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Vandes

Das Erbe des Vaters
von

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Ankommen

Ich war hell wach. Nur warum? Ich schaute mich in der Dunkelheit um. Im Laufe meiner Reise waren öfter Räuber in der Nacht aufgetaucht. Ich nahm an, dass irgendeine Tier sich in der Nähe aufhielt. Beruhigt wollte ich mich wieder legen, als es hinter mir im Geäst knackte. Ich wirbelte herum. Keine fünf Meter von mir entfernt standen drei außerordentlich große Wölfe. Zumindest nahm ich das an denn das Licht war sehr schlecht und die Tiere verbargen sich im Unterholz. Ganz langsam griff ich nach meinem Schwert, das neben meinem Lager lag. Sie beobachteten mich bei jeder Bewegung, als wollten sie abschätzen wie stark, ich war. Als sie sahen dass ich zum Schwert griff, setzte einer zum Sprung an, einer verschwand im Dickicht und der dritte blieb einfach sitzen. Seine stechenden Augen schienen zu glühen.

Aus reinem Instinkt riss ich das Schwert hoch, als der Wolf nah genug war, aber ich erwischte ihn nicht. Er sprang an mir vorbei und landete mitten in einer Drehung auf dem Boden. Der letzte Wolf machte noch immer keine Anstalten sich seinem Kumpanen anzuschließen, so wand ich meine Aufmerksamkeit auf den angreifenden Wolf. Er sprang noch ein paar Mal gezielt an mir vorbei, erst dann griff er richtig an. In geduckter Haltung lief er auf mich zu, sich behände meinem Schwert entziehen. Wieder retteten mich meine Reflexe. Ich ließ mich fallen und der Wolf setzte über mich hinweg. Im selben Moment riss ich meinen Dolch nach oben und erwischte ihn. Jaulend krümmte sich das Tier auf dem Boden. Gerade als ich nochmals zustechen wollte traf mich ein Schlag in der Seite. Ich stolperte zur Seite.

Es war der Wolf der sich bis jetzt herausgehalten hatte. Er lag geduckt an der Erde. Die Zähne gefletscht und knurrend. Er war noch ein Stück größer als mein erster Rivale. Seine Bewegungen waren fließender und ich konnte nicht sagen ob er überhaupt materiell war.

Im Gegensatz zum Ersten waren seine Angriffe gezielter, er brauchte nur zwei Anläufe um meine Verteidigung zu durchbrechen. Seine riesige Tatze fuhr über meine Hand und entriss mir das Schwert. Es blieb schwankend in der Erde stecken nur vier Schritte von mir entfernt, leider stand der Wolf dazwischen. Ich spürte wie Blut von meiner Hand tropfte. mein Atem raste und Schweiß rann mir den Rücken herunter. Noch eine Sekunde taxierte mich der Wolf, wandte sich dann ab und trottete zu seinem Partner. Er stupste ihn leicht an, was mit einem Knurren quittiert wurde.

Ich nutzte den Moment und trat zu meinem Schwert. Der Kopf des Wolfes zuckte herum und sah meine Bewegung. Dann geschah etwas, was ich bis heute noch nicht begriffen habe. Der Wolf wurde größer und ich sah mich einem Bären gegenüber.

Noch während ich versuchte es zu begreifen trafen mich Krallen an der Brust und ich landete auf dem Boden. Der schmerz raubte mir fast das Bewusstsein, aber ein tiefes Knurren weckte mich. Jetzt stand er über mir. Geifer lief ihm aus dem Maul. Sein stechender Atem stahl mir die Luft. Er öffnete das Maul. Kleine messerscharfe Zähne sahen mir entgegen. Ich zitterte am ganzen Körper, zwang mich aber die Augen offen zu halten. Die Zähne knallten kurz über meinem Hals zusammen.

Dann sprach eine weibliche Stimme: „Guter Junge und jetzt runter von ihr.“ Sie war klar und gewohnt dass man ihr nachkam. Tatsächlich hob sich die Pranke von meiner Brust. Doch wurde dies mit einem enttäuschten Schnauben begleitet. „Hoch mit dir Mädchen.“ Ich sprang auf und wich zurück. Vor mir stand eine junge Frau kaum älter als ich. Ihre Kleidung war in braun und grün gehalten und ein schwerer schwarzer Umhang fiel von ihrer Schulter. Ihr Gesicht war schmal und ernst. Ihr Blick jagte mir einen Schauer über den Rücken.

