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Traum von Freiheit

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Der Traum (Alte Originalversion 2007)

Ich war nun schon Wochenlang in dieser eisigen Kälte in einem Keller eingesperrt. Ich konnte nicht sehen was dort draußen war. Sie hatten das Fenster zugemauert. Kein Lichtstrahl drang zu mir vor. Meine Augen hatten sich bereits an diese Dunkelheit gewöhnt. Ich glaubte schon, dass es mir in den Augen brennen würde, würde ganz plötzlich Licht einfallen. Ich war bis auf die Knochen abgemagert und schwach. Ich hatte einfach keinen Hunger. Hatte keinen Hunger auf dieses Fleisch was sie mir vorwarfen. Ich wollte einfach nur raus, ich wollte weg von hier. Doch meine kläglichen Schreie waren vergebens. Sie verstanden mich nicht einmal, für sie war ich doch bloß ein Tier.

Ich wusste nicht warum ich hier war, ich wusste nicht einmal wie ich her kam. Die Ketten an meinen Füßen hatten sich bereits in mein Fleisch geschnitten. Es brannte und tat fürchterlich weh wenn ich mich bewegte, so blieb ich hier liegen. Jede Stunde. Jeden Tag.

Doch manchmal da hörte ich Stimmen vor dieser Tür. Dann stellte ich meine Ohren auf und begann zu hoffen. Ich wusste selbst nicht wieso ich dann plötzlich darauf hoffte befreit zu werden. Aber mein Herz schlug schneller und schneller. Und sobald diese Stimmen wieder verschwanden legte ich meinen Kopf wieder nieder. So verbrachte ich noch einige Tage der Einsamkeit in diesem Raum.

Dann, an einem Morgen, ging diese Tür plötzlich auf. Ich sah hinauf und versuchte in meiner Schlaftrunkenheit etwas zu erkennen. Das Licht war sehr grell. Und obwohl es weh tat konnte ich dort mehrere Personen erkennen. Sie sprachen miteinander. Über mich?

Ich wusste es nicht, denn ich verstand kein Wort. Ich wollte doch nur frei sein. Ich würde keinem von ihnen etwas tun wenn sie mich doch einfach laufen lassen würden. Sie hielten mit Waffen auf mich als wenn ich sie jeden Moment anfallen wollte. Ich hatte Angst, dass sie mir wehtun würden. Ich hatte Angst davor, dass sie jetzt auf mich schossen. Ich kniff meine Augen zu und winselte. Einer der Männer begann zu lachen und rief den anderen etwas zu. Dann zogen sie meine Fußfesseln enger und traten auf mich ein. Ich blieb regungslos liegen. Ich ertrug die Schmerzen ohne Gegenwehr. Dabei wären sie niemals Gegner für mich gewesen. Ich war doch so viel stärker als sie. Langsam erhob ich meinen Kopf und sah die Männer an. Wieder lachte der eine über mich. Ich tat doch gar nichts, war es denn so lustig mich zu quälen? Dann öffnete einer meine Fesseln. Ich war erstaunt darüber, aber ich schien gleich frei zu sein. Ich freute mich. Mein Herz begann schneller zu schlagen. Ich stütze mich vorsichtig auf meine Unterarme ab und setzte mich richtig auf. Endlich konnte ich mich wieder richtig bewegen, doch tat jede Bewegung weh. Durch das Tagelange starre halten meiner Gliedmaßen waren diese jetzt etwas versteift. Ich hob langsam meinen langen Schwanz an und sah die vielen Wunden daran. Ich fühlte mich so schwach. Was hatten sie bloß mit mir gemacht. Und vor allem, warum haben sie das gemacht?

Die Männer hoben jetzt wieder ihre Waffen an und richteten diese auf mich. Ich legte meine Ohren an und zeigte ihnen ganz deutlich, dass ich Angst hatte. Was wollten sie von mir? Sie unterhielten sich wieder. Dann lief einer der Männer an mir vorbei und öffnete ein Tor. Ich konnte es kaum glauben. Ich konnte Schnee sehen. Es schneite und ich durfte das noch einmal miterleben. Ich war glücklich und sah die Männer an. Doch plötzlich schoss einer von ihnen auf mich und durchbohrte glatt meinen dünnen Flugarm. Ich schrie laut vor Schmerzen auf und lief los. Ich war zunächst etwas unbeholfen auf den Beinen doch dann rannte ich. Ich lief so schnell ich nur konnte. Die Männer waren hinter mir her. Jetzt verstand ich: Sie machten eine Jagt. Auf Mich!

