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Horus - Eine verbotene Liebe

Atemu x Seth (Skandalshipping)
von

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Rückkehr

Kapitel 6
 

Rückkehr
 

Verdammt, das darf doch nicht wahr sein! Überall Soldaten, wohin man auch sieht. Hier kommen wir nie raus.

„Seth? Warum verstecken wir uns? Meine Soldaten tun uns doch nichts“, fragt Atemu mich irritiert.

Seufzend knie ich mich vor ihn, nehme seine Hände in meine und erkläre ihm: „Hoheit, auch wenn es so aussehen mag, aber diese Soldaten sind nicht Eure Soldaten. Sie dienen meinem Vater, Eurem Onkel. Sie suchen nach uns, um uns zu beseitigen!“

„Oh...“, an seinem Blick kann ich deutlich sehen, dass er es nicht wirklich verstanden hat. Wie denn auch? Er ist schließlich damit groß geworden, dass ihm jeder gehorcht. Er ist ja so schrecklich naiv. Was soll nur aus ihm werden, wenn ich geschnappt werde? Könnte er sich alleine durchschlagen? Sicher, er hat beachtliche Kräfte, aber er setzt sie nicht von sich aus ein...Außerdem ist er noch immer vom Gift geschwächt. Nein, Atemu würde es ohne mich nicht schaffen. Und wenn ich ehrlich sein soll, gefällt mir der Gedanke, von ihm gebraucht zu werden, sehr gut. Ich weiß, so sollte und darf ich nicht denken, aber all das hat auch soviel Gutes. Ich bin mit ihm alleine, ich lerne ihn besser kennen, ich komme ihm näher...Im Palast wäre das unmöglich, mit all den Dienern und Priestern um ihn herum. Wie tief bin ich nur gesunken, dass ich schon soviel Gutes an einer Situation wie dieser sehe?

„Seth?“

Sie werden uns kriegen, wir können nicht entkommen.

„Seth.“

Jetzt ist alles vorbei. Ich konnte Atemu nicht beschützen.

„Seth!“
 

„Was ist denn?“ Ruft er mich schon lange? Ich war so in Gedanken versunken, dass ich ihn gar nicht gehört habe.

„Seth...“ Seine Stimme klingt so verunsichert.

Beruhigend nehme ich seine Hand und drücke sie leicht.

„Was ist denn, Atemu?“
 

„Da stehen Wachen hinter uns.“
 

Was?! Ruckartig drehe ich mich um. Bei den Göttern, die stehen nicht nur hinter uns, die stehen schon beinahe neben uns!

„Atemu? Wie lange stehen die da schon?“, frage ich mit leicht zittriger Stimme. Warum hat er nichts gesagt? Ist ihm denn der Ernst der Lage nicht bewusst?

Er antwortet leichthin: „Seit ein paar Minuten. Wieso?“

ATEMU! Das kann doch nicht wahr sein!

Schnell packe ich ihn und sprinte los, werde aber nach wenigen Schritten schon aufgehalten. Die Soldaten stehen nun in einem Kreis um uns herum.

Ich muss handeln!

In meinem Kopf rattert es wie wild, die Gedanken überschlagen sich förmlich.
 

„DUOS!“, rufe ich und halte meinen Arm nach oben, um meine Kraft besser bündeln zu können.

Nichts geschieht. Er erscheint nicht. Wie so oft... Warum nur? Warum bin ich unfähig, mein Ka-Monster zu kontrollieren? Warum ausgerechnet jetzt?

Sie kommen näher...Panik macht sich in mir breit. Die Erkenntnis trifft mich mit voller Wucht – wir werden sterben. Ich habe Angst, Angst vor dem Tod, Angst vor Atemus leblosem Körper. Ich bin noch nicht bereit zu gehen. Und noch viel weniger bin ich dazu bereit, Atemu aufzugeben.

Ich muss mich jetzt verdammt noch mal zusammenreißen!

Entschlossen schließe ich die Augen, drücke Atemus Hand noch ein wenig fester. Er zittert.

„Seth“, klagt Atemu leise. Ich öffne meine Augen wieder. Er weint. „Seth...!“, wiederholt er noch einmal. Und ganz plötzlich und unverhofft wirft er sich mir an die Brust, krallt seine kleinen Hände in meine Kleidung und vergräbt sein Gesicht in dem Stoff.

