Zum Inhalt der Seite

Blood Heritage

1st Arc - Nerima im Wandel
von

.
.
.
.
.
.
.
.
.
.

Seite 1 / 1   Schriftgröße:   [xx]   [xx]   [xx]

Fortschritte

Dringende Bitte an meine Leser:

Wer kann mir Informationen über die Darkstalker-Charas Morrigan Aensland und ihre "Schwester" Lilith, sowie die mächtigeren/interessantesten ihrer Gegner geben (bitte per ENS, wenn möglich). Ich überlege, diese Charas für Nebenrollen/Gastauftritte in dieser Fanfic (vor allem Arc 3&4) zu verwenden, habe im Internet bisher aber nur ziemlich allgemeine Infos finden können (was mir beispielsweise fehlt ist eine nähere Beschreibung ihrer Attacken und ein paar Tips zu Persönlichkeit und Motivation dieser Charaktere).
 

Außerdem sitze ich gerade an den Planungen für Arc 2 und dachte mir, das wäre eine gute Gelegenheit, euch um Ideen/Meinungen zu fragen.

Arc 2 wird essentiell eine Anhäufung von Trainingsmissionen für Ranma sein, wobei jede Mission (voraussichtlich je) ein Kapitel umfassen und jeweil ein Ranma+1 anderer Anime-xover sein wird.

Es stehen bereits folgenden xover für die Missionen fest:

- Ranma-Neon Genesis Evangelion

- Ranma-Inu Yasha

- Ranma-Record of Lodoss War
 

Ausgeschlossen ist ein xover mit Hellsing, da einige der Hellsing-Charas bereits für Gastauftritte in der Hauptstory vorgesehen sind (daher ist Hellsing also effektiv Teil desselben Universums, aus dem Ranma stammt und nicht Teil einer Parallelwelt, in die man ihn schicken könnte).

Was ich nun suche sind Vorschläge für weitere Orte, zu denen Ranma für sein Training reisen könnte. Wer also eine Idee dafür hat, nenne mir bitte den Namen des Animes für das xover und die Trainingsmission, die Ranma dort zu erfüllen hat (bitte per ENS, wenn möglich). Wenn die Idee gut in mein Trainingskonzept passt, werde ich sie umsetzen.
 

Danke schon mal im Voraus ^__^
 

=================================================================
 

Jetzt ein paar Kommi-Anmerkungen:

@Phibrizo: Danke für das Lob (und der Erinnerungsblock - mit allem drum und dran - ist wichtig für Arc 4; ihr seht, ich plane schon weit voraus XD). Die Inners kommen erst wirklich in Arc 3 vor, sorry, aber im nächsten Kapitel (also Kapitel 9) wird es wieder ein paar Interaktionen mit den Outers (minus Saturn *seufz* -_- ) geben. Mit den Inners, vor allem mit Ami und Minako, habe ich in Arc 3 allerdings schon eine ganze Menge vor. Und Makoto wird im gleichen Apartmentblock wie Ranma wohnen, also kann sich da durchaus das eine oder andere ergeben ^__~
 

@Ghost6:

Danke. Und zur Klarstellung: Ranma hat mehrere Wochen unter Yui in Nifelheim trainiert (die Tatsache, daß er mit einer Zeitdifferenz von mehr als den von Yui versprochenen 5 Minuten zurückgekommen ist, hängt übrigens mit den vor der Reise nach Nifelheim erlittenen Verletzungen zusammen. Beispiel: Ein Dämon wird in Midgard verletzt und flieht nach Nifelheim, wo er 3 Tage braucht, um zu heilen. Bis zu seiner Rückkehr ins Midgard-Zeitkontinuum müssen dann mindestens diese 3 Tage Midgard-Zeit verstrichen sein; sonst würde die Teleportationsfähigkeit zu mächtig werden).

Sein Training unter Miki, Mara, Neko und Nodoka (also in der Midgard-Dimension) wird insgesamt 2 Wochen dauern (Zeit, in der er laut Hild eine Lösung für seine Nerima-Probleme gefunden haben muß).

Und zu Nabiki kann ich nur sagen: Ranma hat die Tendos darüber informiert, daß er Zeit mit seiner Mutter verbringen möchte, wfür die Tendomädchen vollstes Verständnis haben (schließlich wissen sie aus eigener Erfahrung, wie es ist, die eigene Mutter zu vermissen, ne?!). Alles weitere hierzu ergibt sich aus diesem Kapitel (ich habe Nabiki also keineswegs vergessen ^__^ aber trotzdem schön, daß du auf diesen Punkt hingewiesen hast).
 

@illustrious:

Freut mich, daß ich helfen konnte, deine Arbeitszeit etwas interessanter zu gestalten XD

Nifelheim/Asgard/Midgard ist, um präzise zu sein übrigens nordische Mythologie. Und die "Version" davon, die ich verwende (insbesondere Hild und Mara) entstammt der Serie "Oh! My Goddess" (bzw "Ah! Megami-sama"). Baal und Mephisto sind aus dem Spiel Diablo ausgeliehen, und die 4 Chaos-Lords (also Khorne, Tzeentch, Slaanesh und Nurgle) sind Erfindungen von Games Workshop für das Warhammer- bzw Warhammer40k-Universum.