Ich lief immer schneller und schneller. Meine Vorderläufe waren so dünn, so verdammt abgemagert das mich dieser Anblick erschauderte. Sie waren hinter mir her. Ich konnte sie deutlich hören. Dann schossen sie wieder auf mich. Jedoch trafen sie mich nicht. Ich konnte mich sehr schnell durch den hohen Schnee bewegen und sie hatten enorme Probleme mir zu folgen. Ich sah zurück und war froh sie weit, weit hinter mir zu sehen. Vor mir war Wald. Ein Nadelwald bedeckt mit einer weißen Schneemasse. Ich mochte diesen Anblick. Und ich lief so schnell ich konnte tiefer hinein. Dann blieb ich stehen. Ich horchte nach den Männern, doch sie waren weg. Es erleichterte mich und ich seufzte. Langsam lief ich nun weiter. Ich wusste zwar nicht wo ich war, doch ich war frei. Endlich.

Was ich nun brauchte war Hilfe, ich brauchte dringend etwas zu Essen und mein Flugarm schmerzte so. Ich begann die Wunde vorsichtig etwas abzulecken und sah mich danach um. Einsamkeit überkam mich. Wo war ich bloß? Ich wollte nach Hause, aber dort wo ich her kam lag doch kein Schnee. Ich musste sehr weit von zu Haus entfernt sein, das war mir klar. Langsam lief ich weiter. meine schmalen und dünnen Hände waren schon bald eiskalt und auch meine Füße froren langsam ein. Ich klagte leise. Ich wusste nicht ob es Jemand hören könnte doch dies war mir schon ziemlich egal. Langsam wurde mir klar, ich war völlig allein. Hier war niemand der mir helfen würde und ich fror noch mehr. Und als wenn die Kälte nicht schon genug gewesen wäre, wurde ich auch noch wieder verfolgt. Da waren wieder diese Männer, doch hatten sie diesmal Reittiere bei sich. Es waren seltsame Wesen die ich noch nie zuvor gesehen hatte. Ich lief wieder los und lief um mein Leben. zwar hatte ich in etwa dieselbe Schulterhöhe wie diese Männer auf ihren Reittieren doch wollte ich einfach nicht kämpfen. Ich lief immer schneller, ich war wendiger als diese seltsamen Wesen hinter mir doch das war schon bald egal. Mein Herz blieb für einen Augenblick stehen als ich sah was da auf mich zukam. Ein Abhang. Er war so steil, dass ich dort unmöglich herunter laufen konnte. Zudem war er mehrere hundert Meter tief, schätzte ich. Ich drehte mich um und stellte das große Segel auf, das sich auf meinem Rücken befand. Ich fauchte. Ich wusste einfach nicht was ich tun sollte. Die Männer lachten und trieben mich immer weiter in die Enge. Ich wollte nicht sterben also blieb mir keine andere Wahl. Ich sprang. Meine Flügel breiteten sich aus und ich schlug sie nieder. Ich war schon so lange nicht mehr geflogen und genoss es. Der Wind wehte mir um die Nase und ich segelte davon. Die Männer hinter mir hatten zu schießen begonnen, jedoch vergebens. Sie trafen mich nicht. Ich fühlte mich so gut. Ich war frei.
 

Doch bereits kurz darauf schmerzte mein Bauch. Die Sicht verschwamm und ich nahm laute Schreie war. Jetzt kam ich wieder zu Bewusstsein und mir wurde klar, dass ich immer noch in Ketten lag. Ich hing an einem Strick und begann nach Luft zu ringen. Wo war meine gerade erst wieder gewonnene Freiheit hin? Es war alles bloß ein Traum? Ich hatte bloß geträumt… Tränen liefen über mein Gesicht, Ich schluchzte und spürte nochmals diesen unglaublichen Schmerz in meinem Bauch. Meine Schuppen, dort war überall Blut. Sie hatten mir den Bauch aufgeschnitten. Ich sah mich um. Wurde Panisch. Sah hinauf, versuchte meine Flügel zu bewegen doch sie waren fest gebunden. Dann, direkt vor mir. Ein Mann. Er hob ein Gewehr, hielt es mir an die Schlefe und grinste dreckig. Ich winselte, schloss die Augen. Und dachte mir: Es war ein schöner Traum, ein Traum von Freiheit.
 