Langsam schließe ich meine Arme um ihn, drücke ihn an mich. Ich kann seinen Herzschlag spüren.

Erneut schließe ich die Augen, konzentriere mich nun auf den warmen, weichen und schluchzenden Körper meines Liebsten.

Ich werde Duos rufen, ich werde es schaffen. Ich muss es schaffen, ich darf nicht aufgeben. Atemu braucht mich.

Atemu...

...Atemu...

Atemu...

Da ist es! Das Licht in mir. Das Licht, mit dem ich Duos rufen kann. Mein Ka.

„Duos“, flüstere ich.

Und er kommt.

Überglücklich sehe ich zu ihm hinauf.

„Duos...Du bist gekommen. Endlich.“

Er nickt mir kurz zu, dann geht er auf die gespannt wartenden Soldaten los, die sich augenblicklich aus dem Staub machen.

Das ist unsere Chance! Hastig werfe ich mir Atemu über die Schulter und renne davon. Unentwegt suchen meine Augen die Gegend nach einem geeigneten Versteck ab. Gar nicht so einfach mitten in der Nacht, auch wenn ich hier aufgewachsen bin.
 

„AAAaaaaaaah!“, ein grauenhafter Schmerz durchflutet mit einem Mal meinen Körper und ich stürze in das trockene Gras. Was ist passiert?

Entgeistert starre ich Atemu an, halb betäubt von diesem lähmenden Schmerz. Er weint noch immer. Oder etwa schon wieder? Wo sieht er denn hin? Auf meine Brust? Ungläubig folge ich seinem Blick, bis ich bei der Pfeilspitze angelangt bin, die aus meiner Brust ragt. Unfähig, das Gesehene richtig zu deuten, starre ich wieder Atemu an.

„Seth...“, flüstert er kaum hörbar und legt eine Hand auf meine Wange. Erst jetzt bemerke ich, dass meine Atmung stoßweise geht und jede noch so kleine Bewegung schmerzt. Es ist, als würde ich plötzlich alles durch einen Schleier wahrnehmen. Mein Sichtfeld verengt sich...
 

„Bedauerlich, dass es so kommen musste“, höre ich die Stimme meines Vaters hinter mir. Mit aller Kraft, derer ich noch fähig bin, drehe ich mich um und sehe in seine kalten braunen Augen. Er steht etwa fünfzehn Schritte von uns entfernt, wenn ich das richtig erkenne.

„Du bekommst...hh...Ate..mu nicht!“, bringe ich hervor.

„Seth...“, flüstert dieser wieder und streicht sanft über mein Gesicht. Als seine Hand über mein Gesicht gleitet, schließe ich instinktiv die Augen und es kostet mich einige Mühe, sie wieder zu öffnen.

„Warum hast du mich verraten, sag es mir!“, fordert mein Vater.

Ich öffne den Mund, um ihm zu antworten, doch ich bekomme kein Wort mehr heraus. Stattdessen packt mich ein heftiger Hustenanfall. Ich schmecke Blut in meinem Mund. Hätte Atemu mich nicht gestützt, hätte ich mich nicht mehr aufrecht halten können.

„Seth...“

Seine Stimme klingt so weit entfernt...

„Ich liebe dich! Bitte geh nicht weg!“, krächze ich mit allerletzter Kraft und Tränen rinnen mir übers Gesicht.

„Seth...“

Auf einmal festigt sich Atemus Blick, sein Gesichtsausdruck wird hart. Die sonst so weichen Amethyste färben sich blutrot.

Er erhebt sich, funkelt meinen Vater voller Hass an.

„Du hast diesen Pfeil abgeschossen!“, schreit er.

Akunadin reagiert mit Gelächter: „Und, was willst du jetzt tun? Dich an mir rächen?“

Der Hass in Atemus Augen wandelt sich in abgrundtiefe Verachtung.

„Stirb!“, zischt er.
 

Ein heller Lichtblitz, ein lauter Schrei...Dann ist es still. Was ist passiert? Kaum noch bei Bewusstsein blinzele ich in die Richtung, in der mein Vater noch vor einigen Sekunden stand.
 

Akunadin liegt in einer Blutlache, das Gesicht verzerrt vor Schock, die Glieder seltsam verrenkt...Er ist...tot...
 