Erst jetzt fielen mir ihre Begleiter auf. Sie hockten neben dem Wolf und betrachteten seine Verletzung. Die Frau war meinem Blick gefolgt.

„Und?“ wandte sie sich an einen der Männer.

„Sauber! Wir kriegen ihn durch.“ Er sah mich mit wütenden Augen an.

„Hier, das ist, glaube ich, deins.“ sagte die Frau und hielt mir mein Schwert entgegen. Ich griff danach. „Verschwinde, bevor ich mir noch etwas für dich einfallen lasse. Du hast hier nichts verloren. Lexa, du begleitetes sie bis aus unserem Land und wenn sie sich weigert töte sie.“ Damit wandte sie sich ab. Der Bär schrumpfte zum Wolf und dann zu einem Jaguar und folgte der Frau.

Eine Frau in grün trat zu mir und deutete auf einen Pfad. Als ich mich nicht rührte packte sie entschlossen meinen Arm.

„Warte, ich suche jemanden. Ich soll ihm ein Schwert geben.“

„Wohl kaum hier.“ Die Stimme der Frau war wärmer als die der ersten.

„Wenn das hier der Wald Sanador ist dann schon.“ erwiderte ich und entwand ihr meinen Arm.

„Und wen suchst du?“ Sie musterte mich.

„Ich suche Folken.“ Die Frau nickte und drehte sich zu einem der Männer. Sie sagte etwas was ich nicht verstand. Der Mann nickte und verschwand im Unterholz.

„Setz dich. Hier.“ Sie hielt mir ein Stück Brot entgegen. Als ich nicht danach griff, nahm sie meine Hand und legte es hinein. „Es wird etwas dauern.“ Damit setzte sie sich auf den Boden und lehnte sich an einen Baum. Die meisten Männer waren verschwunden und mit ihnen der Wolf. „Die sind zum Lager.“ sagte die Frau, als hätte sie meine Gedanken gelesen. Sie hatte die Augen geschlossen. Anscheinend fühlte sie sich hier sicher, also setzte auch ich mich.

Die Frau hatte Recht es dämmerte schon als der Mann zurückkam. Er nickte nur und verschwant wieder. Die Frau mit der ich wartete erhob sich und winkte mir ihr zu folgen. Ich hatte schnell herausgefunden dass sie sehr wortkarg war. Öfter hatte ich versucht mich mit ihr zu unterhalten. Sie hatte zwar auf meine Antworten geantwortet, war aber immer sehr einsilbig gebliebnen.

So folgte ich ihr. Die Pfade, die sie einschlug waren sehr verschlungen und es führten immer wieder Wege ab, auf denen ich Schatten huschen sah. Ich versuchte erst gar nicht mir die Wege zu merken, denn es schien mir aussichtslos. Als der Wald lichter wurde stand die Sonne schon fast im Zenit. Wir traten auf die Lichtung. Hier waren mehrer Gruppen damit beschäftigt Kämpfen zu trainieren. Ein Mann schlenderte zwischen den Gruppen umher und verteilt hier und da Ratschläge. Die Kämpfer waren sehr schnell und ich hatte kaum Zeit ihren Bewegungen zu folgen. Die Frau neben mir stieß einen scharfen Pfiff aus und der Mann kam herüber.



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  blacksun2
2008-03-26T14:35:33+00:00 26.03.2008 15:35
der Anfang war sehr interessant
dein Ausdruck ist toll und den Kampf mit den Tieren hast du auch sehr gut geschrieben
es war wohl ihr Glück, dass der erste Wolf überlebt hat, ansonsten, so schien es mir, hätten die Leute kurzen Prozess mit ihr gemacht
trotz, dass sie verloren hat, scheint sie eine relativ gute Kämpferin zu sein
o.O Besuch ist in dem Wald scheinbar nicht gern gesehen



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