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Pizza... Nur für dich

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Pizza... Nur für dich

Mein Blick fiel auf ein Foto, das neben meinem Bett stand.

Es zeigte ein Pony. Eine kleine Rotschimmelstute zwischen wehenden Palmenblättern am Strand Spaniens.

Nici hatte es vor einiger Zeit für mich aufgenommen.

Es war mein schönstes Foto, das ich von ihr besaß.

Aber vielleicht lag das auch daran, dass es mir so viel bedeutete.
 

~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~
 

Ich schaute aus dem Fenster und ließ meinen Blick über die sonnige Landschaft Spaniens wandern. Palmen flogen am Straßenrand vorbei. Die Sonne stand hoch am klaren, blauen Himmel.

Ich sah zu meinem Freund, der neben mir im Auto saß.

Er blickte mitfühlend zu mir und streichelte zärtlich über meine Wange.
 

//Flashback//

Als ich am Abend nach dem Training aus der Kabine kam, hatte es geschneit. Ein weißer Teppich überzog die Landschaft und der Wind schien mit den Schneeflocken zu spielen.

Ich zog mir den Kragen meiner Jacke tiefer ins Gesicht und folgte Nico und Sascha. Ich setzte mich neben ihn ins Auto und Nici grinste.

„Du bist voller Schnee“, meinte er und wuschelte mit durch die Locken.

Etwas verlegen strich ich mir das nasse Haar aus dem Gesicht.

//Flashbackende//
 

Ich mochte den Schnee. Ebenso wie Piazza ihn mochte, die Araber-Cob Stute, wegen der wir jetzt hier waren. Hier, ausgerechnet in Spanien.

In Spanien... Ob es hier überhaupt mal schneite?

Im Moment zweifelte ich daran, so schön warm, wie es war.
 

//Flashback//

Ich sah aus dem Fenster und schaute den Schneeflocken nach, die daran vorbeiflogen. Nach einer Weile sah ich wieder zu Nico.

„Hier rein, oder?“, fragte er.

Ich nickte und er bog rechts in eine kleine Straße ein.

Er hielt vor dem Haus und Piazza kam an den Zaun gesprungen, als sie mich sah. Wir gingen zu ihr und ich strich über ihr warmes Maul. Die kleine Rotschimmelstute beschnupperte mich und trabte dann durch den Schnee, der den Boden ihres Auslaufs bedeckte, zu Nico rüber.

Ihre Hufe hinterließen dabei halbrunde Abdrücke.
 

Sie schnaubte leise und blies mit ihrem Atem weiße Wölkchen und die Luft.

Nico streichelte sie am Hals und fuhr mit den Fingern durch das weiche Haar ihrer Mähne.
 

Ich lehnte mich grinsend an den Zaun, stützte mich auf dem obersten Holzbrett ab und legte den Kopf auf meine Arme.

Ich sah überrascht auf, als Nico eine Hand auf die meine legte.

„Du bist ganz kalt..“, sagte er und lächelte.

Feine Schneeflocken hatten sich in seinem langen, blonden Haar verfangen und glitzerten nun in den letzten Sonnenstrahlen.

Seine Wangen waren leicht gerötet von der kalten Luft.

Eine Weile sah ich ihn einfach so an, schaute dann aber verlegen weg und wurde leicht rot.

//Flashbackende//
 

Es war schon komisch, jetzt hier zu sein. Das warme Wetter.. Die Sonne, die einem so fröhlich entgegen lachte..

Ich schluckte und mein Blick fiel wieder auf den warmen Sandstrand neben der Straße.

Nici hatte gemeint, dass dieses Land zu meiner Stute passen würde. Piazza, oder Pizza, wie wir sie nannten, war immer so fröhlich und unbeschwert. Sie strahlte mit der Sonne um die Wette.

Ich könnte mir ein Leben ohne sie kaum noch vorstellen. Deshalb fiel es mir so schwer, deswegen machte mich dieser Sommer so traurig.
 

Als Nici unter einigen Palmen parkte, bleibe ich stumm auf meinem Platz sitzen. Eine Weile schaute er nur zu mir und zog mich dann vorsichtig in seine Arme.

„Ich weiß, dass das nicht leicht für dich ist..“, flüsterte er zu mir.

„Aber ich möchte, das du sie noch einmal siehst. Sie braucht dich jetzt.“

Ich nickte stumm, doch trotzdem liefen mir kalte Tränen über die Wangen.
 

Ich ging mit ihm zu meiner kleinen Stute und führte sie vom Hänger.