Deinen Einwand, daß es alle aus der Hölle zu gut mit Ranma meinen, kann ich nachvollziehen. Aber: Ranma hat erst einige Wochen unter "seinesgleichen" verbracht (im Zeitmaßstab der Dämonen gerade mal ein Blinzeln, also kaum genug Zeit, um überhaupt wahrgenommen zu werden). Willst du ihm da wirklich schon Auseinandersetzungen mit mächtigen und vor allem erfahrenen Dämonen (und wir reden hier von einem Vorsprung von Jahrhunderten bis Jahrtausenden, was Erfahrung betrifft) zumuten? Sicher, bisher waren alle freundlich zu Ranma, aber das liegt daran, daß er es nur mit einer Hand voll Dämonen zu tun hatte, die alle letztlich mit ihm im Bunde sind (er ist der Avatar, also Repräsentant, der Chaoslords, also haben diese keinen Grund, etwas anderes als hilfsbereit zu sein; Yui ist seine Tante, Nodoka seine Mutter, Mara als Lehrerin abkommandiert worden, und Hild hat er bisher noch nicht enttäuscht, also hat sie keinen Grund, sauer auf ihn zu sein). Und um in irgendeiner Weise in Intrigen zwischen den verschiedenen Machtgruppierungen Nifelheims hineingezogen zu werden, ist er einfach noch zu unbedeutend (wie Khorne es sagte: Es reicht nicht, daß er dem Namen nach Avatar ist, er muß sich erst beweisen, um ernst genommen zu werden). Aber keine Sorge. Früher oder später wird er es auch in Himmel und Hölle mit Gegenspielern zu tun bekommen (frühestens irgendwann in Arc 2 oder Arc 3 auf irgendwelchen "Nebenkriegsschauplätzen", definitiv aber in Arc 4).

Und solange es konstruktives Genörgel ist, was du schreibst, habe ich kein Problem damit, also mach ruhig weiter so ^^
 

So, jetzt genug Geblubbere von mir. Viel Spaß mit dem 8. Kapitel:

=======================================================
 

Teil 8 - Fortschritte
 

Am Abend des zwölften Tags lag Ranma mit geschlossenen Augen auf dem Dach des Tendohauses und grübelte über seine Pläne nach, mit denen er sich aus dem Leben in Nerima verabschieden wollte. Einen Teil seiner Ideen hatte er am Vortag mit seiner Mutter und Mara diskutiert, die einige nützliche Verbesserungsvorschläge gemacht hatten.

Ein wenig bedauerte er ja, sich von den Leuten hier trennen zu müssen, zumindest in ein paar Fällen. Um Kuno war es nicht schade, und auch auf Happosai, Nabiki und die beiden jüngeren Amazonen konnte er gut verzichten. Aber Kasumi, Doktor Tofu und ein wenig sogar den alten Ghul Cologne würde er wohl vermissen. Andererseits sah er natürlich ein, warum die Trennung sein mußte. Würden ihm die Chaoten aus Nerima nach Juuban folgen, würden deren Einmischungen die Dinge für ihn und die Senshi vermutlich schwieriger machen, als sie ohnehin schon waren, und mit einer Starterfolgschance von gerade mal fünfzig Prozent konnte er auf solche Probleme sehr gut verzichten, wenn das Schicksal der gesamten Welt auf dem Spiel stand.

Leise Schritte auf dem Dach, die sich ihm näherten, unterbrachen Ranmas Gedankengänge. Auch ohne die Augen zu öffnen erkannte er Neko-sensei an seiner Aura.

"Hallo, Ranma.", begrüßte der Katzendämon seinen Schüler.

"Hi, Sensei." Ranma öffnete die Augen... und starrte mitten in ein paar blaßgrüne Augen mit geschlitzten Pupillen, die in einem mit grauweißem Fell bedeckten Gesicht zu finden waren. Für einen kurzen Moment spürte er Furcht in sich aufsteigen, doch anders als früher gewann er mühelos die Kontrolle über sich zurück.

Dafür geschah jedoch etwas anderes, was ihn mindestens ebenso sehr erschütterte wie die immense, den Verstand zersetzende Furcht, die er seit seiner Kindheit immer mit Katzen in Verbindung gebracht hatte.

Für einen kurzen Moment drehte sich alles um ihn herum, so als ob er in plötzlich seinen Gleichgewichtssinn verlieren würde. Kurz wurde ihm schwarz vor Augen, während ihn ein eigenartiges Gefühl überkam. Ranma konnte es nicht in Worte fassen, außer daß er den Eindruck hatte, als würde ein bedeutender Teil seines Selbst von ihm getrennt. Die Abruptheit und Brutalität dieses Vorgangs verursachte ihm Übelkeit.

"Alles in Ordnung, Ranma-kun?", erkundigte Neko sich angesichts der Blässe in Ranmas Gesicht besorgt.

"Ich..." Ranma hielt inne, als ihm eine Ermahnung Hilds in den Sinn kam:
 

/////// FLASHBACK ///////

"Nun zu deinem Schwachpunkt."

"Meine Angst vor Katzen sollte ich doch mit Nekos Hilfe loswerden.", wunderte Ranma sich.

"Das mag sein.", meinte Hild dazu. "Aber der Schwachpunkt hat nicht zwangsläufig etwas mit Angst zu tun."

"Womit dann?"

"Das ist von Dämon zu Dämon verschieden.", erwiderte Hild schulterzuckend. "Ich kenne eine Dämonin, die anfangen muß zu tanzen, wenn sie Diskomusik hört. Welchen Effekt die Nähe einer Katze auf dich hat, wirst du unglücklicherweise selbst herausfinden müssen. Und dann rate ich dir, diesen Effekt als dein größtes Geheimnis zu betrachten. Insbesondere gegenüber anderen Dämonen, da diese deine Schwäche im Falle eines Streits sonst gegen dich verwenden könnten."

/////// END FLASHBACK ///////
 

"... nein, es geht schon.", antwortete er ausweichend, nachdem ihm klar geworden war, daß der seltsame Effekt mit seinem Schwachpunkt zusammenhängen mußte.

°Ob Übelkeit das einzige Problem ist?°, wunderte er sich und horchte mit seinen erweiterten Sinnen in sich hinein.

Nur weil er sich von vornherein anstrengte, sich vor Neko nichts anmerken zu lassen, gelang es ihm, die Fassung zu bewahren, als er den größten Schock seines Lebens erlitt.

Seine Ki- und Manareserven waren verschwunden.

Natürlich bedeutete das nicht, daß er nicht mehr über Ki oder Mana verfügte. Ein vollständiger Verlust seiner Kireserven sollte theoretisch zu seinem Tod führen, während der Verlust seines Manas laut Hild Bewußtlosigkeit zur Folge haben sollte.

