Alltagsgeschichten

Süße Schmerzen

Warnungen: Siehe Kurzbeschreibung

Pairing: SasuHina

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Süßes, Sasuke hasste Süßes.

Missmutig schaute er in die erwartungsvollen Augen der strahlenden Köchin vor ihm, die ungeduldig darauf zu warten schien, dass er dieses süße Etwas in seiner Hand verzehrte. Abschätzend wanderten seine Blicke abwechselnd von ihr zu dem Ding. Es war zu spät. Er musste es essen, sie hatte ihn reingelegt. Sie wusste, dass er es jetzt nicht mehr ablehnen konnte, nicht wenn er in diese Augen sah.
 

Geschlagen stopfte er sich das Teil in den Mund und versuchte dieses süße, klebrige Zeug so schnell wie möglich runterzuschlucken. Tatsächlich schaffte er es in einer scheinbaren Rekordzeit das Essen von seinem Mund in den Magen zu befördern und dabei gleichzeitig ein Gesicht zu machen, welches man - mit viel Interpretation - vielleicht als erfreut hätte deuten können.
 

In seinen Gedanken beglückwünschte sich Sasuke selbst zu seiner Rettung aus dieser misslichen Lage. Der Genuss seines Erfolges war jedoch nur von kurzer Dauer, denn gerade, als er die letzten Reste des Süßkrams an den Zähnen mit seiner Zunge entfernen wollte, durchzuckte ihn ein plötzlicher Schmerz. Das war nicht das, was er jetzt dachte, dass es war, oder? Denn wenn es das wäre, was er momentan dachte, dass es wäre, dann würde das ja bedeuten, dass er wieder DORTHIN müsste, zu IHR.
 

Am liebsten hätte er einen Schrei ausgestoßen, den man wahrscheinlich bis ans anderen Ende des Dorfes gehört hätte, konnte sich aber gerade noch beherrschen. Zum Glück, denn das wäre sein Todesurteil gewesen. So hatte er wenigstens die Chance bewahrt, dem ihm nun bevorstehenden Grauen noch einmal zu entgehen. Nur wie? Sasuke spielte in seinem Kopf blitzschnell alle Möglichkeiten durch, die ihm jetzt noch blieben, um schließlich zu einer Erkenntnis zu kommen. Er musste nur sicherstellen, dass Hinata nichts von seinen Schmerzen bemerkte, dann wäre er gerettet, vorerst zumindest.
 

Um dieses Ziel zu erreichen, müsste er sich nur wie immer verhalten, dann würde sie ihn nicht enttarnen können. Ein kompliziertes Problem also, zu dem es eine einfache Lösung gab, eigentlich. Seine Überlegungen besaßen nur eine Schwachstelle, denn noch immer verspürte er das dringende Bedürfnis seinem Unmut laut kund zu tun und das wäre in diesen Moment so ziemlich das Letzte was er brauchen konnte. Vielleicht wäre es in diesem Fall einfach besser, wenn er sich auf die Zunge beißen würde, um sich nicht zu verraten.

Sasuke beschloss dieser plötzlichen Eingebung zu folgen, allerdings bemerkte er schon im nächsten Moment den großen Nachteil seiner Aktion, den er auf die Schnelle nicht bedacht hatte, denn nun hatte er seine Gesichtszüge nicht mehr unter Kontrolle.
 

Jetzt war er verloren. Sasuke wusste, dass diese Veränderung an ihm von der aufmerksamen Beobachterin, die Hinata nun einmal war, sofort bemerkt werden würde. Und tatsächlich war das freudige Strahlen auf ihrem Gesicht sofort einem fragenden Blick gewichen und was noch weitaus schlimmer war, sie ließ ihn jetzt nicht mehr aus den Augen. Sasuke kannte sie zu gut und wusste, was dieser Ausdruck bei ihr zu bedeuten hatte, sie hatte ihn durchschaut. Trotzdem wollte er noch nicht aufgeben und unternahm noch einen letzten Versuch, indem er selbst in die Offensive ging und auf ihre unausgesprochene Frage antwortete.
 

„Es ist nichts“, brummte er sie ungehalten an und versuchte dabei möglichst genervt zu klingen.
 