Mir erscheint das alles so unrealistisch...Ich...Atemu...mein Vater...

Ob meine Mutter schon gemerkt hat, dass ich nicht mehr da bin?

Wird sie mich vermissen? Um mich weinen? So wie...Atemu?
 

Atemu...

Ich kann ihn nicht mehr sehen...

Ich kann nichts mehr sehen...Alles ist dunkel, mein Körper ist schwer...
 

Warme, weiche Lippen legen sich auf die meinen, liebkosen sie sanft und geleiten mich zärtlich in die Finsternis.
 


 

................................................
 

‚Seth~’
 

‚Seth, kannst du mich hören?’
 

‚Seth’
 

Wer spricht da?
 

‚Ich bin es, Seth’
 

Wer bist du?
 

‚Ich habe viele Namen. Der, der im Verborgenen bleibt. Der Unsichtbare. Der Herrscher über alles. Herr über das Schicksal. Ihr pflegt mich Amun zu nennen’
 

Amun? Der Gott?
 

‚Ganz recht’
 

Wo bin ich hier?
 

‚Du bist in einer Zwischenwelt’
 

Zwischenwelt?
 

‚Zwischen Diesseits und Jenseits’
 

Bin ich tot?
 

‚Nein. Du bist schwer verletzt. Aber ich habe beschlossen, deine Wunde zu heilen und dir das Leben zu schenken’
 

Warum?
 

‚Weil ich dich warnen will’
 

Warnen? Aber wovor denn?
 

‚Akunadin war nur ein Strohmann. Die wahre Gefahr hält sich im Hintergrund. Solange ihr ihn nicht besiegt habt, ist Atemu nicht sicher, und mit ihm Ägypten und die ganze Welt’
 

Wer ist er?
 

‚Jemand, den ihr für euren Freund und Verbündeten haltet’
 

Aber wer?
 

‚Ist das denn nicht offensichtlich?’
 

Nein. Wer bedroht Atemu?
 

‚Suche ihn unter den am wenigsten Verdächtigen’
 

Kannst du mir denn seinen Namen nicht nennen?
 

‚Nein. Ich lenke das Schicksal. Auf die Antworten musst du selber kommen’
 

Ist es...Shimon?
 

‚Nein. Shimon ist ein durch und durch treuer Diener’
 

Dann vielleicht Isis?
 

‚Wir sprachen von einem Mann’
 

Oh, Entschuldigung...

Könnte es Karim sein?

Oder Shada?
 

‚Auch diese beiden sind frei von Schuld’
 

Aber dann bleibt ja nur noch...
 

‚Ganz recht’
 

Das kann nicht sein! Mahaado ist Atemus ältester Freund! Seit ihrer Kindheit dient er Atemu treu und zuverlässig.
 

‚Es ist wahr. Einst war sein Herz rein. Doch vor drei Jahren ließ er sich auf schwarze Magie ein. Ohne es zu wollen, ließ er zu, dass die Finsternis von seinem Herzen Besitz ergreift’
 

Mahaado wusste doch gar nichts von Akunadins Plänen!
 

‚Er ist ein guter Schauspieler. Er hat von Anfang an gewusst, dass Akunadin scheitern wird. Er hat mit dem Millenniumsring eure Reise verfolgt und weiß bereits, dass ihr bald zurückkehren werdet’
 

Dann ist das eine Falle?
 

‚Mahaado vertraut auf Atemus Gutgläubigkeit’
 

Dann müssen wir Mahaado also töten?
 

‚Ja. Aber verrate Atemu lieber nichts von unserer kurzen Unterredung. Er vertraut Mahaado zu sehr’
 

Er würde mir nicht glauben?
 

‚Schütze meinen Sohn’
 

Deinen Sohn?

Was soll das heißen? Ist Atemu...

.........................................................
 


 

„Seth? Geht es dir gut?“

Langsam öffne ich meine Augen. Atemu kniet neben mir.

„Wo sind wir hier?“, frage ich verwundert.

„Na, in deinem Zimmer! Oh Seth, es ist ein Wunder geschehen!“

Voller Überschwang wirft er sich mir an den Hals.
 

War das etwa nur ein Traum?

Allerdings ist meine Wunde verschwunden...dann muss es wahr sein. Mahaado ist unser Feind...Ausgerechnet Mahaado!
 