Da keins von beidem der Fall war, war verschwunden vielleicht nicht ganz der richtige Begriff.

Aber egal wie man es zu beschreiben versuchte, solange er weder sein Ki noch sein Mana wahrnehmen konnte, konnte er keins von beiden benutzen. Effektiv war er also im Falle eines Angriffs absolut hilflos, solange der Angreifer selbst kein kleiner Fisch war.

Ganz gleich was er von Neko halten mochte, so war DAS doch etwas, was er unter keinen Umständen Preis geben würde. Also konnte er von seinem Sensei auch nicht verlangen, die Katze zu entfernen, da das nur zu unnötigen Fragen führen würde, die Ranma nicht beantworten wollte.

Die Lösung war also, für den Augenblick so zu tun, als ob tatsächlich alles in Ordnung wäre, Nekos Training hinter sich zu bringen und danach die Gegenwart von Katzen unbedingt zu meiden.
 

"Sehr witzig.", grollte Ranma und nahm seinem Lehrer die Hauskatze ab, die dieser ihm direkt vor die Nase gehalten hatte.

Begleitet von Nekos zufriedenem Grinsen platzierte er das Tier auf seinem Bauch und gab der Katze die gewünschten Streicheleinheiten. Die Katze wiederum rollte sich auf Ranmas Bauch zusammen und begann zufrieden zu schnurren. Früher hätte allein die Vorstellung eine Katze zu streicheln ihn in ein angstinduziertes Koma versetzt, doch jetzt empfand er es sogar als angenehm und irgendwie beruhigend, sich mit dem Tier zu beschäftigen.

"Da du deine Angst unter Kontrolle hast, werden wir morgen mit der bewußten Kontrolle der Nekoken-Techniken beginnen.", verkündete Neko.

"Reichen die zwei Tage denn für alle Techniken, Sensei?"

"Sie reichen locker für einen Überblick. Anschließend mußt du die Techniken nur regelmäßig anwenden, um sie zu verinnerlichen. Bei deinem exzellenten Begriffsvermögen und Gedächtnis für Kampftechniken sollte das kein Problem sein.", erklärte der Katzendämon. "Mit Ausnahme einiger Spezialmanöver dürftest du die Grundlagen vermutlich schon nach ein paar Stunden beherrschen."

Ranma freute sich sichtlich über das Lob.

Dann freute er sich noch mehr, weil Kasumi ihn nämlich zum Abendessen rief.
 

Das Abendessen fand in einer seltsamen Atmosphäre statt.

Kasumi und Ranma wirkten zufrieden wie immer. Genma benahm sich auffällig zurückhaltend, aber das ließ sich leicht durch Neko erklären, der in Genmas Sichtfeld an der Wand lehnte, die Arme vor der Brust verschränkt hatte und gelegentlich mit seinen Nekokenklauen spielte. Auch Akane hielt sich Ranma gegenüber merklich mit ihrem normalerweise explosiven Temperament zurück, doch auch das war durch Neko erklärbar, dessen lauernde Blicke die jüngste Tendotochter während des gesamten Abends auf sich spürte. Statt mit ihren Wutausbrüchen Ranmas Abend zu ruinieren brütete sie also still vor sich hin, seit Tagen darauf wartend, daß Neko verschwinden würde, so daß sie sich wieder in Ruhe austoben konnte. Soun schien die Stimmungslage von Genma und Akane zu bemerken, und auch den Grund dafür, denn sein Blick wanderte gelegentlich von Genma zu Neko, dann zu Akane und wieder zu Neko zurück. Alles in allem wirkte er ziemlich bedrückt und unzufrieden mit der Situation, besaß jedoch nicht genug Rückgrat, um sich zu äußern.

Die einzige Änderung zum Normalfall der letzten Tage war Nabiki.

Sie aß schweigend und mit gesenktem Kopf. Wenn sie jedoch mal aufschaute, dann nur um Ranma mit einem Blick zu durchbohren, den man als ziemlich wütend beschreiben konnte. Bei jemandem wie Nabiki, die ihre wahren Gefühle nahezu immer hinter einer Maske aus entweder Gleichgültigkeit, Amusement oder eisiger Kälte verbarg, kam ein solcher Blick eigentlich schon einer offenen Kriegserklärung gleich.

Ranma bemerkte dies und wunderte sich, was er der mittleren Tochter getan haben konnte, daß sie sauer auf ihn war.

Früher hätte er vermutlich die Situation ignoriert, bis Nabiki zu ihm gekommen wäre und ihm gesagt hätte, was ihr Problem war. Aber inzwischen hatte Ranma dazugelernt. Seine Mutter hatte ihn darauf hingewiesen, daß Probleme sich nicht lösten, indem man sie ignorierte, und daß es im Grunde eine Art des Davonlaufens war, sich Schwierigkeiten nicht zu stellen. Mara hatte hinzugefügt daß, wenn er darauf wartete, daß die andere Person sich an ihn wandte, damit die Konfrontation unvermeidlich zu den Bedingungen der anderen Person stattfinden und er damit von vornherein im Nachteil sein würde. Nabiki würde zudem mehr Zeit haben, Ärger für ihn zu planen, wenn sie wirklich sauer auf ihn war.

Diese Zeit würde er ihr nicht geben.
 

Nabiki hatte nach dem Abendessen kaum am Schreibtisch in ihrem Zimmer Platz genommen, als es auch schon an ihrer Tür klopfte.

"Herein.", schnaufte sie irritiert, denn eigentlich wäre es ihr lieber gewesen, ihre Ruhe zu haben.

"Du!", rief sie, offensichtlich wütend, als sie in ihrem Besucher Ranma erkannte.

"Ich.", erwiderte Ranma schlicht, und mehr und mehr verwundert über Nabikis aus seiner Sicht grundlosen Zorn.

Die mittlere Tendotochter kreuzte die Arme vor der Brust und musterte ihren Besucher mit einem Ausdruck, der normalerweise für Kakerlaken und säumige Schuldner reserviert war.

