02
2.Kapitel
,,Reita....“ Eine mir sehr bekannte Stimme drang an mein Ohr. Langsam öffnete ich die Augen. ,,Na los, aufstehn, sonst kommst du zu spät, hop, hop.“ Ich brummte hohl und vergrub mein Kopf in mein Kissen. ,,Samstags ist keine Schule, Mum!“ grummelte ich. Ich sah sie an. Sie grinste mich schelmisch an und meinte:,, Nachhilfe.“
Nun sitze ich also im Bus und- was auch sonst- höre laut Musik. Natürlich saß Aoi auch im Bus, er ist schließlich ein sehr sozialer Mensch und hilft lernbehinderten Schülern. Meine Laune sank also schon beim Einsteigen in den Bus auf den Nullpunkt. Zudem kommt auch noch das mein Schüler überhaupt keine Lust hatte. Das sah ich ihm gleich an. Während ich also versuchte ihm irgendwie die Sache mit dem gleichschenkligen Dreieck und dem allgemeinen Dreieck zu erklären, starrte er nur abwesend vor sich hin und warf mir ab und zu tötende Blicke zu. Irgendwann platzte bei ihm die Bombe und er rief laut:,, Ich hab kein Bock mehr auf diese Sch***e!“ Er sprang auf, schmiss den Stuhl um, der polternd zu Boden fiel und stapfte nach draußen. ,,Da wären wir ja schon zwei,“ murmelte ich. Die Krone oben drauf waren Aois vorwurfsvolle Blicke. Ich packte die Sachen zusammen und ging nach draußen. Mit einem Blick auf die Uhr sah ich, dass es noch 10 Minuten waren, bis der Bus kam. Ich setzte mich hin und wartete. Bald kamen die anderen raus und ich sah wie Aoi sich fröhlich mit jemandem unterhielt. Er hatte dabei ein verzücktes Lächeln im Gesicht. ,,Bestimmt erzählt er von einer göttlichen Erscheinung, oder so etwas,“ dachte ich und verdrehte die Augen.
Als der Bus dann endlich kam, flanzte ich mich weiter hinten auf einen Platz und, hörte wie immer Musik. Der Tag war sowieso schon gelaufen, da würde es ihn auch nicht besser machen, das Aoi aufeinmal auf mich zu kam und sich neben mich setzte. Ich ignorierte ihn gekonnt, hörte aber dennoch was er sagte. ,,Hast du Interesse an Tombola-Karten? Man kann coole Preise gewinnen!“ Als ich nicht antwortete, redete er einfach weiter:,, Sag mal, gehst du zu dem Alice Nine Konzert? Dann solltest du wissen, dass sie das Konzert auf eine andere Halle umgelegt haben. Komm nur grad drauf, weil du das hör...,“ weiter kam er nicht, denn ich riss mir die Kopfhörer runter und unterbrach ihn:,, Ist das deine Vorstellung von Smalltalk, oder was? Wenn ja, dann kann ich gut und gerne drauf verzichten!“ Aoi schwieg. Nach ein paar Minuten sagte er dann:,, Bitte tu nicht so als würdest du mich kennen.“ ,,Das tu ich aber, schon seit dem Kindergarten! Auf der Beliebtheitsskala tendierst du eher nach unten, du sitzt am Mittagstisch Nummer 7 und ach warte, deine Freizeit verbringst du mit der Astronomie-Gruppe, Theater spielen oder anderen Leuten helfen. Na wie hört sich das an?“ Er sah mich an und meinte:,, Gut, nichts dabei was ich noch nicht gehört habe.“ Nach kurzem Schweigen fügte ich hinzu:,, Ist dir egal was andere Leute über dich denken?“ Er blickte auf. ,,Ja!“ Langsam erhob er sich und setzte sich wieder nach vorne. Ich sah ihm hinter her, schüttelte dann den Kopf und wandte meine Aufmerksamkeit wieder der Musik zu.
