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Dementia

Snape X Harry
von

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Consilium ~ Ein Entschluss

Nun also das letzte Kapitel. Schlagt mich bitte nicht, wegen dem Ende!

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Harry konnte nicht sagen, wie lange sie sich schweigend gegenüber gestanden hatten. Es waren zu viele Informationen auf einmal gewesen und sein Hirn brauchte scheinbar eine Weile um sich auf die neue Situation einzustellen. Severus Snape war also von Voldemort manipuliert worden, ihm das anzutun. Das änderte nichts an seinem Hass und vor allem nicht an den Wunden auf seinem Körper und auf seiner Seele. Aber es hieß, dass sie von nun an scheinbar auf der gleichen Seite standen und gemeinsam das gleiche Ziel verfolgen sollten. Harry ballte seine Hände unbewusst zur Faust. Am liebsten hätte er alle Zurechnungsfähigkeit von sich abgeschüttelt und auf den Mann vor ihm zugestürzt um ihm wehzutun, wie er ihm wehgetan hatte, ihn zu brechen, wie er ihn gebrochen hatte, es ihm heimzuzahlen. Aber er klammerte sich mit all seiner Kraft an den letzten Rest seines Verstandes. Er durfte Voldemort nicht so in die Hände spielen. Er blickte wieder auf und bemerkte, dass Snape ihn aufmerksam beobachtet hatte.

„Und jetzt?“ Harry wollte so viel mehr sagen. Wollte ihm seine Verachtung entgegen schreien, all seinen Hass. Wollte ausrasten. Doch er tat es nicht. Sei es, weil er nicht die richtigen Worte fand oder weil er zu schwach war.

„Ich weiß, dass du mir niemals verzeihen kannst und das will ich auch nicht von dir erwarten. Aber vielleicht kannst du mir vertrauen und ich werde eine Lösung für uns finden.“

Harrys Augen verengten sich zu Schlitzen „Wagen Sie es nicht, von einem ‚Wir’ zu sprechen. Sie haben Recht, ich werde ihnen nicht verzeihen. Und vertrauen kann ich Ihnen auch nicht.“

Auf einmal trat ein Ausdruck in die Augen Snapes, den Harry niemals dort erwartet hätte. Fast war es Angst, fast war es ein Flehen, aber mehr noch eine unsagbare Verzweiflung. Und in dem Moment erkannte Harry, wie viel für Snape von seiner Mithilfe abhing. Es bereitete ihm eine unglaubliche Genugtuung es ihm zu verwehren. „Was haben Sie denn vor? Was wollen Sie denn tun? Meinen Sie, ich würde mich sicherer fühlen mit Ihnen an meiner Seite? Lieber würde ich jede Nacht meines Lebens diesen seltsamen Traum träumen. Träume können mich nicht verletzen. Aber Sie, Sie können es – und Sie haben es getan. Sie sind von meiner Hilfe abhängig, aber ich brauche nichts von Ihnen. Ich bin alleine besser dran!“

Der Ausdruck auf Snapes Gesicht verhärtete sich. Harry ahnte, was passieren konnte, wenn er seinen Lehrer zu sehr provozierte, doch dann würde er sich wehren können.

„Harry, bitte, du musst mir helfen. Wir haben dasselbe Ziel, wir beide sind nun Voldemorts Feinde.“ Auch wenn die Worte immer noch flehend waren, der Tonfall des Zaubertränkemeisters hatte sich verändert. Eine leichte Drohung schwang in seiner Bitte mit und natürlich konnte auch Harry dies nicht überhören. Mit hochgezogenen Augenbrauen trat er einen Schritt zurück. „Das mag wahr sein, aber aus unterschiedlichen Gründen. Sie sind in seinen Augen ein dreckiger Verräter. Für mich sind sie es, weil sie nicht vollends zu Dumbledore gehalten haben, aber das ist jetzt nicht mehr von Bedeutung. Ich dagegen bin schon immer sein Feind gewesen. Nein, ich will Ihnen nicht helfen. Ich werde Ihnen nicht helfen. Weil Sie es nicht verdient haben!“ Wieder sprach der Hass, die pure Abscheu aus seinem Blick. Er hatte in diesem Moment jedes problemorientierte Denken abgelegt, aber tief in sich wusste er, dass ihm diese Entscheidung besser tun würde, als mit dem Verhassten zusammen zu arbeiten.