Zu seiner Verwunderung schien sie sich mit dieser Antwort zufrieden zu geben und lächelte ihn an. Sasuke musste zugeben, dass sie es tatsächlich schaffte, ihn immer noch zu überraschen. Er hätte jetzt mit allem gerechnet, aber nicht mit einer ihn anlächelnden Hinata. Wo blieben ihre besorgten Fragen, oder ihre leichten Vorwürfe, die sie sich als Einzige erlauben durfte?

Sasuke konnte nicht anders, als sie verwirrt anzustarren, war das denn wirklich Hinata? War das etwa eine neue Taktik von ihr, oder was sollte das werden? Misstrauisch beobachtete er, wie sie nun, immer noch mit diesem zuckersüßen Lächeln auf ihrem Gesicht, um den Tisch herum ging und nun direkt vor ihm stand. Als wäre dieses seltsame Verhalten nicht schon genug, beugte sie sich jetzt auch noch zu ihm runter, so dass ihr Gesicht nun kaum mehr als ein paar Zentimeter von seinem entfernt war. Sasuke konnte jetzt sogar den leichten Fliedergeruch wahrnehmen, der sie immer umgab und er spürte, wie ihre Nähe sein Herz schneller schlagen ließ.
 

Sie hatte es tatsächlich geschafft ihn völlig aus dem Konzept zu bringen. Sasuke schloss schnell seine Augen. Er durfte jetzt nicht daran denken, er hatte andere Probleme, er musste versuchen zu entkommen. Während er so versuchte sich auf sein Ziel zu konzentrieren, merkte er wie etwas Weiches seine Lippen berührte. Erschrocken riss er die Augen auf. Hinata hatte jetzt den letzten Abstand zwischen ihnen überwunden und küsste ihn nun vorsichtig auf seinem Mund. Das war ein Traum, oder? Das musste ein Traum sein, so etwas passierte nicht in der Wirklichkeit. Sasuke merkte, wie ihre Küsse fordernder wurden. Langsam begann sich seine Anspannung immer weiter zu lockern. Was immer das war, warum auch immer sie das tat, der Grund dafür interessierte ihn von Sekunde zu Sekunde weniger. Er war völlig in diesen Kuss versunken, den er nun, nach der ersten Überraschung, genauso leidenschaftlich zu erwidern begann.
 

Nur am Rande nahm er wahr, wie sich ihre Hand auf seine Wange legte und vorsichtig über sein Gesicht fuhr. Sasuke merkte, wie sie sich langsam von seinen Lippen löste und dafür ihre Finger von der Wange in seinen Mund wanderten. Moment! In den Mund? Was war hier los? Plötzlich war Sasuke mit seinen Gedanken wieder bei seinem Problem, aber es war zu spät. Mit sanfter Bestimmtheit übte sie einen leichten Druck aus, um seinen Mund weiter zu öffnen. Von dieser plötzlichen Wendung überrascht blieb Sasuke wie erstarrt sitzen. Er konnte nicht anders, als hilflos an die Decke zu schauen, während sie genauestens seine Zähne inspizierte.
 

Sie hatte ihn also doch durchschaut gehabt und das Ganze war von ihr so geplant wurden. Wie hatte er sich nur so leicht von ihr austricksen lassen? Obwohl, eigentlich wusste er, wie das passieren konnte. Nur was sollte er jetzt machen?

Seine Überlegungen wurden von Hinata unterbrochen, die jetzt mit ihrer Untersuchung fertig zu sein schien.
 

„Ich glaube, du hast ein Loch in deinem Zahn, Sasuke.“
 

„Hm.“
 

„Aber das ist ja nicht schlimm. Wenn du zum Arzt gehst, hören die Schmerzen wieder auf. Ich gehe kurz zu ihr und frage sie, ob sie Zeit für dich hat, ja?
 

Mit einem Lächeln auf dem Gesicht drehte sie sich um und ging zur Tür. Sasuke starrte ihr mit einem bitterbösen Blick nach. Sie hatte ja keine Ahnung. Das war nicht nur eine Ärztin, sondern die Hölle auf Erden, die ihn erwartete würde. Warum nur gab es bloß einen einzigen Arzt in diesem verdammten Dorf? Mit Entsetzten hörte er, wie die Tür hinter ihr ins Schloss fiel und damit sein Schicksal endgültig besiegelte.
 

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Danke fürs Lesen, ich hoffe es war nicht allzu verwirrend. Eigentlich sollten es ja nur ca. 200-300 Wörter werden, aber dann hätte man, glaube ich, gar nichts mehr verstanden.