"Was willst du?", fragte sie frostig.

"Nicht viel.", gab der junge Dämon zurück. "Aber eine Erklärung für deine nicht zu übersehende Feindseligkeit mir gegenüber wäre ganz nett."

"Zwanzigtausend Yen."

Ranma nickte zustimmend. Nabiki würde den Betrag auf seine Rechnung setzen.

"Ich kann verstehen, daß du bei Shampoo, Ukyo und Kodachi relativ unschuldig bist.", begann Nabiki ihre Erklärung. "Und ich weiß, daß du in der Verganganheit oft ohne eigenes Verschulden in mehrdeutige Situationen geraten bist."

"Dein Verständnis für mein Leben ist erfreulich. Aber kaum eine Erklärung für deine Antipathie.", kommentierte er trocken mit Hilfe seines in den letzten Wochen unter Yui, Mara und seiner Mutter hinzugewonnenen Vokabulars.

Nabiki reagierte darauf, indem sie ein Foto aus einer Schublade ihres Schreibtisches holte und vor ihm auf die Tischplatte knallte.

"Die Frage lautet: Wie erklärst du DAS?", schnappte sie gereizt.

Ranma betrachtete das Foto neugierig. Es zeigte ihn und Miki in inniger Umarmung auf dem Dach von Nodokas Haus.

Mikis und seine Zunge waren zudem in einen intensiven Ringkampf verstrickt.

"Das Bild wurde Abends gemacht."

"Und?", fragte Nabiki, irritiert über den unerwarteten Kommentar.

"Für eine Aufnahme unter derart ungünstigen Lichtverhältnissen ist die Qualität ziemlich gut.", erläuterte er.

"Das ist alles?", fragte sie ungläubig. "Mehr hast du zu deiner Verteidigung nicht zu sagen?"

"Ich war mir nicht bewußt, daß ich mich für irgendetwas verteidigen müßte.", antwortete Ranma darauf.

"Was ist aus dem Ranma geworden, der, egal wie unschuldig die Situation tatsächlich ist, alles tun würde, damit ich dieses Material verschwinden lasse?", wunderte Nabiki sich kopfschüttelnd.

"Dieser Ranma war der Ansicht, daß es an der Zeit wäre, etwas erwachsener zu werden.", erwiderte er. "Was du dort fotografiert hast, ist eine unbestreitbare Tatsache. Kein Versehen oder Mißverständnis. Wenn du allerdings nach dem Grund fragst..."

"Endlich kommst du zum Punkt, Saotome. Hat das Mädchen dir ein Heilmittel für deinen Fluch versprochen oder etwas in der Art?"

"Nein. Der Grund ist schlicht Training."

"Training?", gab Nabiki verblüfft zurück. "Du nennst das", sie wedelte mit dem Foto vor seinem Gesicht rum, "Training?"

"Nun, meine Mutter meinte..."

"Nodoka?", unterbrach Nabiki ihn. "Jetzt ist mir alles klar. Hinter so einem Einfall kann ja nur Miss 'Mein Sohn muß männlich sein, oder sich selbst den Bauch aufschlitzen', stecken."

"Wie ich gerade sagen wollte...Mom meinte, meine Defizite im Umgang mit Mädchen, bedingt durch die zehnjährige Isolation von einem auch nur annähernd normalen Leben, würden es mir auch in Zukunft schwer, wenn nicht gar unmöglich machen, eine Beziehung zu jemandem aufzubauen.", fuhr er fort. "Sie meinte, ich sollte Erfahrung in den Dingen sammeln, die zum normalen Kontakt zwischen Jungs und Mädchen meines Alters gehören. Und dazu gehören Dinge wie Umarmungen und Küsse, aber auch ganz normale Unterhaltungen."

"Unterhaltungen?"

"Mom meinte, ich müßte lernen, mit Menschen über Dinge zu reden, die mich beschäftigen, insbesondere mit Mädchen, weil die Mehrheit der Probleme, auf die ich im Leben treffen werde, sich nicht durch Martial Arts lösen lassen." Er zuckte mit den Schultern. "Ich war erst etwas uneinsichtig, aber dann hat Mom mir ein paar Alltagsprobleme vorgesetzt. Dabei habe ich schnell gemerkt, daß meine Kampfkünste mir nicht helfen, sondern im Gegenteil einige Probleme noch verschlimmern würden."

"Ich hätte nie gedacht, daß irgendjemand es schaffen könnte, einen Sturkopf wie dich zu dieser Einsicht zu bewegen."

"Ich weiß, daß ich stur bin. Aber ich bin nicht dumm. Es war also nur eine Frage der richtigen Methode.", erläuterte er.

"Wie meinst du das, Ranma?"

"Nun, Pops und alle anderen hier gehen davon aus, daß sie besser als ich wissen, was ich will, ohne mich auch nur fragen zu müssen. Ihr alle erwartet, daß ich schlicht tue, was mir gesagt bin, weil ich ja eh zu blöd bin, Entscheidungen für mich selbst zu treffen."

Nabiki senkte bei diesen Worten schuldbewußt den Blick.

"Mom hingegen hat mir einfach nur die Informationen und Hinweise gegeben, die ich brauchte, um von selbst zu den richtigen Ergebnissen zu kommen. Und noch etwas: Hier schreibt mir jeder vor, was das Ziel meines Lebens zu sein hat. Mom wird mich jedoch tun lassen, was immer ich will. Sie übt nur den Druck aus, der nötig ist, damit ich mich anstrenge, mein eigenes Potential zu verwirklichen."

"Ich verstehe den Unterschied.", räumte Nabiki ein. "Wer ist das Mädchen?"

"Meine Cousine Miki."

"Also ist sie keine Rivalin für meine kleine Schwester.", stellte die mittlere Tendotochter einigermaßen beruhigt fest.

Ranma seufzte bedauernd.

"Tut mir leid, Nabiki, aber ich kann deine Schwester nicht heiraten.", erklärte er kopfschüttelnd.

Schlagartig war Nabikis Eis-Maske wieder in Position.