Schon wollte Harry sich zum gehen wenden, als er mit festem Griff an der Schulter fest gehalten wurde. Er drehte den Kopf nach hinten und musste das Kinn ein wenig heben, um in die tiefschwarzen Augen Snapes blicken zu können. „Du wirst nicht gehen, Harry Potter. Das kannst du nicht, wir stecken beide in dieser Sache drin“ Harry schenkte ihm bloß einen verächtlichen Blick und versuchte, die starke Hand von seiner Schulter abzuschütteln. Doch Snape verstärkte seinen Griff nur noch mehr, und mit einer fast gekonnten Bewegung drehte er Harry um und drückte ihn gegen das Regal, das neben der Tür stand. Mit einem leisen Klirren fielen einige Gläser gegeneinander, ein Fläschchen stürzte um und fiel auf den Boden, wo es unbemerkt zerbarst. Der leichte Geruch von würzigen Kräutern breitete sich in dem kleinen Büro aus.

Harry war sich bewusst, dass er sich nicht in der Position befand, Snape weiter zu reizen und dennoch konnte er es sich nicht verkneifen. „Sehen sie? Ich wusste, dass ich bei Ihnen nicht sicher bin. Sie bestätigen mich.“ Über seine Lippen huschte das überhebliche Grinsen, dass Snape schon an Harrys Vater so gehasst hatte. Mit einem Aufschrei des Zorns packte er Harry fester und wollte ihn zu Boden werfen, doch der taumelte nur leicht und konnte sich dann aus dem Griff des Lehrers befreien. Die Genugtuung stand ihm ins Gesicht geschrieben. In diesem Moment erwartete er nichts mehr und nichts hätte ihn mehr überrascht. Nicht, wenn Snape in Tränen ausgebrochen wäre und ihn um Verzeihung gebeten hätte, nicht wenn er ihn mit aller Kraft verprügelt hätte. Doch Snape blieb nur mit starrem, ausdruckslosem Gesicht in der Mitte des Raumes stehen. Die Arme hingen schlaff an seinem Körper hinunter und sein Blick ging durch Harry hindurch.

„Und wagen Sie es nicht, mich jemals wieder anzufassen!“ Fast hätte Harry mit einer erneuten Attacke gerechnet, als er sich nun endgültig umdrehte und den Raum verließ, doch nichts geschah.

Er atmete tief aus, als er die Tür hinter sich schloss. Jetzt erst erlaubte er seinem Körper zu reagieren und mit zitternden Knien rutschte er an der kalten, steinernen Wand zu Boden. Kurz schloss er die Augen und konzentrierte sich nur auf seine Atmung. Er fühlte einen dicken Kloß in seinem Hals sitzen, doch weinen wollte er nicht. Nicht jetzt, wo doch alles vorbei war. Harry konnte es nicht wissen, doch hinter der dicken Mauer aus rohem Stein war auch sein Lehrer zusammen gebrochen. Er hatte nun seine letzte Hoffnung aufs Überleben verspielt.

Langsam erhob Harry sich wieder. Er konnte nicht einschätzen, wie viel Zeit vergangen war, seit er die große Halle verlassen hatte. Vielleicht waren ja alle noch beim Essen, vielleicht schliefen sie alle schon? Er vermied die Hauptflure und suchte sich einen verschlungenen Weg hinauf zum Gryffindorturm. Harry wollte nur noch schlafen. Es war schon dunkel und die Flure waren leer und so schätzte er, dass er doch einige Zeit in den Kerkern verbracht hatte.

Auch der Gemeinschaftsraum war schon relativ leer, nur wenige Schüler brüteten noch über Aufgaben. Und in seinem eigenen Schlafraum war schon das Licht gelöscht wurden, alle schliefen den ruhigen Schlaf der Gerechten.