Es stimmt. Der Tag hätte echt nicht noch besser werden können. Ich musste ja noch zum Theater! Ich klingelte also bei Kai an um zu fragen ob er mich hinfahren könne, da Mum nicht da war, beziehungsweise mein Auto hatte, da ihrs kaputt war. Er bejahte und kurze Zeit später stand er vor meiner Tür. Er fuhr mich zur Schule und als ich ausstieg meinte ich noch:,, Hol mich in einer Stunde wieder ab, okay?“ ,,Klar man!“ antwortete er und brauste davon. Ich war schon etwas spät und so gafften mich alle an, als ich den großen Raum betrat. ,,Suzuki-san, lieber spät als gar nicht. Nimm Platz,“ sagte die Theaterlehrerin. Ich nickte und setzte mich auf den noch einzig freien Stuhl. ,,Unser Stück handelt dieses Jahr von brennender Leidenschaft, deswegen wird die Rollenverteilung wie folgt aussehen: Aoi, du spielst einen geheimnisvollen Gitarrenspieler (*g*), Nima, du spielst die Freundin von Tony, und Suzuki-san, sie sind der Tony Hawk.“ Ich blickte verdattert auf und sagte dann:,, Was? Etooo... ich hatte nicht gedacht hier jetzt mitzuspielen.“ Die Theaterlehrerin grinste mich an.
Ich fügte mich also meinem Schicksal und nachdem die anderen Rollen auch noch verteilt waren, gingen wir den Text durch. ,,Wann hast du es bemerkt?“ fragte Nima. ,,Was bemerkt?“ stellte ich eine tonlose Gegenfrage. ,,Das ich dich Liebe,“ antwortete sie. ,,Baby....verlieb dich lieber nicht in einen Kerl wie mich," musste ich dann sagen. ,,Dazu ist es zu spät Tony! Ich atme, trinke die Liebe wie eine Verdurstende. Spürst du es nicht auch?“ ,,Wenn das Liebe sein soll...,dann hätte ich gerne noch ein Glas davon?!“ Irritiert und genervt starrte ich auf den Text. ,,Wer hat sich denn sonen Mist ausgedacht?!“ dachte ich. ,,Suzuki-san, spielen sie mit Absicht so schlecht?“ fragte mich die Theaterlehrerin. Ich grinste und meinte spöttisch:,, Nein, das liegt mir im Blut.“ Wahnsinn, die Theater-Meute ließ sich doch noch auftauen und zu einem leichten Lächeln hinreißen. Ich war stolz auf mich.
Nachdem meine Stimme geschlagene zwei Stunden für sinnlose Theater-Texte missbraucht wurde, hatte die Lehrerin endlich erbarmen und ließ uns gehen. Doch jetzt war meine Laune auf Eiszeit. Die Ursache dafür: Kai hatte mich vergessen! ,,Was war das denn für ein Auftritt eben?“ sprach mich eine sehr bekannte Stimme an. Genervt wandte ich mich um und blickte Aoi an. ,,Wie soll man auch spielen, wenn du mit deiner Heiligen-Aura alles verpestest?“ konterte ich. Gekränkt sah er mich an. Es schien als wolle er noch etwas erwidern, doch dann wandte er sich um und ging zu seinem Auto. Doch er konnte nicht los fahren, da ich im Weg stand. Ich überlegte. Schließlich fasste ich den Entschluss, beugte mich zum offenen Fenster runter, nickte kurz auf den Sitz neben ihn und fragte:,, Kann ich mitfahren?“
,,Und Anschnallen!“ forderte mich Aoi auf. Ich verdrehte die Augen, schnallte mich dann aber an und sah weiter aus dem Fenster. Plötzlich schaltete Aoi grässliche Schnulzenmusik ein. Noch mehr genervt schaltete ich auf den Rock-Sender um. Doch Aoi schaltete wieder auf seinen um. Und ich wieder auf meinen. Aoi atmete einmal tief durch und sagte dann:,, Ich verzichte!“ ich nickte zufrieden. ,,42.“ ,,42? Was meinst du mit 42?“ fragte ich verwirrt. ,,Zu jemandem nett sein den ich nicht mag,“ antwortete er mir. ,,Häh?“ konnte ich nur sagen. ,,Das steht auf der Liste von Dingen, die ich mir vorgenommen habe,“ erklärte er. Ausnahmsweise war mal meine Aufmerksamkeit gegenüber Aoi geweckt und ich fragte:,, Was hast du dir denn noch so vorgenommen?“ ,,Mh..., an möglichst zwei Orten gleichzeitig sein, mich tätowieren.“ ,,Was ist Punkt 1?“ ,,Ich könnte es dir sagen, aber...dann müsste ich dich umbringen,“ meinte Aoi. Ich grinste und wandte mein Blick wieder gen Fenster. Doch dann sah ich aufeinmal Kai, Miyavi und ein paar andere Leute die ich kannte. ,,Mist,“ dachte ich und versteckte mich, indem ich meinen Oberkörper nach unten beugte. ,,Toll, steht da und amüsiert sich,“ meine Wut kochte wieder hoch. Aoi schaute kurz überlegen grinsend auf mich herab und richtete seinen Blick dann wieder vor sich auf die Fahrbahn.
