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Cos if one day you wake up and find that you're missing me...

- and your hearts starts to wonder where on this earth I can be -
von

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Wenn die Farbe Schwarz dein Leben widerspiegelt

Genüsslich streckte sich Kaname. Er stand auf, gähnte herzhaft und zog die Vorhänge zurück. »Tut das gut in einem richtigen Bett zu schlafen, nur Mizuki fehlt…« Er wollte nicht noch mehr Gedanken an seine verstorbene Verlobte verschwenden. Er ging zu einer Waschschüssel, goss sich aus einem Krug eiskaltes Wasser hinein und wusch sich. Danach zog er sich an und machte sich auf den Weg hinunter in den Speiseraum.

Er aß nur eine Scheibe Brot mit Butter und Honig darauf. Zum Trinken nahm er sich ein Glas Milch. Recht viel mehr konnte er sich sowieso nicht leisten. Das bisschen Geld, das er sich eingesteckt hatte bevor er aus dem brennenden Haus gestürzt war, reichte gerade für das Frühstück und für die Bezahlung des Zimmers.

Als er ordnungsgemäß beides bezahlt hatte schlenderte er noch durchs Dorf. Er hatte keinen Grund gleich zu mir zurück zu kommen. °Sie kommt schon ohne mich klar°, dachte er nur. Das war doch mal ein vernünftiger Gedanke! Ein kleiner Markt war in der Dorfmitte anzutreffen. Er sah sich fast jeden Stand an und plötzlich stockte er, rieb sich die Augen – er meinte wohl er träumte – und tippte eine junge Frau an, die im gleichen Alter wie er sein musste. Die Frau drehte sich um und Kaname erstarrte bei ihrem Anblick. Sie ebenfalls.

»Du hier!?«, er war ganz schön aufgebracht.

Die Frau hatte er nicht ohne Grund angetippt, denn das war ich!

Ohne eine Antwort abzuwarten, "warf" er mich herum und sagte dann fassungslos – er hatte meinen Rücken begutachtet - »Keine Flügel«

Ein paar Leute drehten sich schlagartig um und sahen uns entsetzt an. Ich zog ihn mit mir weg vom Getümmel. »Musst du das gleich so rumposaunen!«, schimpfte ich.

Kaname ging gar nicht darauf ein sondern stellte gleich eine Frage: »Ich dachte du gehst nicht ins Dorf, außer-« Er brach ab. »Wie du siehst doch und das auch sehr selten. Ich mag die Nähe von euch nicht. Es gibt aber immer gewisse Ausnahmen«, erklärte ich genervt. Er nickte und deutete dann auf meinen Rücken.

»Ich habe sie einfach verschwinden lassen« Ich zuckte die Schultern.

Kaname sah mich interessiert an. »Wie verschwinden?«

Ich warf ihm einen scharfen Blick zu und er verstand, dass ich das nicht preisgeben würde. Es gab noch jede Menge, das ich nicht preisgeben würde. Bei dem Gedanken, Kaname zu verraten wie ich mir vorstellte ihn umzubringen, musste ich schmunzeln. Jetzt war er verwirrt und sah etwas beleidigt drein. »Kommst du mit mir wieder mit unter die Menge?«, fragte er nach. Ich schüttelte den Kopf. Er sah mich enttäuscht an. »Ich hätte mich ge-« Ich legte ihm einen Finger auf die Lippen und verkündete spottend: »Du kommst mit mir wieder in die Menge« Seine Miene hellte sich schlagartig auf. Ich musste grinsen.

Schon brachte er mich unter die Menge und wir schlenderten gemeinsam durch den Markt.

Irgendwann blieb ich erstaunt an einem Stand stehen. Kaname trat neben mich und folgte meinem Blick. Ich sah auf einen Stand mit Skulpturen von Engeln. Ich ging darauf zu und begutachtete sie. Kaname war mir schweigend gefolgt. Ich strich mit den Fingern über die marmornen Flügel eines Engels. Kaname merkte leise an: »Er ist schön nicht wahr?« Ich richtete meinen Blick auf ihn und flüsterte leise: »Du fällst auf unsere Schönheit rein, Kaname« Am Stand um uns war keiner und die Verkäuferin saß auf einem Stuhl in der Ecke und schlief. Sie hatte uns nicht mal bemerkt. Was ganz gut so war.

»Was bleibt mir anderes übrig. Ich weiß du wirst mich irgendwann töten bevor ich auch nur reagieren kann und trotzdem empfinde ich für dich mehr als nur Hass« Er sah mir, als er das gesagt so tief und aufrichtig in die Augen, dass ich förmlich die Qualen spüren konnte, die er im inneren mit sich austrug.