"DAS wirst du mir erklären müssen, Saotome.", forderte sie mit emotionsloser Stimme.

"Ich habe in den letzten Tagen ein paar Dinge herausgefunden.", antwortete er mit sichtlichem Unbehagen. "Ich verstehe jetzt einigermaßen, warum Akane sich mir gegenüber so verhält, wie sie es tut, und ich wünschte, ich könnte ihr irgendwie helfen. Und dann gibt es noch andere Dinge, die eine Heirat unmöglich machen."

"Rede gefälligst nicht drumherum. Was genau hast du rausgefunden? Was ist das für ein Problem mit Akane?"

"Glaub mir, Nabiki, das willst du nicht wissen."

"Den Teufel will ich.", schnappte Nabiki wütend. "Es geht hier um meine Familie."

"Und du tust alles, um deine Familie zu schützen.", gab Ranma gereizt zurück. "Denkst du, das wüßte ich nicht? Trotzdem sage ich dir: Du. Willst. Die. Details. Nicht. Wissen."

Die Eindringlichkeit, mit der Ranma das sagte, hätte Nabiki zu denken geben sollen. Aber wenn ihre Familie betroffen war, konnte sie genauso stur sein wie Ranma.

"Du, Ranma, schreibst mir nicht vor, was ich will und was nicht. Und ich sage dir: Rück mit den Informationen raus, oder ich mache dir das Leben zur Hölle."

Ranma hielt sich sehr zurück, auch wenn er innerlich vor Wut kochte. Hier tat er alles, um Probleme von Nabiki fernzuhalten, und dieses sture Weib tat alles, um seine Bemühungen zu sabotieren.

"Ich kann wohl nichts tun, um dich von dieser Dummheit abzubringen, oder?", seufzte er.

"Schön, daß du es endlich einsiehst, Saotome. Und jetzt raus mit der Sprache."

"Nicht so hastig.", wehrte der junge Dämon ab. "Sobald du die Information hast, wirst du dir wirklich wünschen, auf mich gehört zu haben."

"Ja, ja. Wie oft willst du das noch wiederholen?"

"Ich will damit sagen, daß du hinterher wütend auf mich sein wirst. Sehr wütend. Weil ich mich nicht nachdrücklicher geweigert habe."

"Worauf willst du hinaus, Saotome?"

"Wenn ich mir schon deinen Zorn zuziehen werde, will ich wenigstens eine angemessene Gegenleistung dafür haben. Nenn es Entschädigung, wenn du willst."

"Du willst WAS?"

"Hey, wer ist es denn, der mit Informationen handelt?", verteidigte Ranma sich. "Wenn ich zahlen soll, um welche zu bekommen, warum sollte ich dann nicht etwas bekommen, wenn ich dir Informationen gebe?"

"Also gut. Wie viel?"

"Kein Geld.", antwortete er kopfschüttelnd.

"Was dann?"

"Du hast noch achtundvierzig Stunden.", erklärte er darauf. "Ab diesem Zeitpunkt wirst du ohne mein Einverständnis weder über meine männliche noch über meine weibliche Form irgendwelches Material verkaufen oder sonstwie verbreiten."

Hatte sie richtig gehört? Sie sollte ihr einträglichstes Projekt aufgeben?

"Hast du deinen Verstand verloren?", erwiderte Nabiki fassungslos.

Ranma zuckte gleichgültig mit den Schultern.

"Das ist mein Preis, Nabiki."

"Ich könnte Akane das Foto zeigen.", drohte sie daraufhin. "Und die anderen Verlobten dürften auch sehr daran interessiert sein."

Früher hätte Ranma nahezu alles getan, damit Nabiki eine solche Drohung nicht in die Tat umsetzte. Aber der 'neue' Ranma erkannte ihre Manipulationsmethoden nicht nur, er verfügte auch über einige effektive Kontermethoden.

"Das könntest du tun.", stimmte er zu. "Aber meine Mutter hat meiner Tante gegenüber die Verantwortung für Mikis Sicherheit übernommen.", informierte er sie. "Möchtest du wirklich herausfinden, was Mom mit dir tun würde, wenn sie herausfindet, daß du ihre Nichte in Gefahr gebracht hast?"

Nabikis unbehagliche Miene war Antwort genug. Kein Mensch mit etwas Verstand würde sich den Zorn von jemandem zuziehen wollen, der zu jedem noch so unbedeutenden Anlaß ein echtes Katana mit sich zu führen pflegte.

"Du würdest wirklich zulassen, daß einem schwachen wehrlosen Mädchen wie mir etwas zustößt?", fragte Nabiki mit weinerlicher Stimme und Entsetzen im Blick. Beides hervorragend gespielt.

Ihr Pech war nur, daß Ranma inzwischen gelernt hatte, seine Fähigkeit zum Aurenlesen auch in sozialen Situationen einzusetzen. Somit war ihm klar, daß Nabiki ihm hier großes Theater vorspielte. Und das sagte er ihr auch.

"Es ist doch ganz einfach, Nabiki.", versuchte Ranma sie zu beruhigen. "Wenn dir mein Preis nicht passt, dann verzichte einfach auf die Information."

Natürlich konnte ein Informations-Junkie und Kontroll-Freak wie Nabiki auf eine möglicherweise interessante Information, noch dazu eine, die ihre Familie direkt betraf, nicht so einfach verzichten.

"Also schön.", fauchte sie. "Ich akzeptiere deinen Preis. Sollte deine Information ihn allerdings nicht wert sein..." Sie ließ den Satz unvollendet im Raum hängen – nicht daß die Vollendung zum Verständnis notwendig gewesen wäre...

Ranma nickte.

"Ich hole das Material.", erklärte er. "Bin gleich wieder da."
 

"Ich hätte ja einiges erwartet, Saotome.", bemerkte Nabiki mit Blick auf die Mappe in Ranmas Hand, als er in ihr Zimmer zurückkehrte. "Aber nicht, daß du mir irgendwann mal schriftliche Informationen zu irgendetwas vorlegen würdest."