Endlich zu Hause in meinem Zimmer angekommen, musste ich mich wohl oder übel ans Text lernen machen. Doch das war leichter gesagt als getan. Ich hatte Schwierigkeiten mir den Text zu merken. Hatte die Theaterlehrerin vorhin nicht von etwas ,,Wie man gut Texte lernt und behält“ geredet? Mein Hirn schien in Bezug auf das, alles ausgelöscht zu haben, also gab ich schließlich auf und legte mich ins Bett.
Am nächsten Tag in der Schule, ließ mich ein Gedanke nicht los. Aoi um Hilfe bitten. Ja ihr habt richtig gehört, ich wollte Aoi um Hilfe bitten. Gesagt, getan. In der Pause guckte ich mich um, ob wir auch ja alleine auf dem Gang waren und tippte ihm dann von hinten auf die Schulter. Erschrocken wandte er sich um, doch sein Blick wandelte sich in Misstrauen. ,,Hi!“ sagte ich erst mal. Er hob verwundert eine Augenbraue und sagte dann:,, Was willst du Suzuki? Du sprichst mich sonst nie in der Schule an!“ ,,Ich...brauche Hilfe beim Text lernen...,“ murrte ich. Jetzt sah er mich verwirrt an. ,,Suzuki bittet mich um Hilfe?“ ,,....Hai,“ sagte ich. Er grinste. ,,Na gut, ich bete für dich.“ Damit wandte er sich um und wollte schon gehen. Doch ich hielt ihn zurück. ,,Aoi..,Aoi, jetzt warte doch mal! Ich brauche wirklich Hilfe dabei.“ Ich hasste mich jetzt schon dafür das ich das alles sagte. ,,Du hast wohl noch nie jemandem um Hilfe gebeten, oder?“ fragte er. Verwirrt sah ich ihn an. ,,Naja, es müsste ein wenig netter klingen, wie wär’s z.B. mit bitte?“ Ich seufzte. ,,Bitte...?!“ fragte ich dann. Aoi nickte. ,,Ok, morgen Nachmittag, gegen 15:00 Uhr bei mir, hai?“ Ich nickte. Er wollte gerade gehen, da wandte er sich noch mal um. ,,Achja...,“ setzte er an. Ich blieb auch stehen und sah ihn an. Sein Blick wurde ernst und er meinte:,, Du musst versprechen, dass du dich nicht in mich verliebst!“ Verwirrter als jeh zuvor schüttelte ich den Kopf und sagte dann spöttisch:,, Keine Sorge, ich denke das wird aufjedenfall nicht passieren.“
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Souuu...des wär dann mal Kapitel zwo =)
Mh..iwi sind die so kurz...werd beim nächsten mal mehr schreiben...*promise* ;)
Hoffe euch hats gefallen.
Kommis?! *sniff* *hundeblick aufsetz*
.^^°
