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Frei wie der Wind aber dennoch gefangen

von

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Die Finte

Er hielt die Kette in der Hand, die er jedoch schnell verstaute. „Du?“, entwich es den Beiden gleichzeitig. Nun konnte sie sein Gesicht und den Rest seines Körpers besser erkennen. Abgesehen von dem markanten Kinn, dem drei – Tage – Bart und den verstrubbelten Haaren, hatte er eisblaue Augen und eine Narbe auf der rechten Wange. Auf seinem nackten Oberkörper lag eine dünne goldene Kette mit einem Ring. Silver war muskulös und durchtrainiert. Kein Wunder, dass er ihr das Wasser reichen konnte.
 

Er besaß Kampferfahrung und war ziemlich stark. Zudem sah er gut aus, keine Frage, aber er hatte ihr, der besten Schatzjägerin von ganz Ranom, ein Artefakt gestohlen und dafür würde er bezahlen. Wütend versuchte Mireille sich von der widerspenstigen Wurzel zu lösen.
 

Kurze Zeit später saß sie gefesselt und aufgebracht vor Silver auf dem Boden. „Lass mich sofort wieder frei und gib mir das Artefakt! Ich habe es zuerst gefunden, also steht es mir zu! Und du hast es mir eh nur mit viel Glück abgeluchst! Damit das erstmal klar ist. Außerdem.... Hey! Was machst du..... mhmmmhhhmm!!“, empört sah sie Silver an, der ihr genervt einen Knebel in den Mund gestopft hatte und ihn an ihrem Hinterkopf verknotete.
 

Er seufzte einmal und fuhr fort, sich um seine Wunden, die sie ihm beigefügt hatte, zu kümmern. Der junge Mann zog die Reste seines Hemdes aus und begutachtete Mireille‘ s Werk. Diese beachtete ihn unterdessen nicht mehr. Sie war damit beschäftigt sich von ihren Fesseln zu befreien, während ihr eigenes Blut immer noch aus den Wunden rann. Zwar lief es nicht mehr so stark, da die Gerinnung eingesetzt hatte, aber der Blutverlust, den sie bis jetzt erlitten hatte, war nicht zu unterschätzen.
 

Die Fußfesseln schienen sich zu lösen und so strampelte sich die Schatzjägerin frei. Schweißperlen liefen ihre Stirn hinab. Immer wieder versuchte sie an eines ihrer Messer zu kommen, doch dies war schwerlich möglich, wenn man die Hände auf dem Rücken verbunden hatte.
 

Schließlich kroch sie zurück an eine der Wände und stemmte sich daran hoch. Ihre Wunde brannte erneut auf und sie biss die Zähne zusammen. Sie sah sich um. Irgendwie musste sie doch sonst diese Fesseln loswerden. Silver war immer noch damit abgelenkt sich um seine eigenen Wunden zu kümmern. Seine Sachen lagen etwas entfernt von ihm und unter einem weiteren Hemd blitzte sein Schwert hervor.
 

Leise näherte Mireille sich und begann dann ihre Fesseln an der scharfen Klinge zu zerschneiden. Sie merkte wie ihre Hände zitterten und ihr das Blut in den Ohren rauschte. Lange würde ihr Kreislauf das nicht mehr mitmachen. Doch sie durfte jetzt nicht aufgeben. So einfach würde sie es ihm nicht machen. Schließlich waren die Fesseln durchschnitten und sie löste den Knebel an ihrem Hinterkopf. Leise legte sie diese auf den Boden, ging ein kleines Stück in Richtung des Ausganges und versteckte sich in einer Nische. Dann nahm sie einen Erdbrocken und warf ihn auf den kleinen Hügel unterhalb der Öffnung nach oben, wo er wieder hinunter kullerte.
 

Silver sah erschrocken auf, bemerkte den Erdklumpen und rannte fluchend zum Ausgang. Wütend blickte er hinauf in Richtung Licht, wo er Mireille vermutete. Diese hingegen hatte die Chance genutzt, sich die Kette geschnappt und war weiter in die Höhle gerannt, soweit sie dies noch konnte. Ihrem feinen Geruch nach, musste es dort noch einen Ausgang geben. Doch schon hörte sie die Schritte von Silver hinter sich. Die Finte hatte ihr lediglich einen kleinen Vorsprung verschafft und der würde schrumpfen. Schnell war die Kette verstaut und sie rannte um die nächste Biegung.
 

Die junge Frau hörte schon den Atem ihres Feindes. Der Abstand schrumpfte schneller als gedacht. Ihre Kräfte verließen sie immer mehr; sie begann einige Male zu straucheln. Irgendein Plan musste her; und zwar schnell. Ein leichter Windzug verriet ihr, wo sie lang musste und so bog sie erneut ab. Sackgasse! Mireille drehte sich um, doch Silver war schon hinter ihr. Sein muskulöser Oberkörper hob und senkte sich durch den Sprint sichtbar. Der leichte Windzug war von einem kleinen Loch in der Wand gekommen, das wahrscheinlich von einem Kaninchen von außen gegraben worden war.
 

Sie zückte ihr Schwert. So einfach würde sie nicht aufgeben. Doch sie war sich auch bewusst, dass ihre Kraftreserve so gut wie aufgebraucht war. Ihre Sicht verschwamm leicht vor ihren Augen und sie schwankte einmal kurz. Silver besah sich die Schatzjägerin, deren Blut bereits auf den Boden tropfte. Das sie noch stand, war ein Wunder und zeugte von großer Willensstärke. Er bemerkte, wie ihre Arme zitterten und kalter Schweiß ihre Stirn bedeckte. Mireille wusste, dass sie einen gezielten Treffer setzen musste, um ihn zu erledigen. Silver näherte sich ihr vorsichtig. „Gib auf. Du hast keine Chance.“, sagte er leise, mit seiner beruhigenden, samtenen Stimme.
 

Und etwas in Mireille wollte dieser Stimme nachgeben. Ihre Sinne schwanden immer mehr, doch sie riß sich immer wieder zusammen und hielt ihre Augen offen. Ihr Herz raste und ihr Körper verlangte danach, sich auszuruhen und sich um seine Wunden zu kümmern, doch Mireille wollte noch nicht nachgeben. Noch nicht! Einen Kampf musste sie noch bestehen. Stocksteif in Kampfposition stand sie da und konzentrierte sich darauf wach zu bleiben und nicht in eine Ohnmacht hinab zu gleiten.

Silver näherte sich noch ein Stück, anscheinend war er sich sicher, dass sie sich nicht mehr wehren konnte bzw. wollte. Doch er hatte nicht die Rechnung mit der Schatzjägerin in ihr gemacht und nur durch eine blitzschnelle Reaktion entging er dem scharfen, kalten Stahl, der ihn fast aufgeschlitzt hätte.



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  FinAP
2008-04-09T17:11:59+00:00 09.04.2008 19:11
*über das neue Kappi stolper*
Huch! Davon hat mir aber keiner was gesagt!

*durchles*
WOW. Wie geil ist DAS denn!
*vor Aufregung zitter*
EY! Du kannnst doch nich bei so einer Stelle aufhören! *mich mokier*
*Schwert raushol*
Neues Kappi! SOFORT!
*droh*

*grummel*
Na bis zum nächsten Mal! ;-))

dat Fin


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