"Die Zeiten ändern sich.", erwiderte Ranma darauf nur. "Aber bevor ich dich einen Blick hierauf werfen lasse, sollte ich dir erklären, woher dieses Material stammt."

"Nur zu. Ich bin ganz Ohr."

"Vor kurzem bin ich einer Person begegnet, die im Besitz eines magischen Gegenstandes ist."

"Oh. Schon wieder?" Angesichts der Vielzahl von magischen Objekten, die seit Eintreffen der Amazonen in Nerima aufgetaucht waren, war Nabiki nicht besonders beeindruckt.

Ranma zuckte nur mit den Schultern.

"Dieses Artefakt erlaubt dem Anwender unter anderem, in die Vergangenheit zu sehen.", erklärte er.

"Also wenn man damit in die Zukunft sehen könnte, wäre ich jetzt beeindruckt. Aber so..."

"Also ich fand es ganz interessant, daß man damit das komplette Leben einer Person verfolgen kann.", widersprach Ranma ihrer Einschätzung. "Vor allem wenn man die Möglichkeit hat, Aufnahmen davon zu reproduzieren."

"Na schön.", grollte die mittlere Tendotochter. "Ich gebe zu, ein solches Gerät hätte einen gewissen Nutzen, wenn man die Leichen im Keller von jemandem finden und ihn mit dieser Information unter Druck..." Sie sprach nicht weiter, starrte einen zustimmend nickenden Ranma nur mit einem zunehmend unguten Gefühl an.

"Ja, Nabiki. Sprich weiter. Was wolltest du sagen?"

"Was genau hast du über Akane rausgefunden?"

Ranma holte ein Foto aus der Mappe und legte es vor Nabiki auf ihren Schreibtisch. Es war das Bild von dem Moment, in dem Akane offenbar gezeugt worden war.

Nabiki warf einen kurzen Blick auf die Aufnahme, bevor sie Ranma anschaute.

Für einen Augenblick war sie zu geschockt, um zu reagieren. Sie hätte ja viel erwartet, aber nicht ein intimes Foto ihrer verstorbenen Mutter. Kurz überlegte sie, ob sie Ranma allein für die Frechheit ein solches Bild zu besitzen, den Kopf abreißen sollte, rang dann jedoch ihre aufkommende Wut nieder und beschloß, abzuwarten.

Die große Abrechnung würde am Ende kommen, nachdem sie diese seltsamen Beweise gesichtet hatte.

"Und was beweist dieses Bild, außer daß du jetzt unter die Spanner gegangen bist?", erkundigte sie sich kühl.

"Das Datum und die Uhrzeit.", erwiderte Ranma darauf.

"Was ist damit?"

Ranma sagte nichts und schaute Nabiki nur abwartend an. Diese beschloß, sich ausnahmsweise nicht auf ein Duell im Niederstarren einzulassen, sondern tat ihm den Gefallen und rechnete die Zeit rückwärts.

"Ist das...der Tag an dem Akane...?"

"Exakt.", bestätigte er knapp. "Dir als Fotographie-Spezialistin müßte an dem Bild sofort etwas auffallen, denke ich."

"Hmm..." Sie betrachtete das Foto nachdenklich. "Außer dem Pixeleffekt über Daddys Gesicht sehe ich hier nichts ungewöhnliches." Sie stutzte. Runzelte nachdenklich die Stirn. "Warum nur ein Gesicht unkenntlich machen und das andere nicht?"

"Gute Frage, nicht wahr?", meinte Ranma, beeindruckt von ihrer schnellen Auffassungsgabe. "Die Antwort ist, daß dieser Effekt nicht nachträglich eingefügt wurde."

"Ein Defekt bei der Übertragung der Aufnahme auf das Papier?", spekulierte Nabiki.

Ranma schüttelte den Kopf.

"Der Effekt war auch im Original vorhanden. Soweit ich herausfinden konnte, handelt es sich dabei um einen magischen Effekt, wie er etwa von einigen sehr starken Illusionszaubern hervorgerufen wird."

"Du willst jetzt aber nicht sagen, daß Daddy ein Zauberer ist, oder? Das ist Unsinn, Saotome, und das weißt du auch. Oder solltest es zumindest wissen."

"Nein. Er ist kein Zauberer." Er nahm das Foto aus der Mappe, welches Soun und Genma beim Kneipenbesuch zeigte und legte es neben das erste Bild. "Die Antwort, oder zumindest einen Teil der Antwort, liefert dieses Bild."

Nabiki studierte das zweite Foto intensiv. Nach einigen Minuten wanderte ihr Blick mehrfach zwischen den Fußnoten mit den Datums- und Zeitangaben auf beiden Bildern hin und her.

Als sie wieder zu Ranma aufblickte, der die ganze Zeit schweigend neben ihr gestanden hatte, war ihr Blick geprägt von Fassungslosigkeit und ungläubigem Schock, während ihr Gesicht weißer als eine frisch gekalkte Wand war.

"W-was...aber...ich verstehe nicht...", stammelte sie.

Ranma legte ihr eine Hand auf die Schulter. Und obwohl Nabiki normalerweise gar nicht mochte, ohne ausdrückliche Erlaubnis von jemandem berührt zu werden, war sie in dieser Situation dankbar für das Gefühl von Sicherheit und Unterstützung, das dieser simple Kontakt vermittelte.

"Tut mir leid, Nabiki.", erklärte Ranma leise und mit aufrichtigem Bedauern. "Aber dein und Kasumis Vater ist nicht Akanes Vater. Deine Mutter wurde von jemandem getäuscht, der sich für Soun ausgegeben und der dann mit ihr geschlafen hat."

Die Sicherheit, mit der er das sagte, weckte eine gewisse Ahnung in Nabiki.

"Du weißt mehr darüber, als du mir bisher gesagt hast, nicht wahr?" Das leichte Zittern ihrer Stimme verriet, wie kurz sie davor war, die Beherrschung zu verlieren.

