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Frei wie der Wind aber dennoch gefangen

von

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Kampf auf hoher See

Einige eilige Schritte durchquerten den Flur. Mireille‘ s feine Sinne spürten die Ausbreitung von Aufgeregtheit, zugleich jedoch Wut und Angst. Sie stand auf und verließ ihre Kabine, natürlich nicht ohne zu vergessen abzuschließen. Dann ging sie nach oben an Deck und sah sich um. Tatsächlich kam aus den Schloten des Schiffes kein Rauch mehr. Die Motoren mussten einen totalen Ausfall haben. Selt-sam.
 

Ein unruhiges Gefühl beschlich die junge Frau und so machte sie sich auf den Weg zum Maschinenraum. Nichts Gutes ahnend lotste sie sich an den Matrosen vorbei. Kurz bevor sie die Tür erreichte, stellten sich ihr jedoch zwei Offiziere in den Weg. Ein seltsamer Geruch drang aus dem Raum. „Tut mir leid, der Zugang ist für Passagiere verboten.“, sagte der rechte Offizier, doch Mireille konnte an seinen Augen erkennen, dass er Angst hatte. Etwas ging hier nicht mit rechten Dingen zu. Von innen erklang ein markerschütternder Schrei. Die beiden Männer sahen sich an.
 

Mireille packte die Offiziere am Schlawitt. „Hören Sie, hier ist irgendwas am Gange, dass Sie nicht kennen. Lassen Sie mich rein, sonst passieren hier bald schrecklichere Dinge.“ Die beiden Männer sahen sich an. Dann gaben sie die Tür frei. „Schließen Sie die Tür hinter mir und kommen Sie nicht rein, egal was Sie hören.“, warnte sie die Offiziere vor und bekam als Antwort ein stummes Nicken. Mireille betrat den großen Maschinenraum und wartete darauf bis die Tür mit ei-nem dumpfen Klicken hinter ihr geschlossen war.
 

Erst dann zückte sie ihr Schwert und sah sich näher um. Der Hauptmotor war bru-tal auseinander gerissen worden und so beleuchtete einzig und allein das Not-stromaggregat mit rotem Licht das Szenario. Ein Matrose, der anscheinend zuerst hier gewesen war, lag mit aufgerissener Bauchdecke auf dem Boden, während sein Blut schon aufgehört hatte zu fließen. Wieder stieg Mireille dieser seltsame Ge-ruch in die Nase, der sich mit dem metallischen Geruch des Blutes mischte.
 

Insgesamt eine nicht sehr wohl riechende Mischung, die ihr leichte Übelkeit ver-ursachte. Etwas raschelte hinter einer der Maschinen. Sie ging in eine etwas ge-ducktere Stellung. Was auch immer da war, wusste, dass es nicht allein war. So vorsichtig wie möglich schlich Mireille weiter. Das Wesen, dass sich hinter der Maschine verbarg, zog sich weiter nach hinten in den Raum zurück. Mireille‘ s Sinne waren angespannt.
 

Es trennten sie nur noch wenige Schritte von dem Monster, das all dies hier ange-richtet hatte. Mit einem Satz war sie hinter der Maschine und machte sich auf ei-nen Kampf gefasst, doch es war niemand da. Im selben Augenblick raschelte es hin-ter ihr und als sie sich umdrehte, sah sie noch aus dem Augenwinkel, wie das We-sen die Wand hochkletterte, sich lang machte und polternd durch einen Schacht verschwand. „Verdammt.“, zischte sie, rannte den Weg zurück und riss die schwere Stahltür auf. Die beiden Offiziere waren immer noch da, hielten jedoch Pistolen im Anschlag.
 

Sie entspannten sich ein wenig, als sie Mireille wiedererkannten. „Mitkommen.“, befahl sie und die Männer gehorchten ihr, wenn auch mit Unbehagen. „Wohin führt dieser Schacht?“, fragte sie eilig und deutete auf die Öffnung, in der das Mons-ter verschwunden war. „Das ist einer der Lüftungsschächte. Er führt zur Brücke, zur Kombüse und unter anderem zu den Passagierkabinen.“ Mireille machte auf dem Absatz kehrt und rannte die vielen Treppen hinauf und hinab, die es zu überwin-den galt.
 

