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Hayate

Wie sie darüber denkt
von

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Mond

In dieser Nacht fand Yugao keinen Schlaf.

Es war kalt.

Ihr fehlte der fiebernde Körper ihres Freundes. Sein leises Husten, seine weiche Haut und die schmalen Hände.

Sie wollte das Gewicht seines Kopfes an ihrer Brust fühlen, sein Gejammer hören und ihn beruhigend streicheln.

Oder einfach selbst ihren Kopf an seine Brust legen, die Augen schliessen und das sanfte Kraulen seiner schlanken Finger spüren.

Das war es.

Sie wollte ihn spüren! Egal wie, er sollte jetzt hier sein. Sofort ohne Umschweife.
 

Das Mädchen hatte sich nicht abgetrocknet, war tropfnass in das kalte Bett gestiegen, welches nun ebenfalls etwas klamm war.

Die Heizung war voll aufgedreht, wie überall in der Wohnung.

Und auch das Bett wärmte sich an.

Aber Yugao spürte nichts von Wärme. Ihr war kalt, so unendlich kalt.

Langsam, mit einer fast apatischen Bewegung, zog sie sich das Handtuch vom Körper, drückte es an ihre Wange und zog langsam Hayates Duft ein.

Der Stoff war feucht, kalt und doch wohltuend.

Schmerzvoll starrte sie die Wand an, welche von dem weißen Licht des Vollmondes angestrahlt wurde.

Eigentlich war heute doch alles relativ normal gewesen.

Es war alles okay, der Schmerz kam erst später.

Später, als sie wirklich regestriert hatte, was geschehen war.

Die anderen hatten ihr nichts angemerkt und das sollten sie auch nicht.

Auch morgen nicht, dafür würde sie sorgen.

Yugao wollte kein Mitleid. Gutes Zugerede und todtraurige Blicke brachten ihr Hayate auch nicht zurück.

Wie gebannt starrte sie weiter die Wand an.

Dieses Mondlicht.

Dieses weiße, kalte Mondlicht. Es erinnerte sie an etwas.
 

~
 

"Hayateeeeee.....", leise wimmerte das kleine Mädchen auf. Sie war wirklich noch klein, circa 8 Jahre alt.

"Hayate-chan ich hab Angst!"

Bettelnd sahen ihre großen, dunklen Augen den halbverschlafenen Jungen an.

Sie stand an seinem Futon und zupfte an der Bettdecke herum.

Ihre Eltern hatten zusammen gefeiert, lagen nun alle regelrecht vom Alkohol erschlagen in ihren Zimmern und waren nicht wach zu bekommen.

Es kam öfter mal vor. Nicht umsonst waren sie sich schon vor ihrer Geburt versprochen worden. Ihre Familien hegten ein enges Verhältnis, gemeinsame Feiern waren da nicht ausgeschlossen.

Und nun stand die Kleine mit ihren, zu der Zeit noch schulterlangen, lilafarbenen Haaren und großen, ängstlichen Augen an dem Futon ihres Spielkameraden und Verlobten.

Dieser war ganz verschlafen, wusste gar nicht wie ihm geschah.

"Hmmm? Yu-chan...was....was ist denn???"

Mehr als nur verschlafen blinzelte er sie an, hustete leise auf.

"Der Mond macht mir Angst Hay-chan!" leise und fiepsend klang ihre Stimme.

"Kann ich nicht bei dir schlafen?"

Der Kleine schaute verwundert,lächelte dann aber und rutschte zur Seite um ihr Platz zu machen.

Alsgleich kletterte sie zu ihm, kuschelte sich zitternd an.

"Bist du etwas ganz alleine über den großen, dunklen Flur gelaufen???" mit kindlicher Bewunderung fragte Hayate nach, legte beschützend die Arme um seine Spielkameradin.

Ein zaghaftes Nicken war die Folge.

"Das ist doch viel gruseliger als der Mond! Der ist doch hübsch!" meinte der zierliche, kleine Junge mit einem tröstenden Lächeln.

"Das heisst doch, dass du total mutig bist!"

"Ja aber...der Mond ist so grell und es sind so gruselige Schatten an der Wand!" angstvoll versteckte sie ihr Gesicht an hayates Brust.

"Die sind doch nicht gruselig! Guck mal, die sind doch total hübsch! Der da sieht aus wie eine Blume, siehst du?"

Vorsichtig spähte das Mädchen zur Wand.

Tatsächlich.

So unheimlich wars doch nicht!

"Das da sieht aus wie ein Hase!", meinte das Mädchen fröhlich und zeigte auf die Wand.

"Siehst du!"
 

~
 

Ja.

Der grelle Mond.

Inszwischen, als Erwachsene, fand sie ihn traumhaft schön.

Nur heute nicht.

Heute war er wieder die gruselige Lichtquelle.

Und Hayate war nicht da. Nur sein Handtuch. Mehr nicht.

Er fehlte ihr....so undendlich.

Wie konnte sie nur jemals so von einem Menschen abhängig werden?

Die erste Träne kullerte über ihre helle Wange, tropfte gräuschlos auf das Bettlaken, in dem sie versickerte.

"Hayate"

Die zweite fiel dazu.

"Hayate."

Und auch die dritte fiel und bildete ein unförmiges Dreieck mit den anderen beiden Flecken.

Ein leises Schluchzen war zu hören und Yugaos Tränen liefen ihr nun nur so über das Gesicht, machten eine weitere Stelle des Lakens tropnass.

Wieso?

Wieso war es ausgerechnet IHM passiert?

Sie fand keine Antworten.

Und konnte sich erst nach circa einer Viertel Stunde ununterbrochenen Weinens beruhigen.

Erschöpft schmiegte sie sich ins Bett, schlief letzendlich doch ein.



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von: abgemeldet
2008-07-16T09:10:51+00:00 16.07.2008 11:10
Wow, sind die beuden süüß X__X
Ehrlich, würde es was zu verbessern geben. würde ichs dir sagen, aber... maan, das is so rührend *heul*


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