft und Intensität, die Kaoru leicht Angst machte.
 

„Kö… könnte ich dann gehen“ erwiderte Kaoru zaghaft und lächelte ungeschickt, wollte seine Furcht nicht offen zeigen. „Dann… dann störe ich sie auch nicht weiter.“
 

„Ach was, du störst mich nicht, Kaoru“ meinte Achim grinsend und zog den Kleineren zu sich.
 

Hielt ihn bestimmend in seinen Armen fest, während er seinen Mund, auf die leicht bebenden Lippen unter sich presste. Ihren leicht salzigen und doch köstlichen Geschmack aufnahm.
 

Überrumpelt blickte Kaoru mit aufgerissenen Augen Achim an, welcher ihn gerade küsste. Dabei spürte er, wie sich die rauen Lippen langsam über seinen Mund bewegten, daran zu saugen begann und leicht mit seinen Zähnen bearbeitet wurde.
 

Gott!
 

Passierte das gerade tatsächlich? Wurde Kaoru von einem Mann geküsst? Zumal es sein erster Kuss war und er ihn sich eigentlich ein wenig anders vorgestellt hatte.
 

Kurz darauf war ein dumpfes Geräusch zu hören und ein roter Abdruck machte sich auf Achims linker Wange bemerkbar. Leicht panisch, aber auch wütend hatte Kaoru dem anderen Einhalt geboten und schlüpfte nun aus dessen Griff. Da Achim ein wenig überrascht von Kaorus Angriff war, hatte er seine Hand um Kaorus Hüfte gelockert, was dieser sofort nutzte.
 

„Baka!“ schimpfte Kaoru zornig zu ihm, ehe er sich umdrehte und schnell seinen Mantel und Schuhe schnappte.
 

Dann verließ er die Wohnung, ohne sich noch einmal zu dem immer noch leicht verdutzten Achim umblickte und stattdessen den Fahrstuhl anpeilte. Dort zog er sich seine restlichen Sachen an und verließ das Hotel. Jetzt wollte er nur noch nach Hause und sich ein schönes Entspannungsbad genehmigen, um sich etwas zu beruhigen.
 

Währenddessen erwachte Achim aus seiner Starre und blickte schmunzelnd auf den Punkt, wo Kaoru verschwunden war. „Ein richtiges Siamkätzchen“ bemerkte er zufrieden.
 

Kaoru war ihm heute so nah gewesen, wie noch nie zuvor. Sonst hatte er den jungen Mann heimlich von seinem Platz aus beobachtet, wenn er mit der Bahn früh zur Arbeit fuhr. Das war seit jenem Tag, als Achim einmal auf sein Auto und somit auch Chauffeur verzichten musste und notgedrungen mit den öffentlichen Verkehrsmitteln gefahren war.
 

Da war ihm der rote Haarschopf gleich aufgefallen, wie dieser sich abhetzte, um rechtzeitig die Bahn zu erwischen. Kurz bevor sich die Türen schlossen, stürmte besagter Rotschopf in das Abteil.
 

Achim hatte eh nichts Besseres zu tun gehabt, als abschätzig die Leute zu beobachten und innerlich hoffte, dass diese ihm bloß fernblieben. Es war ihm immer unangenehm, unter den normalen Leuten zu verkehren, da er nicht viel mit ihnen anfangen konnte. Weder von den Gesprächsthemen her, noch von ihrem Auftreten. Sie waren so schlicht und primitiv.
 

Allerdings…
 

Als Achim seinen Blick nach links drehte und Kaoru sah, war er wie gebannt von diesen Jungen. Er schätzte ihn um die zwanzig Jahre, rötliches, langes Haar und goldene Smaragde. Und erst dieses Lächeln, welches sich um die zarten Lippen gebildet hatte, warf Achim völlig aus der Bahn.
 

Selbst eine Frau hatte noch nie so Lächeln können, das Achim den Atem anhielt und gebannt auf das Gesicht des Rotschopfs blickte. Tja, genau das war der Schicksalhafte Tage gewesen, als er sich Hals über Kopf verliebt hatte und seit langem beschlossen hatte, sein Siamkätzchen… Achims Kosename für Kaoru… zu sich einzuladen.
 

Gut, die Begegnung verlief nicht ganz so wie er sich erhofft hatte. Aber immerhin hatte Kaoru jetzt Notiz von ihm genommen. Wenn auch im schlechten Sinne, doch das konnte sich noch ändern. Denn Achim hatte bestimmt nicht vor, jetzt aufzugeben.
 

„Bestimmt nicht“ bekräftigte Achim seinen Gedanken, mit einem breiten Grinsen im Gesicht.
 

Er hatte immer sein Ziel erreicht und das bekommen, was er wollte. Da würde sein kleines Siamkätzchen auch keine Ausnahme machen.
 

Mit einem sanften Lächeln lehnte er sich an die Wand hinter sich und fuhr genussvoll mit seinen Fingern über seine heißen Lippen. Sie kribbelten immer noch, seit er die weichen Lippen gekostet hatte und machten hungrig auf mehr… viel mehr.
 

Owari



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Kommentare zu diesem Kapitel (2)

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Von:  DMC_Monkey
2008-08-14T08:10:00+00:00 14.08.2008 10:10
Oh ja das is zwar riesens geil geschrieben und einfach nur hammer.
Aber es lässt wissbegierde zurück und davon gaaaaaaaaanz viel!!!
Man will umbedingt wissen wie es weitergeht und ob achim kaoru zum schluss noch bekommt oo

ich mach dir einen vorschlag *lach*
wenn ich es schaffe das du hier für 15 kommis bekommst schreibst du dann weiter????

lg
kazuhi
Von:  Lucy-Sky
2008-02-23T15:33:08+00:00 23.02.2008 16:33
Wieder mal eine echt klasse Story! Das sich Achim eine eingefangen hat von Kaoru war wirklich kein Wunder, bei dem was er sich geleistet hat. Kaoru muss sich ja echt verarscht gefühlt haben, da erwartet er ein Kind und dann das.*grin*

Ich will wissen wie es mit Kaoru und Achim weiter geht. Gibt es eine Fortsetzung?


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