Er liebte mich und doch wieder nicht. Eine Seite wollte mich tot, die andere in seinen Armen liegen sehen. °Höre einmal auf dein Herz, Sanara° Silonios Worte hallten in meinem Kopf wider. Ich drehte mich dem Marmorengel zu, strich noch mal über seine Flügel und sie färbten sich schwarz… rabenschwarz. Entsetzt sah mir Kaname zu. »Und findest du ihn jetzt noch schön?«

Er schüttelte den Kopf – er sah aus als hätte man ihm einen Schlag ins Gesicht versetzt - »Warum hast du das gemacht?«

Als ich nicht zu ihm sah, packte er mich an der Schulter und zerrte mich zu ihm rum. »Sag-mir-warum!?« Als er mir in die Augen sah, wich er erschrocken zurück. Sie waren nur von Kälte und Hass gefüllt. Ich ging an ihm vorbei ohne auch nur einen Blick zurück zu werfen. Bevor Kaname mir folgte schaute er sich noch einmal nach dem Marmorengel um, dann rannte er mir nach.

Niemand bemerkte die schwarzen Tränen die der Engel nun vergoss…
 

»Warum hast du das gemacht?«

Ich gab ihm immer noch eine Antwort. Ich ging gerade Wegs aus dem Dorf hinaus auf den Waldrand zu. Kaname stellte sich nun vor mich. »Sanara!«, schimpfte er aufgebracht.

Ich blieb stehen und sah ihn abweisend an. »Lass mich in Ruhe«

Er protestierte weiter. Ich ging einfach an ihm vorbei und setzte mich wieder auf den Ast des Baumes. »Sag mir warum du den Engel nicht mehr schön fandest«, fragte ich ihn.

Verdattert sah er mich an und gab mir schließlich eine Antwort auf die Frage. »Er war so rein… und jetzt… er ist nicht mehr rein… er ist einfach…nur noch hässlich« Er schüttelte angewidert den Kopf. Ich sah auf ihn hinab und er dann zu mir hoch. Plötzlich erstarrte Kaname. Sein Mund öffnete sich um etwas zu sagen, aber ich kam ihm zuvor.

»Überlege dir sehr gut, was du jetzt tust oder sagst«

Er schluckte und kletterte dann zu mir hoch, setzte sich vor mich hin und nahm meine Hände in seine. »Ich habe es wirklich nicht so gemeint… du bist wunderschön… du bist die schönste Frau… das schönste Wesen, das mir je begegnet ist« Er flüsterte es nur und ich hörte die tiefe Reue in seiner Stimme. Ich entzog ihm meine Hände. Enttäuscht blickte er zu mir auf. Ich zeigte keine Gefühlsregung.

»Ich bin ein Gefallener Engel, Kaname mach dir das klar«, sagte ich ruhig.

»Es ist egal, was du bist…«, flüsterte er.

»Ab-« »Nicht«, sagte er liebevoll. Ich schwieg. »Mach die Augen zu«, forderte er mich sanft auf. Ich sah ihn skeptisch an, tat es aber dann doch.

Also schloss ich meine Augen. »Nicht bewegen«, fügte er hinzu. Ich hielt still und spürte seine Finger in meinem Gesicht. Sie fuhren die schön geschwungenen Augenbrauen nach, über die Augenlider, den Nasenrücken, die Lippen, Wangen. Als er seine Hand wegnahm, öffnete ich die Augen. Nachdenklich betrachtete Kaname mich. »Erstaunlich…«

»Was?«, fragte ich leise.

»Du hast getan was ich gesagt habe…« Er grinste. Ich zuckte die Schultern.

»Aber das heißt nicht dass ich das immer tun werde«

»Nein«, er lachte jetzt vergnügt.

Ich fiel in das Lachen mit ein.

Ohne das ich reagieren hätte können, schlang er seine Arme um mich und drückte mich an sich. Ich hörte schlagartig auf zu lachen genau wie er es getan hatte. Ich wollte mich von ihm befreien, aber er presste mich nur noch mehr an sich. Leise flüsterte er in mein Ohr: »Genieße einfach mal…« Ich hörte auf mich zu wehren und legte den Kopf an seine Brust. Ich lauschte den Vögeln im Wald, genoss den kühlen Wind der ab und zu um uns streifte. Aber das schlimmste, nein schönste war ich lag in Kanames Armen. Ich vergrub mein Gesicht leicht in seiner Kleidung und zog diesen leicht süßlichen Geruch ein, den er an sich hatte. Er strich mir durchs Haar und sah mir dabei zu. Ein Lächeln huschte über sein Gesicht, aber ich sah es nicht.