"Zwei Dinge die ich weiß, und eine Schlußfolgerung, die ich daraus ziehen kann."

"Sag es mir."

"Erstens: Vor einigen Tagen, noch bevor ich diese Sache aufgedeckt habe, hat mir eine verlässliche Person, die ich nicht beim Namen nennen kann, gesagt, daß eine Heirat mit Akane für jemanden wie mich nicht möglich ist. Zweitens: Da der magische Gegenstand, mit dem ich Akanes Vergangenheit beobachtet habe, so mächtig ist, daß keine von Sterblichen gemachte Magie ihn täuschen könnte, muß derjenige, der deine Mutter getäuscht hat, entweder ein Kami oder ein Dämon sein."

"Welcher Kami würde so etwas tun?", schnaubte Nabiki, für die die Antwort bereits klar war, angewidert. "Da kommt doch wohl nur ein Dämon in Frage."

"Nicht zwangsläufig.", widersprach Ranma. "Ein Dämon würde durch so eine Tat vermutlich in irgendeiner Form Unglück stiften wollen. Warum dann aber die Tat geheimhalten? Eine Vergewaltigung beispielsweise", er verzog bei diesen Worten angewidert das Gesicht, weil sie ihn daran erinnerten, was Akane angetan worden war, "würde seinen Zwecken doch viel eher dienen."

"Aber kein Kami..."

"Es gibt Beispiele von Kami aus der Antike, in den Sagen der Griechen und Römer, die gelegentlich so gehandelt haben sollen."

"Seit wann bist du so ein Experte für Dinge, die nichts mit Kampfsport zu tun haben?", fragte Nabiki überrascht.

"Seit meine Mutter mir klargemacht hat, wie wichtig Bildung ist. Du weißt nie, wann du mal irgendeine Information gebrauchen kannst, egal wie unbedeutend sie dir in dem Moment, wo du auf sie stößt, erscheinen mag."

"Saotome, du verblüffst mich mehr und mehr."

"Und du tust gut daran, nicht zu vergessen, daß ich nicht mehr so berechenbar bin wie früher.", antwortete er darauf in mahnendem Tonfall, aber mit einem leichten Grinsen, um zu zeigen, daß seine Worte nicht als Drohung für sie gemeint waren.

Nabiki nickte.

"Ich werde es im Hinterkopf behalten.", versicherte sie ihm. "Und was hat es mit deiner Schlußfolgerung auf sich?"

"Oh, basierend auf allem, was ich bis jetzt weiß, denke ich, daß der Unbekannte ein Kami war.", beantwortete Ranma ihre Frage. "Momentan habe ich natürlich keine Ahnung, welcher Kami, aber ich werde am Ball bleiben und versuchen, mehr rauszufinden."

"Und wie willst du DAS machen? Mit Kami-sama telefonieren und nachfragen?"

"Ich hab leider seine Nummer nicht. Aber das wäre eine interessante Idee."

"Das war ein Witz, Baka.", schnaufte sie kopfschüttelnd. "Aber sag mal, willst du Akane wirklich aufgeben, nur weil irgendjemand gesagt hat, daß du sie nicht heiraten könntest?"

"Sie ist offensichtlich nicht in der Lage, mir zu vertrauen, Nabiki. Und sie ist mir gegenüber unnötig gewalttätig.", antwortet der junge Dämon darauf. "Deshalb würde ich es so oder so vorziehen, sie nicht zu heiraten."

"Ah, verstehe. Und indem du Daddy deine Beweise dafür vorlegst, daß Akane nicht seine leibliche Tochter ist, hoffst du, aus dem Versprechen zwischen unseren Vätern herauszukommen, da Akane ja dann offensichtlich als Verlobte nicht mehr in Frage käme." Nabikis Miene verriet, daß sie von einem solchen Vorhaben alles andere als begeistert war.

"Sei nicht albern.", erwiderte Ranma jedoch zu ihrer Beruhigung. "Wenn ich dieses Material einer so unberechenbar emotionalen Person wie Soun vorlege, könnte das den Zusammenhalt eurer ganzen Familie endgültig zerstören. Ganz zu schweigen davon, was Akane dann durchmachen müßte. Ich will sie zwar nicht heiraten, aber das bedeutet nicht, daß ich sie leiden sehen will."

"Verstehe. Und wie willst du dann aus deinen Verpflichtungen herauskommen? Und was noch viel interessanter ist: Wenn du nicht Akane wählst, welche deiner Verlobten hat dann das Rennen gemacht?"

"Siehst du, Nabiki, mit dieser Frage zeigst du, daß du dieselbe Einstellung wie die Verlobten hast, die diese ganze verfahrene Situation wie einen Wettkampf betrachten, bei dem ich die Trophäe für den Sieger bin."

"Und?"

"Wer sagt denn bitteschön, daß ich überhaupt eine meiner Verlobten wählen muß, hmm? Ist dir schon mal der Gedanke gekommen, daß ich möglicherweise daran interessiert sein könnte, jemanden zu heiraten, der mich nicht wie ein Objekt behandelt?", erklärte er frustriert. "Und wie ich aus diesem Schlamassel herauskomme, wirst du schon bald erleben.", fügte er geheimnisvoll hinzu.

"Was genau hast du vor?"

"Wer weiß?" Er zuckte mit den Schultern. "Vielleicht lasse ich mich in meiner weiblichen Form einsperren und heirate Kuno."

Angesichts von Nabikis fassungsloser Miene hielt sein ernster Gesichtsausdruck nur für wenige Sekunden. Dann brach er in schallendes Gelächter aus, kurz darauf gefolgt von einer angesichts dieser Vorstellung noch immer geschockten Nabiki.
 

Plötzlich flog mit einem lauten Krachen die Tür auf.

"Was zum Teufel geht hier...?" Akane erstarrte für einen Moment, den sie brauchte, um Ranma und Nabiki verdächtig nah beieinander stehen zu sehen. Beide standen vornübergebeugt da und hatten die Hände einander auf die Schultern gelegt. Natürlich, um sich wegen des gemeinschaftlichen Lachanfalls gegenseitig vor einer Landung auf dem Fußboden zu bewahren, wie jedem gewöhnlichen Beobachter sofort klar geworden wäre.

