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Betrogen...

oder so ähnlich...
von

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Betrogen

Mit einem sanften Lächeln auf den Lippen sehe ich aus dem Fenster auf die Wolkendecke.

Dabei kriege ich noch nicht einmal mit, wie der Pilot durchsagt, dass wir in wenigen Minuten landen werden.

Ein leises seufzen kommt über meine Lippen.

Ja, ich freue mich auf meinen Schatz!

Und wie ich das tue.

Und auch auf seinen Blick, wenn er mich sieht, da wir ja eigentlich erst morgen kommen wollten.
 

Stück für Stück fliegen wir tiefer, gleiten durch die Wolkendecke hindurch, bis das Flugzeug schließlich auf dem Boden aufsetzt.

Als wir langsam zum stehen kommen, löse ich den Gurt und erhebe mich aus meinem Sitz.

Nun herrscht starkes Gedränge auf dem Gang.

Wieder kommt ein Seufzen über meine Lippen.

Vorsichtig schiebe ich mich in das Gedränge und bin heilfroh, als ich draußen Ankomme.

Über einen Gang laufen wir rüber ins Flughafengebäude.

Bei den Fließbändern sehe ich auch gerade meine Tasche vorbeifahren, weshalb ich schnell hineile und sie mir nehme.
 

Nachdem ich zu den Anderen zurückgegangen bin, verlassen wir gemeinsam den Flughafen und verabschieden uns draußen voneinander.

Ich wünsche Allen noch schöne freie Tage und springe dann in ein Taxi.

Dem Taxifahrer sage ich die Adresse und los geht’s.

Ich kann es kaum noch erwarten, endlich wieder zu Hause zu sein.

Wie am ersten Tag schwirren mir viele kleine Schmetterlinge im Bauch rum.

Und um ehrlich zu sein… ein wenig nervös bin ich schon…

Die Fahrt über sehe ich schweigend aus dem Fenster.

Wirklich was verändert hat es sich hier ja nicht.
 

Plötzlich hält der Wagen.

Etwas verpeilt blicke ich mich um, bis ich bemerke, dass wir schon da sind.

Ich bedanke mich bei dem Taxifahrer, drücke ihm ein Scheinchen in die Hand und steige aus.

Mit meinem üblichen Grinsen im Gesicht hopse ich zur Haustür.

Wie aufgeregt ich doch bin…
 

Ich schließe die Tür auf und gehe gleich weiter in den Fahrstuhl.

Zum Treppen steigen bin ich jetzt doch zu erschöpft.

Ich drücke den Knopf für den 3. Stock und warte darauf, dass das Gefährt sich in Bewegung setzt.

Als ich kurze Zeit später oben ankomme, überlege ich schon, ob ich vielleicht klingeln sollte…

Aber nein…

Leise schließe ich die Tür auf – will ihn überraschen.

Ich gehe rein, schließe die Tür wieder leise und stelle meine Tasche ab.
 

Als ich Gekeuche aus dem Wohnzimmer vernehme, werde ich schon ein wenig stutzig.

Aber nun gut… wahrscheinlich zieht er sich nur wieder ’nen Porno rein…

Soll mir recht sein.

Als ich jedoch ins Wohnzimmer spähe, schlucke ich trocken.

Der Fernseher ist aus…

Nur auf der Couch kann ich zwei Personen ausmachen… in einer für mich eindeutigen Position…

Zwar haben beide noch mindestens die Shorts an, aber trotzdem.

Und einer der beiden Personen ist eindeutig Miyavi!

Den anderen kann ich nicht erkennen… ich sehe nur, dass er blondierte Haare hat…
 

Tränen schießen in meine Augen, die ich jedoch wieder runter schlucke.

Möglichst leise – ich will noch nicht auf mich aufmerksam machen – schnappe ich mir meine Tasche und verschwinde im Schlafzimmer.

Dort kippe ich den gesamten Inhalt – auch die Wiener, die ich ihm aus Deutschland mitgebracht habe, weil er die ja so lecker fand – aufs Bett.

Ich öffne den Schrank, hole wahllos irgendwelche Klamotten von mir raus, stopfe sie in die Tasche und schließe sie wieder.

Ich krame meinen Schlüssel aus meiner Hosentasche, mache den Wohnungsschlüssel ab, stecke den Schlüsselbund wieder ein, kralle mir die Tasche und gehe wieder in den Flur.
 

Dort klatsche ich den Schlüssel auf die kleine Kommode, eile zur Tür, verschwinde nach draußen und knalle die Tür hinter mir zu.

Ich höre noch, wie Miyavi ein verwundertes „Kai?!“ ruft, jedoch ignoriere ich es.

Das erwartet einen also, wenn man nur mal einen Tag früher nach Hause kommt, ja?!

Wie von selbst bin ich die Treppen runter geeilt und nach draußen verschwunden.

Eine Träne kullert mir über die Wange, kann ich sie doch nicht länger zurück halten.
 

„Kai! … Kai! … Kai, jetzt warte doch mal!“

Miyavi ist mir nach gelaufen und hält mich jetzt am Handgelenk fest.

„Ich kann dir das erklären…“

Ich drehe mich zu ihm um, versuche wieder die Tränen zurück zu halten.