Immer wieder lauschte ich auch seinem Herzschlag, der etwas schneller ging als sonst. »Dein Herz rast ja förmlich«, bemerkte ich spottend. Er ging nicht auf meinen spottenden Tonfall ein sondern meinte ruhig. »Das liegt an dir«

Ich blieb stumm und lauschte wieder. Ich hob die rechte Hand und legte sie an die Stelle seines Herzens. Ich spürte wie Kaname einen Moment lang ein Schauer über den Rücken lief. Ich musste kichern, denn sein Herz raste noch schneller in seiner Brust.

»Das ist nicht witzig«, sagte er. Auf sein Gesicht war etwas rote Farbe getreten.

Ich richtete mich auf – diesmal ließ er mich.

»Ich frage mich ob…« Ich sah ihn nachdenklich an.

»Ja?«

»Ob dein Herz noch schneller rasen wird, wenn ich…« Ich beugte mich vor. Strich mit den Lippen über sein Ohr und dann den Hals hinab. Keine Küsse, ich ließ meine Lippen nur seine Haut ein bisschen berühren. Mehr nicht.

Sein Herz wollte – es hörte sich jedenfalls so an – Marathonläufer werden, so hämmerte es in seiner Brust. Kaname hatte die Luft angehalten und war zu Stein erstarrt. Ich lehnte mich wieder weg und so ihn überlegen an.

Er musste erstmal tief Luft holen. »Das ist peinlich!«, schimpfte er und zog mich wieder zu sich.

Hier oben auf dem Ast war nicht gerade viel Platz also hüpften wir zu Boden.

Ich nahm ihn – ohne ein Wort zu sagen – an der Hand und führte in durch den Wald zu dem See. Wir setzten uns ans Ufer und sahen ins Wasser. Kaname hielt es nicht lange so einfach dazusitzen aus und er zog mich zu sich. Ich legte meinen Kopf in seinen Schoß und er fing wieder, als ich die Augen zu machte, an die Konturen meiner Augen, Nase, Wangen und Lippen nach zu fahren.

»Woher wusstest du, dass hier ein See ist?«, fragte Kaname leise in die Stille. Warum konnte ER denn jetzt mal nicht genießen. Ich war nahe… sehr nahe bei ihm, genügte ihm das nicht?

Ich ließ die Augen und gab zur Antwort: »Was soll ich den sonst die ganze Nacht machen?«

Er hielt bei seinen Streicheleinheiten inne und machte dann doch wieder schnell weiter. »Schlafen«

»Du glaubst doch nicht, dass ich nachdem du weg bist geschlafen habe! Absurder Gedanke! Ich war mal wieder allein unterwegs, wenn man schon keinen Menschen am Hals hat, der nicht fliegen kann«

»Hm… das würde ich wahrscheinlich auch.« Er ging nicht weiter darauf ein. Vermutlich hätte er mich zum Schluss soweit gehabt, dass ich ihm von der gemeinsamen Nacht mit Silonio erzählt hätte und davon musste KANAME wirklich nichts wissen. Was gingen ihn meine Bettgeschichten an!

»Sag mal Sanara«

Ich murrte: »Was?!«

»Ach nichts« Er klang irgendwie glücklich oder täuschte ich mich da?

Vorsichtig beugte Kaname sich über mich, ich schlug die Augen auf – ich hatte den Schatten bemerkt – er gab mir ohne Vorwarnung einen Kuss auf die Stirn. Als er sich aufgerichtet hatte, sah ich ihn an und er mich. »Wieso hast du … mich gerade auf die Stirn geküsst?«

»Es tut mir Leid«, murmelte er.

Ich schüttelte den Kopf und setzte mich hin. »Es hat sich… gut angefühlt«, gab ich verlegen zu. Er hob mein Kinn an. »Bitte sieh mich an… ich kann es nicht ertragen, wenn ich nicht in diese schwarzen tödlichen Augen voller Kälte sehen kann…« Ich blickte direkt in seine Augen und ich lächelte…

»Ich bin dir verfallen…«, flüsterte er leise.

Er legte seine Hand an meine Wange und streichelte sie.

Dann strich er mir eine Strähne zurück, küsste mich auf die Stirn, dabei hauchte er in gedämpften Ton: »Du bist der Tod… mein Tod«



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Kommentare zu diesem Kapitel (2)

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Von: abgemeldet
2007-08-18T21:19:53+00:00 18.08.2007 23:19
boaaah... ich bin sprachlos!!!

er ist soooo süsss!!!!!!

mach schnell weiter!!

lg lana111
Von:  LetumFalcis
2007-08-17T19:25:49+00:00 17.08.2007 21:25
Ja, Kaname, das ist sie wohl xDD Aber...dis ist dir echt gut gelungen! verkaufst du mir so einen engel? ^^


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