Ich schloss die Augen und er drückte ab…



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Kommentare zu diesem Kapitel (14)
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Von:  Nouri
2011-06-14T07:36:45+00:00 14.06.2011 09:36
Da ich ein seltener Gast in der FAnfic-Abteilung bin...
Find ichs toll geschrieben q.q

Ich finds nur Arg traurig...
wie kann man ein armes Wesen gefangen nehmen und es nach so einer Gefangenschaft einfach töten? q_____q'


Von: abgemeldet
2008-10-28T11:50:24+00:00 28.10.2008 12:50
das ist traurig ;__;
hat mich richtig berührt, zwischendurch sah alles so gut aus <.<
der schreibstil ist gut, es lässt sich sehr schnell lesen und macht es spannender.
Von: abgemeldet
2008-08-22T12:02:37+00:00 22.08.2008 14:02
Ich finde es interessant, aus Sicht eines Drachen zu lesen und zu fühlen. Mir gefällt die Geschichte, obwohl sie traurig ist. Den Schreibstil finde ich auch gut. Wie die Umwelt und verschiede Eindrücke beschreiben werden gefällt mir.
Von:  EiswolfZero
2008-06-08T18:09:54+00:00 08.06.2008 20:09
wow diese Geschichte..wow sie sit ergreifend
man füht sich direkt verbunden mit diesem drachen
es tut einem richtig weh das zu lesen
das ahst du gut gemacht^^
Von: abgemeldet
2008-06-07T17:28:46+00:00 07.06.2008 19:28
bei so einer geschichte werde ich immer nachdenktlich und das ist auch gut so das zeigt meiner meinung nach das wir noch nicht föllig gefühlsmässig abgestumpft sind!
ich mag deinen sprachstyl sehr nur was mich am anfang etwas stutzig gemacht hat um was für eine person es geht das sie ein pgönix ist habe ich nur durch das einzelne hochgeladede deckblatt gesehnen, aber ansonsten sehr schön geschriben
(kannst du eig ihrgendwas nicht? jedenfalls gehören malen und schreiben zu den sachen die du super beherschst)
Von:  chou_no_dai
2008-06-04T16:13:20+00:00 04.06.2008 18:13
die story ist voll toll*snief*
jetzt brauch ich erstmal schoki*nodnod* weil ich hab dabei jetzt noch x-japan mit without you gehört, weiß nicht ob du das kennst...
dein schreibstil ist toll, der liest sich ziemlich flüssig^^
großes lob*nodnod*
Von:  Lya
2008-06-03T18:39:20+00:00 03.06.2008 20:39
woooooooow! soooo schön traurig!

Von:  midoriyuki
2008-05-27T20:00:33+00:00 27.05.2008 22:00
*___*
Das ist toll*_*
Mag das wirklich gern. Auch, dass du diese kurzen Sätze benutzt hast finde ich super. Dadurch kann man sich viel besser...hm..einfühlenxD
Und das ist sooo traurig und gemein und hach...egal mags trotzdemxD
Also schreib mal nochmal sowas ja^^?
*knuddel*

Von:  Hobsyllwin
2007-12-23T21:01:26+00:00 23.12.2007 22:01
Voll traurig *schnief*
Schade das die geschichte so kurz ist 0_o
Von:  Ellyz
2007-09-25T18:55:18+00:00 25.09.2007 20:55
Da wird man echt nachdenklich... und ich hasse es, mensch zu sein. denn genau das tun wir mit der welt. wir machen jagd auf alles, nur zum spass und vernichten dabei die wirklich schönen dinge die es noch gibt.
ich finde die geschichte sehr schön geschrieben, so richtig traurig, da weint man schon mit dem drachen mit...
Der Traum ist ein sehr guter Aspekt in der Geschichte, das ist wie ein letzter Hoffnungsschrei, der noch aufflammt. oder Man kann es auch so verstehen, als dass er mit gedanken an freiheit stirbt...
die geschichte ist wirklich schön.


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