Will ich mir vor ihm doch nicht diese Blöße geben…

„Na auf die Erklärung bin ich ja mal gespannt!“, fauche ich ihn an.

Mag sein, dass ich jetzt ein wenig – vielleicht auch ein wenig mehr – zickig klingen, aber irgendwo doch verständlich… oder?

Kurz herrscht Stille.

„Na gut, ich kann es dir nicht erklären… aber-“, durchbricht er die Stille.

Ich drehe mich wieder um und laufe wütend weiter.

„Was machst du überhaupt schon hier? Ich dachte ihr kommt erst morgen…“

Wieder bleibe ich stehen und drehe mich zu ihm um.

„Wir sind halt einen Tag früher abgereist… Aber was man nicht so alles herausfindet, wenn man dich mal überraschen will…“
 

Ich schenke ihm noch einen verletzten Blick, ehe ich mich umdrehe und weiter laufe.

„Mensch, Kai! Jetzt warte doch mal…! Es tut mir leid…“

„Und das soll ich dir glauben, ja?!“

„Ja! Kai, verdammt, ich liebe dich!“

Zum was weiß ich wievielten male bleibe ich stehen und drehe mich zu ihm um.

Ich blicke ihm in die Augen, schüttle leicht den Kopf und lasse es mir nicht nehmen, ihm doch tatsächlich eine knallende Ohrfeige zu verpassen.

Zwar tut es mir im nächsten Moment auch schon wieder leid, doch irgendwie kam das so über mich.
 

Nachdem ich ihn noch einen kleinen Moment lang angesehen habe, drehe ich mich schließlich zum letzten Mal um und gehe.

Zwar zerreißt es mir das Herz, ihn da jetzt einfach so stehen zu lassen, doch eigentlich ist er ja selbst Schuld…

Was habe ich eigentlich falsch gemacht…?

Reiche ich ihm denn nicht mehr?

Ist der Sex mit mir nicht gut genug?

Habe ich ihm zu wenig Liebe gegeben?

Nun gut… die letzte Zeit war auch doof… erst war er auf Tournee, dann wir…

Aber was hat der andere Kerl, was ich nicht habe…?

Nun gut… blonde Haare, ja…

Soll ich sie mir auch blond färben…?
 

Während ich meinen Gedanken nachhänge, merke ich gar nicht, wo ich lang laufe.

Meinen Tränen lasse ich inzwischen freien Lauf…

Als ich aufsehe, finde ich mich vor Uruhas und Rukis Wohnung wieder.

Soll ich wirklich…?

Ich will die Beiden nicht stören…

Gerade schon im Inbegriff, die Klingel zu betätigen, ziehe ich meine Hand doch wieder zurück und mache mich auf den Weg.

Wohin?

Ich habe keine Ahnung…

Am besten miete ich mir erstmal ein Hotelzimmer und suche mir dann eine Wohnung…

Meine restlichen Sachen… hole ich mir dann irgendwann ab…

Wenn ich das hier einigermaßen verarbeitet habe und Miyavi wieder unter die Augen treten kann…
 

Er hat jetzt ja jemand Anderen…

Soll er doch mit dem glücklich werden…

Ich werde ihnen jedenfalls nicht im Weg stehen!
 

Im Hotel angekommen, erkundige ich mich nach einem freien Zimmer.

Zu meinem Glück ist noch eines frei, welches ich auch sogleich miete.

Seufzen steige ich in den Fahrstuhl und drücke den Knopf für die 5. Etage.

Mit einem kleinen Ruck setzt sich das Ding in Bewegung und nach einer Ewigkeit hält es im gewünschten Stockwerk.

Ich steige aus dem Aufzug und mache mich auf die Suche nach meinem Zimmer, welches ich auch schnell gefunden habe.

Ich öffne die Tür, schließe sie hinter mir wieder und lehne mich dagegen.

Schluchzend lasse ich mich auf den Boden gleiten.

Warum hat er das nur getan…?!
 

Ich weiß nicht, wie lange ich hier nun schon sitze, doch langsam rapple ich mich wieder auf und gehe ins Bad, um erst einmal zu duschen.

Ich entledige mich meiner Kleider, lasse sie achtlos auf dem Boden liegen und steige so, wie Gott mich schuf, in die Dusche.

Ich drehe den Wasserhahn auf und genieße den warmen Strahl.
 

Nachdem ich mir die Haare gewaschen, mich eingeseift und wieder abgeduscht habe, mache ich das Wasser aus, nehme mir ein Handtuch und trockne mich ab.

Mir das Handtuch um die Hüfte bindend, tapse ich aus dem Badezimmer zum Bett und lasse mich dort auf die Matratze fallen.

Die Decke ziehe ich bis zum Kinn hoch und wieder laufen mir Tränen übers Gesicht, die ich nicht zurückhalten kann.

Mit Gedanken darüber machend, warum Miyavi sich einen anderen gesucht hat, weine ich mich in einen Traumlosen schlaf…



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von: abgemeldet
2007-11-26T14:26:09+00:00 26.11.2007 15:26
MAAAU GOOOIL *_* man der arme kaichaaaan *snüff* blöder meevs *grummel* (auch wenn ich miya vergöttere ^^') schreib schnell weiter jaaa?


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