Sie trug ein hübsches, schwarzes Halfter. Nici hatte es mir zum Geburtstag geschenkt. Das fuchsfarben weiß gesprenkelte Fell der Stute glänzte in der Sonne. Doch ihre Augen strahlten nicht mehr so fröhlich, frech und neugierig wie gewohnt. Sie schaute mich vertraut an, sodass mir ein Schauer über den Rücken lief.

Sie war erst sechs Jahre alt. Ich hatte sie mir als kleines Fohlen hier in Spanien gekauft. Seitdem war sie nie wieder hier gewesen.

Als sie gerade vier Jahre alt wurde, war ich mit ihr nach Aachen gezogen. Ich spielte seitdem für die Alemannia, erst in der zweiten Liga und dann in der ersten Bundesliga. Jetzt waren wir wieder abgestiegen, aber ich war bald darüber hinweg. Ich spielte nicht Fußball, weil ich viel Geld haben wollte oder um in ausländischen Vereinen groß rauszukommen. Ich spielte für Aachen, weil ich mich dort wohl fühlte. Weil ich den Verein liebte. Seine Spieler, die Stadt, die lockere und manchmal etwas verrückte Arte der Mannschaft.
 

So hatte ich auch Nici kennen gelernt, der zusammen mit mir zur Alemannia gewechselt war. Er hatte zuvor für Wacker Burghausen gespielt und ich für Leverkusen.

Ich war jetzt seid fast drei Jahren mit ihm zusammen.

Ich hatte ihm Piazzas Tochter geschenkt. Meine kleine Rotschimmelstute hatte ich vor zwei Jahren mit Nickie, einer guten Freundin, zusammen eingeritten. Nici durfte ab und zu Colleen reiten, mein zweites Pony, eine Connemarastute.
 

Jetzt stand ich hier mit meiner kleinen Pizza am Strand in Spanien.

Hier kam sie her und hier sollte sie jetzt auch ihr Leben beenden.

Sie war schon seid einem halben Jahr sehr krank.. wir hatten alles versucht, aber nichts hatte ihr mehr helfen können.

Tränen liefen über meine Wangen, fielen auf den Boden des Strands und trockneten im warmen Sand Spaniens.

Es war später Nachmittag und die Sonne würde bald am Horizont verschwinden.

Auf ein leichtes Zupfen am Führstrick folgte Pizza mir. Ich hatte meine Schuhe ausgezogen und fühlte nun den warmen Sand an meinen Füßen.

Ich ging mit ihr am Strand entlang, ging mit ihr zum Meer. Neugierig schaute sie den Wellen zu, wie sie immer wieder an den Strand schwappten.

Ich führte sie ein Stück weiter und das von der Sonne aufgewärmte Wasser umspülte ihre Hufe und meine Füße.
 

Es war Nicis Idee gewesen, mit ihr hier her nach Spanien zu kommen.

Sie sollte noch diese Woche eingeschläfert werden doch sie sollte noch ein letztes mal die warme Sonne Spaniens spüren.
 

Ich ging mit ihr am Strand entlang, der untergehenden Sonne entgegen. Ihre zierlichen Hufe hinterließen halbrunde Abdrücke im nassen Sand. Wie damals zuhause im Schnee, als ich mich in Nici verliebte.

Doch hier wurden ihre Spuren kurz darauf wieder verwischt.

Sanfte Wellen durchspülten den Sand immer wieder von neuem und so waren ihre Hufabdrücke bald darauf verschwunden. Verschwunden und verwischt. Sie würden mir in Erinnerung bleiben. Nicht mehr und nicht weniger.

Ebenso, wie dieses wundervolle Pferd, das ich nie vergessen werde.



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Kommentare zu diesem Kapitel (3)

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Von:  Schneefeuer1117
2007-08-07T18:16:47+00:00 07.08.2007 20:16
Och nööööööö>____<
Nicht das süße Ponny>_____<
QQ Das ist so... *schnüffel*
Haste trotzdem wundervoll geschrieben^^°°
Von: abgemeldet
2007-06-11T19:58:35+00:00 11.06.2007 21:58
Du gemeine ;____;
Schreib nicht immer so trauriges! Ich hab bald keine Taschentücher mehr!
Q____Q
aber toll geschreiben ^-^v
Von:  Yanthara
2007-06-11T19:41:41+00:00 11.06.2007 21:41
gott is das traurig
*schnief*
die arme pizza ;___;
aber schön geschrieben ^^


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