Schließlich kam sie an dem langen Flur an, an dem die Kabinen lagen. Sie lausch-te angestrengt, während sie den Gang entlang ging. Nur ihr Atem war zu hören. Der Schiffsjunge, der heute an ihrer Tür gestanden hatte, ging an ihr vor-bei. „Mach das du hier raus kommst. Hier ist irgendwo ein Monster.“, sagte sie. Er nickte. Doch sie blieb stehen. Alles geschah im Zeitraffer. Dieser seltsame Geruch stieg ihr erneut in die Nase. Augenblicklich drehte sie sich um. Er war ebenfalls stehen geblieben und hatte den Kopf zu ihr gedreht. Seine Augen färb-ten sich kurz schwarz, dann rannte er los. Die Zeit schien wieder normal weiter zulaufen.
 

„Halt! Bleib stehen!“, rief sie und machte sich an die Verfolgung. Jetzt hatte dieses Wesen noch einen unschuldigen Körper in seinen Besitz genommen. Er war schnell, aber sie konnte mit seinem Tempo mithalten. Sie rannten an einer Gruppe Menschen vorbei. Mireille erkannte einen Pater. „Entschuldigen Sie. Es geht um Leben und Tod.“, sagte sie und nahm ihm die Kette mit dem Silberkreuz ab. Dann sprintete Mireille wieder los.
 

Schnell holte sie auf und gerade als er die Tür zum Speisesaal passierte, sprang sie und warf sich auf ihn. Die Kämpfenden rollten über den Boden und die Treppe hinab, die zu den Tischen führte. Einige Menschen standen auf und sahen sie ent-setzt an. „Verlassen Sie augenblicklich diesen Raum!“, keuchte Mireille und stürzte sich auf den jungen Mann. „Also ich finde es nicht angebracht, wenn Sie...“, weiter kam der Oberkellner nicht, der auf sie zu geschritten war.
 

„Sofort!“, brüllte sie und er zuckte erschrocken zusammen. Der Schiffsjunge wand sich unter ihr und versuchte sie abzuschütteln. In seinen Gedärmen schien es zu rumoren. Etwas wand sich schlangengleich in ihm und versuchte durch die Bauch-decke zu entkommen. Jetzt war auch die Todesursache des ersten Matrosen geklärt. Das Monster konnte nur in sterblichen Hüllen überleben und hatte sich an Bord einen neuen Wirt gesucht. Mireille riss sein Hemd auf und presste das silberne Kreuz auf seinen Bauch.
 

Er begann augenblicklich zu schreien und zu wimmern, als sich das Metall in sei-ne Haut brannte. „Komm den Weg raus, den du rein gekommen bist.“, flüsterte sie und bemerkte nicht, wie die Leute um sie herum eilig verschwanden. Er fing an, irgend etwas in einer sehr alten Sprache zu sagen, doch als sie das Kreuz noch fester auf den Bauch drückte, schrie er erneut. Dann ging alles schnell. Der Mann fing an zu krampfen und zu zucken, dann würgte er und etwas verließ seinen Körper.
 

Wenigstens hatte er mehr Glück gehabt, als sein Vorgänger. Das Monster baute sich vor ihr auf. „Ach, nein. Wen haben wir denn da? Einen alten Bekannten, hm?“, fragte sie und hob ihr Schwert. Das schwarze Monster hatte sein Aussehen etwas verändert. Es war ein wenig kleiner und hatte weniger Haare, in denen dennoch Teile von Skeletten hingen. Es sprach erneut etwas in einer sehr alten Sprache. „Vergiss es, die Kette kriegst du nicht zurück.“ Und schon musste sie einer riesigen Pranke ausweichen, die ihr entgegen geschleudert wurde. Doch nun ging sie zum Angriff über und sprang auf das Wesen.
 

Sie hieb ihr Schwert auf seinen Schädel, wo es knackte, aber kaum Wirkung zu zei-gen schien. Es schüttelte sich einmal und die Schatzjägerin flog von seinem Rücken, prallte gegen eine Wand und landete auf einem der Tische, der unter dem harten Aufprall barst.



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  FinAP
2008-06-05T17:57:03+00:00 05.06.2008 19:57
Hi Will-chan!
*über Kappi stolper*
Och wie geil! *freu*

*les*
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.*würg<* Das mit dem Matrosen musste sein, was? *bleich werd*

Jedenfalls is des Kappi (mal wieder) einsame Spitze! *verneig*
Genial!

MEhr sag ich dazu nich!
Cu dat Fin


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