Endlich konnte Harry sich in die weichen Kissen sinken lassen, sein Körper verlangte so dringend nach einem ruhigen Schlaf. Er schloss die Augen und sogleich entschwebte sein Geist. Dann fand er sich auf einer nebeligen Lichtung wieder, die von sieben kahlen Bäumen gesäumt war.
 

ENDE



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Kommentare zu diesem Kapitel (3)

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Von:  brainfuck
2009-09-18T18:22:36+00:00 18.09.2009 20:22
tolle ff.
traurig dass sie sich nicht wirklich lieben ._.
andererseits findet man diese typischen snarry-liebesgeschichten ja auch überall, deshalb eine tolle abwechslung.
Wie ich finde allerdings zu kurz - man hätte noch mehr rausholen können :)
Aber der Schreibstil ist toll, ich mag das, schreibe selber auch ähnlich^^
nur bin im gerade auch ein wenig verwirrt wegen dem traum am schluss.
Ich dachte, Voldi hat jetzt keine verwendung mehr für snape und hört jetzt auch mit den träumen auf, wofür sollte er die weiter schicken?

naja, trotzdem toll! =)
Von: abgemeldet
2008-07-27T14:43:05+00:00 27.07.2008 16:43
Für mich ist das kein richtiger Schluss, da Harry ja wieder diesen Traum hat. Es ist fast so als würde alles von vorne beginnen und das er Snape nicht hilft beweißt das dies auch nicht wirlich Harry gewesen sein kann. Schließlich würde auch er wollen, damit richtig abschließen zu können. Es ergibt zum Schluss keinen richtigen Sinn.
Von:  -Krone-
2008-03-07T11:06:56+00:00 07.03.2008 12:06
danke für deine ausführliche kritik zu der fanfiction, ich bin dir wirklich sehr dankbar dafür!
dass harry von emo auf metal geht in wenigen sekunden... naja, das ist mir auch aufgefallen, aber er wollte es so XD [ich red mich auch seltsam raus oO] Ich denke, ihm hat einfach sein Hass auf Snape wegen das, was er mit ihm angestellt, die Kraft gegeben, so gegen ihn vorzugehen, ihm aber auch die Fähigkeit zu rationalem Denken genommen. Er sagt ja am Anfang selber, dass er eigentlich weiß, dass er Voldemort so in die Hände spielt. Aber sein Hass war wohl stärker. Und im Endeffekt ist er natürlich in der Geschichte nicht uneingeschränkt "der Gute". Muss ja auch nicht immer sein ^^
Von:  xuxu713
2008-03-07T10:01:28+00:00 07.03.2008 11:01
Ich finde keineswegs das Harry gebrochen war. Dazu war sein Wille viel zu stark. Der Gebrochene war auf jeden Fall Severus Snape.
Harrys Vorhaben als er zu Snape ging und was er dort erfuhr als Malfoy mit Snape sprach und was Harry danach zu Snape sagte passte meiner Meinung nach nicht zusammen.

Voldemort hat Snape gegen Harry benutzt. Natürlich ist Severus Snape zum Teil schuldig, doch auch Voldemort. Und dennoch gibt Harry Snape die alleinige Schuld und bezichtigt ihn (un)bewusst es gewollt und genossen zu haben. Severus hat Recht; Harry Potter ist kein Deut besser als sein Vater James (oder gar Voldemort?!)

Natürlich kann ich auch Harry verstehen ... er war der Spielball für Snape und Voldemort das Opfer. Er wollte sich rächen und es war nur Snape an dem er es konnte.

Einerseits logisch. Voldemort hat gewonnen. Severus Snape ist kein Gegner mehr für ihn und keine Hilfe oder Verbündeter mehr für Harry Potter oder Dumbledore. Severus Snape ist ein gebrochener Mann. Er muss ihn noch nicht einmal töten bzw. töten lassen, denn entweder Severus tötet sich selbst oder er wandelt den Rest seiner Existenz als lebendiges Exempel herum, was Voldemort mit Verrätern macht ...


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