 


 


 


 


 


 


 


 

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Tja, da hab ich ja gerade noch die Kurve gekriegt. Fast wäre Seth draufgegangen...

Dieses Kapitel habe ich übrigens ohne Vorschrift gemacht, falls jemanden die Stiländerung stört.



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Kommentare zu diesem Kapitel (5)

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Von:  jyorie
2013-08-05T21:19:11+00:00 05.08.2013 23:19
Hey ^_^

Oh nein ... Bitte, bitte nicht. Lass seto ganz schnell wider gesund werden. Seinem Vater ist aber auch nix heilig. Wenn er sogar nicht mal davor zurück schreckt seinem Sohn etwas zu tun.

CuCu Jyorie

Von:  Kassia
2008-02-25T09:45:20+00:00 25.02.2008 10:45
Hm, also wie der Rest hier, so war auch ich von der Wendung überrascht, besonders von dem Auftauchen des Gottes. Mahaados Gründe sind mir auch ein Rätsel, was auch daran liegt, dass er bisher ja kaum vorkam. Aknadins Tod ging ja letztendlich schnell über die Bühne, aber ich bin irgendwie froh, dass Atemu ihn getötet hat und nicht Seth. Zum einen, weil Atemu dadurch endlich mal zum Handeln bewegt werden konnte, während er vorher ja völlig planlos rüberkam und den Ernst der Lage gar nicht zu begreifen schien, zum anderen, weil ich Seth nur ungern als einen Vatermörder gesehen hätte, auch wenn Aknadin ja selbst nicht so ziemperlich mit Seth gewesen war und es verdient gehabt hätte.
Von: abgemeldet
2008-02-24T23:10:36+00:00 25.02.2008 00:10
omg, das hätte ich jetzt nicht gedacht. ausgerechnet Mahaado, Atemus engster Vertrauter und Berater hat die Fäden in der Hand. Und Seth hat doch noch mit ihm und den anderen Priestern über Aknadins Verrat und seinen Plan Atemu zu retten gesprochen! Wahrscheinlich war Aknadin Seth und Atemu deshalb so schnell auf den Fersen.
Ich denke grad drüber nach, warum außgerechnet Mahaado Atemu verraten hat. Vielleicht ist er selbst auf den Thron aus? Im alten Ägypten war es meist so, wenn sich beim Tod des Pharao kein Nachkomme als Thronfolger findet, dass dann einer der höchsten Priester zum Herrscher ernannt wird. So war es auch bei Tutanchamun.
Meistens wurde Atemu in deiner Geschichte bis jetzt als eher schwach und devot beschrieben. Deshalb fand ich es gut, dass er auch mal seine Kräfte unter beweis stellen durfte. wie man nun sieht, ist der Kleine alles andere als schwach, wenn es darauf ankommt.
Atemu ist Amuns Sohn? Dann ist er ja selbst ein Gott, oder ein Halbgott, je nachdem. Hm... die frau von Amun ist Mut und der sohn der beiden ist Chons. Ist Atemu nun ein sohn der beiden oder einer menschen frau? ach, das würde ich jetzt zu gerne wissen (ich ungeduldige nudel -.-).
Amun hat recht. Seth sollte Atemu fürs erste nichts von Mahaados Verrat erzählen. Zu sehr ist der Kleine von dessen Loyalität überzeugt.
ich bin schon sehr gespannt, wie es weiter geht.

...bastet
Von: abgemeldet
2008-02-24T09:56:31+00:00 24.02.2008 10:56
Oh gott...
das hätt ich jetz net gedacht...
mahado...
ich bin echt begeistert von dem kappi...
das war echt super. dein stil ist mma noch klasse.
ich finds gut, dass du atemu hast auch mal angreifen lassen (wenn du den satz verstanden hast bist du gut ^^)
also freu mich schon aufs nächst kappi und sag mir doch bitte wieda bescheid, oki ^^
setoteachan
Von: abgemeldet
2008-02-24T08:38:32+00:00 24.02.2008 09:38
Muss ich Seth aber recht geben.
Ausgerechnet Mahado!
Mann, das wird richtig spannend, weiter so.
Ich find deinen Schreibstil immer noch klasse^^.
Sagst du mir wieder Bescheid, wenns weitergeht?

Dat Yami_no_JoJo


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