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Gefühlschaos

verzwickte Gfühle und Missverständnisse
von

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Widerwillen

Widerwillen
 

Magdalena, die ihrer Cousine hinterher gelaufen ist, weil sie sich Sorgen gemacht hat, sieht gerade noch, wie Rosette in ihr Baumhaus klettert. Magdalena folgt ihr nicht weiter, denn dieses Baumhaus ist ein Zufluchtsort für Rosette. Seufzend geht sie wieder zu Chrono zurück, der sich mit seinem Bruder unterhält.

„Was machst du noch hier? Solltest du dich nicht um deine Verlobte kümmern?“, fragt Chrono ziemlich sauer. Er wäre jetzt am liebsten bei Rosette, doch das geht nicht. Auch wenn er sich vorgenommen hat, sie nicht mehr aus den Augen zu lassen, denn ihm ist klar geworden, dass sie sein Engel ist. Er hat sich in sie verliebt und das über beide Ohren. „Was geht dich das an. Ich habe nicht darum gebeten, mit ihr verlobt zu werden. Aber ich werde mich auch nicht weigern sie zu heiraten.“ Chrono kocht fast über vor Wut. „Soll das heißen, dass du sie hasst? Was bist doch für ein Arsch.“ Chrono dreht sich um und geht durch den Wald. Dort erblickt er ein Baumhaus, das ihn früher noch nie aufgefallen ist. Überrascht und ein bisschen irritiert geht er darauf zu, doch er wird am Arm gepackt und hinter einen Baum gezogen. „Hey, was soll das?“, widerspricht Chrono. Doch schon kurz nach seinen Worten legt sich eine Hand auf den Mund. Erschrocken sieht er in zwei blaue Augen. Es ist Joshua, der Chrono hinter den Baum gezogen hat. „Was soll das Joshua?“, fragt Chrono grimmig. Doch Joshua lässt sich nicht beirren. „Du darfst dort nicht hingehen. Niemand darf sich dem Baumhaus nähern. Das ist Rosettes Zufluchtsort. Sie weint sich dort immer aus und verschließt sich dort, wenn unsere Eltern wieder aus sie rumhaken, weil sie dich beobachtet. Bitte lass sie in Ruhe. Ich möchte nicht, dass du ihr Hoffnungen machst und sie am Ende enttäuscht wird. Das hat sie nicht verdient.“, erwidert Joshua. Er nimmt Chronos Arm und schleift ihn mit sich zu dem See, der Rosette am Herzen liegt. „Hier kannst du dich ihr nähern, wenn sie es will, aber bitte lass ihr diesen Zufluchtsort. Rosette braucht ihn.“, sagt der kleinere Bruder von Rosette. Chrono kann ihn gut verstehen, auch wenn er jetzt viel lieber bei ihr wäre. „Gut, ich werde sie nur hier treffen.“, flüstert Chrono, doch im Stillen hofft er sehr, dass er dieses Versprechen auch jemals halten kann. Allein die Vorstellung, dass Rosette in dem Baumhaus ist und weint, lässt ihn kaum klar denken.
 

Rosette erwacht nach zwei Tagen aus ihrem Schlaf. Sie weiß nicht, dass Joshua mit Chrono geredet hat und das will sie auch nicht. Für die junge Frau ist es Tabu auch nur daran zu denken, dass Chrono ihre Gefühle erwidert. Seufzend steht sie auf und sieht sich um. –Ich sollte mich wohl frisch machen. -, denkt Rosette, ehe sie von dem Baum klettert, auf dem das Haus steht. Langsam und gähnend geht sie zu dem See, der ihr so ans Herz gewachsen ist.

Da es ein kleiner Fußmarsch ist, dauert es auch nicht lange, ehe Rosette auf der Brücke steht und ins Wasser sieht. Sie tippt mit einem Finger die Wasseroberfläche an und stellt fest, dass das Wasser warm ist. Erleichtert zieht sich Rosette aus und springt ins Wasser. Sie ahnt ja nicht, dass sie die ganze Zeit beobachte wird. Chrono hat die letzten drei Tage auf dem Baum gesessen, der dem Baumhaus gegenüber liegt und sie nicht eine Sekunde aus den Augen gelassen. Als er sie dann schließlich so verschlafen und mit roten Augen sieht, tut sie ihm nur Leid. Leise und unbemerkt folgt er ihr zu dem See. Als er ihren nackten Körper sieht, ist es um ihn geschehen. Er kann seine Gefühle gerade noch unter Kontrolle halten, auch wenn es ihm schwer fällt.

Rosette kommt langsam wieder aus dem Wasser und zieht sich wieder an. Seufzend setzt sie sich auf den Steg und legt den Kopf auf ihre Knie. Tiefe Trauer und das Gefühl allein zu sein macht sich in Rosettes Körper breit. Als sich eine Hand auf ihre Schulter legt, sieht sie auf. Verwundert stellt sie fest, dass es Chrono ist. „Ist alles in Ordnung mit dir Rosette? Du siehst so traurig aus.“, flüstert er zärtlich, ja schon fast leidenschaftlich. Rosette denkt erst, dass sie sich verhört hat, doch dann sieht sie in seine Augen und weiß, dass er es ernst meint. „Danke, aber es geht schon. Ich muss mich erst mit den Gedanken abfinden, dass ich nie den Mann heiraten kann, den ich auch liebe, das ist alles.“, flüstert Rosette, während sich Tränen über ihre Wangen rollen. Chrono schmerzt es sehr, sie so weinen zu sehen, vor allem wenn er der Grund ist. Zumindest nimmt er das an, schließlich hat Joshua so etwas angedeutet. Wenn Chrono darüber nachdenkt, dann muss er sich eingestehen, dass er wohl auch so reagiert hätte, wenn er schon vorher gewusst hätte, dass es eine Liebe für ihn gibt und nicht nur die Gesetze und Verpflichtungen. Er beugt sich runter und nimmt Rosette in den Arm. „Wein nicht mehr, Kleines. Das steht dir nicht und außerdem hast du keinen Grund dafür.“, haucht er ihr sanft ins Ohr. Vorsichtig, ja fast fragend streichelt er über ihren Kopf. Rosette nickt nur. Obwohl sie nicht mehr weinen möchte, laufen die Tränen stromweise über ihre Wangen. –Er ist so lieb und aufmerksam, aber er merkt nicht, wieso ich weine. Mein Herz sehnt sich nach ihm, aber er hat seine Frau und er scheint glücklich zu sein. Ich habe da bei Platz und außerdem will ich sein Leben nicht zerstören. -, denkt Rosette.

Was Rosette nicht weiß ist, dass sie gerade dabei ist Chronos Leben zu zerstören, dass er nie hatte. Magdalena hat ihren Mann gesucht und seine Stimme gehört, weshalb sie zu dem See geht und dort Rosette sieht, die in Chronos Armen liegt und sich an ihn lehnt. Klar, dass sie eifersüchtig wird, schließlich ist Chrono ihr Mann, doch Liebe empfindet sie nicht für ihn. Ihre Liebe gehört ganz allein einem anderen Mann. Und wenn dieser Mann sehen würde, dass seine Verlobte in Chronos Armen liegt, würde es wohl Ärger geben. Doch daran will die verheiratete junge Frau nicht denken, schließlich will sie weder ihren Mann noch ihren geliebten verlieren. Selbst wenn es bedeutet, dass ihre Ehe zum scheitern verurteilt ist, was von vorn herein klar war. Schließlich haben sich beide nicht geliebt und Magdalena ist sehr froh darüber, dass diese Ehe anscheinend vorbei ist.
 

Fortsetzung folgt



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