Akanes Denken setzte für einen Augenblick aus, um auf die in solchen Situationen gewohnte Schiene zu wechseln. Urplötzlich aufkommende rasende Wut machte aus einem eigentlich gar nicht so unattraktiven Gesicht eine häßliche, verzerrte Fratze.

"RANMA NO BAKA! WIE KANNST DU ES WAGEN, MEINE SCHWESTER ZU BELÄSTIGEN?!?"

"Aber... es ist gar nicht so wie es..." Weiter kam Ranma nicht. Wie aus dem Nichts erschien ein beeindruckender Hammer in Akanes rechter Hand, und plötzlich hatte der junge Dämon die unangenehme Wahl zwischen Ausweichen und Sich-treffen-lassen.

Die Alternativen allein waren es nicht, was die Wahl unangenehm machte, denn eigentlich hätte man unter solchen Bedingungen die Wahl eher als leicht statt als unangenehm bezeichnen müssen.

Aber die Erkenntnis, daß Akanes in blinder Wut zum Einsatz gebrachter Hammer in dem beengten Raum Nabiki treffen mußte, wenn er auswich, war ein Problem, denn ganz egal daß es Akane war, die den Hammer geschwungen hatte, am Ende würde jeder im Haus ihm die Schuld dafür in die Schuhe schieben, wenn die mittlere Tendotochter als unappetitlicher, rötlicher Matschfleck endete.

Befriedigt durch das Wissen, daß es das letzte Mal sein würde, daß er Akanes Gewaltausbrüche würde hinnehmen müssen, akzeptierte er seine Rolle als menschliches Cricket-Projektil und verschwand mit hoher Beschleunigung auf einer ballistischen Flugbahn aus Nabikis Zimmer.

Sein Grinsen zu diesem Zeitpunkt hatte natürlich überhaupt nichts mit etwaiger Schadenfreude darüber zu tun, daß Nabiki diese Nacht in einem recht kalten und zugigen Zimmer würde verbringen müssen.



Fanfic-Anzeigeoptionen

Kommentare zu diesem Kapitel (6)

Kommentar schreiben
Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  Umi
2007-11-05T16:34:56+00:00 05.11.2007 17:34
*brav sei*
*zu jedem Chap n Kommi hinterlass* :)
Meine Vorschläge für weitere Trainingsorte dürftest du ja haben und wenn nicht... uh... UH! *unauffällig auf meinen Nickname deut - auf BEIDE Bestandteile* *hust hust*

Awwww, Neko-sensei, einer meiner absoluten Lieblinge der Story (wenn ich je ein FA dazu zeichnen sollte, dann wird er da hundertpro drauf sein! <3)

DAS ist also sein Schwachpunkt... autsch... sehr sehr ungünstig ^^'

Ah, das war also der Auslöser für seinen Flug! *den ja noch nit kannte*
Guten Flug *hinterherwink*

Gut, dass ich alles noch mal gelesen hab, hm? XD'
*zum nächsten Chap dackel*
Von:  Subtra
2007-10-09T13:35:31+00:00 09.10.2007 15:35
Schreib bitte schnell weiter, die dinge die vorher gefehlt haben sehen super aus, zum beispiel die ballistische Flugbahn, wurde soweit ich weiß noch net verwendet bei FF´s ^^, von Ranma ^^
Von: abgemeldet
2007-10-06T14:22:52+00:00 06.10.2007 16:22
nachdem ich beim letzten mal so genörgelt habe und du mir mit deinem gegenkommentar richtig böse den wind aus den segeln genommen hast, sag ich jetzt nur eines...................................ich finds geil, mach weiter *G*.

greetz illustrious ;-)
Von: abgemeldet
2007-10-02T19:49:10+00:00 02.10.2007 21:49
:-).
Von: abgemeldet
2007-10-02T13:53:33+00:00 02.10.2007 15:53
Fantastisch... einfach nur super!!

Auf das Zusammentreffen von Ranma und den Inners zu warten wird mir zwar schwerfallen aber eine so super gelungene Story kann sich wohl das, und noch mehr spielend leisten.

Allerdings finde ich das ein Ranma/Makoto Pairing schon recht gut ist, aber mir eine Ranma/Minako Aino/Rei Hino dreierbeziehung noch etwas besser gefallen würde.

Ich meine Minako hat nie eine ernsthafte Beziehung(zumindestens im Anime nicht)und Rei Hino hat nur den blöden Helfer im Schrein gehabt der aber später nicht mehr vorkommt.

Wäre schön wenn sich da was machen liese, und wenn nicht,
was solls die Story ist auch so schon überaus Lesenswert.

Was deine Frage nach weiteren Crossovern angeht so hab ich an z.B. Wedding Peach gedacht da dessen Storyline mit Engeln und Dämonen gut in die "Ranma wird ein Dämon"
Fanfic vor alllem in den späteren Arc`s gut reinpassen
würde.

Was Hellsing angeht...nun ich bin ein riesiger Seras Viktoria Fan(mit Seras Fähnchen wedel) und auch hier würde eine Beziehung mit Sucubus/Dämon Ranma gut klappen.

Ich warte ungeduldig auf das nächste Kapitel!!!
Hoffe es kommt bald und du hast weiterhin eine so Interesannte Entwicklung der Stoey eingeplannt.

Phibrizo *Hellmaster*





Von:  Ghost6
2007-10-02T12:46:52+00:00 02.10.2007 14:46
hmm...
interessant...
ich bin gespannt wie es weiter geht...

Mir hat dieses Kapitel sehr gefallen. Nabiki so verblüfft gelesen zu haben hat was und einen Ranma der sich wiedersetz hat noch mehr was...

Ok das er das gesagt hat kamm nicht so rüber. weil das sicher witzig gewesen wäre wie er sich Genma widersetzt hätte...

Frau mich aufs nächste Kapitel.


Zurück